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New. Jork, 12. Februar. Dle Jury hat gegen den Mörder der Anna Aumüller, Kaplan Schmidt, da» ent- gültige Urteil gefüllt. Schmidt wurde zum Tode auf dem elektrischen Stuhl verurteilt. Die Hinrichtung wurde auf die 3. Woche im März festgesetzt. Kirchen-Nachrichten. Sonnabend, 14. Februar 1914. Pofsendorf. Borm. 10 Uhr Wochenamt. Pastor Schneider. Seragestmae, 15. Februar 1914. Dippoldiswalde. (Vorm.-Tert: 2 Cor. 11, 21—30. Lied Nr. 320 Nachm-Tert: Hesel. 33, 10-16. Lied Nr 231) Borm. 8 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl in der Sakristei. Pastor Rietzsch. — Vorm. 9 Uhr Predigt gottesdienst. Paltor Rietzsch (Abschiedspredigt). — Vorm. I I Uhr Kindergotlesdienkl. Pastor Rietzsch (Abschied). — Nachm. 6 Uhr Predigtgotlesdienst. Sup. Hempel. Kipsdorf. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Militär- oberpfarrcr a. D. Schulze. — Anschließend Beichte und heiliges Abendmahl. Derselbe. — Vorm. 11 Uhr Kinder- gotlesdienlt. Derselbe. Kreischa. Borm. 8 Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. — Borm. 9 Uhr Predigtgottes dienst. — Nachm. 2 Uhr Unterredung mit den Jungfrauen aller dazu verpflichteten Jahrgänge. — Nachm. 3 Uhr Taufgottesdienst. Oelsa. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Posssndorf. Barm. >/29 Uhr Beichte und Abend mahlsfeier. Pfarrer Nadler. — Borm. 9 Uhr Predigt. Pastor Schneider. — Vorm. 2/4! i Uhr Kindergoitesdienst. Pastor Schneider. Reichstadt. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. — Vorm. 3/4 n Uhr Kindergottesdienst. Sadisdorf. Vorm. 9 Uhr Prcdigtgoitesdienst. — Darnach Unterredung mit der konfirmierten Jugend. — Nachm. 2 Uhr Taufgotlerdienst. Schmiedeberg. Borm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Pfarrer Birkner. — Vorm. I I Uhr Unterredung mit der konfirmierten Jugend. Derselbe. — Abends 8 Uhr Jüng- lingsoercin. Miliiäroberpsarrer a D Schulze. E<nst Hackel, der berühmte Naturforscher, dessen Bild wir heute bringen, feiert am 16. Februar seinen 80. Geburtstag. Kein Ge lehrter der Gegenwart dürste in der ganzen Welt so be gannt sein, wie Ernst Häckel, der reichgepriesene Jenaer Zoologe. Weit über die Schranken des Faches und der Akademie hinaus ist er bekannt geworden als ein Ve- Hründer der neuen Naturwissenschaft, als Verfasser von populär-naturwissenschastltchen Schriften und als Verkünder der monistischen Weltanschauung. In der Geschichte der deutschen Naturwissenschaft und des geistigen Lebens im 19 Jahrhundert wird HäckU immer als einer der ersten zu nennen sein. Möge dem reichverdienten Nestor deutscher Wissenschaft noch lange die Sonne beschieden sein. Letzte Nachrichten. Obercarsdorf. Beim Aufspringen auf den bereits in Fahrt befindlichen Zug, der um 4 Uhr 49 Minuten den hiesigen Bahnhof verläßt, verunglückte gestern Donnere- tag hier ein Dresdner Herr. Er rutschte auf dem Fuß brett des Wagens aus und kam zu Falle, wobei er eine etwa fingerlange, tiefe Fleischwunde im Gesicht davontrug. Der Verletzte, der stark blutete, fuhr kurz darauf mit einem Auto nach Dresden zurück. Auch dieser Vorfall lehrt wieder, daß man das Aufspringen auf im Gange befind liche Wagen besser unterläßt. Lublinitz, 13. Febr. In dem Dorfe Dralin stolperte der Knecht Kurzaz beim Transport einer Strohpresse über einen Stein und wurde von der Presse an Brust und Kopf so gequetscht, daß der Tod aus der Stelle etntrat. Prognose. Westliche Winde, Zunahme der Bewöl kung, mild, kein erheblicher Niederschlag. Äerelnodrucksachm fertigt Buchdrucke rek Carl Jehne. Der neue Balkan. Nachdem es nun beschlossene Sache ist, daß demnächst der Prinz von Wied als Fürst von Albanien die Herr schaft in dem jüngstgeschaffenen europäischen