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Dresdner Journal : 22.12.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188212229
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821222
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-12
- Tag 1882-12-22
-
Monat
1882-12
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 22.12.1882
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1741 E« girbt keine Neuffen. .Imperator Wserossii«ky" entspricht dem srühera Titel der Zaren von Groß«, Klein-, Weißrußland, Ost-, West» und Nordrußland, der seit Peter dem Gioßen m .ganz Rußland" zu- sammengezogen wurde. Da- Fürstenthum Samogitien, worau» die .Jndspendance belge" .Samojeden" machte, ist ein Theil von Lithauen und von den Ehmuden bewohnt, welche ihre besondere Sprache reden, die vom Lithauischrn bedeutend abweicht. „Gossudar" ist der alte Titel der Großfürsten und Zaren, eigentlich .der Herr". .Zar" entspricht dem Titel König und kommt aus dem Assyrischen (Nebu- kadne-Zar, Nabupola-Zar u. s. w.). Die Titel der allrussischen Provinzen kommen schon unter dem Großfürsten Iwan III. Wassiljewitsch vor. Der Titel lautet: .Durch Botte» hilfreiche Suade. Wir, Kaiser und Selbst herrscher von ganz Rußland, Mo-tau, Kiew, Wladimir, Now gorod, Zar von Kasan, Zar von Astrachan, Zar von Polen, Zar von Sibirien, Zar de» taurischen Lherjonesu», Zar von Grusinien, Herr von Pskow, Großfürst von Smolensk, Lithauen, Bolhyn, Povolien und Finnland; Fürst von Ehstland, Liv land, Kurland und Semigallen, Samogitien, Bjelostok, Kare lien, Twer, Jngrien, Perm, Wjatka, Bolgarien und anderer; Herr und Großfürst von Nowgorod de» niedern Lande», Tscher- nigow, RjLsan, Polotzk, Rostow, Jaro-law, Bylelosero, Udorien, Obdorien, Kondinien, Witebtk, Mstisjawtk und der ganzen nardischrn Gegend Gebieter; und Herr von Jwerien, Kartali- nien, de» kabardintkischen Lande» und de» Gebiete» von Arme nien; der tscherkessischen und Bergjürften und Anderer erblicher Herr und Gebieter, Herr von Turkestan; Erbe von Norwegen, Herzog von Schleswig-Holstein, Stormarn, Ditmarschen und Oldenburg, u. s. w., u. s w., u. s. w ' Bolgarien ist da» Land an der Wolga, wo heute Nischny-Nowgorod liegt. Hier lebten die Bulgaren Jahrhunderte lang, gründeten den berühmten makari- schen Weltmarkt und wanderten später, von den Russen verdrängt, nach den Donaugebieten au». — Entgegen den Angaben gewisser Berliner Blätter ist der neue Gouverneur von Riga, Kammerherr Dm. Schewitsch, durchaus kein Panslawist, sondern ein wohlwollender, achtbarer Mann, den Graf Tolstoi au» der großen Anzahl der Gouverneure ausgesucht hat, um in den Ostseeprovinzen da» Vertrauen wieder herzustellen. St. Petersburg, 20. December. (Tel.) Der bereits sigualisirte Artikel de» .Journal de St. PeterS- bourg" lautet ausführlicher: ES gehört zum Wesen des Journalismus, in der Presse beständig die wich tigsten Fragen der internationalen Politik auszu- werfen, al» wenn dieselben täglich aufs Neue ent schieden werden müßten. Gegenüber diesen Jncon- venienzen ist man zuweilen so glücklich, einige gute Körner sammeln zu können. So hat die Reise des Hrn. v. GierS Veranlassung zu einer ausgedehnten Polemik gegeben. Wir sahen dieselbe voraus und mischten un» möglichst wenig darein. Die Polemik war ebenso unausbleiblich, al» sie in den meisten Fälle» unnütz ist. Aber, wie wir sagten, erscheint zu weilen in der Spreu ein gute- Korn. Nachdem die .Moskauer Zeitung" kürzlich einen Artikel publicirt hat, i» welchem die elementare Wahrheit bestätigt wird, daß Rußland und Deutschland tausend Mal mehr Ursache haben, in