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Sersk. 6 fischeS Anwachsen der Muskulatur- einen Eiweißansatz. Dr. Roeder kommt zu dem Resultat: die Ferienwanderung ist es, die unseren Großstadtkindern Lei sonst gesunden Or ganen in erster Linie nottut. Mso zur Gesunderhaltung des schwächlichen, aber gesunden Stammes der Heranwachsen den Generation erscheint hiernach mit der Veranstaltung mehrtägiger Schülerwanderungen eine bessere Fürsorge ge schaffen, als mit der Aufnahme in Erholungsstätten und Seehospizen. Zieht man dann die Erfahrungen moralischer Natur in Betracht, die der „Zentralverein für Schüler wanderungen", der Volksschulkindern Groß-Berlins in immer wachsendem Umfange derartige Wanderungen ermöglicht, in den abgelaufenen Jahren seiner segensreichen Tätigkeit ge macht hat — vergegenwärtigt man sich, daß die Einrich tungen derart getroffen sind, daß mit einer Beisteuer von 20 einem unbemittelten Kinde eine derartige Wandertour ermöglicht werden kann, so glauben wir, daß der „Zentral verein für deutsche Schülerwanderungen", dessen Bestrebungen auch in auswärtigen Großstädten warme Unterstützung und Nacheiferung finden, mit dem jungen Zweig der Jugend hygiene ein humanitäres Werk allerersten Ranges geschaffen hat. Durch diesen Verein ist jedermann in die Lage ver setzt, ein unbemitteltes Kind, bei der angegebenen Beisteuer, auf eine Wandertour zu schicken. Grazie, von rrmnuttgem Schönheitssinn und kräftiger Lebensheiterkeit tun sich da vor dem Wanderer auf. Der entzückte Mick gleitet über das reizvollste Zierwerk bald figürlicher, bald ornamentaler Art, das so manche Holzfassaden zu einem bunten Kunstwunder umgestaltet; er erfreut sich an den seltsam reichen Ueberschneidungen der freundlich grüßenden Dächer und träumt den Schön heiten alter Giebel und Erker nach. Von diesem Geist der stillen, baulichen Schönheit ist so mancherlei Lbergeflossen in die Anschauung der Bewohner; es ist ein Zauber der krausen Linien und zugleich eines unbeirrten Wirklichkeitsdranges, schlichter Kraft und überlegenen Humors, der von Braunschweigs Wohnhäusern ausgeht. Lessing mag sich daran gefreut haben, der aus Wolfenbüttel hierher kam, um sich im Alten Klub mit geistreichen Leuten zu unterhalten. Denkspruch. Vs Su einst geboren «wäst rnr richt. Weiniest äu, er deuten sich Sie Deinen Lede so, ärb, wenn sein Kuge bricht. Du äich stellst, äie Menschen aber «einen. Dumor. Der Haken. -Mso, Frau Schulze, Ihre Marie hat jeheirat?" „Ja, bet hat se, Frau Kunze, vor vierzehn Tagen. „So? un wie geht's denn de junge Frau?" >,Jut, jut, Frau Kunze. De Sache hat nur eenen eenzigsten Haken." „Un was is det, Frau Schulze?" „Se kann den Kulike, wat ihr Mann is, »ich ersehen!" von tuns Vincent. Samtreinigung. Samt läßt sich sehr schwer mit einer Bürste reinigen, es hängen sich immer wieder Fasern an den Stoff, die sehr schwer zu entfernen sind. Es ist daher besser, zum Reinigen von Samt sich eines Schwammes zu bedienen, den man in kaltes Wasser taucht und ganz fest wieder ausdrückt, sodaß er gerade nur noch feucht ist. Wenn der Samt damit abgewischt wird, wird er ganz rein und von allen Fasern befreit sein. Dieselbe Art der Reini gung eignet sich auch für sehr empfindliche Stoffe, die von der Bürste angegriffen werden. Zahn- oder Handbürsten auf dem Wasch tisch dürfen niemals in zugedeckten Gefäßen, wie sie häufig einen Bestandteil der Waschgeschirre ausmachen, aufbewahrt werden. Man hängt sie entweder an einen der kleinen Stän der, die sich im Handel befinden, oder man legt sie auf eine offene Sckale mit den Borsten nach unten. Auch Schwämme soll »lau nicht in geschossenen Behältern aufbewahren. Beim Mischen von Teig mit einem hölzernen Löffel schlage man die Masse mit dem Rücken des Lössels. Es geht schneller und bequemer, und der Teig wird auf diese Weife viel rascher leicht, als wenn man umgekehrr verfährt. Der Segen des Wanderns für die Jugend. Eine kleine Schrift, die allgemeines Interesse erregen wird, gab kürzlich Dr. H. Roeder bei der Allgemeinen Medizin. Der- lagsanstalt heraus. In dieser >,Wandertour und Ferien kolonie" betitelten Arbeit wird der Einfluß untersucht, den Bewegung, d. h. mehrtägige Wanderungen im Gebirge und an der See, gegenüber der Einwirkung der Ruhe in den Seehospizen, Erholungsstätten und den Ferienkolonien aus die Gesundheit ausüben. Der Verfasser analysiert besonders die Einwirkung sechs- bis achttägigier Wandertouren aus die Entwicklung gesunder, aber blutarmer und in der Er nährung zurückgebliebener Kinder, und kommt auf Grund längerer- gemeinsam mit dem Pädagogen E. Wienecke an gestellter Beobachtungen zu dem Ergebnis, daß für diese Gruppe von Kindern der Großstadt die Marschleistung, ,die Bewegung in freier Natur, unbedingt vorzuziehen sei. Das Beobachtungsmaterial umfaßte einen Bruchteil der in dem Sommer 1208 bis 1802 aus Groß-Berlin in Gruppen zu 20 bis 25 hinausgesandten Kinder. Es ^ren Kinder mit gesunden inneren Organen, die au DOna-.uml, ausgesproche ner Unterernährung und nervöser Erschöpfung litten, Kin der im Alter von 12 bis 14 Jahren, Knaben und Mädchen. Der Erfolg- der sich dabei herausstellte, war ein ganz un- gewölmlicher. Die vor Antritt der Wanderung und nach der Rückkehr sowie nach 2Hz bis 3 "c vorgenommenen Messungen und Wägungen ließen . ünuierlichen An- stieg der Entwicklung erkennen, >. öewichtszunahme von 3- 4, 7, 9- 11- 13 Pi was in dielen Fällen einen Gewichtsansatz von 8, 10, 13, 80 Prozent des ursprüng- lichen Körpermaterials darstellte. Im Vergleich zu anderen Kindern- die nur den Genuß der Ferien hatten, aber nicht gewandert waren, stellten die wandernden Mädchen eine durchschnittliche G. Wichtssteigerung von 7,8 Prozent, die wandernden Knaben eine solche von 6,7 Prozent dar, gegen- über 3,6 Prozent Gewichtszunahme der Nichtgewanderten. Diese Gewichtszunahme bedeutete in erster Linie ein spezi