Fürstentum antreten wird, kann man wohl annehmen, daß nunmehr die Balkankarte, wie sie von den Großmächten festgelegt wurde, ihre endgültige Gestalt angenommen hat, bis sie vielleicht durch neue Kriege wieder geändert wird. Wir bieten deshalb heute unseren Lesern eine Kartenskizze, aus der die neuen Grenzen der Balkanstaaten zu ersehen sind. Vermischtes. lieber dle Gewährung von Beihilfe» an Kriegs teilnehmer hatte bekanntlich der Bundesrat vor einigen Wochen neue Ansfükrungsbestimmungen beschlossen, die nunmehr den zuständigen Behörden zugesiellt worden sind. Dorin wird den mit der Handhabung der Bestimmungen betrauten Stellen und Beamten eine „wohlwollende", rein sachliche und sorgfältige Prüfung der Anträge zur Pflicht gemacht; die erforderlichen Feststellungen sollen in schonen der Weise vorgenommen werden, und auch in den mit kurzer Begründung zu versehenden Bescheiden soll jede schroffe Forni vermieden werden. Lines ärztlichen Ältestes bedarf es in Zukunft nicht mehr, da, wenn sonst die Be dingungen erfüllt sind, die Beihilfe unabhängig von dem Nachweis der Erwerbsunfähigkeit zu gewähren ist. Auch können feit Teilrenten zugestanden werden. Bestehen Zweifel darüber, ob ein Beteran wegen Bestrafung als der Fürsorge unwürdig anzusehen ist, so ist wie bisher die Entscheidung des Ministers des Inneren, tunlichst unter Beifügung der Strafakten, einznholen. Dar kaiserliche Gnadenfonds wurde von der Zweiten reichsländischen Kammer, in der am Mittwoch zum ersten Male der neue Unterstaatsfekretär der Justiz und des Kultus, Dr. Frenken, anwesend war, in namentlicher Ab stimmung in Höhe von 100 000 mit 27 gegen 23 Stimmen bewilligt. Hiissbeamle für Vas Patentamt. Bekanntlich ist der Reichskanzler durch ein besonderes Gesetz befugt, im Falle des Bedürfnisses Hilssbeamte für das Patentamt zu ernennen. Dieses Gesetz ist aber zeitlich bis zum 31. März 1914 beschränkt. Da das inzwischen ausgearbeitete neue Patentgesetz, das die Schwierigkeiten, die im Patentamt vorhanden sind, beheben soll, erst im Laufe des Jahres 1915 dem Reichstag uorgelegt und verabschiedet werden wird, sieht die Negierung sich gezwungen, an den Reichs tag mit einem neuen Notgeselz heranzutrelen, wonach die erwähnten Befugnisse dem Reichskanzler bis zum 31. De zember 1915 eingeräumt werden solle». Die Ortsklassen der Beamten. Infolge zahlreicher, in Form von Petitionen aus den Kreisen der Beamten schaft dem Reichstage zngrgnugenen Wünschen stellte die Reichsregierung umfangreiche Erhebungen an, um zu prüfen, inwieweit die beantragte Aenderung der Orts klassenzuteilung berechtigt wäre. Diese Erhebungen haben, dem „Tag" zufolge, ergeben, daß tatsächlich bei einer Zahl von Orten die Einreihung in eine andere Ortsklasse berechtigt erscheint. Infolgedessen wird gegenwärtig eine entsprechende Vorlage für den Brindesrat vorbereitet. Es ist daher damit zu rechnen, daß noch vor dem im Neichsbcamtenbcsoldnngsgescg festgesetzten Termin eine teilweise Aenderung der Ortsklasscnznteilung uorgenonunen wird. Nach dem Gesetz soll die nächste allgemeine Re vision des Lrtsklassenverzeichnisses im Jahre 1918 er folgen. Der Bundesrat hat jedoch ^rie Berechtigung, in Ansnahmefällen eine anderweitige Einreihung einzelner Orte oder Ortsteile in andere Ortsklassen selbst vorzu- nchmen. Vergeßlich. Besucher: „Warum hängt denn da neben der Wanduhr das Taschentuch mit dem Knoten?" Patient: „Das soll mich halt daran erinnern, daß ich alle zwei Stunden einnehmen muß!" Kompliment. Schuster: „Was Sie an' kleinen Fuß haben, Fräulein, da ist ja beinah' Ihre Nas' noch größer!" Dory ckmas. Fremder: „Ohne Pension ist der alte Nacht,Wächter entlassen worden? Das war nicht schön von der Gemeinde!" Amtmann: „Wir haben aber 'ne