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Abonnementspreis für Nichtvereins mitglieder: 15 Mark jährlich excl. Porto. Insertionspreis 25 Pf. für die zweigespaltene Petitzeile, bei Jahresinserat angemessener Rabatt. I der nordwestlichen Gruppe des Vereins deutscher Eisen- und Stahlindustrieller und des Vereins deutscher Eisenhüttenleute. K Herausgegeben von den Vereinsvorständen. Redigirt von den Geschäftsführern beider Vereine: Glemeralsecretär H. A. Bueck für den wirthschaftlichien Theil und Ingenieur E. Schrödter für den teclmischen Theil. Commisaions-Verlag von A. Bagel in Düsseldorf. 6. Jahrgang. Mai 1886. N 5. Ueber die zum Schmelzen verschiedener Hochofenschlacken erforderliche Wärmemenge, o Von Professor R. Akerman. Aus einem Sonderabdrucke aus: »Jernkontorets annaler« 1886, L* (Hierzu Blatt XIX und XX).** H%eAsLas man zur Zeit über den Zusammen- (eM3) hang der Schmelzbarkeit der Hoch- 2SV4 ofenschlacken mit ihrer Zusammen setzung kennt, verdankt man in erster ReiheSefström (Jernk. annal., 1828,1155), Berthier (Traite des essais par la voie sche T. 1. 430), Plattner (Melhbach: Die Anwendung der erwärm ten Gebläseluft im Gebiete der Metallurgie S. 288), Percy und Smith (Percy: Metallurgy S. 29, Percy- Knapp : Metallurgie S. 30) sowie Bischof (Dinglers Polyt. Journal, Bd. 165 S. 378). Bei fast allen Untersuchungen der Vorgenannten ist indessen die Schmelzbarkeit der verschiedenen Silicate lediglich theils nach den zum Schmelzen derselben benutzten Oefen bestimmt, theils nach der Zeit, die erfordert wurde, ein Silicat oder die zu seiner Bildung gemachten Mischungen in ein und dem selben Ofen zur Schmelzung zu bringen. Unter * Der uns zur Verfügung stehende Raum gestattet nicht, die vorliegende-Abhandlung des Herrn Professors R. Akerman in vollem Umfange hier wiederzugeben; es ist aus diesem Grunde die Beschreibung des bei den Wärmemessungen angewendeten, von Herrn Andree construirten Calorimeters und der Weise der Anwen dung desselben ausgelassen. Aus dem gleichen Grunde mufste derjenige Theil der Abhandlung, der sich mit den Schwierigkeiten beim Schmelzen und Wärme messen der geschmolzenen Silicate befafst, unberück sichtigt bleiben. Die 1^- ** Dieselben werden der Juni-Ausgabe beigegeben werden. V.e diesen Umständen ist es natürlich, dafs nicht einmal der relative Wärmebedarf mit gehöriger Sicherheit ermittelt werden konnte, weshalb auch die von den verschiedenen Forschern gefundenen Resultate so wenig Uebereinstimmung zeigen, dafs man thatsächlich nicht weifs, was man von der Schmelzbarkeit der verschiedenen Silicate glauben soll. Auch wenn man, wie von Plattner geschah, die relativen Wärmegrade näher zu be stimmen suchte, gingen die Untersuchungen doch nicht so weit in der Feststellung der gradweisen Veränderung des Wärmebedarfs durch allmähliche Substitution der verschiedenen Stoffe unterein ander, dafs die Wirkung letzterer auf die Schmelz barkeit anders als nur äufserst unvollständig er kannt wurde. Die hochverdienstlieben Untersuchungen über die Wärme, welche die Schlacken beim Ablässen aus den Oefen, in denen sie gebildet wurden, mitführen, für die man besonders L. Rinman (Oefvers. af Vetensk. Akad. Förhandlingar 1865, 333), Gruner (Annales des mines, 7. Ser. T. IV, 237), Vathaire (Etud. sur les hauts four. p 76), Dusait, Boulanger und Bell (Journal of Iron and Steel Inst. 1871. V. II, 289) zu danken hat, haben über den Einflufs der die Schlacken bildenden Stoffe auf den Wärmebedarf ebensowenig aufgeklärt; sie waren vielmehr nur darauf gerichtet, zur Ermöglichung allgemeiner 1