vollkommener Harmonie zu leben und ihre vortrefflichen, Jahrhunderte alten Beziehungen fortzusetzen, al» sich zu bekämpfen, antwortet die „Nordd. Allg. Ztg." darauf durch eine Note, deren Schluß festzuhalten wir uns glücklich schätzen, daß nämlich die Entreoue in Varzin das Terrain zur Entente ebnen wird und daß die Uebereinstimmung selbst auch dann fest bestehen bleiben wird, wenn keine Eonvention beschlossen sein würde, da die Interessen Deutschland» und Rußland» sich überall berühren, ohne sich irgendwie und irgendwo zu kreuzen. Diese Thatsache muß die Hirngespinste auf Null zurück führen, welche eine gute Anzahl von Zeitungen zu Tage förderte hinsichtlich der Befestigung»- oder Eisen bahnarbeiten, zu denen die beiden Regierungen vor gingen. Jederzeit gehörte e» zu den wesentlichsten Pflichten einer Regierung, ihre Grenzen in Ber- theidigung»zustand zu setzen unter Benutzung der Lehren der Wissenschaft und Erfahrung Zu anderen Zeiten geschah die» nicht weniger emsig, als heute. H-ute glaubt man nur, um die Ausgaben vor der öffentlichen Meinung zu rechtfertigen, die Aufmerksam keit auf die entsprechende Arbeit de» Nachbars hin lenken zu müssen. Da, wie gestern die .Nordd. Allg. Ztg." sehr richtig sagte, die Interessen der beiden großen Nachbarvölker sich überall berühren und nir gends kreuzen, da ferner Beziehungen jahrhundertlanger Freundschaft sie vereinigen, so können solche Arbeiten keine Unruhe und Störung Hervorrufen. Deshalb Connetable, wie auch der gemeine Constabler sind dieseruWurzel entstiegen. Adelige Abkunft dieser .Kunstofler", wiewohl sie dem Stadtbürgerthum an gehörten und meist al» Kaufleute und Handelsherren dem friedlichen Erwerbe oblagen, hatte sie auch den ritterlichen Lustbarkeiten ebenbürtig zugesellt, die sich geräuschvoll und prächtig damals in Süd- und Mittel deutschland im Rahmen von Tournieren entfalteten. Ungerügt durften sie sich dem Land- und Hofadel zum Lanzenstechen gegenüberstellen. In ihrem Kreise war die feine Bildung jener Zeit vertreten, sie waren Welt- leute und bewegten sich mit den vornehmsten fo frei, als wenn sie völlig ihres Gleichen gewesen wären. Auch wurde, gleichwie bei den eigentlichen Rittern, beson der» der Minnesang bei ihnen gepflegt, wie ja mehrere berühmte Vertreter desselben au» den Reihen diese» Stadtadel» hrrvorgingen und Heinrich v. Ofter dingen zum Beispiel ausdrücklich als Bürger von Eisenach bezeichnet wird. Ein solcher Minnesänger unter den Magdeburger Kunstoflern war Hr. Bruno v. Stövenbeck, und ihm wurde von seinen Genossen aufgetragen, für da» Fest eine ganz absonderlich schöne und erbauliche Ausfüh rung zu ersinnen. Der Stövenbecker ist literarisch nicht bekannt: vergebens sucht man unter den gesam melten Schriftstücken, welche Dichtungen der deutschen Minnesinger enthalten, etwa» von diesem Magdeburger wie von so manchem Anderen, der damals seine Laute schlug. Aber die Chronik der Stadt rühmt ihn al» den Verfasser und Sänger vieler gnter Gedichte und bezeugt seine Autorschaft de» Festspiel«, welche» zu Pfingsten de» Jahre» 1276 in Scene gesetzt wurde und al» da» Urbild de» Bayreuther Wahnfrird- Theater» der Vergessenheit entrissen zu werden verdient. Nach Wolfram v. Lfchenbach'S .Parfifal" erkor glauben wir durchaus keinen Grund zu haben, unS bei der Polemik aufzuhalten, welche unfere auslän dischen College« über diesen Gegenstand führen. Sofia, 19. December. Man telegraphirt der .Allg. Ztg.": In der Thronrede wir» Fürst Alexander auf die glänzende Finanzlage hin; die Einkünfte wer den die Ausgaben um 3 Millionen übersteigen. Die Eröffnung der Skupschtina ist