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MS52 1» d»llt,rk«ll L«tcd«: ^Ldrliel»: .... 18 Is»rtc '^Mrliok: 4 >I»rk 50 ?f. Liorslo« d(umw«rn: 10 ks La,»»rd»Id ä«, Ueutooüoo koicbs« tritt koot- u»6 8tswpeliu,clti>^ bienu. laivrateoprelset kür ä«n It»ui» oioor ts«»p»Itvos» ?«titrvilv SO Ls Unter „Kioßsosnät" äi« Loilv 50 kk. Lei 1»b«Ueu- unä 2iüvrnsntr 50 H Xittocbl»^. LrseLelnen: l'tzxliob mit XuivLtimv «ier 8onn- un6 keierte^a ^d«o6e kür ä«o kol^snäea 1^. Sonnabend, den 28. October. DreMerZonmal. 1882. I M»er»tea»on»kme »«»,r>r1»r ^r. Lranci«tetter, OowwleoiooLr 6e« Eg vreottnor ^ournnl»; S»n>d»r^^c>,rltn -Vi,n - votpotg >«»»l »e„i»« i«r»»t1vet ». N.: 7»/ «enote,» ^UA/er/ NerUn-Vteo Luadnr^- ?r»g -1.,» s . xr»o^tort ». ».-»ülled«»: Kn<t Ako«e,- Berlin: (ül</encta»nt, 8r«n>«n L'. Lc51ott«,- 5r«»L»u: /, LtanSesii Luiean (L-nit /tabat/«),- kr»n>lt»r4 » A. r L Haeger eedv Luckti»o6Iuo8; ÜSrM»: 6. ^Mer; »»unorer: <7. Lc/»ü««/er, k»tt» Lorlt» - rrNolttore «. N.- Sllltrz»rt^ DanL« cd >7o., U»wdorg: ^4<i. 5'te»ner. Verantwortliche Redaction: Ob^rredacteur Rudolf Günther in Dresden. llvr»u»xvdvr: Nüoi«I. Lrpedition äse Lreeäoer äourmU», Drsecien, ^vin^eretrnes« Ho. 20. Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und December werden zum Preise von 3 M. angenommen fiir Dresden bei der unterzeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für »»-Wirt- bei den betreffenden Post anstalten. r Ankündigungen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die Gebühren im Ankündigungs theile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestellt. In Dresden-Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Niusikalien- handlung des Herrn Adolf Brauer (Haupt straße 2), sowie bei Herrn Kaufmann Arthur Reimann (Albertplatz gegenüber dem Albert- theater), woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden und ebenso, wie bei dem Bahnhofsbuchhändler Herrn Weigandt (Böhm. Bahnhof), einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. König!. Expedition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) ^mNicher Ltml. Dresden, 27. Oktober. Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Frau Prinzessin Georg nebst Hoher Familie haben heute das Palais auf der Lange straße brzogen. Verordnung, die in Umlauf befindlichen Reichszoldmünzen, Einthalerstücke, Reichssilbermünzen und Reichs kassenscheine betreffend. Um ein Urtheil über den Geldumlauf zu gewinnen, ergeht hierdurch auf Antrag des RelchSschatzamte» an: 1) alle dem Ministerium deS Innern unterstehenden Königlichen Behörden und Verwaltungsstellen, welche Kassen haben, 2) alle Stadträthe und die Polizeiämter zu Leipzig und Chemnitz, sowie an 3) alle Sparkassenverwaltungen die Anweisung, am 30. laufenden Monats Oktober bei dem ttassenschlusse festzustellen, welche Beträge nach Markwähiung ») an ReichSgoldmünzen, b) - Ernthalerstücken, »') - Reichssilbermünzen und ä) - RelchStassenscheinen in den unter ihrer Verwaltung stehenden Kassen vor handen find und das Ergebmß, nach den bezeichneten Sorten getrennt, bis zum 4. November 1882 anher anzuzeigen. Dresden, am 20. Oktober 1882. Ministerium des Innern. v. Rostitz-Wallwitz. Paulig . Ftuilltton. Redigirt von Otto Banck. Wandlungen. Rodel!