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Dresdner Journal : 16.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188211168
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821116
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-16
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 16.11.1882
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Di» kam«» jltltru > und emlich i»ri> P'°s^ ^,iug> en sich nn:-rr o.dv »nnien n sä: Lauch- » alt, »r ge cnsadr. rmann t^mm- zurück. lagen steigen cunderl lr- be» begann sei, aus njangd mmung origften >er Lrc- j LvM' mandü Darm- Bau' Rrärc Frier. :re,ot», >esidc.l<v >.Nz»> ,S»,7S irahulli Prwe - > »drenu rsieer K8,l^ c «i ; ru»' ). Sai t, It u. vLtii4 >lte> dui 4« I »4 >4. <.. Uu»t»» r, 7 l«» ., »»-» , t I» >i» ri v ' i») V. , >—7 l>. . 7 <»» V ö—7 n, ,X) V dt» ?» , n»«t- ULLLgE 7, r^lp» >i» » -l> 7 <«, , lr—», ,tr «, U, NovNlLU« Vooto». »„»»«»«- 8«tU»« U: >, 7krmU»»- IL. tslU- » » L 7, >«-!««, I, ,N»a4»« ki,«»» >, Non«»- k»r»« da, no-". 47, s^»t« »7, » U— » tzn. i M»d- Noßw tz. Diiel»- inger tu ina mit ü Saus» mit Frl. »da. ONar «tu» iu n Mü». sirr au» Friedrich t. Frau l" 3) ausman» «a t. B. Lrept» i, Hr. r Oschatz, ichjlrr tu Donnerstag, den Ni November >8!,2 W 267 4t»viinew«ot»pr<it»« DresdiMÄumal Iw U»u»«a 4«ut,ek«ll NoieL«: äLbrlieb: t8 dsarll. Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. La«»»rd«Id 6s« äsutacilso ltsictis» tritt kost- uoä lu^vratenprelivr kür äeu Naum eiasr xsspniteueu Nstitreils S0 ?k Vater „Liuzrssanöt" 6t« 2«il« LO kf. 8«, DabeUeo- un6 ^rüsrasat« L0 Xukokias» krsekslnea: DltbUelr mit ^usnadm« 6sr 8onn- ua6 Nersrtaßs» ^bsoü» Nir 6sa tol^eaäsa l MrUck: 4 Kark S0 ?k. », , ,, ,. .? , .. 8tswp«-Iru»cNlnr? tuuru. Lrarelas Hummsra: 10kk. 1 Io»«r»tea»aa»kme »airrtrt«: t F>. Lrauetstette^, vowmriaioaltr äs» vrswtasr äouraal»; Nawdar^ S»,Ita Vi»a l^lpiiU S»»»I >»««I»a rraaktvrt a. K.: «aa-enatern <S ko§/^, I«rlt».VI«» N»wd«rg- kr»ss I^ipitg rr»»Ilki>rt «. H.-Aüaedsa: Nuri. A/v„e,- Lsrlia: /iral,6r»i6anl:, Lrsmsa t L i8c/i/ott«, Lr„l»a: F LtauArn » Lureau <^mit Rabald),- kr»akkart » H.: ^aeAeT-^ke ö»ckb»vülung; 0vrU'»: O Atütter; L«aoo»«r: V. §c?eü»<ier,- ?»ei»- LirliaLr«aktrur «. N.- »ran^art: Dande <S Oc., Lawdarx: ^46. Ltwuer. Neruuaxederr NSoiut. Nupsäitioa äs» l>r«,einer äonraal», Dreaäso, Aviageritra»« tio. 80 Ämtlichcr LIltil. Heneralverordming an fämmtliche Haupt-Zoll- und Haupt-Steuer- Aemter, Bezirkssteuer-Einnahmen, Forstrent ämter, Untersteuerämter und Nebenzollämter I. und II. Klaffe. Durch die Verordnungen vom 14. October 1854/ 27. August 1864, 6. Februar 1871 und 1b. März 1878 sind die Haupt-Zoll- und Haupt Steuer Aemter, Beprk-fteuer-Einnahmen, Forstrentämter, Untersteuer- ämter und Nebenzollämter I und II. Klaffe angewiesen worden, fällige und noch nicht verjährte ZinScoupons inländischer Siaattpapiere aller Gattungen, inglrichen der Landrentendrirse und LandeSculturrentenscheine an GeldeSstatt in Zahlung zu nehmen und aus einzu- liefernde Gelder in Zurechnung zu bringen. Diese Vorschrift wird hierdurch auf die ZinS- fcheine der Anleihen des Deutschen Reichs, so weit sie bereits fällig, aber noch nicht verjährt sind, ausgedehnt und deshalb Folgendes bestimmt. Die lintersteueiämter und Nebenzollämter I. und II. Klasse haben die bet ihnen eingehenden dergleichen