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früher geleisteten Eid. Das Haus trat dann in die Tagesordnung rin. Die zur Beratung stehenden Petitionen um Erbauung einer doppelgleisigen Normalspurbahn von Dohma. Neustadt bi« Moldau oder Rehefeld—Pöbel tal—Moldau, sowie um Errichtung eines Haltepunktes für Personenverkehr in Oberpretz'chrndorf beschloh das Hau», n llebrreinstimmung mit der Zweiten Kammer ohne Debatte auf sich beruhen zu lassen. Nächste Sitzung morgen vormittag l l Uhr: Eiatkapitel und Petitionen. — 42. öffentliche Sitzung der Zweiten Kammer am Donnerstag den 12. Februar >914 nachmiltags 2 Uhr. Am Regierungstische: Staalsmlnister Graf Vitzthum von Eckstädt und Kommissare. Präsident Or. Vogel eröffnet die Sitzung Zunächst werden eine Reihe von Rechen- fchaftskapiteln nach dem Berichte des Abg. Kuntze (natl.) bewilligt. Landarmen- und Fürsorgeerziehungswesen werden nach dem Regierungsoorschlage etatisiert, nachdem die Abgg. Trüber (kons) und Kleinhempel (natl.) sich für eine Herabminderung der Entschädigungssätze verwendet haben. Letzterer bittet auch um eine weniger rigorose Handhabung des Ausweisungsparagraphen bezüglich aus ländischer Armer. Ueber das Etatkapitel der Landes- Pferdezucht berichtet Abg. Däbritz (kons.). Nach kurzer Aussprache wird es genehmigt. Ferner werden bewilligt di« Etatkapitel betr. Landwirtschaftliche Veriuchsstation in Möckern (Berichterstatter Abg vr. Steche, natl), allge meine Ausgaben im Geschäftsbereich des Ministerium» des Innern (Abg. Müller, soz) und Reichstagswahlen (Abg. Koch, fortfchr. Vp). Sodann behandelt die Kammer die Anträge auf Reform bezw. Beseitigung der Ersten Kammer. Abg. Nitzschke-Leutzsch (natl) erhebt erneut die Forderung auf eine zeitgemäße Reform der Ersten Kammer. Die Gerechtigkeit fordert, daß alle Stände ihrer Bedeutung gemäß Vertretung finden. Nicht irgend welche Kritik an den Mitgliedern der Ersten Kammer legt uns den Antrag nahe, sondern die Forderung der Gerechtigkeit. Der glänzende Ausstieg unserer Industrie und anderer Stände beweist die Bedeutung dieser Stände. Die dort sich regende Intelligenz sollte dem allgemeinen Wohle nutzbar gemacht werden. Die eigene Erfahrung der Parlamentarier ist das Allernötigste, und die erwirbt man nicht durch Geburtsoorrechte. Die Erfahrung der meisten Mitglieder der Ersten Kammer ist «inseitig. In der Ersten Kammer haben wir in Wirklichkeit ein Berufs parlament. Bei aller Anerkennung der Bedeutung des Großgrundbesitzes muß gesagt werden, daß es nicht be rechtigt ist, wenn 27 Rittergutsbesitzer entscheidenden Ein fluß auf die Gesetzgebung gewinnen können. Schon der Umstand, datz diese Möglichkeit besteht, ist bedenklich. Wir glauben, dah auch die Regierung diesen Zustand für un natürlich hält: Ihr früherer Vorschlag zur Reform der Ersten Kammer weist das nacb. Tie groß« Bedeutung Les gefestigten Grundbesitzes für den Staat ist nicht zu «erkennen; aber wenn der Staat auf ihn allein sich stützen müßte, dann wäre es schlecht bestellt um den Staat. Man hat es der Regierung und der konservativen Fraktion von gewisser Seite sehr übel genommen, daß sie früher ein Reines Zugeständnis in dieser Frage machen wollte. Diese Kreise erblicken in der Ersten Kanimer ein konser vatives Machtmittel. Das sind jene Kreise, die in einer Industrialisierung der