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I Tausende von Menschen bedürfen zu D ihrer Tätigkeit ini Berufe gesunder, I kräftiger Stinimorgane. Während! »der rauhen Jahreszeit find diese be idroht. Schützen Sie sich durch täg- I sichen Gebrauch von Wybert-Ta- D bleiten vor Husten, Heiserkeit, Katarrh. »Line Probe derselben beweist mehr Vals viele Worte. Vorrätig in allen »Apotheken und Drogerien L M. l.—. I Niederlage in Dippoldiswalde: Löwen- »Apotheke; in Schmiedeberg: Kreuz- I Drogerie. Freitag ttartoffelkuchen bei Gietzolt Nachf. und munter im Bureau und wühle an» nichts. Als ihm nach drei Mona'en be» daß er ini Bureau nichts mehr zu suchen ja gekündigt worden sei, war er sehr er ¬ laub gesund scheinend von deutet wurde, habe, da ihm letzte Termin war der 3l. Januar 1912. An diesem Tage nun lieh sich Lehmann bei bem Amtsoorsteher melden, und zwar zeitig frühmorgens, und teilte dem Vorgesetzten mit, daß er sich bereits seit 44 Stunden im Dienst befinde, er bitte daher um einen Tag Urlaub. Der Amtrvorsteher nickte gewährend und Lehmann verschwand. Nach einigen Minuten erschien der Beamte, der die wurde. Schließlich gedachte er ganz schlau zu sein, Gr machte die Tür von draußen zu, wartete eine kurze Zeit und schob dann das Schreiben unter der Tür in die Wohnung. Die Wirtin hatte aber wohl etwas der artiges vermutet, denn sie ösfnete plötzlich die Tür und gab das Schreiben dem Boten zurück, der es wieder mit aufs Bureau brachte. Lehmann erschien nach seinem Ur- Zur Hinrichtung des britischen Farmer» Benton. Die anscheinend widerrechtliche Erschießung des britischen Farmers Benton durch den mexikanischen Rebcllensührer Villa lenkt aufs neue die Blicke aller Welt auf Mexiko, das Land der Unruhen. General Villa besteht allerdings darauf, daß die Hinrichiung Bentons gerechtfertigt sek. Freilich sind alle fünf Zeugen des Auftritts verschwunden, und es geht das Gerücht, daß a le ermordet wurden. Eine Intervention wird von allen Seiten gefordert, ebenso ergab im en,lischen Parlament in den letzten Tagen die Erschießung Bentons eine Anfrage. Aus Veracruz sind Nachrichten eingetrofsen, die neue Besorgnisse sür die Sicherheit der mexikanischen Hauptstadt erregen. Danach hat auf Requisition des deutschen Gesandten von Hintze der deutsche Kreuzer Dresden zum Schutz der deutschen Gesandtschaft in Mexiko zwei Maschinengewehre und 40000 Patronen zur Verteidigung der Gesandtschaft im Falle eines Angriffs gelandet. Unser heutiges Bild zeigt den Nebellensührer General Villa. genommen. Auch die Halbweltdame ist verhaftet. Wie bis zu einem bestimmten Termin gekündigt würde. Dieser verlamet, stehen weitere Verhaftungen bevor. , amerikanischen Bürger« unterliegt keinem Zweifel mehr. General Villa weigert sich nach wie vor, die Leiche de» Schotten Benton herauszugeben. Die englische Presse ist über die zögernde Haltung der Bereinigten Staaten auf dos äußerste erregt und eine ganze Anzahl Blätter ver langen heute eine energische Aktion Englands. Am ge- mäßigsten zeigt sich die Times, die in einem längeren Leit artikel die Forderung an die Regierung stellt, eine sofortige Untersuchung der Angelegenheit durch einen Engländer vornehmen zu lassen und Garantien sür die Bestrafung der Schuldigen zu verlangen. London, 26. Februar. Trotz der strengen Vorschrift, die aus Anlaß von Kanalisierungsarbeiten gelegten provi sorischen Schienenwege nur vorsichtig zu benutzen, fuhr gestern der Führer eine» Motorwagens in Manchester in schnellstem Tempo durch eine Gleiskuroe. Der schwere Wagen sprang aus den Schienen, stürzte um und wurde zertrümmert. 