Volltext Seite (XML)
wesentlich widerstandsfähiger gegen dieselben sind, als die beiden anderen Mineralien. Der schlimmste Feind der basischen Ziegel sind die Oxyde des Eisens, weshalb auch bei der Verwendung der Erdbasen zu feuerfesten Steinen darauf zu sehen ist, dafs dieselben mög lichst frei von Eisenoxyden sind, da durch die selben die Feuerbeständigkeit vermindert wird, ohne gleichzeitig die Haltbarkeit der Sterne in trockener Luft zu vermehren. Kieselsäure, Phosphorsäure und die Oxyde des Mangans wirken nicht so zerstörend auf die basischen Steine wie die des Eisens. — Fragt man sich nun, fährt Verfasser fort, indem man die Resultate der verschiedenen Ver suche betrachtet, welches das beste Material für basische Steine ist, so fällt die Antwort entschieden zu Gunsten der in höchster Weifsgluth gebrannten Magnesia aus. Die aus solchem Material hergestellten Steine zeichnen sich durch die grofse Haltbarkeit in trockener sowie in feuchter Luft, durch die gröfsere Wiederstandsfähigkeit gegen die Einwirkung der Schlacken in hoher Temperatur, und das geringe Schrumpfmafs beim Brennen vortheilhaft gegen die aus Kalk oder Dolomit hergestellten Steine aus. Ein grofser Uebelstand für die Praxis ist es bei der Verwendung von Kalk- oder Dolomit steinen, dafs dieselben so verhältnifsmäfsig schnell zerfallen, wodurch man nicht in der Lage ist, einen grofsen Vorrath von solchen Steinen an zufertigen. Ebenso unangenehm ist das grofse Schrumpf mafs der Kalk- und Dolomitziege], wodurch man sehr viele unregelmäfsig gestaltete Steine erhält, in folgedessen das damit ausgeführte Mauerwerk mit grofsen Fugen versehen ist, welche Veran lassung zur rascheren Zerstörung desselben geben. Alle diese Uebelstände fallen bei den Mag nesiasteinen weg und bleibt es nur zu bedauern, dafs unser Vaterland so arm an diesem für die Eisenhüttenpraxis so werthvollen Material ist. In einem Nachtrage fügt Verfasser noch zu, dafs die Steine der Magnesia- und Magnesitreihe, und zwar sowohl diejenigen, welche im roth glühendem Zustande mit Wasser abgelöscht wur den, als auch diejenigen, wobei dieses nicht ge schah, selbst nach 114 Jahr noch nicht zerfallen, sondern noch vollständig gut und fest waren. Trotz dieser guten Eigenschaft der Magnesiasteine ist n. s. A. deren Verwendung im Hüttenbetriebe, wenigstens in Deutschland, ausgeschlossen, da der Preis der Magnesia, sowohl der auf chemi schen Wege hergestellten wie der aus anderen Ländern bezogenen, viel zu hoch ist. Eine Ver wendung von Magnesiasteinen im Hüttenbetriebe wäre nur dann möglich, wenn die Haltbarkeit derselben im Convertor oder den Schmelzöfen der Art wäre, dafs sie die der Dolomit- oder Kalkziegel um mindestens 3 bis 4 mal überträfe. Leider ist dieses aber nicht der Fall, da aus Versuchen, welche ich im Grofsen angestellt habe, sich ergeben hat, dafs die Magnesia gegen die Einflüsse der sich bildenden Schlacke nicht wesentlich widerstandsfähiger ist wie Kalk oder Dolomit. Die Vereinigung- der deutschen Schienenwalzwerke vor dem preufsischen Landtage. Dafs die Verhandlungen unserer Parlamente über wirthschaftliche Fragen dem friedlichen Bür ger, welcher darauf angewiesen ist, von dem Schweifse seiner Arbeit zu leben, in den letzten Jahren sehr viele erquickende und herzerhebende Momente geboten hätten, wird ernsthaft schwer lich jemand behaupten wollen. Ebensowenig wird man angesichts des stetig wachsenden Ver ständnisses der arbeitenden Bevölkerung für wirthschaftliche Fragen behaupten können, dafs die oratorischen Leistungen vieler unserer Parlmen- tarier auf diesem Gebiete bezüglich Wissen schaftlichkeit und Sachkunde gerechten Anfor derungen entsprechen, denn häufig kommt es einzelnen Parteirednern weniger auf sachliche Erörterung als auf eine agitatorische Wirkung bei den weniger urtheilsfähigen Massen der Wähler an. Im allgemeinen wird man zwar davon abzusehen haben, von industrieller Seite den bezüglichen Ausführungen, welche meistens auf Sophismen basiren, eingehendere Erörterun gen zu widmen. — Neuerdings werden aber von der freihändlerischen Presse die das wirth schaftliche Gebiet berührenden parlamentarischen Vorträge ihrer Parteigänger mit solcher Be flissenheit und in solch sensationeller Weise breit getreten, dafs in einzelnen Fällen eine ab solute Geringschätzung derartiger Redner für die besonneneren Kreise des Volkes doch nicht em- pfehlenswerth erscheinen kann, weil nicht selten in unseren Tagen die mangelnde Zurückweisung eines, wenn auch noch so unberechtigten An-