« von F. L. Reimar. (Fortsetzung.) Die vielfachen Erinnerungen, welche das Durch- sehen der Familienpapiere wachgerufen hatte, verbunden mit der durch den letzten Act erzeugten Erregung, waren doch nicht ohne Einfluß auf da» Gemüth der alten Dame geblieben. In der Nacht schlief sie un ruhig und befand sich iu einem fieberhaften Zustande. Allerdings war der letztere am Morgen wieder ge schwunden, und kräftiger noch, als ihre körperliche Natur sich gegen den Anfall gewehrt hatte, sträubte sich ihre geistige gegen die Furcht, daß eine Krankheit im Anzuge sein könne, wie sie denn um keinen Prei» nach ihrem Arzt geschickt hätte; aber eS war ihr bei alledem im Stillen nicht unerwünscht, daß gerade am heutigen Morgen Hermann sich einmal wieder bei ihr sehen ließ, denn e« kam nun ganz von selbst, daß er nach dem Befinden der Tante fragte und daß sie leicht hin die kleine Störung ihrer Gesundheit erwähnen durfte. — Die Art, wie er ihre Mittheilungen auf- faßte und diesen und jenen ärztlichen Rath an dieselbe knüpfte, war ihr angenehm, und so zeigte sie ihm eine mildere Stimmung, al» sie eS längere Zeit zuvor ge- than hatte; und er — mochte eS nun sein, daß sein gegenwär tiger GemüthSjuftavd ihn überhaupt zu doppelter Theil- pa^me für Andere geneigt machte, oder daß er in dem Gesicht Jekannlmachung. Die Eröffnung des Betriebe- der Theilstrecke Kirchberg - Saupersdorf der Wilkau - Saupers- dorfer Secundäreisenbahn und der Theilstrecke Hainsberg-Schmiedeberg der Hainsberg-Dippol- diswalde-Kipsdorfer Securdäreifenbahn betr. DaS Finanz Ministerium hat beschlossen, die Theil- strecke Kirchberg Saupersdorf der Wilkau Sauper-dorfer Secundäreisenbahn und die Thettstrecke HainSberg- Schmledeberg der Ha'nSberg DippoldiSwaldr-KipSdor- fer Secundäreisenbahn am 1. November d. I. dem allgemeinen Verkehre zu übergeben. An der Theilstrecke Klrchberg-SauperSdorf befinden sich außer den genannten Endstationen die Personen haltestelle Kirchberg, sowie eine Personenhalte- und Steinladestelle Saupersdorf, ferner an der Theilstrecke HainSberg-Schmiedeberg außer den Endstationen die Station Dippoldiswalde und die Haltestellen Rabenau, Spcchlritz, SeistrSdorf, Malter, Ulberndorf, Obercars dorf und Naundorf. Die Leitung des sekundären Betriebe» der gedach ten Theilstrecken erfolgt durch die Generaldirection der Staatseisenbahnen, welche die Tarife und Fahrpläne bekannt machen wird. Dagegen verbleibt tue Erledigung der auf Bauangelegenhetten und tue Regelung der Be- sitzverhältmsse sich beziehenden Geschäfte im Bereiche der neuen Bahnstrecken bis aus Weiteres noch dem Eomuussar für Staatseisenbahnbau FinanzralhSchreiner. Dresden, am 26. Oktober 1882. Finanz-Mini st erium. von Könnrritz. Müller. Bekanntmachung. Der zum SchwurgerichtSpräsidenten bei dem Land- ger cht Freiberg für die vierte Sitzungsperiode deS Jahre» 1882 ernannte Landgerichtsdirektor Vollert daselbst ist auS Gesundheitsrücksichten dieser Funktion enthoben und an dessen Stelle der Landgerichtsdirektor HedenuS in Freiberg zrm Vorsitzenden deS Schwur gerichts bei dem gedachten Landgerichte für die vierte Sitzungsperiode 1882 ernannt worden. Dresden, den 25 Oktober 1882. Der Präsident des König!. Sächs. Ober landesgerichts. In Stellvertretung: Klemm. von Dallwitz. Nichtamtlicher Theil. Uebersich t: Telegraphische Nachrichten. Zeitungsschau. (National. Journal deS D^batS. Petit Journal.) Tagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Karlsruhe. Weimar. Bremerhaven. Wien. Paris. Haag. Bern. Rom. St. Petersburg. Bukarest. Kairo.) Dresdner Nachrichten. Feuilleton. rageskalender. Kirch enuachrichten. Telegraphische WitterungSberichte. Inserate. der alten Dame Etwa» la», welche» ihn an die Mög lichkeit eine» baldigen Scheiden» erinnerte — genug, er bewies sich ihr weicher als gewöhnlich, ließ sie in ihren kleinen Schwächen gehen und behielt nur die Absicht im Auge, ihr ganz und voll den Verwandten zu zeigen. — Und so wohl verfolgte er seinen Zweck, daß in dieser Unterredung Gegenstände zur Besprechung gelangten, die