Kammer „kein Glück" sehen. Wenn Lie Industrie nicht gewesen wäre, hätten wir unsere säch- fischen Landeskinder im Lande gar nicht ernähren können. Die Slaatsregierung ist uns für die Weiterentwicklung ver antwortlich. Sie müsse die vorhandenen Widerstände über winden, durch Passivität würde sie nur den Radikalismus stützen. Dem Liberalismus hat es nicht am Willen ge fehlt, der Regierung den Weg zu einer volkstümlichen Politik zu zeigen. Es muß befremden, zu sehen, wie wenig von der Regierung dieses Bestreben Anerkennung gesunden hat. Für eine Aushebung der Ersten Kammer, wie sie die Sozialdemokraten sordern, sind wir nicht zu haben. Die Herren, die in die Erste Kammer kommen, fallen auch das Vertrauen ihrer Berufsgenossen besitzen rind darum fordern wir, daß sie von diesen gewählt werden. Es ist auf die Dauer unmöglich, gegen den Teil Des Volkes zu regieren, der die Werte schasst. Die Ent wicklung der Dinge wird die Widerstände überwinden. Lebhafter Beifall.) Abg. Günther (fortschr. Vp): Unser Antrag ist identisch mit dem früheren. Wir wollen niemand aus der Ersten Kammer verdrängen, aber Rechts litel z. B. sür die der Schönburgischen Herrschaften auf 'Sitz und Stimme in der Ersten Kammer sind nicht vor- lhanden Redner unternimmt einen Ercurs in die Ge schichte der sächsischen Verfassung, verweilt dabei besonders Lei den Jahren 1848 und 1849 und faßt das Ergebnis zusammen: Wir sind in dieser Frage gegen früher ganz Dedeutend zurückgekommen. Redner hält eine Beseitigung Ler Ersten Kammer für das richtigste. Früher waren auch die Konservativen von der Notwendigkeit der Reform Ler Ersten Kammer überzeugt, aber sie, wie auch die Regierung hat in dieser Frage den Rückzug angetreten. Wir wollen alles tun, um zu ermöglichen, daß in der Deputation ein praktisches Resultat erzielt wird. Abg. Müller (soz) begründet den Antrag seiner Partei auf Aufhebung der Ersten Kammer. Die Erste Kammer sei Ler Hemmschuh der wirtschaftlichen und kulturellen Ent wicklung. Selbst im Klassenstaat hat das ständische Prinzip ikeine Berechtigung mehr. Aus den Anträgen der Liberalen wird nicht» werden. Die Erste Kammer müsse ver schwinden! Abg. Opitz (kons) volemisiert gegen Abg. Günther. Hätten bei Schafsung der Ersten Kammer die wirtschaftlichen Verhältnisse bestanden wie heute, märe sie ouch anders zusammengesetzt worden. Wir stehen auch heute aus dem Standpunkte, daß die Zusammensetzung der Ersten Kammer den heutigen Verhältnissen nicht ent spricht. Redner warnt vor einer Ueberschätzung der Be deutung der Reform. Vor allem sei bedenklich, ihr eine berufsständische Zusammensetzung zu geben. Die Erste Kammer habe auch in der gegenwärtigen Zusammen setzung die Interessen aller Berufsstände zu vertreten. Die hohe Bedeutung der Ersten Kammer zeige sich zu Konsliktszeiten. Wir sind bereit, an dem Reformwerk mitzuarbetten. Aber dl« Aussicht auf Ei folg ist gering. Staatsminisler Graf Vitzthum v. Eckstädt: Der Regierung»- entwurf von 1905 scheitert« daran, daß die Zweite Kammer ihn nur als eine Art Abschlagszahlung betrachtete, während die Erste Kammer ihn als auf lange Zeit hinreichend aniah Das kennzeichnet die Schwierig keiten, die der Lösung dieser Frage entgegenstehen. Die sväleren Anträge aus dem Hause gingen weit über diesen Regierungsentwurf hinaus. Deshalb mußte die Regierung