30 Personen erlitten zum größten Teil schwere Verletzungen. Berlin. In der Anilinfabrik Rummelsburg erfolgte heule vormittag eine gewaltige Kesselexploiion, die große Verheerungen in den verschiedenen Fabrikanlagen an richtete. Verschiedene Gebäude stürzten zusammen und ge rieten in Brand. Das Feuer nahm größeren Umfang an. Wie es heißt, wurden bis mittag sechs Tote und vier Schwerverletzte geborgen. Der ungerichtete Schaden ist beträchtlich. Prognose: Nordostwind, wolkig, kalt, kein erheblicher Niederschlag. Leyte Nachrichten. Paris, 26. Februar. Einem ausgedehnten Ordens- fchwindel ist die Polizei aus die Spur gekommen. In die Betrügereien sind mehrere bekannte Berliner Persönlich keiten verwickelt. Es handelt sich um einen gewissen Moser aus Berlin, der hier in Begleitung einer Halbweltdame in der Rue Hauteville abgestiegen war und sich als „Baron Moser und Frau, Kammerherr des Papstes" ein getragen hatte. Er sand Leichtgläubige genug, denen er für schweres Geld Orden und Ehrenzeichen verkaufte. Mit ihm wurde ein gewisser Branco, eine in gewissen Berliner Kaffeehäusern wohlbekannte Persönlichkeit, fest- Itaunt. Er verließ seinen Posten, behielt sich aber alle Ansprüche vor, die er nunmehr vorder lSt. Zivilkammer vertreten ließ. In der Beweisaufnahme wurde sestge- stellt, daß Lehmann der Kündigungsbrief erst einen Tag nach der vereinbarten Frist zugestellt werden konnte. Die als Zeugin geladene Wirtin des Klägers schwor, daß eine Vereinbarung, die Kündigung durch Nichtannahme von Briefen unmöglich zu machen, zwischen ihr und ihrem Mieter nicht getrosfen worden sei. Daraufhin wurde die beklagte Gemeinde Treptow verurteilt, und zwar wurde dem Kläger Lehmann zunächst ein Teilbetrag von zirka 3500 Mark zuresprochen. Der Rechtsbeistand de» Klägers erklärte, daß sich dessen gesamte Ansprüche an die Gemeinde Treptow auf 27000 Mark belaufen. Die versäumte Kündigung dürfte also für die Gemeinde ziem lich kostspielig werden, zumal sie auch noch die nicht un beträchtlichen Gerichtsko'ten zu tragen hat. Toulon, 26 Februar. Bei der Ausfahrt des hiesigen Torpedobootsgeschwaders geriet das Torpedoboot Renaudin in Brand, wobei mehrere Matrosen und Offiziere Brand wunden erlitten. Nur mit großer Mühe gelang es, einer Katastrophe vorzubeugen. Das Boot mußte mit schweren Havarien ins Dock gebracht werden. Madrid, 26. Februar. Wie aus Barcelona gemeldet wird, ist es auch dort wegen der neuen Munizipalsteuer zwischen der Polizei und der Bevölkerung zu Zusammen stößen gekommen. Ein Karnevalszug bewegte sich durch die Hauptstraßen der Stadt. Der Zug stellte eine Be erdigung vor. An der Spitze des Zuges marschierten die maskierten Priester mit einem großen Kruzifix In der Hand. Als der Zug an einer katholischen Kirche vorbei- kam, protestierten die dort versammelten Gläubigen gegen die Verhöhnung der Religion. Er kam zu einem Hand gemenge zwilchen ihnen und den Maskierten, wobei das Kruzisir zerschlagen und der Sarg auf die Straße ge schleudert wurde. Die Polizei griff mit solcher Wut ein, daß die beiden streitenden Parteien sich schließlich vereint gegen die Polizisten wandten. Revolver wurden gezogen und die Polizei ging mit blanker Masse vor. Ueber 30 Personen wurden schwer verletzt. Zahlreiche Berhaslungen wurden vorgenommen. Die Erregung in der Stadt ist sehr groß. London, 26. Februar. Nach eirer Meldung der Daily Mail aus