230 Nr. 4. „STAHL UND EISEN/ April 1884 Bewegliche Roste für Unterwind. — Puddelofen. Längenschnitt. dünn und erhalten zweckmäfsigerweise eine solche Form, z. B. wellenförmige, welche die Vertheilung der Luft und einen sparsamen Aschendurchfall be günstigt. Der Unterwind tritt unter dem Rost durch eine Oeffnung ein; im übrigen ist der Aschenfall durch die Ofenwände, die Thüreh und die Platte k (Längen schnitt) geschlossen. An dieser gleitet der bewegliche Rost mit seinem vor deren Querstück entlang, wenn ei’ ge senkt wird. Die Aschenthüren bleiben also auch alsdann geschlossen und brau chen nur alle zwölf Stunden zur Ent fernung der Rostdurchfälle geöffnet zu werden. Die Beschickung des Ofens geschieht, wie gewöhnlich, durch die Oeffnung o (Seitenansicht) oder auch von der Kopf wand des Ofens. Zur leichteren Lösung der Schlacken auf der hinteren Rost hälfte, sowie zum gelegentlichen Auf brechen (Lüften) des Rostes ist dann noch der Kanal 7 vorhanden (Vorder ansicht.) Wenn die Feuerung richtig bedient wird und die Kohlen nur etwas backend Vorderansicht. sind, so fällt das Feuer nicht etwa herunter, sobald der Rost gesenkt wird, sondern es bildet über ihm ein festes Gewölbe und die Schlacken können ohne erheblichen Kohlenverlust durch die zwischen dem Roste und der Tragplatte m entstandene Oeffnung ausgezogen werden, dergestalt, dafs der Rost voll ständig glatt gereinigt werden kann. • Breitere Roste kann man auch aus zwei oder mehreren Theilen machen, von denen jeder für sich beweglich ist. Die Gonstruction der gufs- und schmiedeeisernen Stücke kann im unwesentlichen anders gemacht werden. Der Unterwind mufs an- und abstellbar sein. Derselbe wird am zweckmäfsig- sten schon 1 bis 2 m vor Eintritt in den Aschenfall mit Dampf gemischt, um diesen regel mäfsig zu ver theilen. Derselbe mufs so stark sein, dafs er im Aschenfall als leichte, kaum sichtbare Wolke erscheint. Ein Mehr würde den Rost zu stark abkühlen. Wetter a. d. Ruhr, den 9. März 1884. Achtungsvoll Adolph Schuchart;