Volltext Seite (XML)
monatlich monatlich 80. Jahrgang Donnerstag den 9. April 1914 abends Nr. 82 Herr Ernst Börner, Tischlermeister, - Tyd uns ewige Erlösung und Frieden mit Golt erworben hat, sodaß nun auch wir in seiner Nachfolge aus dem Tode zum Leben kommen dürfen. So wird Karfreitag für den Glauben ein Tag demütigen Dankens und neuer Gewißheit um die offene Gnadenlür, und das Kreuz, das Holz des Fluches, ist für die Christenheit das Zeichen ge worden, in dem sie siegt. Die Erfahrung des Paulus aber werde auch die unsrige: Das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ists eine Gotteskraft! n tt »» r» i» 50 Pf., zwei- 1 Marr, ein- 60 Pf. Ein« Bernhard Gietzolt, Stadtrat, Mar Heeger, Landwirt, Richard Ebert, Schornsteinfegermeister, Felir Jehne, Buchdruckereibesitzer, Max Hamann, Schlossermeister. b) Ersatzmänner. Richard Niewand, Kaufmann, Paul Haubold, Gastwirt, Bernhard Jäckel, Landwirt, Hugo Jäckel, Schuhmachermeister, Karl Oppelt, Fleischmehlfabrikant, Ludwig Fritsch, Baumeister, iß ! Aufgabe eines die Stadt empfehlenden Inserates in der Zeitschrist „Sachsens Verkehr" wurden dte erforderlichen Mitlel bewilligt, der Beitritt zu einem Verkehrsverein für das Talsperrengebiet aber abgelehnt, ebenso die Erhöhung des Beitrags an den Sächsischen Verkehrsverein. Ein verständnis erklärte der Rat mit dem Vorschläge de» Elektriziläirwerksausschusses wegen anderweiter Festsetzung des Preise» für Kraftstrom, soweit Großabnehmer in Frage kommen, desgleichen stimmte man der vom Elektrizitäts- werksausschusse vorgeschlagenen Beschaffung eines elektrischen Staubsaugers zu, der unter noch näher frstzuitellenden Bedingungen leihweise an Interessenten abgegeben werden soll. Aufgrund einer neueren Mitteilung in der Sache der Fußwegherstellung an der Rabenauer Straße soll nun mehr die Fußwegherstellung auch entlang des Weltinstiftes zugleich mit der übrigen Regulierung der Straße mit er folgen. Im übrigen gelangten noch verschiedene andere, nicht zur Veröffentlichung geeignete Sachen zur Erledigung. — Gestern nachmittag fand durch den Sachverständigen der Stadt, Herrn Ingenieur Franke, in Gegenwart des stellvertretenden Bürgermeister» Herrn Stadlrat Liebel und anderer Vertreter der städtischen Kollegien die Prüfung unsrer neuen Wasserleitung auf Druck statt. Vor Beginn erläuterte Herr Ingenieur Franke, daß er die Prüfung der verfüllten Leitung einer solchen im offenen Graben vorziehe, weil es nicht ausgeschlossen und tat sächlich schon vorgekommen sei, daß eine gute Leitung, wenn man sie wiederholt einem so hohen Druck aus- setze (derjenige, der die Leitung verlegt, prüft sie selbstver- händlich vorher auch) dadurch erst undicht gemacht werde. Da» so stark angespannte Wasser habe das Bestreben, die Röhren am Ende des zu prüfenden Leitungsteile» ab» zudrücken, was ihm manchmal auch gelinge, wenn dis Röhren frei liegen. In der Nähe der Weißeritzbrückh beim Froschleiteneingang war eine Pumpe mit der Leitung verbunden, die den an jener Stelle normal vorhandenen Druck von 5 Atmosphären auf 15 erhöhte. (An tiefer gelegenen Stellen, wo der normale Druck höher ist, er höhte sich auch von selbst der bet der Prüfung künstlich zrschafsene hohe Wasserdruck entsprechend) Sodann lieh man die Leitung eine Zeitlang unter diesem Druck stehen. Da» Manometer wich nicht um »inen Strich, wa» al» ein ganz vorzügliches Resultat bezeichnet werden muß umso mehr, al» die lange Strecke vom abgesperrten Haupt» In das Güterrechtsregister ist heule eingetragen worden, daß der Produklenhändler Alfred Arthur Silbermann in Großölsa und