wegen Unwohlseins de» Fürsten auf einige Tage verfchoben. Konstantinopel, 19. December. (Tel.) Der Sul- tan empfing gestern den jüngst wieder in sein Amt eingesetzten armenischen Patriarchen Rarst» und be schenkte denselben mit einer mit Brillanten geschmückten Tabatidre. — Savfet Pascha ist eine monatliche Pension von 40000 Piastern bewilligt worden. — Der Katho- liko» der unirten Armenier, Groß, in Etschmiadzin ist gestorben. — Die nach Cetinje entsendeten tür kischen Commissare haben der Pforte angezeigt, daß die Verhandlungen mit den montenegrinischen Dele- girten auf der Basis des atutus yuo begonnen hätten und daß sie Hoffnung hätten, baldigst zu einer Ver ständigung zu gelangen. New-Dork, 18. December. (Tel.) AuS zuverlässiger Quelle verlautet, daß die Bill für eine Revision des Tarif» noch in dieser Session den Longreß passiren wird. Sowohl das betreffende Comüs des Senats, als auch das des Repräsentantenhauses sind mit der Vorbereitung des Bill beschäftigt. Ueber das Schicksal der Zollreform in den Vereinigten Staaten wird den .Times" berichtet: In Washington muth- maßt man, daß die Zollreform in dieser Session durch gehen wird. Die republikanischen Parteiführer halten es für klüger, den Zolltarif zu revidiren, während sie noch die Leitung im Congresfe haben. Die ComitvS de» Senats wie deS Hauses arbeiten noch an der Vor lage, eS besteht aber wohl die Absicht, die Vor lage deS . Comite» für Mittel und Wege", d. h. die deS Repräsentantenhauscomit^S, zur Grundlage bei den Berathungen zu nehmen. Um Mitte Januar wird die Bill zur Einbringung fertig sein und voraussicht lich wird sie von der Mehrzahl der Republikaner unter stützt werden, nachdem sie vermuthlich mit zahlreichen Amendements auf ihrem Wege durch den Congreß ver- fehen worden ist. Die maßgebenden Persönlichkeiten in der demokratischen Partei scheinen zu dem Ent schlusse gekommen zu sein, daß bei gegenwärtigem Stande der öffentlichen Meinung e» vortheilhafier für die Partei sei, nicht zu verhindern, daß die Bill von den Republikanern durchgebracht wird. Sie weiden aber alle Verantwortung auf die Republikaner wälzen. Voraussichtlich wird die Reform, wenn überhaupt eine Aenderung im Tarife stattfindet, ganz im Sinne der Schutzzöllner geschehen. Dresdner Nachrichten vom 21. December. — Ihre Majestät die Königin beehrte heute die Weihnachtsausstellung von G. E. Wischke mit einem Besuche. — Ihre tönigl. Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg nebst Ihren königl. Hoheiten den Prinzessinnen Mathilde und Marie Josefa, sowie den Prinzen Johann Georg und Max be ehrten gestern die permanente Ausstellung von Ernst Arnold'» Hofkunsthandlung, mit einem Besuche. — Sr. königl. Hoheit der Prinz Max beehrte vorgestern das seit dem Jahre 18l6 auf der Sporer gasse befindliche Gürtler- und Sporergeschäft de» Hof lieferanten Heinrich Bösolt mit einem Besuche. 5. In der gestrigen öffentlichen Sitzung des Be zirksausschusses der königl. AmtShauplmannschaft DreSden-Altstadt wurde beschlossen, zu der von der Gemeinde Coschütz beabsichtigten Erhebung eine» Brückenzolles auf der neuen Weißeritzbrücke in Neu coschütz die Ertheilung der erforderlichen Genehmigung bei der vorgesetzten Regierungsbehörde zu befür worten. Ein neues Abgabenregulativ der Gemeinde Lockwitz wurde genehmigt und zu einer Veränderung der Flurgrenzen zwischen den Gemeinden Burgstädtel und Omsewitz ebenfalls Genehmigung ertheilt, sowie ein von letzterem Orte nach Leutewitz führender Fuß weg als öffentlicher Weg anerkannt. Bon einer Ver ordnung des königl. Ministeriums deS Innern, durch welche die Erhebung