Zur L_^intührung In den heute zur Aufführung kommenden Werken sollen unsere Konzertbesucher — Laien wie Kenner — volle Befriedigung ihrer seeli schen und geistigen Bedürfnisse auf musikalischem Gebiete finden. Die durch wahrhaft gute Musik hervorgerufenen Gemütsbewegungen und geistigen Eindrücke haben eine erfrischende, veredelnde und stärkende Wirkung auf den Menschen, sein Bewußtsein und seinen Willen, — wo gegen ordinäre oder formalistische Musik (zermürbt, schwächt und ge mein mäht. Deshalb sollen in der DDR nur solche Musikwerke ge boten werden, . die einen künstlerischen und gesellschaftlichen Wert haben und unsere Kräfte stählen, um an der Verbesserung und Um gestaltung des Lebens mitzuwirken. Besonders in der heutigen Zeit des Kampfes um den Frieden und um die Einheit unseres Vaterlandes brauchen wir zur Erstarkung des deutschen Menschen die Kunstrichtung des echten, fortschrittlichen Realismus, nicht aber Einflüsse amerikanischer Kulturbarbarei oder einer krank haften Dekadenz. Man fürhte nicht, daß die ausgewählte gute Musik „zu schwer 1 ' oder „schwerverständlich“ sei; — nein, gerade diese wertvolle Musik, die eine Widerspiegelung des wirklichen Lebens ist, kann jeder warm herzige Zuhörer verstehen lernen, der ein unverbildetes Gehör besitzt und gesunden Sinn für Melodie und Rhythmus sowie für den Wohl klang und Charakter der Instrumente. Auch das Verständnis und die Freude an dem kunstvollen Aufbau eines Werkes kann durch öfteres Hören erworben werden. I. Von Joseph Haydn wird eine herrliche Sinfonie in G - d u r gespielt, die dieser erste Großmeister der klassischen Musik 1780 für Pariser Konzerte komponiert hatte. In diesem Werk — es ist die 13. Sinfonie unter 125! — lebt eine wunderbare Frische der Erfindung, die alle seelischen Regungen ausdrückt: Liebe zur Natur, Heiterkeit des Gemütes, aber auch Ernst und Kraft neben dem Humor. Nach einer kurzen Einleitung Adagio (= langsam) setzt der I. Satz Allegro (= lebhaft) ein, Haydns „fröhliches Herz“ offen barend. Der II, Satz: Largo (= breit gedehnt) läßt von Violoncello und Oboe zuerst ein friedliches, einfaches Lied voller Empfindung er tönen, das darin von den anderen Instrumenten aufgenommen wird.