Volltext Seite (XML)
beiden Enden abnutzen. Das Brechmaul ist ge wöhnlich während des Ganges verstellbar. Hin und wieder hat man versucht, die Hand scheidung zu beseitigen, sämmtliches Stückerz auf Steinbrechern zu zerkleinern und dann auf unter denselben liegenden rotirenden Lesetischen auszuklauben. Durch ein solches zwar einfaches Verfahren kann indessen das aus den Stein brechern fallende feine Erz nicht genügend ge reinigt werden und ist dasselbe deshalb wieder aufgegeben worden. Der Kraftbedarf einer Walzenmühle hängt mit der Gröfse der Walzen und der Natur des zu quetschenden Eisensteins zusammen und be trägt bis zu 20 und noch mehr Pferdekräften. Die Tourenzahl schwankt zwischen 10 und 30 pro Minute. Der Durchmesser beträgt etwa 0,7 bis 1,0 m, die Breite etwa 0,25 m. Als Ma terial für die Walzenringe ist besonders Gufsstahl zu empfehlen, weil dieser sich gleichmäfsig ab nutzt und auch nöthigenfalls abgedreht werden kann. Auf beiden Seiten der Walzen befinden sich Kuppelräder, damit sich die Walzen gleich mäfsig öffnen. Die Spaltweite ist während des Ganges verstellbar. Die gleichmäfsige Vertheilung des Erzes auf die Walzen geschieht zuweilen mit der Hand, gewöhnlich aber mittelst Auf- geberegulatoren , entweder Schüttwalzen oder Schüttelvorrichtungen. Die Klaub- oder Lesetische sind entweder feststehende Tische aus Holz, in deren Platten zuweilen Siebe zur Ableitung des mit dem Eisen stein auf die Tische gelangenden Wassers ein gelassen sind, oder rotirende runde Tische aus Gufseisen, die mit Abstreichern versehen sind, damit die Arbeit continuirlich erfolgt, oder drittens bandförmige Lese- und Transporttische. Letztere bestehen aus zwei beweglichen, parallel und horizontal oder wenig geneigt liegenden Ketten ohne Ende mit Holz- oder - Blechtafeln zwischen den Gliedern. Das auf den Tafeln liegen bleibende Material fällt am Ende der Tische ab. Die Klassirung des Eisensteins nach Korn- gröfsen, welche für den Setzprocefs unbedingt nothwendig ist, erfolgt in Separationstrommeln. Diese erhalten am besten eine conische Form und eine horizontale Achse, weil sie dann eine bequemere Bewegung als bei schräg liegender Achse gestatten. Wie weit die Tren nung der Körner vorzunehmen ist, hängt von der Natur des Eisensteins und der von diesem zu trennenden Körper ab. Im all gemeinen kann man annehmen, dafs bei cu- bischer Brechung der Körner gröfsere Abstände als bei splitteriger Brechung zulässig sind. Bei letzterer und auch dann, wenn der specifische Gewichtsunterschied sehr gering ist, wie z. B. zwischen Eisenkiesel- und Rotheisenstein, mufs die Separation nach feiner Scala, wie etwa nach der folgenden von Rittinger vorgenommen werden. 1 — 1,4 — 2 — 2,8 — 4 — 5,6 — 8 — 11,3 — 16 — 22,6 — 32 mm. Die Selzarbeit bezweckt die Trennung der Körner von gleichem Durchmesser unter Wasser nach dem specifischen Gewicht und beruht auf dem freien Fall der Körper im aufsteigenden Wasserstrom. Die Setzmaschinen werden je nach dem Korn, welches sie verarbeiten, in Grobkorn-, Mittelkorn-, Feinkorn- und Mehlselzmaschinen eingetheilt. Selten werden die Mineralien noch mit der Hand aufgegeben, sondern gelangen in der Regel direct aus den Separationstrommeln auf die Siebe. Die Austragung erfolgt con tinuirlich und zwar bei den Kornsetzmaschinen in der Regel durch in einer Seitenwand der Kasten angebrachte, durch Schieber verstellbare Schlitze oder, wenn an Wasser gespart werden mufs, auch wohl durch gekrümmte in die Siebfläche eingesetzte Röhren. Bei den Mehlsetzmaschinen, durch welche Mehle bis zu 0,5 mm herab ge reinigt werden können, erfolgt indessen die Aus tragung durchs Sieb und durch eine darauf ausgebreitete Lage gröberen Materials oder gra- nulirten Eisens, durch welche das Eisenerz hin durchgesetzt wird, während die beigemengten tauben Massen über den Rand des Kastens ab- fliefsen. Nur bei ganz groben Sorten und Hand setzmaschinen wird vielfach noch mit der Hand abgehoben. Die Anzahl der Hübe und die Hub höhe , sowie die Leistung der Setzmaschinen ist sehr verschieden und richtet sich nach der Zu sammensetzung des Setzgutes und dem Grade der Feinheit desselben, sowie nach der Gröfse der Siebflächen. Die Hebung und Senkung des Kolbens erfolgt bei den neuen Grob- und Mittel kornsetzmaschinen durch Kniehebel, bei den Feinkornselzmaschinen und den Mehlsetzma schinen durch Kniehebel oder Excentrics. Der Hub ist in beiden Fällen verstellbar. Man giebt dem Kolben, dem Siebe und der verticalen Durchgangsöffnung eines Setzkastens gleiche Gröfse, damit das Wasser bei niedergehendem Kolben überall die gleiche Geschwindigkeit bei behalten kann, um ein horizontales Setzen zu erzielen. Den bei Eisensteinaufbereitungen erzeugten Sand und Schlamm läfst man gewöhnlich mit der Trübe abfliefsen , indem die Gewinnung der in diesen befindlichen Eisenerztheilchen in der Regel mit zu grofsen Kosten verbunden ist. Auf kleineren Gruben sucht man auch wohl eine Separation mittelst Wurfsieben zu erzielen und dann die Setzarbeit in Kasten oder Trögen, welche mit Siebböden versehen sind und in einem mit Wasser gefüllten gröfseren Kasten auf