ZmSfchelne bei den monatlichen Abrechnungen an die Haupt-Zoll- und Haupt - Steuer - Aemter abzuliefern. Von den Haupt-Zoll- und Haupt - Steuer - Aemtern, Bezirkssteuer - Einnahmen und Forstrentämtern haben diejenigen, an deren Sitz sich erne Reichsbankanstalt (Reichsbankyauptstelle oder ReichSbankstelle) befindet, die ZinSscheine bei der letzteren gegen baareS Geld umzu- wichseln, die übrigen aber haben dieselben an die Flnanzhauptkasfe als baareS Geld aus Ueberschußgelder emzurechnen. Hierbei sind die ZinSscherne der Reich- anleihen getrennt von den anderen Coupons zu ver packen und mit besonderer Etikette zu versehen, auf welcher der Geldwerth und die Stückzahl der ver schiedenen AppointS, sowie der Gesammtwerth, der Name der Kasfenstelle und der Tag der Einzählung anzugeben ist. Insoweit eine Kassenstelle ZinSscheine der Reichs anleihen erst in dim letzten Vierteljahre der Ver- jährungSsnst in Zahlung erhält, hat sie auch diese aus der Rückseite mtt einem amtlichen Atteste in fol gender Form: ,Jn Zahlung angenommen* »am (Tag und Jahr)* »(Kassenstelle) zu (Ort)* »(Unterschrift)* unter Beidrückung ihres Siegels oder Stempels zu versehen. Diese ZinSscheine sind, bei Vermeidung einer OrdnuiigSstrase von 3 M sür jeden Unterlas sungsfall von Seiten der Untersteuerämter uno Neben zollämter 1. und II. Klasse sofort nach der Annahme und noch vor Ablauf der Verjährungstermins an die Haupt-Zoll- und Haupt-Steuer-Aemter einzusenden, von den übrigen betheilrgten Kassenstellen aber spä testens binnen 14 Tagen nach Ablauf des VerjährungS- ternims bei der an ihrem Sitze befindlichen Reichsbank anstalt gegen baarcs Geld umzuwechseln, bez. an dre Flnanzhauptkosse einzusenden, dabei aber auf dem Lieferschein getrennt von den übrigen Coupons aufzu führen und besonders zu etikettiren. Dresden, am 25. October 1882. Finanz-Ministerium. von Könneritz. Wolf. Bekanntmachung. In Gemäßheit der Bestimmung in 8 6 der Ver ordnung über den Geschäftsbetrieb ausländischer Ver sicherungsanstalten im Königreich Sachsen vom 16. Sep- Feuilleton. Bedigirl von Otto Banck. Wandlungen. Novelle von F. U. Reimar. (Fortsetzung.) Stine Aeußerungen hatten ein halber Scherz sein sollen, aber die letzten Worte klangen so ernst, daß eS schien, al» dächte er selbst nicht mehr an den Anfang, den er genommen, und auch das Lächeln auf seinem Gesicht hatte er längst vergessen sestzuhalten. Sie aber hatte sich von ihm abgewandt, und es war nur gut, daß er nicht daran dachte, eine Antwort von ihr zu fordern: es würde ihm fonst wohl ausgefallen sein, wie sie es offenbar ganz außer Acht gelaffen hatte, daß die Reihe zum Sprechen an ihr gewesen wäre. Endlich aber sprachen Beide doch wieder mit ein ander; ohne daß Jemand wußte, wie ei gekommen war oder wer das Gespräch eingeleitet hotte, sanden sie sich auf anderm Gebiete wieder und unterhielten sich noch eine Weile über Rahe» und Ferne», in nicht viel anderer Weise, wie sie früher zusammen geredit hatten, fast, al» wenn Jede» von ihnen sich bemüht hätte, genau den Ton sestzuhalten, der sonst zwischen Ihnen geaalten hatte. — Er kiang beinahe heiter, und wie Virginie e» von Hermann annahm, konnte er rS von ,hr glauben, daß da» Herz so unbefangen schlug, wie der Mund lächelte und wohl gar scherzte. Ein Mal aber kehrte B'rginie doch noch wieder zu de» Ernst zurück, den