Der III. Satz ist ein Menuett, in dem die fröhliche Derbheit des tan zenden Volkes widergespiegelt ist und nicht die steife Galanterie der vornehmen Gesellschaft. Das Finale (= Schluß-Satz) ist mit Alle gro con .spirito überschrieben (lebhaft, mit Geist), und darin sprühen und huschen alle Geister der Lebensfreude und führen das köstliche Werk frisch und übermütig zu Ende. Wie recht hatte Haydn, als er (vor seiner Abreise nach England, wo der 60jährige Meister die größten Triumphe erleben sollte) zu seinem Freunde Mozart sagte: „Meine Sprache versteht man in der ganzen Welt!“, II. Auch Mozarts Sprache gibt uns in dem ausgewählten 'Werkdien „Serena ta notturna“ (= „Nächtliches Ständchen“) -keine Rätsel auf. Mozarts Tonbilder sind zwar meist in das Gewand seiner Zeit, des feudalen Rokoko, gekleidet; -aber wir fühlen darin sein liebewarmes Herz pochen und sind von seinen anmutigen, innigen Melodien, dem Wohllaut und der Kraft seiner originellen Erfindungen immer aufs neue entzückt. Deshalb ist Wolfg-ang Amadeus Mozart wohl der bei Laien wie Fachmusikern am meisten bevorzugte musikalische Groß meister, dessen bedeutendste Werke als unser klassisches Kulturerbe audi Eigentum unseres ganzen Volkes werden müssen. (Vor allem seine drei letzten Sinfonien neben den Opern: Entführung aus dem Serail, Figaros Hochzeit, Don Juan und Zauberflöte.) Die heute erklingende Serenata bringt, von zwei kleinen Or chestern mit Pauken -gespielt, einige charakteristische Bilder: zuerst — M-arei-a maestoso — einen gesellschaftlichen Aufmarsch großen Stiles, dann-als II. Stück einen Tanz, ein gravitätisches Menuett, und als III. Stüde -ein R o n d o, einen freudig -erregten Rundgesang, worin sich in heiterem Wechsel die musikalischen Gedanken um eine immer wiederkehrende Hauptmelodie drehen. III. Ganz anders ist die Welt des großen russischen Komponisten Peter Ujitsch T-schaikowsky, obwohl Mozart sein Vorbild und Aibgott war. (In seiner Suite „Mozartian-a“ zur Hundertjahrfeier -des „Don Jüan“ verarbeitete er sogar als Huldigung eine Anzahl Musiksätze Mozarts.) Tsdmikowsky verlangt das innerliche Mitgehen von Menschen, die zu tiefem Schmerz fähig -wären und sich zu gewaltiger Begeisterung mitreißen lassen. In der Sowjetunion halten seine ergreifenden Werke bereits Millionen Menschen im Baun. Audi die V. Sinfonie in der etwas wehmütigen Tonart e-moll zeigt die tiefe Innerlichkeit un-d die Lebenskraft -dieses großen Realisten der Musik, der das Werk 1888 in -einem stillen russischen Dorf bei Moskau komponiert hatte. An den -einsamen Abenden las er Puschkin und Ostrowsiky, und iso ist -auch diese Sinfonie eine „musikalische Beichte der Seele“ geworden, -die „alles das, wofür es keine Worte gibt, und was doch aus -der Seele drängt und nach Ausdruck ^erlangt, in Tönen ausdrückt“. In deinselben Brief schreibt er, er wolle nicht nur für eine