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Dresdner Journal : 21.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188211212
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821121
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821121
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-21
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 21.11.1882
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V- 27 l Dienstag, den 2t. November 1882 ^kuuiitmlulsprelsr Dn'MerZonmal Verantwortliche Nedactton: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. dem Landgerichte Dresden der LandgerichtS- bel LandgerichtS- bei der LandgerichtS- ber LandgerichtS- der bei LandgerichtS- der bei LandgerichtS- der bei LandgerichtS- der bei O. B. gastiren zu lassen. nur der u mir nicht ver- Lu«,rk»ld rte» äsutickev ltoicüo» ttlU kost- uo<1 direcior von Mangoldt, dem Landgerichte Leipzig der dlrector Pusch, dem Landgerichte Chemnitz Präsident Brückner, dem Landgerichte Bautzen director l)r. Wie sand, dem Landgerichte Freiberg director HedenuS, dem Landgerichte Zwickau director l)r. Wolf, dem Landgerichte Plauen director Kurtz, Frau Wolsf in überspannten Blaustrumpfrollen keine schwierigen Anforderungen stellt. Um die Effecte dieser Rollen auSgiebig zu machen, dazu ist kaum die bereit willige Lanne des SonntagLpublicumS erforderlich. Einen wirklichen Gewinn kann ich im Neueinstudiren der Stück s nicht sehen; e» erhebt sich dasselbe auch dann nicht über ein unschuldiges Vergnügen, wenn man etwa die Absicht Hal, später Karl Sontag, den berühmten Weipespieler in dieser seiner LieblingSrolle russischen Botschafter am hiesigen Hofe, Geh. Rath v.^Saburow, Statt. New-Uork, Sonntag, IS. November, Mit- tag-. (W. T. B.) Nachrichten au- Lima vom 11. d. zufolge haben die Kammern von Bolivia den Antrag auf Abschluß eine- Waffenstillstandes mit Chili genehmigt. Campero ist nach La Paz zurückgekrhrt und hat die Präsidentschaft wieder übernommen. Feuilleton. Redigirt von Otto Banck. Sie hatte eS vergessen, daß sie wohl einst in über- müthigel Weise mit idm umgegangen war, daß sie ihm ihr Wort, ihren Willen steis verkündet hatte als etwas, das sich von selbst verstand und keine Wider rede auS seinem Munde zulieb, und eS klang wie Demu h aus ihrer Stimme, als sie jetzt erwiderte: „Ich habe mich selbst getäuscht, und ich trage da- olS eine schwere Schuld. Ich dachte eS wäre genug am Empfangen, und ich dürfe nur Deine L ebe hin- nehmen, sie mir gefallen lasten — und ich fragte mich nicht, ob ich Maß für Maß geben könnte.* „Du Haft mir dar in Deinem Briefe gesagt*, unterbrach er sie heftig; „aber cS war thör.cht! Daß Deine Liebe nicht an d.e meine reicht, weiß ich — eS ist auch nicht wäg'ich, daß sie e« thut — ich liebe Dich aber, Virginie, und ich beg-hre Dich wie Du bist, wie ich Dich stet» gekannt Habel* „Oekar*, sagte sie angstvoll und schmerzlich, „ich bin aber nicht mehr Dieselbe, die neben Dir ausge- wachien ist, an die sich Deine Blicke g-wöhnt hatten. S«he ich auf mich selbst, so finde ich mich verwandelt und frage mich, waS aus mir geworden ist.