sie eine Zett lang zurück- tember 1856 wird hierdurch bekannt gemacht, daß die unter dem Namen National in Cassel begründete Anstalt zur Versicherung gegen Trichinengefahr den Vorschriften in 83 2 bi» 4 dieser Verordnung genügt und Leipzig zum Sitz ihre» hierländischen Geschäftsbetriebe» ge» wählt hat. Dresden, den 9. November 1882. Ministerium des Innern, Abtheilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel. Schmaltz. Fromm. Verordnung, die Ein- und Durchfuhr von Schweinen betr« vom 14. November 1882. Mit Rücksicht auf die in Rußland und Galizien unter den Schweinen herrsch.nde Maul- und Klauen seuche wird hiermit aus Grund von 8 ? deS ReichS- gesetzeS vom 23. Juni 1880, betreffend die Abwehr und Unterdrückung von Vnhseuchen, b>S auf Wei tere» Folgendes verordnet. 1. Schweine aller Art und Beschaffenheit dür fen entlang der Sächsisch-Böhmischen Grenze auf Eisenbahnen nur über Zittau und Bodenbach- Tetschen nach Sachsen emgeführt werden. Aus nahmen hiervon sind nur in den unter 3 gedachten Fällen zulässig. Schweinetransporte, die mittelst Eisenbahn bis an die vorgenannten oder blS an andre Sächsisch Böh mische Grenzstationen geführt und aus der betreffenden Grenzstation, beznhendlich vor derselben auSgeladen werden, um sie sodann auf Straßen entweder weiter zu treiben oder in Wagen weiter tran-porttren zu lassen, dürfen nach Sachen nicht eingelassen werden. Eisenbahntransporte von Schweinen, von welchen feststeht, daß ihnen an der Preußisch - Russischen oder an der P eußiich Oesterrrichischen Grenze die Ueber- führung l» königlich Preußisches Staatsgebiet ver weigert worden ist, dürfen auch über Zittau und Bodenbach - Tetschen nach Sachsen nicht eingeführt werden. 2. Der Weitertransport von Schweinen, die auf der Eisenbahn in Zittau oder Bodenbach-Trtschen eintreffen, von da au- nach Sachsen »st nur dann gestattet, wenn die Thiere auf der betreffenden Grenzstation durch den königlich Sächsischen BezirkSthierarzt vorher untersucht und dabei ausnahmslos gesund befunden worden sind. Zum Zwecke dieser bezirk-thierärztlichen Unter suchung sind die betreffenden Transporte wenigstens 24 Stunden vor ihrem Eintreffen m Zittau oder Bodenbach - Tetschen den dortigen Grenzpolizei-Com- miffariaten anzumelden. Wird bei der bezirk-thierärztlichen Untersuchung die Maul- und Klauenseuche oder der Seuchenverdacht bei auch nur Einem Thiere festgestellt, so darf der ganze Transport nicht eingeführt werden. Ist der Weitertransport nicht zu beanstanden, so ist von dem BezirkSthierarzte, der die Untersuchung der TranSportthiere vorgenommen hat, dem Einführen den ein, mit dem Amtssiegel zu beglaubigender Ein- fuhrerlaubnißscheiu auszustellen. Die bezirkSthierärztliche Untersuchung hat aus Kosten der Einführenden zu erfolgen. Die Kosten — be stehend in der geordneten TageSauSlösung und in dem Aufwande für das Reisesortkommen der BezrrkSthier- arzteS, sowie in den Gebühren für die Untersuchung gedrängt hatte: eS war, als Hermann aufstand und von ihr gehen wollte. Da trat sie plötzlich auf ihn zu und sagte mit einer Stimme, die sie vergeben» fest zu erhalten strebte: »Um ElnS noch habe ich Sie zu bitten, Hermanni Wenn Sie jenem armen Mädchen — Sie wissen eS, ich meine Anna — wieder begegnen, so seien Sie gut und milde gegen siel* »Mein Gott* rief Hermann aus, »wie können Sie zweifeln, daß ich nicht dankbar gegen sie fein, daß ich je vergessen werde, wa- ich ihr schuldig gewor den binl* Sie schüttelte den Kops. »ES ist nicht um Da», waS sie gelhan hat — Hermann, ich habe in jener Nacht einen Blick in Anna's Herz gethan — — ich darf nicht mehr sagen, aber wollen Sie mir ver sprechen, daß Sie das Mädchen nie durch ein kaltes over gleichgiltigeS Wort verwunden wollen? Es kostet Sie ja nicht viel, ihr Freund zu sein!