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DK Nr. 73 Der Stadtrat. Am Ende auch von Ausruhcn Pflanzung eines Hauptweges findet sich auf halber Höhe, Ziersträuchern umgeben, eine Ruhebank zum für die Friedhossbesucher. Das für die An verwendete Pfanzenmaterial war ein vorzüg Stadtverordneter Eidner, Stadtverordneter Teicher, Schmiedemeister Mende, Kaufmann Herm. Richter, Zahntechniker Schwarz und Lohgerbermeister L. Aldrich. Dippoldiswalde, am 18. Juni 1912. Inserat« werden mit tk Pfg., solche au» unsern Amishauptmum,schäft mit 12 Pfg. di-Spaltzeil, oder deren Raum berech Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Noch immer will das Wetter nicht besser werden. Von Tag zu Tag hoffen unsere Land wirte, daß endlich eine Aenderung eintrete, um die Heu ernte rasch und gut zu Ende führen zu können, aber auch heute siehts noch nicht danach aus. Hoffentlich bringt uns der heute beginnende Sommer besseres Wetter. — „Näher, mein Gott, zu dir!" Diese englische Melodie dürfte seit der erschütternden Katastrophe, von der die „Titanic" betroffen wurde, weite Kreise inter essieren. Lowell Mason komponierte das von Sarah Flower Adams 1841 niedergeschriebene, zu Herzen gehende Gedicht und richtete sich dabei angeblich nach einer Händelschen Melodie. Die Weise — ganz ein Sang nach dem Empfinden des Volkes — hat die Volksseele seither oft' gerührt, denn sie ist bei allen großen, ernsten Ereignissen gesungen worden. Mac Kinley, der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika, hat sie noch als ein Sterbender mit zum Himmel gerichtetem Blick leise gesummt. Die Londoner Heilsarmee hat sie vor dem Palaste gesungen, in dem der tote König Eduard VII. aufgebahrt lag. Und als die „Titanic" sank und die Passagiere den sicheren Tod vor Augen sahen, da war es wie selbstverständlich, daß die Schisfskapelle kein anderes Lied anstimmte, als: „Näher, mein Gott, zu Dir!" Seil jenem tragischen Ereignisse ist es in vieler Munde; es soll auch bei uns erklingen, und zwar im Vormittagsgottesdienste des nächsten Sonntages. — Die Landwirte unserer Gegend wird es interessieren, daß das K. K. Ackerbauministerium das allgemeine Ein fuhrverbot von Rindern aus Sachsen nach Oesterreich für die seuchenfreien Orte der Kreisharptmannschaft Dresden aufgehoben hat. Aus diesen Orten, d. h. aus Orten, die weder in einem Sperrbezirk noch im Beobachtungrgebiet liegen, können Rinder nach Oesterreich nun wieder aus geführt werden. — In den letzten Jahren hat sich eine Verhältnis- mätzig starke Zunahme der Zwangsinnungen im Deutschen Reiche bemerkbar gewacht. Während im Jahre 1904 erst 2364 Zwangsinnungen im Deutschen Reiche vorhanden waren, stieg die Zahl bis zum Jahre 1907 auf 2537 und bis zum I. September 1911 auf 3005. Die freien Innungen blieben dagegen ziemlich unver ändert, sie betrugen im Jahre 1907 5857 und im Jahre 1911 5853. Schmiedeberg. In der neuen Gietzerei des Eisen werkes war am Mittwoch vormittag ein Arbeiter am elekirisch betriebenen Kran beschäftigt. Er kam dabei un vorsichtigerweise mit der Kraftleitung von 500 Bolt Be triebsspannung in Berührung und erhielt einen elektrischen Schlag, datz er sofort betäubt war. Aerztliche Hilfe konnte ihm schnellsten» zuteil werden. Frauenstein. Hier wurde der obligatorische Turn- unterricht für Fortbildungsschüler eingeführt und dieser dem hiesigen Turnverein übertragen. Hermsdorf (Erzg.). Friedhosrpflege. Das Johannis fest kehrt wieder. An Ihm lenken die Menschen ihre Schritte hinaus auf den Friedhof, um die Gräber ihrer Angehörigen zu schmücken und zu besuchen. Wie schön ist« da, wenn die Friedhöfe einen derartigen Eindruck I und die einheimischen Tischler- und SchmiedemrMr könnten sie anfertigen. Wieviel Mühe man früher auf die Herstellung schöner Grabsteine verwendete, zeigt ein altes Grabdenkmal aus dem Jahre 1777, das noch auf dem Hermsdorfer Friedhöfe steht. Es ist im damaligen Barockstile erbaut und mit Symbolen, Engelsköpfen, Auge Gottes, Totenkopf, abgelausener Lebensuhr, Sarkophagen reichgeschmückt. Möchte