* Er lachte bitter auf. „In wenigen Wochen follte mir Dein Wesen fremd geworden fein? So schnell verändert sich rin Mensch nicht, Virginie, eS fei denn —* er stockte. Sie wagte nicht zu sprechen, ober sie sah ihn fragend an. ElwaS Drohende-, etwas nur mühsam Zurück gehaltenes arbeitete in seinen Zügen. „Virginie* preßte er heraus, „e- ist mir rin Ge danke gekommen — damals schon, al- Du schriebst — und jetzt, da ich Dich vor mir sehe, auf» Neue: sag' tlilMmtlicher Theil. rr e b e r s 1 ch t: Telegraphische Nachrichten. Zeitung-schau. TageSgeschichke. Ernennungen, Versetzungen rc. iw vffevtl. Dienste. Beilage. Dresdner Nachrichten. Provinzialnachrichtrn. Bekanntmachung. Die Königliche Brandveisicherungs - Lommission macht hiermit bekannt, daß sie sortan ihren Sitz nicht mehr an bisheriger Stelle, sondern in dem Gebäude Nr. 3 am Kaiser - Wilhelmplatze der Neustadt haben wird und ihre Bür,aus, sowie die Kassenstelle vom Donnerstag den 23. November dieses JahreS an, daselbst eröffnet sein werden. Dresden, am 20. November 1882. Königliche Brandversicherungs-Commifsion. Edelmann. L,vnhardi. „Es ist nicht H.ß, Oskar', sagte sie; eigene Vorwurf — dre Angst, daß D A. Hoftheater. — Neustadt. — Am 19. Novem ber: „Doctor Wespe', Lustspiel in fünf Acten von Roderich Benedix. (Neu einstudnt.) Unter den Schwänken und meistens fchwankartigen Lustspielen der Verfassers hat sich daS vorgenannte wohl am meisten auf den Repertoire erhalten. Nicht nur die Effecte der wirklich vielfach vorhandenen grob komischen Verwickelungen und die sichtbare Zeittendenz, zugleich die unmoralischen Zustände eine» verkommenen ZeitungS- und Literatenunwrsen» lächerlich zu machen, haben jene« Theaterinteresse dem Stücke gesichert, son dern mehr that eS der Umstand, daß einige Bühnen- matadore die Titelrolle sehr vorlheilhast zu ihren Gast spielen auSzunützen verstanden und zehn bi» zwanzig Jahre darauf herumreisten. Der m dem Stücke wal tende grobe Geschmack hat sie selbstverständlich von dieser Wahl nicht abzuhalleu vermocht und sie trugen getrost diesen nndrlgen Typu» eine» deutschen Lust spiel» al» Ausfilschung der heimathlichen Liebe zur deutichen Po,sie nach den germanischen Brüdern in Amerika hinüber. Dre Kräfte unfere» Theater» paffen großentheil» recht gut für die Darstellung dieses Glücke-, Hr. Bauer fft auch wie so viele gewandte Schauspieler rin ganz amüsanter, durch sein Talent für ironischen Humor erheiternder Wespe und Hr. Schubert giebt den Diener Adam mit einer durch ihre Trockenheit dank baren Komik, während Theudelinde der Routine der Dresden, 20. November. Unter den Deutschen der russischen Ostseepro vinzen vernimmt man vielfach da» Verlangen nach einem verstärkten gesetzlichen Schutze Angesicht» dieser, durch die dortigen Zustände gerechtfertigten Forderung er widern die deutschfeindlichen ru sischen B älter, die Behauptungen der deutichen Land.Sbewohner beruhten auf Uebertreibuugen. Dle Deutschen fürchteten durch die Senatorenrevlsion in ihrer privilegirten Stellung geschädigt zu werden; sie wollten aus keines ihrer Vor rechte verzichten, und schließlich werden die Deutschen beschuldigt, allen wohlmeinenden Vorschlägen der Re gierung mit einem harlnäcklgen „uou pvssumus" zu antworten und an mittelalterlichen Zuständen festzu- hängen, nachdem in ganz Rußland eme freie, selbst ständige Entwickelung deS bürgerlichen Lebens eingetreten sei. In Wahrheit ist die Sache anders Der baltische Adel widersetzt sich keineswegs den zeitgemäßen R, for men. Er sträubt sich nur gegen die revolutionären Segnungen deS PanslawiSmu». DaS ist der wahre Grund, warum jener ihn als seinen erbittertsten Feind betrachtet. Wie e» mit diesen russischen Reformen bestellt, welches ihr endliche» Resultat ist und welche Stellung hinsichtlich der Loyalität und Treue »um Kaiserhause die Deutschen