früher nie eine Erörterung gefunden hatten, Saiten angeschlagen wurden, die bi»her kaum berührt worden waren, und eS war Frl. v. Dorsen al» habe sie plötzlich eine ganz andere Stellung zu ihrem N ffen gewonnen Aus Manche», dem er sonst auSgewichrn war, gab er heute ausführlichen Bescheid, und so erfuhr sie in dieser Stunde mehr über seine Lebensansichten, als ihr in dem ganzen bisherigen Ver kehr offenbar geworden war. WaS sie aber vernahm — eS schien ihr gar nicht so weit abzuliegen von ihren eigenen Grundsätzen, daß sie ihn darum hätte ver dammen können, und mehr und mehr stieg der Ge danke in ihr auf, sie habe doch wohl in manchen Punkten eine falsche Meinung von ihm gehabt, eS sei ihr dies und das über ihn ander- vorgestellt worden, al» eS wirklich war. Sie mußte — ja, sie mußte nun auch mit ihrer Beurtheilung völlig zu Ende kommen, und so überwand sie sich endlich und that die schwere Frage nach seinem Berhältniß zu Virginie Manstedt. Ganz unvermittelt, ohne nach einem Uebergang zu suchen, brach sie plötzlich in die Worte au»: „Sag' mir, Hermann: wie stehst Du zu jenem Mädchen? — Du weißt eS schon, welches ich meine!* „Ich?* fragte er halb lächelnd, „ich sollte wissen—? Gnädige Tante, ich ahne nicht, von wem Sie reden!* „Nun,* rief sie ungeduldig, „ich spreche natürlich Beilage. Vrurnuuugeu, Versetzungen rc. iw öffevtl. Dienste. Dresduer Nachrichten. Proviazialnachrichten. (Leipzig. Ehemnitz. Zwickau. Eibenstock OelSnitz. Freiberg.) Vermischtes. Statistik und Lolkswirthschaft. Börsennachrichteu. Telegraphische Nachrichten. Paris, Donnerstag, 26. October, Abends. (W. T. B.) Der „TrmpS" meldet die Demission Kloquet's als Seinepräfekt mit dem Hinzufügen, daß dieDemisfion von der Regierung angenommen sei. Der Ministerrath billigte daS Verfahren der richterlichen Behörde in ChülonS, welche den Proceß der Angeschuldigten in der Angelegenheit von Montceau-les-Mines vertagte. Der Proceß »ird vor einem andern Schwurgericht-Hofe be schleunigt verhandelt werden, damit die Haft der Angeschuldigtev nicht verlängert werde. (Bgl. unsere Paris.r Eorrespondrni unter „Tagesgeschichte*.) Ein Correspondent deS „TempS" bestätigt aus Montceau-leS-Mine», daß die internationale Ler- bindung, welche in der Schweiz ihren Sitz habe, die Vorgänge in Lyon und Montceau-l«S-Mine» leite. Die neuerlichen Ergebnisse der angestellten Nachforschungen bewiesen, baß russische Nihilisten, insbesondere der Kürst Krapotkin, sich an der Organisation der französischen Anarchisten bethei- ligten. DaS Journal „PariS" veröffentlicht eine Liste der in Paris und der Bannmeile organifirten anarchistischen Gruppen; die Gesammtzahl der Affiliirten beträgt 1229. DaS Syndikat der Wechselagenten in Lyon er hielt ein Schreiben, in welchem gedroht wird, die Börse iu die Luft zu sprengen. Der„T§l6graphe" glaubt, daß D6smichelS zum Botschafter iu Rom» Tiby zum Botschafter iu Madrid ernannt sei. London, Donnerstag, 26. October, AdendS. (W T.B.) Beide Häuser des Parlaments traten heute zu Sitzungen zusammen. Im Oberhausr beantrag»« der StaalSsecrrtär deS Auswärtigen, Earl Granville in warmen Worten ein DankeSvotum an den Admiral der Flotte und den Oberbefehlshaber der Armee in Aegypten. Der Marqui» v. Salisbury unterstützt den Antrag. DaS Haus be schließt da- DankeSvotum einstimmig. — Der Unter- staat-secretär »m Departement de» Krieges, Graf Mor ley, erwiderte auf eine Anfrage Stanley'-, eS werde nicht beabsichtigt, Baker wieder in die Armeeliste ein zustellen. — Der Marquis v. Salisbury richtete so dann die vorgestern angekündigte Interpellation an die Regierung über ihre Politik in Aegypten, woraus der Earl