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Februar 1884. STAHL UND EISEN.“ Nr. 2. 125 Schweden aus 1, 1 und 7 Gruben 12137, 6330 und 39 357 Ctr. Koballe machte man im Reiche nicht zugute, die betr. Erze wurden exportirt; die geförder ten Nickelerze gehörten dem allbekannten Klefrawerke und wurden auch von demselben verblasen; das der deutschen Victoriahütte gehörige Werk zu Sägmyra betrieb anscheinend im Gegenstandsjahre keinen Berg bau. Die Manganerze bestanden aus Braunit, Haus mannit und Braunstein. Im Zinkerzbergbaue sind allein die 14 Blendegruben der Vieille Montagne von Bedeutung. Ihre Förderung erreichte, neben 33400 ausgeschiedenen silberhaltigen bleiischen Geschicken 1042 919 Ctr.; in den Gruben der Dannemora - Eisengewerkschaft wurden rund 26 000 Ctr. Blenden gewonnen und stellte sich die gesammte Förderung aller 21 schwedischen Blende- förderstellen auf 1088162 Ctr. An Schwefelkiesen wurden aus 2 Gruben rund 36 000 Ctr. zu Tage gebracht. Die Roheisenerzeugung, einschliefslich der Gufs- waaren erster Schmelzung, ist gegen die beiden Vor jahre zurückgegangen: sie erreichte die Summe von 9385 256 Ctr., um etwa 750000 Ctr. weniger als 1881 und 170000 Ctr. weniger als 1880. Im Feuer ständen 185 Hochöfen, 12 weniger als 1881, während zusammen 40157 Tage, 4509 Tage weniger als im Jahre vorher. Die Durchschnittsproduction eines Ofens berechnet sich hieraus auf 50 737 Ctr., die durchschnittliche Campagnedauer auf 217 Tage, beides gegen das Vorjahr um 617 Ctr. und 10 Blasetage vermindert. Die gröfste Roheisenproduction entfällt auf die Statthaltereien : Oerebro: 50 Oefen 2360000 Ctr., Kopparberg: 39 Oefen 1935 400 Ctr., Vermland : 26 Oefen 1473 841 Ctr., und Gefleborg: 22 Oefen 1342 800 Ctr. An Dannemoraroheisen mögen im Jahre 1882 etwa 280000 Ctr. erblasen worden sein. Die gröfste Production eines Werkes wurde zu Domnarfoet bei Falun mit 2 Hochöfen erreicht: 261483 Ctr., einer Tagesproduction pro Ofen von rund 339,1 Ctr. entsprechend; im Vorjahre führte Hofors-Werk den Reigen, jedoch mit einer um 10 Ctr. geringeren Tagesproduction. Die Gufswaarenproduction 2. Schmelzung stieg von 324675 Ctr. in 1881 auf 352944 Ctr. 266 Werke mit 773 Herden und Oefen beschäftig ten sich mit der -Stabeisenfabrication , welche 6103895 Ctr. betrug; anscheinend befinden sich in Schweden nur 7 Puddelöfen im Betriebe. Der Stab eisenwerke sind gegen 1881 zehn weniger, der Herde und Oefen dagegen 28 mehr geworden. Die Steige rung der Production macht 276540 Ctr. aus. Auch in dieser Branche steht die Statthalterei Oerobro voran, in ihr beschäftigten 40 Werke 139 Herde und Oefen, in denen sie 1228804 Ctr. erzeugten, ihr folgen Vestmanland und Kopparberg, jede mit nahe einer Million Gentner Production; am wenigsten umfangreich ist die Stabeisenfabrication in der Statthalterei Jemt- land, sie betrug daselbst wenig über 200 Ctr., 143 mal weniger als in Norrbotten, der nördlichsten Provinz des Reiches. Wie im vorhergehenden Jahre, so war auch dies mal die Production der Uddeholms-Werke an Stab eisen die umfangreichste im Lande: sie erreichte 271 038 Ctr. (1881 == 235065 Ctr.), ihnen folgt Domnar- fret mit 250 656 Ctr. (1881 = 223 363 Ctr.), dagegen sank die Stabeisenfabrication der Motalawerke von 231245 Ctr. in 1881 auf 186 931 Gir. und die von Ramnäs von 194 567 Ctr. im Vorjahre auf 182246 Ctr. Sehr erhebliche, regelmäfsig während der letzten fünf Jahre fortschreitende Productionsvermehrung zeigt die schwedische Stahlfabrication, die in 1882 ein Quantum von 1463120 Ctr. diversen Stahl lieferte (1878 = 609 724 Ctr., 1879 = 672 390 Ctr., 1880 = 924 072 Ctr., 1881 = 1228651 Ctr.); sie hat sich innerhalb dieses Lustrums also mehr als verdoppelt. 1114117 Ctr. Bessemerstahl ging hierunter aus 15 Hütten hervor, von denen Sandwiken 212564 Ctr. und Bängbro, zu Motala gehörig, 158475 Ctr. allein erbliesen (1881 = 184740 bez. 130 876 Ctr.). In obiger Hauptsumme sind aufser Bessemerstahl ent halten: 315354 Ctr. Martinslahl (1881 = 262488 Ctr.), 15710 Ctr. Brennstahl (1881 = 10 343 Ctr.), 4886 Ctr. Gufsstahl (1881 = 3284 Gir.) und 5650 Ctr. Puddel- stahl (1881 — 10 600 Ctr.) ; an Gerbstahl ist nur noch das kleine Quantum von 139 Gtr. erzeugt worden, während der Uchatiusstahl völlig verschwunden zu sein scheint. Neu als Bessemerstahlproducent ist in diesem Jahre Avesta hinzugekommen, während das in Mitte der siebenziger Jahre angelegte Bessemerwerk zu Morgongäfoa auch bis dahin noch nie im Betriebe war. Weiter verarbeitet wurde Eisen und Stahl in 156 verschiedenen Werken zu 1021211 Gtr. Manufactur- waaren (1881 = 893113 Ctr.), hierunter 371808 Gtr. Bleche (1881 = 308 972 Ctr.), 191567 Ctr. Nägel (1881 = 167 788 Ctr.), 37 170 Ctr. Draht (1881 — 25662 Gtr.) und etwa 7000 Ctr. Ketten (1881 = ca. 5000 Ctr.). . Die gesammten Eisenwerke beschäftigten in 1882 19 477 Personen direct, 228 mehr als im Vorjahre, und 80 Dampfmaschinen (22 bei den Hochöfen, 58 bei den Stabeisen- und Manufacturwerken). Die übrige metallische Production Schwedens in 1882 umfafst: 40,7 Pfund Gold, 3602,4 Pfund Silber, 18 907,9 Gtr. Kupfer, 309,5 Ctr. Nickelspeise, 480,5 Gtr. Nickelkupfer, 5723,4 Gtr. Blei, 58,4 Kobaltoxyd. Die Steinkohlenförderung in Schonen ist gegen das Vorjahr um etwa 20 % gestiegen und erreichte 6843 000 Kubikfufs. Welche Rolle der Montanindustrie Schwedens in volkswirthschaftlicher Beziehung zukommt, mag die Kopfzahl der direct dabei beschäftigten Personen, 29 322, gegenüber der geringen Kopfzahl der Ein wohner, wohl am besten andeuten. Dr. L. 1 schwedischer Kubikfufs = 0,02617 cbm 1 » Gentner = 100 Skatgpfund = 42,50758 kg.