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Juni 1886. „STAHL UND EISEN.“ Nr. 6. 883 Tabelle zusammenge- Ce- dem Versuche Das zweite von Forquignon Silicium . . . 0,30 Gebundene u. Gementkohle Graphit Bei der einen Eisensorte zeigt sich des Kohlenstoffgehalts beruhe; z. 3,27 2,94 Spur 0,00 Versuche: 1,18 3,02 0,40 1,79 demnach eine Weifseisen aus dabei folgende Knochen kohle Silicium Mangan Vor dem Glühen 0,91 0,50 L41 0,29 1,14 0,78 1,92 0,26 Gesa mm t- kohle eisenerzen besonders für baren Gusses erblasen. reichliche Menge Graphit ohne Verringerung des Gesammtkohlenstoffgehaltes ; in heller Rothgluth Gebundene und mentkohle. . Graphit . . . litt, sind in nachfolgender stellt. 2,07 1,21 3,28 0,28 nicht best. 2,94 Spur 2.94 0,45 Der Einflufs, welchen die Temperatur des Glühens ausübt, zeigt sich deutlich bei folgendem feilspä- nen 2,41 0,37 2,78 nicht In st. Gesammt- kohle 2,94 die Darstellung schmied- Der Versuch ergab: unge löschtem Kalk unterworfene Eisen war in Lancashire mit Holz kohlen und kaltem Winde aus den dortigen Roth- 3,03* 0,09 3,12 nicht best. 1,59 1,69 3,28 0,25 nicht best. also — Gebundene und Ce- mentkohle . . . Graphit Gesammtkohle Silicium Vor dem Glühen . 3,27 . 0,00 Saint Louis bei Marseille, zeigte Veränderungen: 0,00 Zweifelh. Spur Eisen von Lancashire vor dem Glühen Nach 46 stündigem Glühen i. Wasser stoffstrome Gewichtsverlust der Probe .... Eisen von St. Louis vor dem Glühen .... Nach 46 stündigem Glühen in dem Gasstrome, welcher bereits die vorstehend erwähnte Probe passirt hatte Gefundener Gewichtsverlust .* . . . 1,53 1.02 2,55 0,33 nicht host. 1,30 0,96 2,26 0.39 nicht liest. 0,76 1,23 1.99 0,27 1,83 1,45 Bei diesen pulverförmigen Körpern läfst sich — wenn auch nicht mit grofser Wahrschein lichkeit — immerhin wenigstens die Möglichkeit annehmen, dafs die zwischen denselben einge schlossene Luft oder ihr Feuchtigkeitsgehalt die Entkohlung bewirkt habe. Unsere besondere Aufmerksamkeit verdienen deshalb diejenigen von Forquignon angestellten Versuche, bei welchen das Glühen des Roheisens in dem Strome eines vollständig trockenen, nicht- oxydirenden Gases — Wasserstoff in dem einen, Stickstoff in dem andern Falle — bewerkstelligt wurde. Bei dem anhaltenden Glühen im Wasser stoffstrome zeigte sich regelmäfsig eine bedeutende Abnahme des Gewichts der Probe und die Unter suchung des Rückstandes ergab, dafs diese Ge wichtsverringerung fast nur auf der Verminderung 1,04 0,44 1,48 0,43 2,30 0,60 Gesammtkohle Silicium Mangan B.: Graphit Graphit Spur 2,21 0,22 2,43 nicht best. Gesammtkohle 3,27 0,30 0,02 Eisen von St. Louis vor dem Glühen Nach 62 stündigem Glühen i. Wasser stoffstrome bei dunkler Rothgluth Dieselbe Probe, abermals 48 Stun den in heller Rothgluth geglüht In dunkler Rothgluth entstand liehe Versuche, welche von Forquignon angestellt wurden, * sind mir bekannt geworden. Derselbe glühte zwei verschiedene Sorten weifsen Gufseisens in Holzkohle. Das erste, ein Vor dem Glühen Eisen von St. Louis. vollständig übereinstimmend mit den Ergebnissen meiner eigenen Versuche — eine mit der Zeit dauer des Glühens fortschreitende Verringerung des Gesammtkohlenstoffgehaltes; bei der andern Eisensorte ist der Kohlenstoffgehalt auch nach 144 stündigem Glühen unverändert geblieben. Diese Abweichung in dem Verhalten ist beachtens- werth. Sie läfst vermuthen, dafs entweder die ursprüngliche Zusammensetzung des Eisens von Einflufs auf dieses Verhalten sei; aber der ge fundene Gehalt an Silicium und Mangan läfst nicht die mindeste Schlufsfolgerung zu, dafs diese Körper irgendwie von Bedeutung dabei seien ; oder dafs eine Verschiedenheit in der Temperatur beim Glühen die Ursache des abweichenden Verhaltens gewesen sei. Letztere Annahme ist mir die wahrscheinlichere. Beide von Forquignon geglühte Eisensorten hatten, ebenso wie meine Proben, körniges Gefüge angenommen und er wiesen sich als schmiedbar. Einige andere von Forquignon beim Glühen des Eisens in verschiedenen Körpern erlangte Er gebnisse verdienen Erwähnung. Ziemlich regel- mätsig zeigt sich auch bei diesen Versuchen eine Abnahme des Gesammtkohlenstoffgehaltes, während ein mehr oder minder reichlicher Theil des gebundenen Kohlenstoffs graphitische Form annimmt. Verschiedene Beispiele der Verände rungen, welche die Zusammensetzung des Eisens beim Glühen in nicht oxydirenden Körpern er- 2,94 Spur 2,94 0,45 0,12 Holzkohleneisen von Lancashire. Gebundene und Ce- Nach Nach 72stünd. 144stünd. Glühen i. Holzkohle Nach 144stündig. Glühen in Eisen- Nach Nach Nach 36stünd. 72stünd. 144stünd. Glühen in Holzkohle mentkohle . . . 3,27 Graphit 0,00 Gesammtkohle 3,27 * Allerdings machte auch Raumur schon im Anfänge des vorigen Jahrhunderts die Beobachtung, dafs Gufseisen beim Glühen in Holzkohle geschmeidig werden könne; welche chemische Veränderung dabei stattfinde, vermochte er natürlich nicht zu erforschen. nahm rasch der vorher entstandene Graphit wie der Gesammtkohlenstoffgehalt ab. * Die Zeitdauer des Glühens von Lancashireeisen betrug nur 72 Stunden.