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78. Jahrgang. Nr. 132. BeilM mr WtlßeH-Mmii. Donnerstag, den 7. November 1912. Die rettenden Schiffe. Dem Vorgänge Frankreichs, das bereits vor acht Tagen mehrere Kriegsschiffe zum Schutze seiner Staatsangehörigen in die türkischen Gewässer beorderte, sind jetzt auch die übrigen Großmächte gefolgt; die fünf deutschen Fahrzeuge, welche die Reife nach dem Osten angetreten haben, und von denen drei bereits an Ort und Stelle inzwischen an gekommen sind, haben insgesamt dreitausend Mann Be satzung, uud wir wollen hosfen, daß die Gefahr nicht so grotz wird, um noch einen Nachschub erforderlich zu machen. Den hohen Mächten sind allo nun endlich die Augen über die unbegrenzten Möglichkeiten aufgegangen, welche im Orient drohen. Je mehr die türkischen Soldaten im Feldzuge versagten, um so stärker ist ihr Hatz und ihre Blutgier gegen die christliche Bevölkerung geworden. Die selben Offiziere des Sultans, die zuerst vor dem an- stürmenden Feinde wichen, haben ruhig zugesehen, wie ihre Mannschaften auf dem Rückzüge wehrlose Frauen und Kinder abschlachteten, und was diese, wenn ihnen keine Hindernisse in den Weg gelegt werden, in Konstan tinopel angesichts der christlichen Geschäfte und Läden tun werden, bedarf nicht langen Ratens. Ob diese Hemmnisse von türkischer Seile aus aufgebracht werden können, ist fraglich. Die rettenden Kriegsschiffe der Großmächte sollten also nach schleuniger Abmachung mit der Regierung direkt nach Konstantinopel fahren. Die Neutralität der Dardanellen kann nicht in Betracht kommen angesichts der Möglichkeit der Hinschlachtung von Tausenden von Christen. Jetzt sind die Kriegsschiffe unterwegs; ob sich ihrs Mission nicht noch weit über das ihnen gesteckte Ziel hinaus ausdehnen wird, kann zur Stunde kein Mensch sagen. Was hätten sie aber erwirken können, wenn sie schon vor einem Monat abgegangeu wären? Wahrschein lich eine friedliche Schlichtung der ganzen Balkanwirren. Allerdings wußte damals noch niemand, wie traurig es mit der Türkei bestellt sei, daß sie ihren moralischen Eigen schaften nach kaum noch Anspruch auf eine staatliche Existenz in Europa und ganz gewiß nicht mehr auf den Rang einer Großmacht habe. Die weitesten Interessen hat England im Orient zu schirmen, seine Anstrengungen zur See sind daher die größten. Am nächsten ist für Großbritannien die Gefahr und am höchsten die Leidenschaft in Aegypten, in dem wohl dem Nomen nach noch der Khedioe herrscht, dessen eigentlicher Regent aber der britische Kommissar, Feld- Marschall Lord Kitchener, ist Bereitwilligst ist anzuer kennen, daß der seit dreißig Jahren bestehende englische Einfluß in dem Nillande diesem einen großartigen Auf schwung gebracht hat, daß an die Stelle der orientalischen Trägheit moderne Geschäftigkeit, für den morgenländischen Schlendrian die abendländische Ordnung gekommen ist. Aber daß die Briten damit die Liebe der muhamrdanischen Aegypter erwarben haben, das kann man nicht sagen, und darum muß die Londoner Regierung die höchste Auf merksamkeit zeigen. In den türkischenfAngrlrgenhelten hat man an der Themse eine Zurückhaltung sondergleichen ge zeigt, für ihre eigenen Interessen ist die Regierung König Georgs ganz anders auf der Wacht. Die Möglichkeit, daß den Kriegsgeschwadern noch eine andere Aufgabe erwachsen wird als der Lhristenschutz, ist