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überhaupt auf genügende Gasreduction sehen mufs oder will. Die grofse Ausdehnung des Verbrennraumes kann man jedoch sehr verringern, wenn man eine überhaupt erreichbare und zulässige höchste Windpressung und Temperatur anwendet, da diese das Mittel ist, die gleiche Zeitwärme auf kleinerem Raume zu entwickeln. Mit der Verringe rung des Verbrennungsraumes, geht die Brenn stoffersparung Hand in Hand. Das bis in die Rast hinaufreichende Gebiet des Verbrennungsraumes ist es, was die Erbauer der neuen Hochöfen veranlafst, diese Ofentheile behufs besserer Kühlung möglichst hoch hinauf freizulegen. Es möge mir gestattet sein, in dieser Richtung einen Vorschlag zu machen. Statt den Verbrennungsraum unnatürlich hoch über die Formenebene zu treiben, soll man demselben vielmehr auch unter den Formen eine viel bedeutendere Ausdehnung einräumen, als es heute der Fall ist. Je nach der Gröfse der Erzeugung halte ich eine Formenlage zwischen 2 und 3 m über dem Boden für die Wärme und Flüssigkeit des Eisenbades für un schädlich und verweise auf eine Anzahl bekann ter Fälle in der Praxis. — Ich fand beispiels weise die Blasformen der schottischen Hochöfen von Goltnefs & Go. 7 Fufs über dem Boden, und zwar nicht nach dem Betriebe, sondern ich besichtigte einen der Oefen vor seiner Füllung. Das bekannte grobe Korn dieser Giefserei- Marke schreibt man dort zum Theile dieser Tieflage des Eisenbades unter dem Winde zu. Es ist das nicht unglaubwürdig. Wenn man die Formenhöhe über dem Boden eines Ofens für Weifseisen bestimmt, so zieht man gewöhnlich das baldige Abbrennen dieses Bodens in Erwägung und wählt das Zustellungs- mafs der Formenhöhe aus diesem Grunde kleiner. Ein solcher Vorgang ist nicht ganz richtig, denn man kann in Wirklichkeit mit dem Stiche dem abbrennenden Boden nicht ausgiebig genug folgen, da gewisse Grenzen hierfür vor handen sind. Geht der Boden unter den Stich herab, so entsteht ein Eisensumpf, d. h. es bleibt Eisen nach dem Abstiche zurück. Ich machte wiederholt die Erfahrung, dafs die Oefen in diesem Zustande besser erzeugen und wesentlich mehr tragen und war es diese Beobachtung, die mich zum Nachdenken veranlafste. Bei Oefen, die graues Eisen blasen, wird das nicht der Fall sein, man wird mit dem Spiefs eher hinaufkommen als hinab — da die Böden bei Graueisen anselzen. Man könnte denken, dafs dieser Eisensumpf die Wirkung eines besonders garen Ganges sei, V. also eine Nebenerscheinung, und die besseren Resultate die Folge des garen Ofenganges sind. Das Erste ist sicherlich der Fall, da man nur bei garem Gange den Boden herabbringt, aber ist derselbe einmal so tief, dann nimmt der Ofen den Wind und Erzsatz in auffallender Weise an und hält das lange Zeit vor. Es giebt dafür kaum eine andere Erklärung als die, dafs der Boden eben seinen tiefsten Stand unterhalb der Formen eingenommen hat und dadurch eine freiere Focusentfaltung, somit dem Winde ein nachdrücklicheres Arbeiten auf gröfserer Angriffsfläche gestattet. Es ist klar, dafs mit der wachsenden Ent fernung von der Eintrittsstelle des Windes auch der Druck abnimmt, rasch also, «wenn nach einer einzigen Richtung, gleichmäfsiger aber, wenn nach allen Seiten die Vertheilung erfolgen kann. Stöfst der Wind unterhalb der Formen auf Widerstand, so wird er hinaufsteigen und es ist sicherlich anzunehmen, dafs er dies in der Nähe der Gestellwände thun wird, welche mit Wasser gekühlt sind, wo der Wärmeverbrauch gröfser und unnützer ist als inmitten der Beschickung. Es tritt ein erhöhtes Ringschmelzen, ein Schmelzen am Umfange der Säule ein, der Brennstoffverbrauch wird steigen, da man die Kühlungen heizt, und das Mauerwerk wird bald zerstört werden, da die höchsten Temperaturen unmittelbar daran erzeugt werden. Ein ausgiebiger Raum unter den Formen wird eine Näherung an die natürliche halbkugel förmige Bildung des Focus ermöglichen und ein ausgiebiges Hineinragen der Formen in das Feuer diese Ausbildung der Kugelgestalt noch weiter fördern. Es wird der Focus nicht so einseitig von der Gestellwand begrenzt sein, es wird eine gröfsere Angriffsfläche hierdurch denkbar. Man wird an Erzeugung gewinnen, an Brennstoff und Zustellung sparen. Ich will nicht sagen, dafs man die Formen so hoch legen soll, um auch viel Eisen halten zu können, es soll vielmehr mit der Schwere der Abstiche nicht über das herkömmliche, ohne hin bedeutende Mafs hinausgegangen werden, um auch das Mauerwerk des Eisenkastens zu schonen, mit Rücksicht auf Durchbrüche bei grofser Höhe des Bades, aber die Schlackenform der gröfseren Oefen sollte mindestens 11/2 m unter den Blasformen liegen. Man könnte einwenden, dafs der Ofenraum unter den Formen nicht mit Beschickung erfüllt sei, und diesen Einwurf auf das Vorhandensein der gewissen »Brücke« über den Formen grün den. Nun konnte diese Brücke bei den alten Gestellen von 24 und 30 Zoll Weite allerdings vorhanden gewesen sein, allein bei der heute üblichen Gestellweite, die wohl in kurzer Zeit 3