man auch in neuerer Zeit wieder aus gute Erabmalsformen, die dabei ganz einfach mtd schlicht und billig sein können, bedacht sein. Alles, was man für die Friedhöfe tut, hat ja auch seinen groben Wert. Man tut das nicht blos aus Liebe und Dankbar keit für die Verstorbenen, die hier ihre Ruhestätte haben, sondern auch zu Nutz und Frommen für die Lebenden, die hier manche gute Anregung im stillen Zwiegespräch mit den Verstorbenen erhalten können. Zum Schlüsse sei noch bemerkt, datz nächsten Sonntag nach den Gottes diensten das Hermsdorfer Musikkorps auf unseren Fried höfen zur Feier des 1. Johannisfestes nach ihrer Neu- bepslanzung einige schöne Choräle blasen wird. Glashütte. Der hiesige Turnverein (D. T.) begeht nächsten Sonntag und Montag, den 22. und 23. d , die Feier seines 60jährigen Bestehens, verbunden mit einem Sommerfest. Tharandt. Die Gemeinden Hartha und Spechts hausen haben sich an die zuständigen Behörden gewendet, um eine Automobilverbindung zwischen beiden Orten zu stande zu bringen. Dresden. Der Kronprinz von Sachsen ist am Mitt woch abend 7 Uhr 18 Minuten nach Tübingen gereist. Er wird voraussichtlich in Süddeutschland mit seinem Vater zusammentresfen und vielleicht dem Besuche des Königs bei der Grobherzogin von Toskana beiwohnen. — Line im „Tivoli" in Dresden abgehaltene Bürgerversammlung beschloß, an das Kultus ministerium und das Ministerium de» Innern die Bitte zu richten, den Plan der Neugründung einer Dresdner Universität nach Möglichkeit zu fördern. Wie jetzt be kannt wird, hat ein Dresdner Einwohner, dessen Name nicht genannt werden soll, der aber ein bekannter Groß industrieller ist, bereits eine Million Mark für die Er- richtung einer Universität in der Residenzstadt Dresden gezeichnet. — In einer Ziegelei in Deuben bei Dresden wurde der 36 Jahre alte Arbeiter Josef Muergg, als er sich bei der Arbeit eine Zigarre anbrannte, plötzlich von einer Lehmwand, die sich loslöste, verschüttet und begraben. Muergg konnte nur als Leiche geborgen werden. — Vom I. Juli 1912 ab treten bei der Landes- Vrandversicherungsanstalt für das Königreich Sachsen folgende Veränderungen ein: In Bautzen und "kb neues Brandversicherungsamt für Maschinen errichtet; dem ersteren werden der Bereich der nönigl. Kreishauptmannschast Bautzen und aus der Amts-- )auptmann!chast Pirna die Amlsgerichtsbezirke Stolpen, Neustadt, Sebnitz und Schandau, dem letzteren wird der Bereich der König!. Kreishauptmannschaft Zwickau zuge wiesen. Durch diese Vermehrung der Maschtnenämter soll vor allem ein leichterer und rascherer Verkehr der Maschinenbesitzer mit dem Maschineuomte, eine Entlastung machen, datz man gern auf ihnen weilt. Dieses Ziel hatte der hiesige Kirchenvorstand im Auge, als er im Frühjahr dieses Jahres eine Bepflanzung der bisher noch ziemlich kahl aursehenden Friedhöfe zu Hermsdorf und Rehefeld-Zaunhaus vornehmen ließ. Es wurden da zunächst Bäume gepflanzt, in Hermsdorf Ebereschen, in Rehefeld Birken, welche die Friedhöfe einfriedigen sollten. Innerhalb der Friedhöfe wurden an den Hauptwegen Alleen von Rot- und Weitzdornbäumchen angelegt und die Aufgänge zum Leichenhaus und zur Kapelle mit Lebensbäumen besetzt. Vereinzelt ragen auch Trauer weiden hervor. Ferner sind an verschiedenen Stellen z. B. beim Eingänge, in den Ecken, am Wasserbrunnen Gruppen von Ziersträuchern, Jasmin, Flieder, Hollunder, Spiräe, Karagane u. a. oder wie links und rechts von der Leichenhalle Gruppen von Fichten gepflanzt worden. Bekanntmachung. Es wird hierdurch gemäß Z 3 der hiesigen Sparkassen-Ordnung zur öffentlichen Kenntnis gebracht, datz dem Sparkassenausschuß angehören: Bürgermeister Jahn, als Vorsitzender, Stavtrat Gietzolt, als Stellvertreter, liches. Die schönen, hochstämmigen Rot- und Weißdorn bäumchen, Trauerweiden, Lebensbäume und Ziersträucher stammen aus der Landschaftsgärtnerei von Paul Hauber in Tolkewitz. Die Fichten und Birken haben die König lichen Forstrevierverwaltungen zu Nassau und Rehefeld geliefert. Für die Füße der Ruhebänke wurden