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sinken vermochte. Es wurde nun das Förder gerippe so lange belastet, bis dasselbe bis auf die Unterklotzung niederging. Jetzt wurden so viele Belastungsgewichte entfernt, dafs die Fang vorrichtung, welche nunmehr die bis auf 110 mm verschwächte Stelle der Spurlatten erreicht hatte, mit Sicherheit das Gerippe wieder zu halten vermochte. Alsdann wurden von der Unterklotzung 200 mm abgenommen und das Fördergerippe so lange weiter belastet, bis es abermals sich auf die Unlerklotzung aufsetzte. Dabei war die Fang vorrichtung an der zweiten 2 X 10 mm betragen den Verschwächung der Spurlatten angelangt. Es wurde nun hier genau wie das vorige Mal verfahren, nämlich die Belastung des Förder gerippes so weit vermindert, dafs die Fangvor richtung dieselbe auch noch trotz der grofsen Verschwächung der Spurlatten um 20 mm zu tragen vermochte, alsdann die Höhe der Unter- klotzung um weitere 200 mm vermindert und durch allmähliche Weiterbelastung der Förderkorb wieder zum Sinken gebracht. Die zur Wirksamkeit gekommenen Belastungen, sowie das dabei erfolgte Eindringen der Fangrollen in die Spurlatten gestalteten sich nun, wie folgt: Bei einem Eindringen der Fangrollen in die Spurlatten, bezw. bei einem Zusammenpressen der Spurlatten durch erstere betrug der auftretende Widerstand bei einer Tiefe des Eindringens von 1. 221/, mm = 3430 + 6271 = 9701 kg 2. 171/2 mm = 3430 — 3005 = 6435 kg 3. 121/2 mm = 3430 - 1905 = 5335 kg. Hierbei ist zu bemerken, dafs die Spurlatten aus vollkommen frischem Holz angefertigt waren, so dafs sie in bezug auf Festigkeit des Materials denjenigen, welche sich längere Zeit hindurch in nassen Schächten befinden, entsprochen haben dürften. Dafs das Holz der Spurlatten durchaus frisch war, ergab sich daraus, dafs an Stellen, an welchen die Fangrollen eine scharfe Pressung hervorbrachten, die Feuchtigkeit in starken Tropfen allerwärts hervorquoll und niederrann. Ferner befand sich zwischen den beiden Spurlatten und dem Fördergerippe so viel Spiel, dafs das Fang rollenpaar der einen Seite nur bis zur halben Breite, also etwa 30 mm breit in die Spurlatten eingriff. Die Belastung bei der Menschenförderung be trägt : 1. Gewicht von 20 fahrenden Personen, etwa 20.75 = 1500 kg. 2. Gewicht des Fördergerippes 3430 kg. 3. Gewicht des im ungünstigen Falle das Förder gerippe belastenden, herabstürzenden, abgeris senen Seilendes etwa 1000 kg, also 1500 - 34301000 = 5930 kg oder rund 6000 kg. Wie vorstehend bereits angegeben, betrug der Widerstand gegen das Niedergehen des Förder gerippes bei 221/2 mm tiefem Eindringen der Fangrollen in die Spurlatten 9700 kg; und dürfte in diesem Falle die Sicherheit der fahrenden Personen hinreichend grofs sein. Es fragt sich nun, welchen Druck die am Seile fahrenden Personen während der Periode des Fangens aus zuhalten haben. Tritt der Seilbruch bei aufgehendem Förder gerippe ein, so haben die Spurlatten u. s. w. nichts weiter zu tragen als das Gewicht des Förderkor bes sammt seiner Belastung. Ebenso haben die Beine der fahrenden Personen nicht mehr als das einfache Körpergewicht zu tragen. Tritt der Seilbruch dagegen bei niedergehen der Bewegung ein, so mufs die hemmende Kraft gröfser sein, als das Gewicht der abzufangenden Massen. In diesem Falle würden auch die Drucke, welche auf die Beine der fahrenden Personen wirken, gröfser wie das Körpergewicht. Bezeichnet man diesen vergröfserten Druck mit Q, das Körpergewicht mit q, das Gewicht des belasteten Förderkorbes mit G und die durch die Fangvorrichtung erzeugte hemmende Kraft mit K, so erhält man folgende Gleichung: Q_K._K.q <1 G‘ G ’ Die hemmende Kraft K war bei dem Ein dringen der Fangrollen in die Spurlatten um 221/2 mm = 9700 kg. Das Gewicht des mit Menschen belasteten Förderkorbes ohne das abgerissene Seilende be trägt, wie schon angegeben, rund 5000 kg. Daher ist 9700 5000 q~2q d. h. unter diesen Um ¬ ständen würden die fahrenden Personen ungefähr das Doppelte ihres Körpergewichtes zu tragen haben. Dabei ist es ganz gleichgültig, wie grofs die niedergehende Geschwindigkeit im Momente des Seilbruches ist. Das Gewicht des abgerissenen Seilendes darf hier nicht in Rechnung gebracht werden, da während der Zeit, in welcher das Fördergerippe durch den Widerstand der Fangvorrichtung zur Ruhe gebracht wird, erst ein kleiner Theil des niederstürzenden Seilendes auf dem Deckel des Förderkorbes angelangt ist. Im zweiten Falle, woselbst bei einem Ein dringen von 171/2 mm nur noch ein Widerstand von 6435 kg auftrat, ist die Sicherheit unzweifel haft eine ungenügende, da ein Verschleifs der Spurlalten von 10 bis 15 mm immerhin vorge sehen sein mufs, während ein weiterer Gebrauch der Spurlalten bis zu einem Verschleifse von über 15 mm hinaus wohl unstatthaft sein dürfte. Eine ausreichende Sicherheit dürfte wohl er reicht werden, wenn die Durchmesser der Fang rollen um 10 mm gröfser, also mit 286 mm ausgeführt würden. In diesem Falle würde bei einem Verschleifse der Spurlatten von 20 mm, IV.O 5