der Ostseeprovinzen ein nehmen, über diese Frage ist soeben Fürst MeschtscherSki im „Grashdanin* mit einem, auch in Deutschland die volle B achluug verdienenden Artikel an die Oeffent- lichkett getreten. Der Fürst beginnt damit, daß e» eine Zeit ge geben habe, wo er selbst ffft übe'zeugt gew sen sei, daß ein Ruffe sein — daS deutsche Element in den Ostseeprovinzen Haffen und Alle» herbeizuwünschen heiße, waS daS deutsche Element in den Ostseepro vinzen nur irgendwie schwächen könne; im Interesse der ru'silchen Nationalität liege: „fort mit den Privilegien, mit diesen Ritter- und Städlerechten, mtt den Magde burger und Waldemar Erich'ichen LehnSrechten, sort m,t der GutSpolizei, mit dem Patronat, fort mit jeg licher Bevormundung der Bauern, der Esthen und Letten; macht aus die Thore für russische Gesetze und Beamten und aus den baltischen Provinzen ein Gou vernement Ple-kau oder JaroSlaw!* Da- Alles, sagt der Fürst, habe er ausrichtlg geglaubt. Seitdem seien 20 für Rußland ereignißreiche Jahre vergangen, welche geeignet waren, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er erwähnt, wie Nikolaus I., der mächtige Selbstherrscher, die Ostseeprovinzen unter dem Schutze ihrer Privilegien ließ und wie er allen auf Aufhebung derfelben gerichteten Wühlereien widerstand. Niko laus I. war ein scharfblickender Verstand, bei nicht an die Unfehlbarkeit de» politischen Baues Peter'S I. auf dem Sumpfboden St. Petersburg» glaubte und einsah, daß die Kraft der Selbstherrschaft auf lebendigeren Stützen ruhen müffe, als auf dem russischen Beamten thum. Leider war die Regierung deS Kaisers Alexan der II. keine Fortsetzung derjenigen N kolauS' 1. In ganz Rußland hörte man den Alarmruf: „Aus zu den ReformenI" U-berall zeigte sich ein wahrer Feuer eifer, nur in den Ostseeprovinzen nicht. Unwillig blickie man auf sie hin, und die unter Nikolaus I. sofort bei ihrer Entstehung begrabene baltifche Frage tauchte von Neuem auf. „Wie?* fagt Fürst Mesch- tscher»ki, den wir nun wörtlich reden kaffen, „ganz Rußland wird erneuert. Alle- wird fieberhaft umge. arbeitet, gemodelt, erhält ein neue» Gewand, und nun will plötzlich dar baltifche Land unter dem Jahrhunderte alten Staub seiner Arch ve und unter der Decke keiner alten Pergamente außerhalb unseres allgemein russischen Um schwung» stehen bleiben — welch' ein Verblichen! welch' e,n Brrath! riefen Alle, und mit ihnen rief auch ich so . . . Aber ach! Auf die fröhliche, so ver lockende Periode der Berauschung in neuen Strö mungen, folgten furchtbare Augenblicke der Trunkenheit und der Zügellosigkett für die Einen und der Ernüch terung für elnige wenige Andere. Da» Fest war zu Ende. ES zeigten sich die Nachwelten. Rußland mit feiner Kirche, seinem Volke, seinen Trad.tionen, seinen Nöthen und Vermächtnissen ließ man bei Seite liegen, und Alle» ergab sich dem Dienste deS Götzen Libera lismus, eines Siraßen- und KneipenliberaliSmuS, den man sich von den Blusenmännern der Pariser Boule vards geliehen hatte . . . Millionen des Volkes wur den der gesunden und ihnen theuern Autorität deS FriedenSvermttilerS beraubt und den neben den Kirchen stehenden Schenken und willkürlich geleiteten Schulen zur Erziehung überliefert. Die Geistlichen standen aber mitten im Volke da als Bettler und Stlmmen- lose. DaS LandschaftSwefen kam m» Siocken, da eS in die Hände von gleichgtltigen, liberalen Schwätzern und Leuten geneth, die in ihm nur eine gute Ein nahmequelle erblick.en. Die