Granville erklärt, die Absicht der Regierung gehe dahin, den Khedive al» Haupt deS ägyptischen Staa te» aufrecht zu erhalten. Da» Hau» vertagte sich hier aus bi» zum 10. November. Im Unterhause antwortete der UnterstaalSsecre- tär de» Auswärtigen, Str EharleS Dilke, auf mehrere Anfragen, eS sei keine Eonvention, betreffend die Kosten der OccupativnSarmee, abgeschlossen. Diese Frage werde aber gegenwärtig erwogen. Bezüglich deS französisch tun.fischen Vertrage- liege noch keine officielle Nachricht vor. Bevor der Regierung die Bedingungen deS Vertra ge- bekannt seien, könne sie ihre Ansichten darüber nicht auSsprechrn. Die Regierung habe den Generalkonsul Malet auf dessen Ansrage informirt, daß, wenn eS der persönliche Wunsch de- Khedive sei, den General von der Tochter des Obersten v. Manstedt! Wie ist Dein Berhältniß zu ihr?* Die Berührung war so unerwartet, so unzart, daß da» Zucken erklärlich blieb, welche- einen Moment lang durch Hermann'» Gestalt flog; dennoch vermochte er den Sinn der Erkundigung nicht sogleich voll kommen zu fassen. „Mein Berhältniß?* fragte er nur, indem er dir Tante erstaunt anblickte. „Ei ja,* entgegnete die alte Dame, welche allein schon auf seine Üeberraschung eine gewisse Hoffnung baute, „wenn Du e» nicht weißt, so mußt Du rS er fahren, daß man unter den L ulen* — sie sprach da» Wort mit elr.er entschiedenen Verachtung au» — „von einer nähern Beziehung, sogar von einer Verlobung zwischen Dir und der Dame spricht!* Eine tiefe Blässe lageite sich über Hermann'» Züge; dennoch entgegnete er ganz ruhig: „Ein solche» Gerücht ,st lediglich von dem Aber witz jener Leute erfunden worden!* „Ich dachte e- mir!* rief sie fast frohlockend au». „Ich wollte auch an eine solche Verirrung Deine» Gefühl» nicht glauben, Hermann!* Der Ausdruck in dem G>sicht de» jungen Arzte» zeigte deutlich, wie sehr er verletzt war. „Verirrung?!* stieß er beinahe hef ig hervor; dann aber brach er plötzlich ab — der eine Moment hatte hingereicht, daß er sich zu bezwingen vermochte „Lassen wir die» Gespräch fallen!' sagte er ernst und ruhig. — „Er ist überflüssig, von Gefühlen zu sprechen, die höheren Rücksichten weichen mußten * Damit ging er auf andere Gegenständ« über. Fräulein v. Dorsen aber fühlte sich kein«»weg» Baker zum Befehl-Haber seiner Armee zu ernen nen, die Regierung keinen Einwand dagegen erhebe. Der Khedive habe erwidert, e» sei nicht nur sein per sönlicher Wunfch, sondern er bitte, daß Baker komme, und er und seine Minister seien einig in dem Gesuch, daß er bald komme. Ueber die von Aegypten ge- thanen Schritt-; zur Rccrutirung der Armee sei Eng land nicht consultirt worden. Es unterliege keinem Zweifel, daß im Sudan gestörte Zustände herrschten; aber er habe Grund zu glauben, daß die Journal- nachrichten darüber übertrieben seien. Die Sache finde übrigen- in Kairo Beachtung. — Ehamberlain, Prä sident des Handelsministeriums, erklärt, eS lägen keine officiellen Nachrichten vor, daß di« Tunnelarbeiten von der französischen Küste auS betrieben würden; auch sei nicht zu befürchten, daß der Tunnel ohne die Zustimmung oder gegen den Wunfch Englands ange legt würde; e» erscheine daher nutzlos und unwürdig, bei der französischen Regierung darüber vorstellig zu werden. — Der Premier Gladstone beantragt da» DankeSvotum an die Armee und Flotte in Aegypten und bemerkt, er werde zu geeigneter Zeit die Bewilli gung von Leibrenten für Admiral Seymour und Ge neral Wolseley Vorschlägen. Northcote unterstützt den Antrag Gladstone's; Lawson beantragt die Vorfrage. Der Antrag Law'on'S wird mit 354 gegen 17 Stim men abgelehnt, auch der Antiag Molloy'S, in dem DankeSvotum die Worte: „Unterdrückung der militä rischen Rebellion gegen den Khedive* zu streichen, wird mit 230 gegen 25 Stimmen abgelehnt. DaS DankeSvotum wird ohne weitere Abstimmung ange nommen. — Vom Hause wurde hierauf die Debatte über die Reform der Geschäftsordnung fortgesetzt. Christiania, DonnrrStag, 26. Octobrr, Abend». (W. T. B.) Die hrutig« Wahl zum Storthing ist hier in Christiania durchweg kon servativ ausgefallen. Belgrad, Donnerstag, 26. October, AbendS. (Eorr.