ihnen zurückhaltend gegenüberstrhen. Den Wunsch der Industrie auf eine Vertretung in der Ersten Kammer erkenne ich an: Die ganze Frage wird vielfach utopistisch behandelt. Selbst wenn in dieser Session ein Antrag angenommen wird, so wird seine Durchführung in einem neuen Landtage noch schwieriger werden. Der Antrag Castan habe lediglich die Bedeutung einer unfreundlichen Demonstration. Die Regierung legt auf das Fortbestehen der Ersten Kammer besonderen Wert. Die Verwirklichung des ebenfalls radi kalen Antrages der Fortschrittler ist ebenfalls ausgeschlossen. Der nationalliberale Antrag deckt sich etwa mit dem Wunsche des Verbandes Sächsischer Industrieller. Ich bestreite nicht, daß unsere Industrie unserer Landwirtschaft zum mindesten ebenbürtig ist. Aber der Großgrundbesitz ist nicht als Vertreter der Landwirtschaft in der Ersten Kammer, sondern als Vertret«! des gefestigten Besitzes überhaupt. Als Realpolitiker aber müssen wir versuchen, das Vorhandene auszubauen. Ich sehe meine Aufgabe darin, das Vertrauen des Landes zur Ersten Kammer zu stützen. Unannehmbar ist der Gedanke, daß die Glieder der Ersten Kammer nur auf Zeit gewählt werden sollen. Die Scheidung des Grundbesitzer in großen und kleinen, in städtischen und ländlichen ist bedenklich. Ich würde mich nicht scheuen, die Initiative in dieser Frage zu er greifen, wenn ich bekennen müßte, daß sie eine dringende Staatsnotwendigkeit bedeute. Eine so wichtige Vorlage darf die Regierung nicht aufs Spiel setzen, indem sie sie dicht vor den Neuwahlen zur Verhandlung stellt. Ich bin überzeugt, daß sich eine Zweidrittelmehrheit für keinen Vorschlag findet. Die Regierung wird sich von ihrer grundsätzlichen Zustinimung zu dieser Reform nicht ab bringen lassen, wenn ste sich auch Zurückhaltung auf erlegen müsse. Abg. Hettner (natl). Eine Verständigung mit den Sozialdemokraten in dieser Frage ist ausgeschlossen. Ich hoffe, daß die Fortschrittler sich in der Deputation mit uns zusammensinden werden, damit ein praktisches Resultat erzielt werden kann. Die Erste Kammer muß organisch weiter entwickelt werden. In Bayern, einem weniger industriellen Staate als Sachsen, tritt man an die Neformsrage heran. Sie ist sür Sachsen eine direkte Staatsnötigkeit. Die Regierung muß die Jnitiatioe er- greifen. Nach weiteren Ausführungen der Abgg. Sinder- mann (>oz), Günther (fortschr ), vr. Spieß (koni ), Fleißner (soz.) und Nitzschke (natl.) gehen die Anträge an die Gesetz- gebungsdcputation. — 12. Februar. Von einem Festen im Plauenschen Grunde in der Nähe des Hohen Steines stürzte sich am Donnerstag nachmittag gegen 1/21 Uhr ein 30 Jahre alter, dem Arbeiierstande angehöriger Mann 50 Meter tief in die Felsschlucht hinab. Der Unglückliche schlug mehrere Male aus und blieb am Fuße des Felsens liegen. Die Person des Unglücklichen, der keinerlei Ausweispapiere bei sich hatte, konnte noch nicht ermittelt werden. Da er Marken des Konsumvereins einer Glasfabrik in Dresden- Löbtau bei sich führte, nimmt man an, daß er sich um einen Glasmacher handele. — Der Kirchenvorstand der Annenkirchr wählte in seiner letzten Sitzung Herrn Pastor Ernst Constantin Groß mann (früher in Dippoldiswalde, jetzt zu St. Johannis in Plauen i. V) zum dritten Diakonus. — In nächster Zeit kommen aus den Ergebnissen des im Vorjahre vom Militärvereinsbund