Neuyork steht es jetzt fest, daß auch der Deutsche Gustav Bauch in der vergangenen Woche von General Villa erschossen worden ist, trotzdem die Rebellen Dies bisher in Abrede stellten. Auch die Ermordung eines angenommen, daß sich die Regierung veranlaßt fühlt, «inen besonderen Zollwachtdienst auf dem Strom einzu- führen. Der Schmuggel erstreckt sich tn erster Linie auf den Warenverkehr von Deutschland nach Holland und um gekehrt. . Zabern, 25. Februar. Dem Kreisdlrektor Mahl von Zabern ist am 2 t. Februar vom reichsländischen Ministerium bekannt gegeben worden, daß das auf seinen Antrag vom 28. Dezember angesetzte Disziplinarverfahren wegen de» behaupteten Bersagens der Zioilbehörde in, Falle Forstner gegen ihn keinerlei Beweise für eine fahrlässige oder wissentliche Unterlassung von Amtshandlungen ergeben habe. Oesterreich. Der akademische Senat der Prager deutschen Universität veröffentlichte am Mittwoch eine Denkschrift, die in energischer Weise gegen die Tjchechi- sierung Prags Stellung nimmt. Ungarn. Arbeitslose in Budapest hielten eine Ver sammlung ab, in der fie ankündigten, sie würden, wenn ihnen nicht staatlicherseits Arbeit gegeben werden würde, Gewalttätigkeiten verüben. Sie machten alsbald ihre Drohungen wahr, indem sie bei ihrem Umzug in einer Straße einen Kokswagen umstürzten, mit den Koksstücken sich die Taschen füllten und alle Fensterscheiben in der Straße einwarfen. Dabei drohten sie Plünderung und Mord für die Folge an. Rom, 25. Februar. Infolge der Explosion einer Film rolle brach in einem Kinotheater in Salerno ein Brand aus. Es entstand eine Panik. Da Salerno keine Feuer wehr hat, wurde Militär zu Hilfe geholt. Trotz des opfermütigen Eingreifens der Soldaten kamen fünf Personen in den Flammen um. 16 Personen, meist Kinder, wurden verletzt Als die Soldaten zum Appell antraten, fehlten zwei Mann, die als verkohlte Leichen unter den Trümmern gefunden wurden. Paris, 25. Februar. Wie aus Toulon gemeldet wird, könnte sich die Lage des aufgefahrenen Panzerkreuzers Waldeck-Rousseaux infolge de» heftigen Unwetters recht bedenklich gestalten. Das Ausladen der Kohlenoorräte des Schiffes konnte wegen der bewegten See nicht fortgesetzt werden. In seemännischen Kreisen glaubt man, daß die Floltmachung kaum vor vierzehn Tagen werde er folgen können. Ruß and. Auf den Prinzen Wilhelm zu Wied, der am heutigen Donn-rrtag in Petersburg einlrifft, ist man dort nicht gut zu sprechen. Die Blätter machen es ihm zum Vorwurf, daß er sich erst im letzten Augenblick ent schloß, auch dem Zaren seine Aufwartung zu machen. Von amtlicher russischer Stelle wird darauf entgegnet, daß der Pelersburger Besuch in dem umfangreichen Reise- Programm des Prinzen von vornherein vorgesehen war. Nach dem Empfang durch den Zaren wird der Prinz eine eingehende Besprechung mit dem Minister des Auswärtigen, Safonow, haben. Leland (Mississippi), 25. Februar. Ein des Mordes an dem Anwalt des Scherif angeklagter Neger wurde hier vom Mob gefangen genommen, gebunden und an ein Gesäß mit Oel gestellt, das angezündet wurde. Die Flammen brannten die Stricke durch, an denen der Neger gefesselt war, worauf dieser zu flüchten suchte. Er wurde jedoch niedergeschossen. Der Leichnam wurde wieder ans Feuer gelegt, wo er vollkommen verbrannte. Personalien zu bearbeiten hatte, und warf die Bemerkung hin, daß heute der letzte Tag sei, an dem Lehmann ge kündigt werden könne. Lehmann war indessen nicht da, er hatte ja regelrecht Urlaub genommen, und man mußte ihn