neue Straße nach ihm benannt!" (Meggend. Bl.) Kelle Aussicht! Manöverzeit im Pommerschen. — Zwei derbe Mecklenburger bei einem Bauern im Quartier. Zum Abendbrot wird ordentlich aufgetischt. Als nun einer der Baterlandsverteidiger eine achtpfmidige Speck seite am verkehrten Ende anschneidet, macht ihn die Bäuerin darauf aufmerksam, daß das Stück bereits am anderen Ende angeschnitten sei. „Oh, lat man gut sin, Mudding," sagt der Biedere, „da kumm ick noch all hen." (Da komme ich noch hin.) (Jugend.) Ein Schlauer. Gast (als ihm der Kettner die Abend karte vorlegt): „So, jetzt bringen Sie mir auch noch die heutige Mittagsknrte, damit ich weiß, was wirklich frisch vom Abend ist!" ' Der Pfadfinder oder Mar« regiert die Stunde. „Schnauz' mich nicht so an, Vater! Du siehst, ich trage die Uniform!" Sparkasse zu Höckendorf. Erpedltlonstage: Sonntag den 15. Februar und Monta- den lb. Februar nachmittags >/-3—6 Uhr. Sparlasfe zu Seisersdorf. Nächst« Nkpeditlonstag: Sonntag den 15. Februar nachmittags 3-6 Uhr. Leyte Nachrichten. Dresden. Am Dienstag den 24. März findet ins Dresdner Königlichen Opernhaus die Erstaufführung de» Parlifal statt. Chemnitz. Ein bedauerlicher Unfall hat sich gestern abend hier ereignet. Der elfjährige Schulknabe Kurt Lösch, der die Straße passieren wollte, wurde von einem Automobil erfaßt, überfahren und gelötet. Zöblitz. Heute früh ist in der Sächs. Serpentinstekn- Gesellschaft Großfeuer ausgebrochen, durch welches die Zn- schneiderei und Bildhauerei in einer Front von 100 Metern vernichtet wurde. Der Betrieb kann aufrecht erhalten werden, sodaß Arbeiter-Entlassungen nicht in Aussicht ge nommen sind. Beuthen, 13. Februar. Auf der Dampfziegelei in Schlesien grübe war der Schachlarbeiter Osadez mit Ton graben beschäftigt, als sich plötzlich von einer zwei Meter hohen Wand eine Tonschicht lorlöste und den Arbeiter begrub, der nach kurzer Zeit an den erlittenen Verletzungen starb. Schwientochlowitz, 13. Februar. Auf der Falsa» hülle wurde ein 17 jähriger Weichensteller von einem umstürzenden Wagen erdrückt, sodaß der Tod auf der Stelle eintrat. Pletz (Schlesien), 13. Februar. Der frühere Rechts anwalt und Notar Schott hatte sich vor der Strafkammer wegen Untreue in Verbindung mit Unterschlagungen zn verantworten. Er hotte als Konkursverwalter Beträge aus der Konkursmasse sür sich verwendet. Schott hatte sich im Oktober vorigen Jahres selbst der Staatsanwalt schaft gestellt. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. Myslowitz, 13. Februar. Auf der Station Dekusch in Russisch Polen wurden von der Gendarmerie mehrere Eisenbahnangestellte wegen Schmuggel von Strautzen- sedern, die die ungetreuen Beamten in Waggon» ver borgen hallen, verhaftet. Der Wert der eingeschmuggelten Federn beträgt über 5000 Rubel. Hannover. Wie die Deutsche Rechtspartei bekannt gibt, findet der nächste Parteitag am Mittwoch den 18. März im Berliner Architektenhause in der Wilhelmstraße statt. Vereinsdrucksachen fertigt sauber Carl Jehne Eingesandt. (Ohne Verantwortlichkeit der Redaktion.) Schmiedeberg. Allenthalben ist jetzt die Bockbier saison im Gange und die Frühjahrs-Starkbier« der Münchner Großbrauereien, al» da sind Salvator, Animator, Bennobier, Doppelspaten usw. erfreuen die Kehlen und Herzen fröhlicher Zecher. Im Gasthofe des Herrn Schenk hier fließt seit Donnerstag der köstliche Stoss der Löwen- brauerei, das berühmte St. Bennobier, ein unübertroffenes Produk' bayrischer Braukunst. Niemand sollte versäumen, sich ein paar Gläschen des edlen Naß zu gönnen, das vorzüglich gepflegt, natürlich nur kurze Zeit zum Aus schank gelangt. (Q o1<Trrr.iuirctstQcK,OVQl) <l4ok1rnui^ctLtücRc,ruiu1) kick n? Ah sss 10 . IO II« <L Äck KW ML VlEL: 6nMr.MxrK-ll.aswE