feine Frau Johanne Sophie, geb. Schiffel durch Vertrag vom 3. April 1914 die Verwaltung und Nutznießung des Mannes aus geschlossen haben. Dippoldiswalde, den 7. April 1914. Königliches Amtsgericht. Karfreitag. Der fromme Graf Zinzendorf hat einst gesungen: Ich bin durch manche Zeilen, Wohl gar durch Ewigkeiten In meinem Sinn gereist. Nichts hat mirs Herz genommen, Al» da ich angekommen Auf Golgatha, Gott sei gepreist! Um jene still« Schädelstälte vor Jerusalem» Toren sammelt sich am Karsreltag die ganze Christenheit zu ernster Andacht. Was zieht sie dorthin mit unwiderstehlicher Gewalt, wa» bewegt dort ihre Seele so tief? An dem mittelsten der drei Kreuze stirbt der Mann, der der Welt ein neues Gesicht gab, den schmachvollen Verbrechertod, — aber nicht als Urbelläter, sondern als Held ohnegleichen. Sein Beruf war es, die Menschen zu Gott zu rufen, den verirrten Kindern den Weg zum Vaterhause zu zeigen Mit heiliger Geduld, mit brennendem Eifer warb er um ihre Liebe und «füllte treu in einem Leben de» Dienens und der Hingabe seine ernste Wicht, gehorsam gegen die Weisung de» Vaters — ja gehorsam bis zum Tode. Denn dort am Kreuze besiegelt er sein Werk mit seinem Blute, verworfen von denen, die er retten wollte. Nirgend» sonst sah die Welt solchen Undank, wie Jesus ihn fand. Daran gemahnt jeder Karfreitag mit herzandringendem Bußruf: O Welt, steh hier Dein Leben am Stamm des Kreuzes schweben, Dein Heil sinkt in den Tod! Und tiefernste Gedanken über die eigene Sünde und Schuld, über den eigenen Undank und Unglauben werden in uns wach: Nun, wa» Du, Herr, erduldet, ist alle« meine Last, ich hab e» selbst verschuldet, wa» Du getragen hast. Karfreitag rin Tag der Klage — der Seibitanklage, ober nimmermehr einer hoffnungsvollen Totenklage, einer schmerzvollen Gedächtnisfeier für den unschuldig Hin gerichteten! Vielmehr ist es da» wunderbare göttliche Geheimnis, daß am Kreuze Jesu trotz de» scheinbaren Unterliegen» der Sieg de» Gehorsam, und der Liebe, aber auch der Sieg de» Leben» sich vollzieht. Durch diesen leidvollen Tod dringt Jesus mit dem Jubelruf: „Es ist vollbracht!" hindurch zu neuem Lebrn, und Christen können Karfreitag nicht begehen ohne Osterlicht,- sie suchen den Lebendigen nicht mehr bei den Toten. Darum aber preisen wir in dem Auferstandenen unseren Erlöser, der um unsertwillen an» Kreuz gegangen ist, der durch seinen i Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntage nach Ostern, den 19. April, findet im Vormittagsgottesdienste die Ordina tion, Einweisung und Derpslichtung des zum Di-ckonus designierten Herrn Predigtamtskandidaten Rudolf Eouard Johannes Mosen in Dresden in der hiesigen Stadt- kirche statt. — Auszug aus den Niederschriften über die 14. Sitzung des Stadtrats zu Dippoldiswalde am 6. April 1914. Anwesend Siadträte Liebel (stellv. Bürgermeister), Gietzolt, Süß, Schwind, Thorning und Jäckel, beurlaubt Bürger meister Jahn. Die Tagesordnung enthält 30 Gegenstände. Bcm Protokoll der letzten Stadtoerordnetensitzung und von mehreren Einladungen wurde Kenntnis genommen. Ein Gesuch um Verwilligung einer Beihilfe für die Zwecke der Internationalen Ausstellung für da» kaufmännische Bildungswesen in Leipzig konnte mangels verfügbarer Mittel nicht berücksichtigt werden. Die zur Einebnung einer Einbruchstelle auf dem Kiebschstiflungsgrundstück Nr. 817 «forderlichen Kosten von 15 Mark verwilligte der Rat. Ein Baudispensationsgesuch beschloß man zu befürworten. Die Entschließung aus ein Gesuch um pacht weise Ueberlassung de« König-Johann-Turme» wurde zu nächst ausgesetzt. Nach den Vorschlägen