veranstalteten Korn- blumentages weitere 130 000 Mark zur Verteilung, sodaß dann rund 700000 Ma k den hilfsbedürstlgen Veteranen Sachsens zugute gekommen sind. Freiberg. Wegen der im Laufe dieses Jahres in der Stadt Freiberg in Aussicht stehenden größeren Veran staltungen (Ausführung des bergmännischen Festspiels mit Bergparade „Der Bergmannsgruß" von Anacker, Elbgau- sängerfest, Erzgebirgisches Heimatsfest und Negimentslag der 133er) wird vom Stadlrat der Wettbewerb für ein Reklameplakat ausgeschrieben. RaLrberg. Im benachbarten Liegau treten die Masern in bedenklichem Maße aus. Nachdem die Tochter de» ersten Lehrers, der im Schulhause wohnt, ebenfalls an den Masern erkrankte, wurde auf bezirkärztliche Anordnung hin die Schule bis auf weiteres geschlossen. Döbeln, 11. Februar. Der Fabrikarbeiter und frühere Kuhmclker Zinke, der in Sörmitz wohnhaft und verheiratet ist, war von der hiesigen Gendarmerie al» Einbrecher er mittelt worden und wurde gestern vormittag an seiner Arbeitsstelle verhaftet. Er wurde zunächst nach seiner Wohnung nach Sörmitz gebracht, wo die gestohlenen Gegenstände zutage gefördert wurden. Auf dem Wege zum Amtsgericht bat der Verhaftete die Gendarmen, ihn nochmals nach seiner Arbeitsstätte zu begleiten. Dort be- nutzte er einen günstigen Augenblick zur Flucht durch die Hintertür der Fabrik. Die Gendarmen verfolgten ihr« mttt«l» Automobil» und erwischten ihn am Nachmittag üe Reichenbach bei Waldheim. Hier suchte er sich auf dem Boden eine» Haus«» zu verstecken, wurde aber aufgrfunden und festgenommen. Der Verhaftete ist bereit» wegen Raubmordversuch« mit Zuchthaus bestraft. Mittweida. Beim Wiederaufbau der abgebrannten Marktseite soll ein möglichst einheitliches Bild geschaffen werden. Dazu ist von der Stadtverlretung di« Beran» staliung eines engeren Wettbewerbs zur Erlangung ent sprechender Fasfadenentwürfe beschlossen worden. Die künstlerische Bewertung der Entwürfe erfolgt vom Landes verband „Heimatschutz". Zwecks Verbreiterung der beim Brande arg gesährdeten WaldHeimer Straße beschlossen die städtischen Kollegien den teilweisen Ankauf de« Uhlig» schen Eckgrundstückes zum Preise von 23 400 Mark. Aue. Als sich der etwa 60 Jahre alte Packer Ernst Richter auf dem Wege nach den Schrebergärten de» Natu^heiloerelns I befand, wurde er in der Nähe de» sog. Schindangerberges von einem mit zwei Kindern be setzten Rodelschlitten angefahren; er stürzte so unglücklich, daß er besinnungslos liegen blieb. Der Arzt stellte einen schweren Schädelbruch fest, der den Tod des Verunglückten herbeiführie. Neustädtel. Einer Fälschung von Steuerzetteln machte sich hier eine Maurersehesrau schuldig, indem ste Geld- betrüge, die von ihrem Ehemann zur Bezahlung der städtischen Abgaben übergeben worden waren, in der Wirtschaft mit verwendete, aus den Steuerzettel aber die Quittung de» Steuerbeamten und dessen Unterschriften selbst schrieb. Als der Mann jetzt wegen der rückständigen Beträge ge pfändet werden sollte, kamen die Fälschungen an den Tag. Die unbesonnene Frau hat nun eine gerichtliche Strafe zu gewärtigen. Plauen i. V., 12. Februar. In der vergangenen Nacht um 1/22 Uhr brach in Tanna ein verheerendes Grobfeuer aus. Es entstand in der unweit de» Schützen- Hauses geleg-.nen Eiermühle und breitete sich in kurzer Zeit auf vier benachbarte Anwesen