einer Gemeindeabgabe von Erb schaften und Vermächtnissen als unzulässig erklärt wird, wurde Kenntniß genommen und hierauf erfolgte die Wahl von Sachverständigen , welche im Jahre Stövenbeck den heiligen Graal zum Gegenstände seines Freudenstückes, und dieses bildete in deutscher Sprache ein dickleibiges Buch, dessen beklagenSwerther Verlust eS unmöglich macht, den Inhalt des Nähern mit dem Werke deS Meister- von Bayreuth zu vergleichen. Es war wohl nur dem vergnüglichen Bedürfmß der lebenden Festtheilnehmer und nicht der künstlerischen Weihe der Zukunft bestimmt. So muß man sich da mit begnügen, sich diese» Graalfest vor sechshundert Jahren mit dem geweckten Sinne eine- Menschen- kindet vorzustelle», welches die Wunder der „Parstfal"- Aufführungen von Bayreuth erleben durfte. Herr Bruno v. Stövenbeck trug seinen fertigen und sangeSreich ausgestatteten .Graal" in der Kunstofier- stube von Magdeburg vor, und dieser wurde höchst beifällig ausgenommen. Die öffentliche Aufführung sollte in großartiger Weise erfolgen. Die Kunstofler übernahmen alle Vorbereitungen und Kosten. Mit feinen wohlgesetzten Schreiben wurden die Kaufherren von GoSlar, HtldeSheim, Braunschweig, Quedlinburg, Halberstadt und anderer Nachbarstädte zum Festspiel aus Pfingsten nach Magdeburg geladen, ebenso was von befreundeter Ritterschaft aus den Burgen von Thüringen und dem Harz zu hauste, Herren und ebenso ihre Huldinnen, wenn ihnen beliebe. Auf der.Marsch", der Elbinsel dem Dome gegenüber, erhoben sich Zelt reihen und .Pavelunen" ring» um die Bühne, auf welcher der Graal im Glanz kostbaren Gefäße» prangen sollte; und ein großer Schilderbaum ward davor er richtet, woran die Kunstofler ihre Wappenschilder hingen. Für die Masse de» frei zuiulassenden Stadt- und Landvolkes war ern Schüvenhof angelegt, ebenso sollten ihm ein „Roland", eine Tafelrunde und ein „Schildekenbom", Kletterstangen und dergleichen mehr zu seinem Vergnügen dienen. (Schluß sol,t(. 1883 bei Feststellung der Entschädigungen für wegen Seuchen gelödtele Thiere mitzuwirlen haben, sowie von Mitgliedern und Stellvertretern der Einkommen steuerabschätzungscommissionen auf die Jahre 1883 und 1884. Zum Sylvesterabend soll auf Beschluß de» Ausschusses Genehmigung zu öffentlichen Tanz musiken nicht ertheilt werdeo. Zum Schluß und nach dem noch auf verfchiedene Gesuche in SchankconcessionS- DiSmembrations- und Gemeindesachen Entschließung gefaßt worden war, fand geheime Sitzung Statt. Vor einem geladenen Zuhörerkreise hatte gestern Abend im Saale des Hotels „Kaiserhof" (an der AugustuSbrücke) Frau Nina Falkenberg einen Vor tragsabend ihrer GesangSschülerinnen veranstaltet, welcher sich eines überaus zahlreichen Besuches erfreute und dessen Darbietungen die Unterrichtsmethode dieser Dame in günstigem Lichte zeigten. Die Wiedergabe einer Reihe von Opernscenen (aus dcm „goldenen Kreuz" von Brüll, „Orpheus" von Gluck, „Maurer und Schlosser" von Auder, der „bezähmten Wider spenstigen" von Götz, dem „Waffenschmied" von Lortzing, der „Zauberflöte" von Mozart und der „Verlobung bei »er Laterne" von Offenbach) im Costum führte eine Reihe stimmlich begabter und gut gefchulter jugend licher Kräfte vor, die sich, nach dieser PrüsungSprobe zu schließen, mit Liebe und Eifer ihren Studien im Solovortrage wie im Chorgefange gewidmet haben und theilweise auch ein recht hübsche» Darstellungtalent zeigten. Sämmtliche Nummern des Programms sanden bei der zahlreichen Zuhörerschaft die sreundlichste Auf nahme. L. Eine Wanderung durch die geschästSreichsten Straßer» unserer Stadt bietet zu keiner Zeit mehr Interesse, als