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bürdung der Arbeitgeber schliefslich im Lohn satz Ausdruck finden mufs.“ In den uns vorliegenden Specialberichten be gegnen wir ferner der Beobachtung, dafs, trotz des in den letzten Jahren nicht unwesentlich verbesserten Einkommens, der Sparsinn sich bei den Arbeitern nicht entwickelt zu haben scheint, dafs aber ebensowenig ein Unterschied in der äufseren Lebenshaltung erkennbar geworden sei. Anknüpfend an den Hinweis auf den oft über- mäfsigen, durch die vielen Schankstätten wesent lich geförderten Genufs geistiger Getränke, wird dem Wunsche Ausdruck gegeben, dafs es den Schankstätten in den Fabrikorten untersagt werden möge, vor einer gewissen Morgenstunde, etwa 8 Uhr, Spirituosen zu verkaufen. Von einer solchen Mafsregel versprechen sich die Indu striellen einen sehr wohlthätigen Einflufs auf das sittliche Verhalten und das Familienleben der Arbeiter, von denen leider nur zu viele der Ver lockung zum Besuche der Schanklocale beim Morgen-Schichtwechsel nicht zu widerstehen vermögen. Die bereits in unserm vorjährigen Berichte ausführlich wiedergegebene Beschwerde über zu leichte Ahndung der von einzelnen Arbeitern begangenen Excesse und den geringen Schutz, den Privatbeamte der Werke in vorkommenden Fällen geniefsen, ist auch in diesem Jahre wieder an uns herangetreten. Ueber die Zahl der beschäftigten Arbeiter und über die Lohnverhältnisse sind unter den ein- gegangenen Berichten nur solche von 70 Werken, die zu einer Vergleichung mit den Verhältnissen des Vorjahres geeignet sind. Danach hat sich in dem Geschäftsjahr 1882/83 die Arbeiterzahl auf 19 Werken gegen 1881/82 vermindert und zwar: auf 14 Werken bis zu 5 % » 1 Werk um 9,18 % „ 3 Werken von 11 bis 15 % „ 1 Werk um 27,07 % Auf diesen Werken wurden in 1881/82 = 19420, in 1882/83 = 18 733 Arbeiter be schäftigt, die Verminderung der Arbeiterzahl be trägt demgemäfs 687 oder 3,54%. Auf 8 Werken ist die- Arbeiterzahl gleich geblieben und betrug dieselbe 1804. Auf 43 Werken hat sich die Arbeiterzahl vermehrt. Auf 19 Werken bis zu 5%, „ 8 » von 5 bis zu 10%, , 8 » » 10 » „ 15%, » 3 » » 15 » » 20%, „ 1 Werk um 23,18%, „ 2 Werken » 25 bis zu 30%, „ 1 Werk um 33,33%, „ 1 » „ 75%.' Auf diesen Werken waren 1881/82 40 889, im Jahre 1882/83 44 187 oder 8,06% Arbeiter mehr beschäftigt. Die vorstehenden Angaben beziehen sich je doch nur auf erwachsene männliche Arbeiter, aufser diesen waren auf den hier in Rede ste henden Werken 1881/82 3122, 1882/83 3496, also 374 oder 11,98% jugendliche männliche Arbeiter mehr beschäftigt. Weibliche Arbeiter waren 1881/82 330, 1882/83 350, also 20 oder 6,06% mehr beschäftigt. Werden sämmtliche Werke, auch diejenigen, auf denen eine Veränderung der Arbeiterzahl stattgefunden hat, sowie die erwachsenen und die jugendlichen und die weiblichen Arbeiter in die Rechnung mit einbegriffen, so waren in 1881/82 65 554, in 1882/83 68 571, also 3017 oder 4,60 % Arbeiter mehr beschäftigt. Ueber den durchschnittlichen Jahresverdienst sind von 69 Werken specielle Mittheilungen eingegangen. Fassen wir zunächst die erwach senen Arbeiter ins Auge, so hatte sich der durchschnittliche Jahresverdienst im Jahre 1882/83 gegen das Vorjahr vermindert auf 26 Werken, und zwar: auf 21 Werken bis zu 5%, „4 „ von 5 bis zu 10%, „ 1 Werk um 11,32%. Auf diesen Werken waren beschäftigt 30 660 Arbeiter. Erhöht hatte sich der durchschnittliche Jah resverdienst bei 30 Werken, mit zusammen 20 042 Arbeitern, und zwar: bei 22 Werken bis zu 5%, „6 „ um 6 bis zu 10 %, »2 » »11», 15%. Bei 13 Werken mit zusammen 14 067 Ar beitern hatte sich der durchschnittliche Jahres verdienst nicht geändert. Der niedrigste Durchschnittsjahresverdienst stellte sich bei 85 Arbeitern auf •6 670,10. Im Jahresdurchschnitt verdienten: 1319 Arbeiter zwischen 600 und 700 •6 7910 700 » 800 » 4041 800 » 900 „ 42049 900 „ 1000 „ 5265 1000 „ 1100 „ 2747 1100 „ 1200 „ 1438 » über Bei den jugendlichen 1200 •6. Arbeitern halte sich auf 19 Werken der Lohn nicht verändert. Auf 12 Werken hatte eine Verminderung bis zu 10%, auf 1 Werk von 14,29%, auf 1 Werk von 25,10 % stattgefunden. Bei den übrigen Werken war eine Erhöhung des durchschnittlichen Jahresverdienstes bis zu 40 % eingetreten. Bei den weiblichen Arbeitern hatte sich auf 3 Werken der Lohn nicht verändert. Auf 1 Werk hatte eine Verminderung von 2,86%, auf 1 Werk von 20,78% stattgefunden. Bei 6 Werken war eine Erhöhung bis zu 10%, bei 1 Werk eine