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älnfon 2$ru($ner 1. Äapitel 233erforbnung „23eefhoDen für 21He" — biefe Don ber SreSbner^Ph'tf> armon ' c im Dergange* nen Äongerfroinfer burdjgeführte, ingroifcften Don Dielen ©fäbfen nacfjgeahmCe Äongerf* reifte bebeufete für DieleBtufiEfreunbe bie erfte ©elegenheif einer ©efamfftffau, einer Sufammenfdjau, einer ubcrficfif über bas gefamfe finfoniftfie Schaffen 25eethoDenS. Bun foll eine groeife ^)erlenfeffe beutfcffer BtufiE gur ©df>au gefteÜf roerben, ber (mit ber 2tuffü^rung feltener BtogarfsZöerEe Derfnüpffe)® rucSner = 3 1 ,)^ uS fine 2tuf= füf)rung förmlicher 23ruc£ner=©infonien DDr. SaS 3>ei ift bas gleiche, bie BorauSfetfungen fi'nb grunboerfdfieben. Sie 23eef* hooensSinfonien finb beEannf, finb ©emeinguf aller BTufiEaltfchen, finb, roie bie Srifte, bie gfinfte, bie Beunte gerabegu populär. 2InberS flebjf es um bie Sruinerfcfien. 3 ro ei, brei (efroa bie Sri£<e, bie Vierte, bie günfte, bie Siebte) faulten fdjon ab unb gu in ben Äongerfprogrammen auf. Sie anbercn roerben fel>r gu Unrecht gang Dernacfjläffigf. Ubcrbtes fyat man Don manchen ein gang falfheS 33ilb beEommen, ba ben 2luffü^rungen „Derbefferte" ^Partituren gugrunbe tagen. Bun fall einmal ber gange Srucfner gu 2Borte Eomrnen. Butt foll einmal ber edjfte 23rucEner gehört toerben. Saf>er roerben bie neun ©infonien burcf) bie )pr>ilf>ar= monie in ber Ilrfaffung (foroeit fte wieberhergeftellf unb gugänglicf) ift) aufgefüljrt roerben. 2X3enn b>ier in Äürge eine „ZBerforbnung" Derfuc^t roerben foll, fo muß gunädfft ber Bteinung enfgegengefrefen roerben, bie für bie mciften bas eingige ZÖiffen um Srutfner barfteüt, ber Bteinung nämlich, SrutSner Ifabe neun ©infonien Eontponierf, Dorier nichts unb nadjfjer nichts, unb bann fei er gcftorben. 3unäcfjfl roiffen roir Don elf ©infonien. ©ine Übungsfmfonie in f»BTolI, eine ©c^ul=©infonie, in ber fcf)on 21nfäfje eigener gormung feftguftellen finb. Sie d=BTolb®infome, bie Dom Bteifier felbft „annulliert" rourbe — er nannte fte bie „Skullte" unb DermerEte auf ber 21b= fcftriff: „Siefe Sinfonie ift gang ungiltig. (Bur ein Berftuf).)" Bur ein fo Beicher rote SrudEner Eonnfe ein foltftes 2üerE achtlos OerfdjenEen . . . 3l>m erfcfjten erft bie Sinfonie in c=Btoll roerf, als feine „Srfte" gu gelten, ©ie roar bann aber auch fo neu, fo EüFjn, baß felbft ein jjugo 2BoIf il>r nodf im 3 a ^ re 1891 ratlos gegettüberffanb. SrucEner felbft nannte fte fein „EecEeS Seferl". ©ie entfianb in Sing in ben 3<th rm 1865/66, als 23rucEner fcfjon ein VierunbDiergtger roar, unb rourbe bort and) 1868 gum erfienmal aufgefttfrf. Bruiner fat fie bann in ben /mfreri 1890/91 umgearbeifef, roobei bie ©efamtanlage nicfft angefaftet rourbe, im eingelneu jebod) roitffige Beränberungen, namentlich ber 3n)trumen£a£ion, Dorgenommen rourbeu. 2Benn roir fte in ber erften, ber Singer Ilrfaffung, hören, fo erleben roir bas faft unbegreifliche ZDunber (bas man jebocff aus bem ©efamtpfänomen 25rutfner feraus Derftefen Eamt), baß fier fcfon ber gange, ber reife SrucEner gu uns fprirf>t. 3m erften ©a§ bie ©rroeiferung ber ©onatenform mit ber 21uffietlung Don brei gleich' geroicfttigen Sfemen, bie 23erroanbffd)aff mit ber Älangroelf Bidjarb 2BagnerS, bie gum Seil beffen fpätere 2BcrEe Dorausafnt, bie geroalfigen ©pannungen ber SfematiE unb il)rer Verarbeitung. Ser groeife ©afi ift eines jener 21bagioS, in bem ber Bteifter gu ©oft betet unb bie ©eelen ber ipörer mit hinaufgieht in himmlifhe Ipöhen. Sas ©chergo ift ein @rnfefags=Sang, hetausgeroachfen aus ber öflerreiriffifcffen £anbfcFmff, bie ja auch fth on Ijctpbn, Dltogarf unb Dor allem Schubert fo befruchtet fyat. Sie 21nlage bes ginaleS greift, namentlich ‘ n ber Singer gaffung, auf ben erften gurütf, ber