* Sie mußte zuletzt doch die Augen senken, die sich bemüht hatten, ihn ruhig an;ublicken, und so entging eS ihr, daß er sich eine Weile in tiefer Betroffenheit nicht regte, während die Farbe auf feinen Wangen in raschem Wechsel kam und ging. Endlich sagte er leise: »Ich danke Ihnen! S he ,ch da» Mädchen wieder und bedarf e» einer Heilung, so wird mir Gott helfen, daß »ch sie vollziehe! Daß aber meine Hand nicht rauh sein soll — da» gelobe ich IhnenI* Damit reichte er ihr feine Hand und wandte sich zum Gehen. Sie hielt ihn nicht länger zurück. Al» Virginie allein war, ging sie lange im Zim mer auf und nieder, mit unruhigen Schritten, die Hände gegen die klopfende Brust gedrückt, al» wollte — sind von den Einführenden in allen Fällen vorau»- zahlungSweise zu entrichten. Aus diese Vorauszahlung wird dann, wenn ein Transport infolge der Feststellung der Seuche oder de» SeuchenverdachtS an Einem Thiere zurückzuweifen ist, derjenige Betrag an Untersuchung-gebühren zurück erstattet, der von der vorauSzahlungSweise entrichteten ganzen Untersuchungsgebührensumme nach Abzug der Gebühren für die Untersuchung der wirklich explorir- trn Thiere übrig bleibt. 3. Ausgenommen von den vorstehenden Bestimmungen unter 2, beziehendlich 1 sind diejenigen Eiienbahn- tranSporte fetter, zu unmittelbarer Schlachtung be stimmter Schweine, die entweder ») den Schlachtviehhöfen in Dresden, Leipzig, Chem nitz in amtlich plombirten Wagen zugeführt, oder d) in Wagen, die von einer königlich Preußischen Zollbehörde plombirt sind, durch Sachsen hin durch nach Städten in königlich Preußischem Staatsgebiete geführt werden sollen. Transporte der unter a und b vorgedachten Art dürfen außer über Löbau auch über jede Station an der Sächsisch-Böhmischen Grenze nach Sachsen ein geführt werden. Den Transporten unter » ist jedoch die Einfuhre nach Sachie» nur unter der Bedingung gestattet, daß von dem Stadtrathe deS Bestimmungsortes — Dres den, Leipzig, Chemnitz — die Zufuhr an den L-tztern gestattet worden ist und, daß dies geschehen, von dem Einlührenden glaubhaft nachgewiesen wird. Nach der Ankunft am Bestimmungsorte (Dresden, Leipzig, Chemnitz) sind die Transporte unter a thier ärztlich zu untersuchen. An den plombirten Wagen — a und b — muß ein, in die Augen fallender Anschlag angebracht sein, der die Best mmung der Wagen ») im Falle unter a nach dem Schlachtviehhofe in Dresden, Leipzig, Chemnitz b) im Falle unter b zur Durchfuhr durch Sachsen nach der betreffenden Preußischen Stadt, die namhaft gemacht fein muß, deutlich erkennen läßt. 4. Zuwiderhandlungen gegen die vorstehenden Be stimmungen unter 1, 2 und 3 sind nach 8 328 deS deutschen StrafgetzbucheS zu ahnden. Dresden, den 14. November 1882. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Körner. Nichtamtlicher Theil. Uedersicht: Telegraphische Nachrichten. Zeitungtswau. Tagesgeschichte. (Berlin. Karlsruhe. Spalato. Buda- Pest. Paris. Madrid. London. St. Petersburg. Bu karest. Konstantinopel.) Dresdner Nachrichten. Statistik und LolkSwirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton, rageskaleuder. Inserate. Erste Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. iw öffentl. Dienste. Betrirbtergebviffe der kövigl. Staatseisenbahne«. (Monat October d. I ) Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtea. (Chemnitz. Plauen. Dippoldis walde. Kamenz. Bautzen.) sie dort etwa» ersticken und zum Schweigen bringen: und wenn sie dazwischen bisweilen traurig den Kopf schüttelte, so schien dies immer wieder sagen zu wollen, daß ihr Bemühen umionst gewesen war. »Anna hat recht: wir wollen nicht — wir müssen!* murmelte sie endlich, »und darum muß ich auch das andere. Einige Tage nur noch und * Sie sprach nicht weiter, aber e» währte nun nicht lange mehr, so setzte sie sich an ihren Schreibtisch und schrieb einen Brief, den sie m derselben Stunde noch, in der sie ihn beendigt hatte, absandte. * Hermann hatte die Manstedt'sche Wohnung mit schwerem Herzen verlassen. Durch da» Wiedersehen Virginien'- war die mühsam errungene Ruhe wieder schmerzlich in Frage gestellt worden; — er wußte eS jetzt, er war noch weit vom Ziele, war noch nicht auf dem Punkt, daß er das Mädchen an eine- Andern Sette sehen konnte — und war dieser Andere auch immerhin Oskar! — ohne daß ein bitteres Gefühl seine Brust bewegt hätte! Doch aber tröstete ihn der Gedanke, daß die Zett ja kommen mußte; er sagte sich, daß er um so viel sicherer mit sich selbst fertig wer den würde, je schöner und blühender sich da» Glück de- jungen Paare« vor ihm enifaltete, und darum er faßte ihn jetzt förmlich da- Verlangen nach O-kar'S Rückkehr, damit nur Alles desto rascher zur völligen Enlw cke!ung, zum Abschluß gelange. Auch die Andeutungen, welche Virginie »hm in Betreff Anna'S gemacht hatte, drängten sich wieder rn seinen Ginn und beunruhigten ihn. Da ihm j de eitle Empfindung fern lag, so konnte ihm der Gedanke nur schmerzlich fein, daß er, ohne e» zu wissen und zu Auszug aus den Mittheilungeu des evangelisch, lutherischen Landetconfistorium» und den allge meinen Jahresberildteu der Superintendenten auf das Jahr 1881. vermischtes. Statistik und volkswirtbschakt. Lotteriegewinnliste vom 14. November. Telegraphische WittrrungSdrrlchtr. Inserate. Zweite Beilage. Börseunachrichteu. Telegraphische Nachrichten. Paris, Dienstag, 14. November, AbendS. (W. T. B.) Die Dcpatirtrakammer nahm heute das Capitel st des Budgets des tLultusmiuisteriumS, dessen Berathuug dir gestrige ganze Sitz mg iu Anspruch genommen hatte, mit 3ttv gegen 15S Stim men an. Ein weiteres Amendement de» Depu- tirten Nocke zu Capitrl 4, welche» die Herab- sedung der für dir Gehalte der Geistlichen aus- geworfenen Summe von 4V Millionen auf 36 Millionen beantragte, wurde abgrlehnt. Im wei- tern verlaufe der Sitzuag wurden die Capitel 4, 5 und 6 de» Budget» angenommen, und zwar Capitel 6, betreffend die Seminarstipeudien, mit der von der Regierung und der Budgetcommisjiou beantragten Herabsetzung um 200000 Arc». Loudon, Mittwoch, 15. November. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Der Premier Gladstour ant wortete im Unterbaust auf eine betrrffende Au- frage, die Regierung betreibe emsigst die Räu mung Aegypten» von den englischen Truppen, in soweit solche nicht zur Aufrechterhaltung der Ordnung daselbst nothwendig seien. Die Zahl der zurückgrlafftuen Truppen betrage 12000 Mann. E» sei nicht die Absicht der Regierung, die Trup pen lange in Aegypten zu belassen, uad beabsich tige sie ferner, eine Convention m»t Aegypten über die Kosten und die Dauer der Okkupation, wie eine solche nach der Schlacht bei Waterloo von deu Alliirten miHArankreich abgeschlossen worden; sich darüber auszusprechen, ob etwa noch eine andere Convention vorgeschlagea werden soll, und daß andere Mächte aufgefordert werden, an der Convention über die zukünftige Verwaltung Aegyp ten» Theil zu nehmen, halte er für unzweckmäßig. Konstantinopel, Dienstag, 14. November, Abend». (W. T. B) Der neu ernannte deutsche Botschafter v. Radowitz überreichte heute dem Sultan iu feierlicher Audienz da» Abberufung»- schreiben de» bi»herigen Botschafter» Grafen Hatz- feldt, und seine eigenen Accreditive und hob in seiner Ansprache hervvr, er werde, seinen Instruc tionen gemäß, Alle» aufbirteu, um die zwischen der Türkei und dem deutschen Reiche in so glück licher Weise bestehenden Freundschaftsbande zu entwickeln und enger zu knüpfen. Er hoffe, dieses Ziel mit der wohlwollenden Unterstützung de» Sultan» und unter der Mitwirkung der hohen Pforte erreichen zu können. Dresden, 15. November. Ein Politiker hat eS unternommen, den Parla mentarismus in der Gkfammthett der Erfchemungen, welche er in den veischiedemn Ländern Europas dar- bietet, einer Piüfung zu unterwerfen und au» den beobachteten Symptomen feine Nutzanwendung zu ziehen. Sä on um dieser Methode Willen ist die bei Duncker und Humblot in Leipzig erschienene Schrift. wollen, ein wärmere- Gefühl in dem Herzen de» jungen Mädchen» angeregt hatte — denn so waren doch Virginien'» Worte zu verstehen? — al» für seinen Frieden gut war. Aber vielleicht hatte sie doch nicht recht gesehen und dann — er ertappte sich auf dem Wunsche, sie möchte sich wenigsten» in dem einen Glauben nicht geirrt haben, daß Anna wirklich fortgegangen sei; sah er sie nie wieder, so war ihm jede» peinliche Em pfinden, jede Verlegenheit erspart! AIS er iu seine Wohnung zurückkam, ward ihm von den HauSleuten gemeldit, daß vor wenigen Mi nuten ein Mann sich ring stellt habe, der sich s.hr be stürzt Über deS Doctor» Avweienhett gezeigt uno da bei seinen Entschluß erklärt habe, eine Weile auf ihn harren zu wollen. ES war nicht» Seltene», daß Her mann bei seiner Heimkehr derartige Gäste in seinem Wartezimmer vorsand und so geschah e» ohne beson dere Spannung, daß er die Thür deS letztern öffurte. Auch als er deS hier Anwesenden ansichtig ward, er griff ihn keinerlei Vorgefühl, denn er entsann sich in dem Augenblick kaum, den kleinen verwachsenen Mann mit dem großen Kopf, der ihm mit ängstlicher Miene entgegenttat, schon eii mal gesehen zu haben. »Sie wünschten mich zu sprechen?* begann er in seiner gewohnt-» Weise, indem er den Bl ck flüchtig über d»e seltiame Gestalt gleiten ließ. »Huben Sie selbst über ein Leiden zu tlagen?* »Nein, nein!* entgegnete dcr kleine Schreiber hastm, »ich selbst bin leider — golt ob, wollte ich sagen! — g«sund, aber ein jung.» MädLen, Herr Doctor, ist recht trank, und wenn die Bitte mcht zu groß ist, möchte ich, daß Gie hinkämen.*
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