aus, die vollständig in Asche gelegt wurden. Auch die Hintergebäude zweier weiterer Grundstücke brann'en nieder. Der Bewohnerschaft bemächtigte sich eine große Erregung. Die Entstehungs- Ursache des Blandes ist noch nicht festgestellt. Plauen t. V. Von der Polizeiverwaltung sind auf Anregung des Tierschutzvereinr Pferdeschuhe aus afrika nischem Bastgesiecht eingeführt worden, die zum Wieder- ausrtchten g-s ürzler Pferde gute Dienste leisten seilen. Graslig - Etvenberg. Der Arbeiter Rudolf Bauern feind wollte Sonntag vormittag im nahen Brunnen Wasser schöpfen, glitt aber auf dem Lise so unglücklich aus, daß er mit dem Rücken auf den vereisten Brunnenrand zu fallen kam und einen Bruch des Rückgrates erlitt Der Tod trat sofort ein. Beicha. Einen seltenen Fang hat der Gutsbesitzer Gürtler von hier gemacht, der am Montag mit einem Fuchseisen einen Steinadler, ein stattlicher Tier mit mehr als zwei Meter Flügelspannweite, gefangen hat. Herr Gürtler beabsichtigt, wie verlautet, den Steinadler einem zoologischen Garten zum Geschenk zu mach«». Hütten. Beim Herausschieben eines Lastwagens aus dem Toreingang der Hoeschschen Papierfabrik wurde der verheiratete Arbeiter Storch am Montag vormittag von der Deichst! mit dem Kopfe so unglücklich an die Wand gedrückt, daß er einen doppelten Schädelbruch erlitt. Am Dienstag ist St. seinen Verletzungen erlegen. Tagesgeschichte. — Die Plenarsitzungen des Reichstages sollen zur Fertigstellung des Etats bis sieben Uhr und nötigenfalls noch länger ausgedehnt werden. — Bei der Prinzessin Wilhelm von Baden ist ein neuer schwerer Schwächezustand eingetreten, der zu den ernsilichsten Besorgnissen Anlaß gibt. — Dem Prinzen Wilhelm zu Wied ist der Abschied au; dem aktiven Heer« bewilligt worden. Gleichzeitig ist der Prinz als Major L la suite der dritten Garde-Ulanen- Regiments gestellt worden. Oesterreich. In einer am Sonntag in Prag ab« gkhaltenen Versammlung der Buchdruckereibesitzer Böhmen» ist beschlossen worden, den Wiener Vereinbarungen zu- zustlmmen, so daß am Montag, 1b. Februar, in den meisten Betrieben die Arbeit in erweitertem Umfange auf genommen wird. Die Gehilfen haben auf dem Wege der Vereinbarung nur einen Teil ihrer ursprünglichen Forderungen durchsetzen können. Stockholm, 11. Februar. Als der frühere Minister präsident Staaf heute nachmittag das R-ichstagrgebäude verließ, begleiteten ihn mehrere hundert Personen nach seiner Wohnung, wo sie Hochrufe auf ihn ausbrachten. Danach zog die Menge nach der Wohnung des Sozia« listenführer» Brenting und dann unter den Rufen: „Es lebe die Republik! ' durch die Straßen. Die Menge wurde von der Polizei zerstreut. Am Abend versammelte sich eine große Volksmenge vor dem Schlosse, um dem Königspaare eine Huldigung darzubringen. Der König und die Königin, umgeben von den übrigen Mitgliedern der Königssamtlie, traten auf den Balkon und wurden von der Menge mit lebhaften Hochrufen begrüßt. Athen. Wie da» Blatt Hestia meldet, sind die Ver handlungen Griechenlands mit der argentinischen Regierung wegen Ankauf» de» Ueberdreadnoughts Rioadaoi nun mehr abgeschlossen. Das Schiff besitzt eine Wasser verdrängung von 22000 Tonnen, es hat zwölf 30,5- Zentimeler-Deschütze und eine entsprechende Anzahl kleinerer Geschütze an Bord und besitzt eine Geschwindigkeit von 22,5 Seemeilen in der Stunde.