unmittelbar vor dem WeihnachtSseste, weil in geschmackvoller Ausstattung der Schaufenster ein Geschäft das andere zn überbieten sucht und hier durch die Wahl der Festgeschenke dem Publicum förm lich erschwert wild. Ganz besonders reich sind d>e Läden auf der Schloß-, Wilsdruffer-, See- und Prager Straße mit Artikeln der verfchledensten Art auSgestattet, und erwähnen wir außer den von un« bereits genannten Handlungen, noch die Ausstellungen solgender Firmen. Auf der Prager Straße 17 fei zunächst Warnack's Magazin für Waffen, Munition, Jagd, Angel-, Reise- und feine H^rrenartikel hervor- gehoben, welches in erster Linie solide Handarbeit in englischen, Lütticher und Suhler Jagdgewehren, sowie Büchsen, Pistolen, TeschinS und Revolver aller Art aus Lager hält. SpkCialitäten deS Geschäftes sind Münchner und steirische Joppen von wasserdichtem Loden, norwegische Lederjoppen, Röcke und Westen u. A. m., überhaupt completeJagdauSrüstungen. Besondersinter, essant sind auch allerhand elegant gearbeitete Gegen stände aus Hirsch- und Rehgeweihen. — Als ein außerordentlich reichhaltige» und großartiges GlaS- waarenlager, zugleich Niederlage der weltbekannten gräflich Schaffgol'schen Glasfabrik „Josefinenhütte" muß das von W. Wehr le (Prager Straße 10) bezeichnet werden, und seien Herrschaften besonder- auf jene completen Tischgarnituren in KrystallglaS von den billigeren bis zu den kostbarsten Sorten hinge wiesen Die WelhnachtSauSsteüung der Firma bietet sehenSwerthe Neuheiten in Zierpocalen mit gediegener Malerei, geschmackvoll deconrttn Bowlen, Servicen aller Art und Ziergefäßen in altdeutscher Form. Außer den böhmischen Luxus- und Gebrauchsartikeln in Gla» finden wir hier noch die mannichfaltigsten Krystallgla-waaren französischen, englischen und belgi schen Ursprungs. — Al» die bedeutendsten FabrikationL- ortr sür feine Lederwaaren, Portefeuilles und der gleichen Artikel gelten schon seit langen Jahren Wien, Paris, Berlin, Offenbach rc, und auch Freiberg, unsere sächsische Bergstadt, sucht ihren Platz, der durch di- Schlegel'sche Fabrik schon vor Jahrzehnten aus diesem Gebiete erobert wurde, zu behaupten. Legen einzelne Fabriken einen ganz besondern Accent aus die elegante Ausstattung ihrer Waaren, so streben andere im Ver- folge gleicher Ziele zunächst darauf hin, diese Eleganz mit möglichster Berücksichtigung der praktischen Ver wendung und größten Dauerhaftigkeit m Verbindung zu bringen und der Allgemeinheit mehr und mehr nutzbar zu machen. Vom Guten immer das Beste sowohl betreffs der äußern Ausstattung wie der soliden Ausführung der einzelnen Objecte bei Completirung feiner Lager berücksichtigt zu haben, können wir au» guter Ueberzeugung von Bernhard Schäfer (Prager- straße 49), Hoflieferanten Sr. Majestät deS König-, behaupten. Schäfer'- feine Lederwaaren, Bronzen Dresdner WeihnachtSmesse. Daß wir in der selben ganz wesentlich eine reiche Schaustellung von Verkaufsgegenständen zur Erleich'erung und Sicherung deS Publicum» m Bezug auf Solidität und guten Geschmack erkannt wissen möchten, wurde an dieser Stelle bereits nachdrücklich betont. Die Befriedigung deS geschäftlichen Interesse» steht bei dieser Veran staltung, bei welcher sich sehr dankenswerth die leitende Kraft de» Prof. Graff förderlich erwiesen hat, in erster Reihe, keineswegs die Befriedigung eine- an sich be rechtigten perfönlichen Ehrgeiz»- der Aussteller, denn eS handelt sich hier nicht um einen Wettstreit, sondern um eme friedliche Vereinigung deS zufällig vorhan denen geeigneten Materials zu einem rein mercantilen Zweck. Die Berücksichtigung dieser Sachlage muß denn