Kalksteine aus dem hiesigen Königlichen Kalkwerk verwendet. Werden die neuen Anpflanzungen erst einige Jahre alt geworden sein, so werden dann unsere Friedhöfe einen schönen, traulichen Eindruck machen. Aber auch schon jetzt wird jedermann erkennen, daß die freiwilligen Gaben, die zur Deckung der Kosten gespendet worden sind oder noch gespendet werden sollen, und daß die Mühe derer, die bei der Anpflanzung mit geholfen haben, der Sache wohl wert waren. Aber zu den Anpflanzungen muß noch mehr kommen, wenn auf den Friedhöfen eine gute und weihevolle Stimmung hervorgerufen werden soll. Da müssen vor allem die Gräber von Unkraut frei ge halten werden und dürfen nicht verwahrlost aussehen. Jedes Grab sollte vielmehr besonders jetzt in der schönen, blumenreichen Johanniszeit irgendeinen Schmuck tragen. Ferner kommt auch dabei auf die Form der Grabdenk mäler viel an. Gleicht immer eins dem andern, unter scheiden sie sich nur durch die Namen, die auf ihnen stehen, so kann dadurch ein Friedhof leicht öde und lang weilig wirken. In Hermsdorf sind in der letzten Zelt durch den Bildhauer Karl Stein, Inhaber der Firma „Friedhosskunst" in Dresden, vier Grabsteine gesetzt worden, von denen jedes individuell gestaltet und sinnig geschmückt ist. Auch wirkt die in die Steine eingegrabene farbige Schrift viel ruhiger als die blendende Goldschrift aus Glasplatten. Ferner ist für diese Grabdenkmale nicht angestrichenes, sondern echtes Material verwendet worden, nämlich dreimal der hellgraue französische Kalkstein und d°r graugrüne Thüringer Muschelkalkstein. Wünschenswert wäre es ferner, wenn die Grabsteine öfter in wohltuender Weise durch Kreuze in Holz oder Eisen unterbrochen würden. Zwei fertige Muster davon sind AI auf dem Hermsdorfer Friedhöfe ausgestellt worden. Doch könnten sie auch noch in anderer Form aus.reten, .«Aßrritz-ZeltunL'' Ascheint wöchentlich vrel- mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wnd anden vorhergehen- denAbendenaurgegeben. Preis vierteljährlich 1M. W Pfg-, zweimonatlich S4 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern L0 Pfg. — Alle Poftan- Italien, Postboten, sowie MfereAustrüger nehmen Bestellungen an. Brennholz - Versteigerung Sonnabend, den 22. Juni, abends 1/28 Ahr 1°«-» im Gasthof zum Hirsch 1. Etg. 55 Meter harte Rollen nnd eine Partie harte Relsiglanghaufen, aufbereitet im „Albertpark", „Taubenberg", und an der Maltererstratze, versteigert ""^Dippoldiswalde, den 19. Juni 1912. Die städtische Forstverwaltung. net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarisch« und kompllzierteJnseratr mit entsprechendem Aus In Gorknitz (Amtshauptmannschaft Pirna) ist die Maul- und Alauenfeuche er loschen. Die mit Bekanntmachung vom 13. vor. Mts. angeordneten Maßnahmen (siehe Weitzerltz-Zeitung Nr. 58 und 60) werden aufgehoben. 860 ck l.. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 20. Juni 1912. Anter den Schweinen des Herrn Molkereibesitzers Knothe in Reichstädt Nr. 139 ist die Schweineseuche und Schweinepest ausgebrochen. , 1095 a O. König!. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, den 20. Juni 1912. Schweinefenche im AMn UibEchm S-n-dM. M-Nb.---- Si-ad- Nr. IS7. HI«. ««IW. Dippoldiswalde, am 18. Ium 1912. «laorra^ — MlRiiiiMLhiiiiiiiStti M-»«,- «nicht 2L, D„»«I»bwaI»«, am 20. Juni 1SI2. »«St««««. Gras-Bersteigernng. Di- di--iSH,Is° S-a-Mbung. °°n d« «MI.. S-M-a»-"- ""d köckondarker L-oritreviers soll Freitag, den 28. Juni 1912, vorm. 10 Uhr, IM Gasthofe zm^Benwäld« Mühle in einzelnen T-ilstücken gegen sofortige Bezahlung meistbietend versteigert Höckendorf und Kgl. Forstrentamt Tharandt. Wcheritz-MnU I M W schlag. - Eingesandt, fr Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Halt sür di- Migliche Iml-h-uMmnschast. das MiM- Aml-s-rW md dm Ktadtr-t zu Jippoldi-mld-. »u ach,MS«. .-MIM«»« R« l-"»- zur die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wk Verantwortlicher Redakteur: Paul Irhnr. - Druck und Verlag von Carl Jehnr rpp— Sonnabend, den 22. Juni 1812. Jahrgang