Justizreform wurde vom L be- raliSmus desgleichen inficirt und steckte andererfeits die Ge sellschaft an. Die Presse wai d zur Arena aller schlechten In- stincie und gegen die Gewalt gerichteten Jntriguen; der Adel verzichtete nach sftner hochpatriotischen That vom 19. Fe bruar 1861 auf jede politische Rolle und gab sich der Selbstvernichtung hin. Der Nihilismus begann cimlisirte Formen anzunehmen und zog Uniformen von Würden trägern und Generälen an, während seine unteren Schichten, mtt den mittleren sich vermischend, zu Brut- stä len de» Anarchiemus und eine» phantastitchen SocialiSmuS wurden. Gleich eilig mit der Entwicke lung deS Nihilismus unter dem Schutze des Liberalis mus, erhält die Zügellosigkeit der S.tten noch eine andere Richtung: b-r materielle Fortschritt entwickelt allerlei auf materielles Wohlergehen und leichten Er werb gerichtete Bestrebungen; alle Arten Speculation und Ausnutzung werden, wenn auch nicht für gefetzlich, so doch sür möglich erklärt, uno die lange Rethe von von Speculationen beginnt sich zu verwandeln in eine nicht minder lange Kette von Diebstählen, Kassen- desraudationen, Beraubungen der Krone und der abge feimtesten und geriebensten Bestechlichkeiten . . . Und mitten hinein in dieses Ge.riebe mit seiner vom Libe ralismus durchsättigten Gejellichaft, mit seinem sich selbst erniedrigenden Adel, mtt dem aus dem Fugen gerathenen Familienleben und dem gährenden Zeitgeist, mit der Macht, der es zur G,wohnheit geworden, sich selbst zu erniedrigen und mit allen ParvenuS de- Liberalismus zu befassen, mit einer feilen Wissenschaft und einem demokratlsirten und entnatianallsirten Staats dienst, mit Leuten, die gewohnt sind, Macht und Autorität nicht zu respectiren und zu fürchten, mtt der jungen durch die Presfe verdorbenen Generation und einer zur Obnmacht verurtheilten Kirche, mitten hinein in dieser Chaos — fällt als furchtbare und ent- fetzl'che Apothrofe der 1. März! Dieser Tag der Ge,chchte Rußlands ist für ewig verflucht, denn, wie man sich auch wind n mag, um ihn zu ver gessen — daS unerbittliche Gericht Gottes und der Nachkommen wird in da» schreckliche VerzelchniH der Mörder und der Mitschuldigen am Morde deS Zar- besreiers alle gebildeten Russen serner Zeit, vom Ge ringsten b>S zum Höchsten, eins.-reiben. Diese ganze Epoche konnte man nicht durchleben, ohne viel zu leiden, über Vieler nachzudenken und in vieler Be- mir, daß dieser Gedanke lügt, daß Du nicht " er hielt noch ein Mal inne. Sie rührte und regte sich nicht, aber sie schlug auch die Augen nicht länger zu ihm auf. „Sprich* braey e» auf einmal über seine Lippen, „ist irgei d ein Anderer so niederträchtig grwelen, Dich mir zu stehlen? Hat er feige und erbärmlich genug meine Abwesenhrit benutzt, um sich in Dein H.rz zu schleichen?' „Oskari* rief sie zornig und empört, und zornig und empört war auch der Blick, den sie auf ihn richtete. Die bisher wenigsten» zum Theil, wenn auch müh sam behauptete Haltung hatte ihn jedoch ganz veilaffen, wie im Fieber zuckten seine Glieder, seine Brust leuchte. „Es kann nicht ander» sein*, rang eS sich au» dcrselben hervor; „wenn Du einen Andern liebst, kannst Tu mich zuiückstoh n! Einen Andern! Sag jetzt Tausend Mal nein, und ich w rde eS doch glau ben, daß Dein Herz von einem Andern weiß!* Ihre Rahe, ,hr Entschluß war gewonnen — sie richtete sich stolz auf. „Unv wenn e» wäre, so trüge ich allein die Schuld und nicht dieser Mann, und allem trüge ich auch alle- Leid, was daraus entspränge!