nicht von der Hand zu weisen. Daß sich die Mächte untereinander in die Haare geraten, wollen wir nicht an nehmen, aber dem Balkanbund müssen vielleicht die Zähne gezeigt werden, um einen Weltbrand zu verhüten. Jedem dieser Staaten mit Ausnahme Serbiens, für das öster reichische Bataillone die Rolle übernehmen müßten, kann vom Meere aus Raison beigebracht werden, sich in seinen Forderungen eine Selbstgenügsamkeit aufzuerlegen, die den Verhältnissen entspricht. Ob sich die gegenwärtigen Bundesbrüder später einmal untereinander in die Haare geraten werden, kann Europa ja ruhig abwarten; intrr- Dank. All den lieben Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten, die uns ihre Teilnahme beim Hinschciden meiner guten, unvergeßlichen Gatlin, unsrer Mutter, Schwester, Schwieger- und Großmutter, der Frau Ernestine Herklotz, geb Fuchs, sei es durch Begleitung zur letzten Ruhestätte, durch trottendes Wort und Lied an heiliger Stätte oder durch sinnigen Blumenlchmuck, bezeigten, . sei hierdurch der herzlichste Dank ausgesprochen. Insbesondere danken wir noch den geehrten Mitgliedern des Gesangvereins für die schönen Trauergesänge am Vorabend des Begräbnisses, den Herren Trägern für das freiw. Tragen und den werten Frauen für den herrlichen Palmenschmuck. Im Namen der trauernden Hinterlassenen Reichstädt, den 5. November I9I2. Ernst Herklotz, Gutsbesitzer. lockos-Lnseiee. Dienstag früh verschied nach län- geren Leiden sanft und ruhig meine liebe Frau, unsere gute Mutier, Groß- und Schwiegermutter, Frau Auguste Kunath, geb. Klotz, im Alter von 66 Jahren Dies zeigt tiesbetrübt an Dippoldiswalde. Friedrich Kunath nebst Angehörigen. Die Beerdigung erfolgt Freitag, den 8. Oktober, nachmittags 3 Uhr, von der Halle aus. Zugedachle Blumenspenden werden dankend abgclehnt. Herzlicher Dank. Für vie k-rzhche Teilnahme durch Wort, Schrift, Blumenschmuck und Begleitung zur letzten Ruhestätte bei dem Begräbnis unsrer lieben Mutter, Schwieger- und Großmutter. Frau Mw. kmWk Wm Wtt, geb. Böhme, sagen wir allen unsern herzlichen Dank. Reinberg und Reinholdshain.. Die trauernden Hinterlassenen. Waumwollsaatmehl, ArdnuMuchenmehs, Leinkuchenmehl', Aeisfutlermehl, Kokoskuchen empsiehlt in bester Qualität die uns anläßlich unserer Vermählung O so zahlreich dargebrachten Gratulationen und Geschenke sagen wir allen hier durch unsern herzlichsten Dank. Dippoldiswalde und Dönschten, am 2. November 1912. Hermann Berger und Frau Meta, geb. Zimmermann. Mutterkorn kauft zu höchsten Preisen Hermann Lommatzsch, Drogerie zum Elefanten. islmsk ° icklllzh Asrke „«IrräeUa". für eine rexetmäüige Kur cker aainK- »smsttv,beliebtest«, billigste, ckaker beste l.ebswt^sn Olcick gut kür Erwachsene wie Kincker. fakres- verbrauck über 1VV,VOO riL80dvL. Preis Mk 2 30 unck 4 60 ^Heini^er fabriksnt Lpotdvkor MIK Lndnson in Vrowov. frisch ru haben in 0ipp0lÜlSWSlck0: Löwoo Kpotdoko. litlslLlcsttee. Zu jedem Pfund-Paket ein wert voller Bon gratis. s HoldwLVN, Bahnhofstr. 249 und Markt 76. In Schmiedeberg 43 d. WckttwÄ, M V M, MmiMmm, Liter bis M. garantiert naturrein und von hervorragen der Güte, Versand in l O-Liter-Flaschen, per Nachnahme verkauft Kelterei Mar Lindner, Meißen. Lin l >/2 jähriger, oslsrisischer, angekörler UW" Luvbtbull« "HM erstklassiger Abstammung steht preiswert zum Verkauf. 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