auch jede- kritische Eingehen auf die einzelnen Objecte adweisen, da eS leicht dazu beitragen würde, den Einen auf Kosten der Anderen zu fördern, wäh- rend doch eine gleichmäßige Förderung Aller durch eine natürliche Concurrenz im Plane de» Ganzen liegt. Wenn wir daher hier dennoch einzelne Namen nennen, so wolle man darin weder eine Bevorzugung noch einen Anspruch auf Vollständigkeit erblicken, wohl aber hie gute Absicht, dem etwa noch nicht mit der „WeihnachtSmesse" bekannten Publicum den Vortheil eine» Besuchs nahe zu legen. Besonder» sind wie früher wieder die Arbeiten der Möbel- und Kunst- tischleret sehr reich vertreten. Gebrüder Bernhard, Udluft und Hartmann, G. Wilm», Gustav Dittmar, ein noch junger, sehr solid arbeitender Meister, H. Fickler, Gustav Tietze, Herrmann u. Söhne, Richter u. Comp., Karl Barthel, Haferkorn, haben in einfachen und künstlerisch kostbaren Arbeiten ein mannichfache- Material geliefert. Zu den Möbeln gehören auch zum und Kunstgegenstände stehen bezüglich geschmackvoller und solider Arbeit unübertroffen da. — In demselben Hause befindet sich da» gleichfalls wegen seiner Soli dität renommirte Waarenlager von G Sadik, da- in der Hauptsache echt orientalische Teppiche, Stickereien, Portieren, Fuß-, Tisch- und Bettdecken uu» Mekka, Daghestan und verschiedenen persischen Jndustrieorten führt. — Wohl eine der ältesten kaufmännischen Firmen Dresdens ist das namentlich auch in den höchsten Kreisen des Auslandes glänzend acereditirte Wäsche geschäft von Prölß «eo. fel. Söhne (vis L-v» dem Bictoriahotel), welches bereits 1728 gegründet ist und seit langen Jahren namentlich sächsische Damasttasel- zeuge al- Specialität führt und sogenannte Ausstat tungen stet- nach Wunsch und preiSwerth ou-führt. — Die im Kaufhaust auf der Seestraße befindliche und im Jahre 1866 etablirte India-Faser-Com pany, welche alle ihre Polstermöbel bekanntlich mit indischen Pflanzenfasern polstert, hält vollständige HauS- einnchtungen und solid ausgeführte Ausstattungen auf Lager. AlS WechnachtSarttkel empfehlen sich Etagören, Näh-, Schreib- und Spieltische, Bücherschränke und verstellbare Hausschulbänke. AlS eine Specialität des Geschäfts ist ein eiserner Universalstuhl zu bezeichnen, der gleichfalls leicht verstellbar, als Stuhl, Chaiselongue und Bettstelle zu benutzen ist. — Die Equipirung der männlichen Dienerschaft ist feit dem Bestehen der hie sigen SchneiderfirmaN.Herrmann (Waisenl.aurstr.29, 1. Et.) eine für die Herrschaften ungleich bequemere ge worden, al» diefelbe früher war. WuS irgend nur für StalUeute, Kutscher, Diener, Leibjäger rc. an Kleidung gebraucht wird vom einfachsten Drellrock bis zur fein sten Galalivree, ebenso alle jene Kleinigkeiten, die man früher in den verschiedensten Kaufläden zu suchen hatte, als z. B. Gummimäntel, Hutüberzüge, diverse Hüte, Mützen, Binden rc. sind in dem bezeichneten Geschäft in einheitlicher Weise geschmackvoll und dauerhaft ge arbeitet sehr preiSwerth zu haben. Interessant e> weist sich ein dort aufgestellter GlaSschrank, der die präch tigsten Hutcocarden aus gewebter Seide, Monogramme und Wappenknöpfe, Gold- und Silbertresfen, Fang schnüre und sonstige Decoralionen in vielfältigster Aus- wähl enthält. — Im Parterre und in der I. Etage desselben Hauses finden wir noch die namentlich in der Bettwäschebranche als sehr solid und leistungs fähig bekannte Firma Radloff L Böttcher. — Ein mit allerhand Luxus- und Phantasieartikeln, kunstgewerb lichen Gegenständen mannichfachster Art, Wiener Holz- waaren, englischen und französischen Bijouterien rc. reich assortirte» Magazin hält S. Gotthelft (Schloß- straße 23). Besonders hervorragende Arbeiten find Candelaber, Uhren, Schreibgarnituren rc. aus euivre poli (nach altdeutschen Copien). geschmackvoll gearbeitete Bowlen und Weinkühler, Federfächer und gest ckte Ball fächer, feine Lederwaaren mit Pressungen. Majoliken. Reise utensilien rc. — Auf der WilSdrufferstraße Nr. 36, 1 Tr., empfiehlt sich wegen seiner anerkannten Reelli- tät die Kleiderstoffhandlung des Fabrikanten Ahnert zu einem Besuche für Weihnachtseinkäufe in Kleider stoffen vom einfachsten bis zum elegantesten Genre. Statistik und VotkswirUchast. Wien, ro. December (Tel.) Der Generalrath der österreichisch-ungarischen Bank setzte die Restdividrnde für da- zweite Semester l»82 auf 24 Fl. SO kr. fest, was mit der Dividende von 18 Fl. für da» erst» Semester eine Verzinsung von circa 7'/,, Procent autmacht. - Der Ler- waltungdrath der Länderbant beschloß, den Ianuarcoupon mit 1«'/, Fl. einzulöjru. Ehristiania, 1k. December. (Hamb. Rachr.) Die He- ringtsischerri bei den Hvalinseln vor der Einsahrl nach Frederik-Haid und Frederittpad ist mit sehr guter Ausbeute und mit glänzenden Au»sichten aus einen fortgesetzten Erfolg begonnen worden. Bei Oroust aus der vohusiänküste (Schweden) sollen die Heringe einer soeben eingelausenrn Depesche nach i» so dichten Massen stehen, daß ein Boot nicht hmdurchzudnugtu vermag. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Eingelaudtrs. Die Weihnachtsausstellung von Oskar Bau mann, Parfümerie- und Toilette-Artikelhand lung, Frauenstraße 10, ist in diesem Jahre beson ders reich auSgestattet. Wiederum bietet da» Lager eine große Auswahl reizender Toilettenkästchen ge füllt mit ExtraitL zum Preise von 1, 1)4, 1H, 2, 2^, 3, 4, 5, 6 bis 15 M. Echt Köln. Wasser und ferne Toilettenseisen in Kästchen von 2 und 3 Stück seien noch besonders erwähnt. Das Lager ist damit vollständig sorttrt. - Theil die Korbmacherartikel von Schurig. Wir werden noch auf einige andere Gebiete übergehen. * Die zweite Walkürenvorstellung" de» Richard Wagner-Theaters am 20. d. unter Direction de» Hrn. Neumann (in welcher beiläufig bemerkt Frl. Marianne Brandt wegen Unwohlsein nicht auftrat), zeigte die er freuliche Unmöglichkeit, beim Dresdner Publicum mit einer zu wert getriebenen pecuniären Speculation zu reüssiren. Das HauS hatte einen mäßigen Besuch, welcher mit der für da- Werk im Allgemeinen so dürftigen Darbietung im vollkommen richtigen Ein- klänge stand. * Die Leistungen der modernen Keramik, welche neuerdings eine so eifrige Vervollkommnung und Ver breitung gefunden haben, sind gegenwärrig zum Han delsartikel vieler Geschäfte geworden. Doch die Lieb haber jener formenzierlichen und farbenprangenden Erzeugnisse deS Kunstgewerbes werden kaum in einer andern Firma eine so umsichtige und systematische Pflege diese« Artikel- finden, wie in der Niederlage von E. Kreinsen (in der Prllnitzerstraße). Die hier jederzeit und besonders zum Feste versammelte Au-wahl muthet durch eine äußerst gefällige Aufstellung in einem entsprechend im Renaissancestil geschmückten und meublir- ten Local doppelt an und da- vorhandene Lager zeigt eine geschmackvolle Orientirung. Interessant ist eS für den Besucher, die Productionen der verschiedensten Er zeuger mit einander vergleichen zu können. Dazu bieten Gelegenheit die Artikel von Schönwald in Han nover, Villeroy u. Boch in Dresden und Mettlach, Fischer in Buda-Pest, Wagner in Baden, die Fünf kirchner Producte, sowie die aut Bodenbach und be sonder« jene der sächsischen Ofensabnk, die sich besten» entwickelt hat.
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