* „Ha*, unterbrach er sie, „so gest.hst Du also ein, duß Du ihn, jenen Mann liebst?* Sie schwieg, aber nur einen kurzen Augenblick, dann sagte sie: „Wenn Tu einen Trost, eine Genugthuung darin finden kannst, daß Tu nicht allein unglücklich b st, f» magst Du wissen, daß ich Dein Weh «heile. Ich hab« Lelegraphischt Nachrichten. Berlin, Montag, 20. November,Mittag-. (Tel. d. Dresdn. Jeurn.) Der russische Minister de- Aus wärtigen, Geb. Rath v. Giers, ist von Varzin hier eingetroffen und bleibt heute und morgen hier. Heute Mittag- empfing ihn Se. Majestät der Kaiser in Audienz, und wurde Hr. v. Gier- Heute auch zur kaiserl. Tafel geladen. Morgen findet ihm zu Ehren rin kleine- Diner beim geben wirst * „War soll ich vergeben?' rief er leidenschaftlich au». „Den Brief, den Du mir schriebst? Nimm ihn zurück Virginie, und ,ch will zu vergessen suchen!* Sie schüttelte den Kopf „Den Brief mußte ich schreiben, Oskar; und e» steht kein Wort in ihm, da» ich in irgend einer Stunde von ollen, die ich noch zu leben habe, ander- sogen würde!' „Go bist Du falsch gegen mich geweien!' stieß er hervor; „Du hast mich getäuscht, al» Du vor wenig Wochen erst Deine Hand in die meine legtest!' Inseratenpreis« r k'ür clen Naum einer gespaltenen Lstitrsils 20 T'k. Onter „Lingesr.nät" üis Leits 50 ?k. Lei liebelten- uuct Litiervsatr 50 H Lrsedelnenr ILglicb mit ^nsnnbms 6er 8onn- unü k'eiertag» übende für Usv tolgenäen lag. Iw gLnisn äeut-ebcu Nsicü»: Mnlicb ziark. »/. ,»krt»cb: 4 lilnrlc 50 ?t. , x, ... , istempelrusoklag tunru. t-lnretus Nummern: 10ks. Wandlungen. Novelle von F. L. Reim ar. (Fortsetzung) „Virginie*, rief er au», und vor Zorn und Schmerz bebte seine Stimme; „so zeigst Du mir, daß Du mich hassest?!* Ihre Arme fielen nieder; auch ihre Augen senk- ten sich. Inserateannnadw« »ns^Iittsr Letpitg: Zr. Lraniktetter, Coiowi—ionLr äe, l)re»äner Journal»; Lamdorg v«rNa-Vi.a - Frankfurt ». H : Äaasenstein t V»ritn-Vi»» U»wd»rg- ?r»g-I.«>p»ig ?r»ukt»rt «. H. Hünnk-n: v-rlm: /-»vakilienttant, Nr-ms»: D Lc/i/ott«; Lr»»i»»: Z. LtanAen'» Lurean kr»»kturt » A : A ZarAer'eckv Lnckkanälung; 0SrM»: </. LtUtter; Urnvovsr - (7. §ctiu«»ter, N«rNo-kr»»ktnrr ». N nr»ug»rr: Daube l»(7o., u»md»rg: Äeiner. Svrausgedvrr LSoigl. Lxpeüition äe» liresäver Journal», vresäon, Lvingerstra»»« Ho. 20. waS hierdurch bekannt gemacht wird. Dresden, den 15. November 1882. Der Präsident des Königl. Sächs. Oberlandesgerichts. In Stellvertretung: Klemm. von Dallwitz. ziehung seine Ueberzeugungen und Zukunft-träume zu verändern! Hier — einer der überoachtrn und durch fühlten Gedanken. In m»r erwachten Lube und größte Hochachtung sür die Ostseeprovinzen, welche ich 20 Jahre vorher in der Hitze patriotischer Entrüstung vei fluchte, weil sie sich nicht vom Feuerbrande de» Liberalismus und Fortschritts ersoffen ließen. Sie ließen sich nicht hinreißen zum allrussischen Freudenmahl der Reformen — da» ist wahr; dafür milchten sie sich aber auch nicht iu jene Orgle politischer Enianung und Zersetzung, welche die russische Intelligenz 20 Jahre später für den 1. März ,e»f machte. Kann man da» vergess n? D«e Macht Rußland» diente dort nicht al» Zielicheibe für Schmähungen. Da» Gericht entehrte »n seinen öffentlichen Sitzungen keine Diener des Kaiser», Fa milienväter und Geistliche. D e Presse trug nicht zur Zersetzung aller Schichten de» Volks- und StialtlebenS bei. Die Schute uno Uinversilät hielten ihre Welt der W ssenschast und D »ciplin