des Bauausschusses genehmigte der Rat die Einführung von Schleusenrrässern aus dem Nikolai-Vorwerk in die städtische Schleuse am Geipinde, di« Anbringung von Dachrinnrn an zwei Spritzen häusern, Vergebung der Arbeiten für dte Herstellung eine» Anmeldezimmer» im Rathaus und die Befchleusung de» Schuttabladeplatz«» an der Rabenauer Straße. Ein Gesuch um Erlaubnis zur Aussühruug von Walserleitungsarbeiten im Anschluß an da» städtische Leitungsnetz, insbesondere zum Anbohren de» Hauptrohres vermochte d« Rat mangel» «ine» Bedürfnisse» nicht zu genehmigen. Für Die «MKberltz - Zettung* «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- Herr Gutsbesitzer Julius Hermann Richter in Schellerhau ist ab 1. April 1914 zum stellvertretenden Standesbeamten kür den zusammengesetzten Standesamtsbezirk Schellerhau bestellt und sür diese» Amt am 3. ds. Mts. verpslichtet worden. Nr. 515 c K. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 4. April 1914. 7. 8. 9. 10. II. 12. I. 2. 3. 4. 5. 6 Die Wahlzeit beginnt am I. Mai 1914 und dauert vier Jahre. Die Gültigkeit der Wahl kann binnen 1 Monat nach dem Erscheinen der vorliegenden Bekanntmachung des Wahlergebnisses durch schriftliche, bei dem unterzeichneten Wahlleiter einzureichende Erklärung angefochten werden. Die Anfechtung ist eingehend zu begründen, auch sind Beweismittel dafür anzugeben. Dippoldiswalde, den 9. April 1914. Vas Beisicherungsamt de» Stadtrats zu Dippoldiswalde. Ratssekretär Heil, stelloertretener Vorsitzender und Wahlleiter. ÄMlö^IE für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Änserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserate Werden mu 16 Pf., solche aus uns«« Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum bt rech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 86 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, dl« Spaltenzeile 30 Pf. zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Wahlen der Versicherungsvertreter als Beifitzer des VerficherungsamtesveimStadtratzuDippolviswalde (8 40 fsgde. der Reich-Versicherungs-Ordnung). » > Da nach Ablauf der gesetzten Frist für die Wahlen der Versicherungsvertreter als Beisitzer de» unterzeichneten Derstcherungsamte» von beiden Gruppen der wahlberechtigten Krankenkassen-Vorstandsmitglieder nur je 1 gül.ige Vorschlagsliste eingegangen ist, macht sich die Vornahme einer Wahl und «ine Stimmabgabe nicht erforderlich. Cs gelten die in den Vorschlagslisten gültig verzeichneten nachstehend genannten Vertreter und Ersatzmänner uach Pkt. 13 der Wahlordnung als gewählt: I. Arbeitgeber. s) Vertreter. M ei ß mH -Z eitmig Tageszeitung und Anzeiger siir WaMsuM, Schmiedeberg u.tl. 13. Herr Johannes Kranig, Gärtnereibesitzer, 14. Arthur Nitz'che, Baugeschästsinhaber, 15. Max Röhring«, Landwirt, / 's 16. n Julius Mende, Schmiedemeister, . i 17. I» Hugo Teicher, Fabrikant, 18. Johannes Süß, Rechtsanwalt. II Bersicherte. ' '! a) Vertreter. 1. Herr Albert Schuber», Tischler, 2. 3. I» I» Moritz Klau», Drechsler, Bernhard Donath, Schirrmeister, 4. I» Paul Walther, Schriftsetzer, 5. I» Moritz Teichert, Schlosser, 6. »» Ewald Böhme, Drechsler, b) Ersatzmänner. 7. I» Karl Langer, Werkmeister, 8. I» Wilhelm Börner, Hilfsdiener, 9. tt Bruno Mar Arnold, Wirtschastsgehilse, 10. I» Otto Böhme, Malergehilfe, 11. »» Karl Göhler, Strohhutpresser, 12. I» Hugo Schietzel, Plattenschleifer, 13. »» Paul Fuchs, Lag-risl, 14. Max Rüdiger, Schlosser, 15. Hermann Straßberger, Landwirt, 16. Otto Heinrich, Tischlergeselle, 17. Paul Schillig, Fabrikarbeiter, 18. u Kamillo Gössel, Strohhutzieher.