-Bur.) Der Vorstand der radikalen Partei batte eine besondere Audienz, um dem Könige die Versicherung der Ergebenheit der radikalen Partei zu überbringen. Kairo, Freitag, 27. Oktober. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Infolge der Bedrohung Oberägyptev» durch den falschen Propheten beschloß der Minister- rath unter dem Vorsitz de» Khedive, so viel als möglich schwarze Truppen abzuseuden und den Oberbefehl Ismail Pascha Eyub zu übertrage». Im Proceffe Arabi'S sagte Ali Ruschdi Bey au», da» Massiere in Tantah habe begonnen, alS der Adjutant Abdallah » eintraf und erklärte, die Vernichtung der Christen entspreche den Absichten Arabi'S. (Bgl. die „TageSgrschlchte*.) Dresden, 27. Oktober. Man spricht bereits von dem „Erdbeben von Montceau-le»-Mine»*, dessen Erschütterungen ganz Frankreich Gefahr drohen. Die französische Re gierung hat Beweise, daß in Frankreich eine Organi sation bestand, zu einer bestimmten Zeit in ganz Frank reich eine revolutionäre Bewegung au-brechen zu lassen. In allen Städten und Jndustneorten bestanden kleine Gruppen anarchischer Asfiliirter, meist junge Leute von 18 bis 25 Jahren. Ihre Parole, Schriften und Mittheilungen empfangen sie von reisenden Agenten, wichtige Befehle werden ihnen mündlich mitgetheitt, revolutionäre Blätter erhalten sie meistens gratis. Einige dieser Gruppen maSklrten ihre Organisation m't dem Namen „ Syndikatskammer *. Einzelne Gruppen einer bestimm!en Region sind zu einem Departement vereinigt. Jede Eonsödeialion hat bestimmte Zeichen und einen besondern Namen. Die ExecuttonSgruppen sind im Lande zerstreut, da» leitende Conuts hat seinen gekränkt durch die» nahezu schroffe Abbrechen, wie man e» doch, wenn man an ähnliche Vorgänge zurück dachte, hätte erwarten sollen: sie wußte nun, daß Her mann nicht daran dachte, Vuginie Manstedt zu seiner Gattin zu wählen! Daß er sie vielleicht geliebt hatte, war dagegen von keiner Bedeutung und konnte auch sogar verziehen werden, da er ja jener höheren Rück sichten — e» walen natüilich die der Familie, die Erinnerungen an die derselben von den Manstedt'- zugefügten Beleidigungen! — eingedenk geblieben war. Die atte Dame war sehr zufrieden mit ihrem Neffen! Und al» He, m inn nach einer Weile ging, entließ sie ihn unter Aeußerungen emeS Wohlwollens, wie ihm noch nie von ihr zu Theil geworden war. Hatte sie sich ihm aber von ihrer freundlichsten Seite gezeigt, so war der Besuch Ph l pp Strecker'», der bald darauf erfolgte, heute nicht von demselben Glück begleitet. Schon der Eintritt ihre» getreu n Sachwalters rief einen unwirschen Blick hervor, da er sie in ihrem Andenken störte; al» sie nun aber erfuhr, daß er gekommen war, um ihr da» inzwischen in aller Form auSgearbeitete Testament zur Unterschrift vorzu legen, ward sie vollend» verdrießlich. „Aber wa» trerbt Sie denn so zur Eile, mein Herr Strecker?* fragte sie. Sagt Ihnen vielleicht Jemand, daß ich morgen sterben werde? E» ist unbescheiden von Ihnen, mich so zu drängen, nur nicht Zett zur Besinnung zu lassen!* So war Phil pp noch nie von seiner Gönnerin angefahren worden! Bestürzt und mit w ch elnd« Farbe sah er sie an. (Fortsetzung folgt.)