rein von politischen Bestrebungen und Unruhen. Der NihiliSmu» ist über die Grenzen de» Oftseegeblete» nie gedrungen, und e» wurden dort nicht Hunderte und Tausende von Törsein durch Feuer vernichtet. N rgendS wurde Diebstählen durch liberale Avoocaten da» Wort geredet; nirgend» wurden die Kronkassen beraubt, die communalen, landschaftlichen oder bäuerlichen Gelder gestohlen. Nirgend» litten die Bauern durch Hunger oder unter den Folgen von Steuerrückstänven — kann das wohl vergessen werden? Kann man endlich, wenn man diese letzten 20 Jahre miterlebt hat, die Hunderte Deutscher au» den Ostsee- Provinzen vergiften, die mit Jedem von uns in Be rührung getreten sind in verschiedenen Stellungen de» StattSleben» in Rußland und von denen wir selbst sagten und sagen, sie seien Russen geworden; ja — Russen, aber nur in allen unsern guten Eigenschaften. . . Deutsche Namen aber hat Niemand von un» in den langen Listen der Nihilisten, Socialisten, Anar chisten — und der ehrlosen Diener der Regierung und der Gesellschaft in Ruß and gefunden. Bel dieser Ge legenheit sühre ich einen ipeculleo Umstand an. Könnte ich persönlich z. B. v rgessen, daß 1876 währeno de» Kriege» der Serben gegen die Türk n, al» ich gerade in Reval war, Reval mit dem Ritter jchattshauptmano an der Sp tze, zum Besten der verwundeten russischen Freiwilligen und der Slawen an einem Abend mehr zusammenbrachte, als viele russische Gouvernement»- städtel Ich sah die baltischen Deutschen später im Kriege, al» Regimentskommandeure, Compagniechefs, ErcadronScommandeure, Subalterne, in der Front, in den Lazarethen — al» Brüder jede» Russen mit Leib und Seele. Ich sah auch die Ostseeplovlnzen mit lhren Schulen; ich traf aus den vorzügltchen Wegen keine Bett ler; ich sah, baß dort die Oldnung mcht zur Unord nung und die Unordnung nicht zur Ordnung ge worden. . . . Und nachdem ich da» Alle» gesehen, überdacht und durchgesühlt, lege ich nur die Frage vor: wo ist der Beweis dafür, daß j.tzt, gerade jetzt für uns und gerade für un» jener historische Augen blick gekommen ist, mtt G-walt, Drohungen und Er bitterung in die wohlgeordneten und ruhigen Ostsee- lande einzubrechen, um dort mtt aller Gewalt sociale und nationale Fragen an die Oberfläche zu ziehen und gordische Knoten zu zerhauen, welche im Laufe von Jahrhunderten vom historischen Leden eine» ganzen Gebiete» geschürzt worden sind? Zeitungsartikel und Correipondenzen aus diesem Gebiet? Sollen da» etwa die Beweise sein? Andere aber giebt e» nicht. . . . E» sind unzweifelhafte Hinweise vo, Händen, daß nach vielen Setten hin die Ostjeeplovinzen der Veränderung, der Umgestaltung und Annäherung an da» Geordnete und Gesunde im russischen Staatsleben bedürfen. . . . Wir fehen in jenem Gebiet inmitten der reichen luthe rischen Gemeinden — dle orthodoxe Koch: bettelarm dastehen. . . Sind aber daran dle Deutschen schuld? Ämtlicher Sheil. Dresden, 20. Novembcr. Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Prinz Georg sind gestern Abend nach 11 Uhr von Berlin hier wieder eingetroffen. Dresden, 16. November. Se. Majestät der König haben dem L hrer und Organisten Friedrich Wilhelm Weber m Hart-nftei. das Verdienstkreuz Aüergnädigst zu verleihen geruht. , Bekanntmachung. Zu SchwurgerichtSpräfibenten für die im ersten Kalenbervimeljahre 1883 beginnende Sitzungsperiode sind nach tz 83 des GerichlSversaftungsgesetze» vom 27. Januar 1877 ernannt worben:
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