also erst suchen. Das war freilich leichter gedacht als getan. Zu Hause war er nicht, in seiner Stammkneipe auch nicht, seine Freunde wußten nicht, wo er sich auf hielt Allmählich fing man an, im Amtsbureau etwas nervös zu werden, und diese Nervosität steigerte sich, als man sich die Folgen der versäumten Kündigung aus malte. Die stille Hoffnung, daß Lehmann doch noch ge sunden werden könnte, erwies sich als trügerisch Endlich verfiel man auf einen Ausweg. Es wurde ein amtliches Schreiben aufgesetzt, in dem Lehmann bedeutet wurde, daß er entlassen sei. Es schien die einfachste Sache von der Welt, dieses Schreiben in der Wohnung Lehmanns auf den Tisch zu legen. Die Sache schien einfach, in Wirklichkeit war es ein vergebliches Bemühen; denn man hatte nicht mit der resoluten Wiriin des Lehmann ge- rechnet. Als der Amtsbote mit dem Schreiben erschien, verweigerte die Frau die Annahme mit der Erklärung, ihr Mieter hätte durch amtliche Schreiben schon viel Aerger gehabt. Daraus woilte der Bole den Bries auf dem Tische niederlegen, was ihm aber auch nicht gestattet Sparkassf« zu Reinhardt,qrnnma Nächster Lrpedltionstag: Sonnabend den 28. Februar nachmittags von 2—5 UM. Vermischtes. ' Das Neueste Ein junges Mädchen kommt in das Gerichtsgebäude und wendet sich an den Gerichtsdiener: „Entschuldigen Sie, hat mein Schatz, der zu einem Jahr Gefängnis verurteilt wurde, nicht bald Gerichtsferien?" * Stoßseufzer. Gattin: „Ja, ihr habt's viel besser. Ich wünschte, ich wäre als Mann auf die Welt ge kommen". — Gatte: „Das wäre mir auch lieber gewesen". " Ermutigung. Er: „Ich werde niemals heiraten, ehe ich eine Frau finde, die mein direktes Gegenteil ist". Sie (ermuiigend): „Aber lieber Freund, es gibt doch so viele hübsche und kluge junge Mädchen in Ihrer Bekanntschaft!" * Ihr Trost. Mann: „Au! Da habe ich mir eben die brennende Zigarre verkehrt in den Mund gesteckt!" Frau (in ihre Lektüre vertieft): „Wie gut, daß Du es wenigstens gleich gemerkt hast!" - Ein gutes Geschäft. „Papa", fragt James, „würdest Du dich nicht freuen, wenn ich Dir einen Schilling ge spart hätte?" „Aber natürlich, mein Sohn", sagt Papa, sehr entzückt, daß sein Sohn einen so entwickelten Geschäfts sinn zeigt, und gibt ihm gleich einen halben Schilling zum Lohn; „aber wie hast Du denn das gemacht?" „Ja, ich habe ihn Dir wirklich gespart", sagt James und konzentriert sich rückwärts. „Hast Du nicht gesagt, Du würdest mir einen Schilling geben, wenn ich eine gute Zensur heimbrächte? Nun, — ich bringe keine! " Kleiner Irrtum. Tante: „Ein recht dreister, junger Herr, der drüben am Fenster sitzt ... er wirft mir fort während Küsse zu!" — Nichte: „Ach wo, Tante; der ißt Kirschen und schleudert die Kerne hier herüber!" * Line Kündigung mit Hindernissen. Aus Berlin wird geschrieben: Der Gemeindediener Gustav Lehmann hat es fertig gebracht, oie Exekuliobeamten einer ganzen Gemeinde einen Tag lang in Atem zu halten. Die humoristische Geschichte zeitigte einen Zivilprozeß, der die 191. Zivilkammer des Berliner Landgerichts I beschäftigte. — In der Beweisaufnahme wurde folgender Tatbestand festgestellt: Lehmann war als Mililäranwärter probeweise von der Gemeinde Treptow als Gemeindediener angestellr worden. Sein Vertrag ging dahin, daß er als lebens länglich angestellter Beamter gelten sollte, falls ihm nicht Zwei Rappen, flotte Gänger, acht- und zwölfjährig, 1,65 Meter hoch, ohne jedes Abzeichen, verkauft unter jeber Garantie L Nnauttro, vortüolsckork. gesetzlich geLcliutrt