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von Mejdäsen, Dalarne, der besteht aus: Si O2 98,52, A1 2 0s 0,12, CaO 0,43, MgO Spur, MnO Spur, FeO 0,48, Sa. 99,55; Kalkstein von Straud, Dalarne, welcher enthält: CaCO 3 94,47, MgO 2,00, MnO 0,19, FeO 0,48, Alg O s 0,41, Sio, 2,47, Sa. 100,02; Talkstein von unbe kanntem Fundorte mit: SiO2 59,27, AlgO3 0,91, CaO 1,33, MgO 32,08, MnO Spur, FeO 1,00, H,O 4,95, Sa. 99,54. Vorstehende Analysen — jede das Mittel von zweien — sind von J. 0. Landgren ausgeführt, die nachfolgenden fertigte C. G. Särnström: Talkerde: NagO 0,07, CaO 1,50, MgO 94,62, A1 2 O 3 0,40, SiO 2 0,45, H 2 O 3,10, Sa. 100,14; Kaotin: SiO 2 47,25, A1 2 O 3 37,20, K 2 O 1,07, NagO 0,21, CaO 0,35, MgO 0,19, FeO 0,63, H,0 13,00, Sa. 99,90; Thon- erde: SiO, 1,20, AlgOs 63,50, NagO 0,37, CaO 0,06, MgO 0,02, FeO Spur, H 2 O 34,70, Sa. 99,85 und Mangancarbonat: Na 2 O0,57, MgO Spur, MnO 58,60, CO 2 36,80, H 2 O 3,30, Sa. 99,27. Die in den Tabellen I bis VI (siehe Seite 284, 288, 292, 294 und 298) aufgeführten Analysen der verschiedenen Silicate sind auf Grund der Mischung der eben behandelten Mineralien be rechnet, die für jede Schlacke gemacht wurde. Die ausgeführten Untersuchungen bezweckten theils unter Einhaltung der gleichen Silicirungs- stufe oder des Verhältnisses zwischen dem Sauer- Stoffe der Kieselsäure und dem aller Basen, das Verhältnifs zwischen einer der Basen und einer andern bez. den übrigen, welche im Silicate enthalten sind, zu verändern, um auf diese Weise zu ermitteln, bei welchem Verhältnisse zwischen den fraglichen Basen die Leichtschmelzigkeit am gröfs- ten oder besser: bei welcher Silicirungsstufe der Wärmegehalt der geschmolzenen Schlacke am kleinsten sei. Theils wurde bei unverändertem Verhältnisse der Basen zu einander, welche in beträchtlicher Menge die Schlacke bildeten, das Verhältnifs zwischen dem Sauerstoffe der Kiesel säure und dem sämmtlicher Basen verändert, um klar darüber zu werden, welche Silicirungsstufe der gegebenen Basen am wenigsten Schmelzwärme bedürfe und in welchem Mafse dieser Wärme bedarf für die verschiedenen Silicirungsstufen mit den fraglichen Basenmischungen wechseln. Endlich wurde auch für eine Menge wirklicher Hochofenschlacken, die theils früher schon analy- sirt worden waren, theils besonders für diesen Zweck untersucht wurden, der Wärmebedarf ermittelt. Kalk- und Magnesiasilicate. Silicate mit wechselndem Verhältnisse zwischen Magnesia und Kalk. In der Tabelle 1 (S. 284 u. 285) und noch leichter auf den graphi schen Darstellungen Nr. 1 und 2 auf Bl. XIX bestätigt sich sofort das seit alters her bekannte Verhalten: dafs dasselbe Silicat von Kalk und Magnesia leichtschmelziger ist als das von blofs einem dieser Bestandiheile; ferner: dafs dieser Satz keineswegs ganz und gar allgemein gültig ist, denn in einigen Silicaten — unter den unter suchten vorzugsweise im 3-Silicate — darf der Magnesiagehalt nicht grofs sein, wenn nicht das Kalksilicat leichtschmelziger sein soll als dasselbe Silicat der Mischung beider. Es gilt für alle Silicirungsstufen, dafs man mit Vergröfserung des Magnesiagehaltes früher oder später eine Schlacke erhält, die schwerschmelziger ist als die gleiche Silicirungsstufe von Kalk allein. Auch dies hat die Erfahrung im grofsen lange anzudeuten ge schienen, denn diejenigen, die mit besonders mag nesiareichen Hochofenbeschickungen zu thun ge habt, haben sehr wohl kennen gelernt, um wie viel schwerschmelziger und kohlenconsumirender diese sind als magnesiaarme. Indessen finden sich in den älteren Versuchs reihen, die eingangs dieses erwähnt wurden, ein Paar, die gerade im Gegentheile das Magnesia silicat als leichtschmelziger erscheinen lassen als das Kalksilicat. Es ist nicht leicht zu ermitteln, was diese irrthümliche Auffassung veranlafst hat, unwahrscheinlich ist jedoch nicht, dafs daran ein unreines (alkalihaltiges?) Magnesiamaterial die Schuld trägt. Zuweilen kann dies auch vielleicht daher rühren, dafs Thontiegel ohne Kohlenfutter zu den Schmelzungsversuchen einiger Forscher benutzt werden und die Aufnahme von Thonerde und Kieselsäure aus dem Tiegel das Verhalten völlig umwandelte. Aus den vorliegenden Ver suchen geht inzwischen unzweifelhaft hervor, dafs das Magnesiasilicat erheblich schwerschmelziger ist als das Kalksilicat; das erstere ist ohne Bei hülfe von Kalk und Thonerde ohne Frage für Hochöfen viel zu schwerschmelzig, was auch schon eine gewöhnliche Tiegelprobe deutlich zeigt. Aus der Tabelle I und den graphischen Darstel lungen Nr. 1 und 2 auf Bl. XIX erkennt man leicht, dafs das Verhältnifs zwischen Magnesia und Kalk, bei dem die gröfste Leichtschmelzigkeit oder der ge ringste Wärmebedarf der verschiedenen Silicate eintritt, bei dem 1,5- und dem 2-Silicate unge fähr das(MgO:GaO) Sauerstoff-und Aequivalent- verhältnifs 0,44 oder 9 CaO - 4 MgO ist. Werden die Magnesiagehalte dieser Silicate über das Verhältnifs 0,44 hinaus vergröfsert, so ver ringert sich die Leichtschmelzigkeit ungefähr eben so schnell, als sie vorher mit der Steigerung des Magnesiagehaltes zunahm, bei dem 1,5-Silicate bald genug sogar mit gröfsefer Schnelligkeit. Wenn die fraglichen Minima für diese beiden Silicate auch bei demselben Verhältnisse zwischen Magnesia und Kalk liegen, so ist doch der Ein- flufs des Magnesias bei ihnen im übrigen sehr verschieden: er ist bei dem Sesquisilicate so ge ring, dafs der vortheilhafteste Magnesiagehall gegen ein in der Praxis als magnesiafrei angesehenes Kalksilicat eine Ersparnifs von nur 20 W.-E. bringt. Ganz anders beim Bisilicate; bei diesem wirkt ein theilweiser Ersatz des Kalkes durch Magnesia so stark, dafs der Unterschied des 1*