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Dresdner Journal : 17.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188210172
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821017
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821017
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-17
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 17.10.1882
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irsv tion-hilsitturßeiter, als Bureauasfistent N. Klasse in Dresden; Otto Friedrich Ziegenhorn, zeither Ex- peditionShilfsarbelter, al» Aufseher I. Klasse in Rott werndorf. VetriebSergelmisie der kö»igl. Staatteise»- bah»e». Monat September 1882. Beförderte Personen .... Anzahl 1887403 Einnahme au» dem Personen verkehr Mark 1919 763 Beförderte Güter icg 818183000 Einnahme au» dem Güterverkehr Mark 3570 611 Einnahme au» sonstigen Quellen - 263 580 Gesammteinnahme . . - 5 753 954 Dresdner Nachrichten vom 16. October. — Am 22. d. MtS. werden die Parochianen der Friedrichstadt da» erste Mal wieder dem Gottesdienst in ihrer Parochialtirche anwohnen können, nachdem der mit derselben vorgenommene Umbau nunmehr vollen det ist. Der WeihegotteSdienst beginnt früh um 9 Uhr, wobei Sup. Or. Franz die Weihrede, Pastor Schulze aber die Predigt halten wird. Zur bleibenden Er innerung an diesen Tag soll die Kirche nach dem ersten Evangelisten fortan MatthäuSkirche genannt werden. — Von Interesse ist, daß eine Anzahl größe rer Firmen der innern Neustadt, welche von der An nahme auSgehen, daß der jetzige Durchgangsverkehr der Pferdebahnen die Geschäfte in der innern Neu stadt, Hauptstraße rc. schädige, eine Petition an die hiesigen städtischen Collegien gerichtet hat, mit dem Er suchen: „Dieselben wollen beschließen, den Rath zu Dresden zu veranlassen, bei der Direktion der Dresdner Straßenbahn dahin vorstellig zu werden, daß aus allen Pferdebahnlinien bi- Neustädter Markt oder Mitte der Hauptstraße und vies vorsa nur ein Tarifsatz von 10 Pf. erhoben werde * (f. d. Jnseratentheil). D Der Kinderbeschäftigungsverein für Neu- und Antonstadt-DreSden beging am vorigen Donnerstag das Fest seine- 25jährigen Bestehens durch einen FestactuS im BereinShause, Louisenstraße 37, dem die Stadträthe Heubner, Kuntze und Geyer sowie viele Freunde der Anstalt beiwohnten und in welchem da» Vorstandsmitglied Pastor Or. Sülze die Festrede hielt. Durch die Freigebigkeit Ihrer Majestät der Königin, der hohen Protectorin de» Verein«, war den Kindern derselben, nahezu 300 an der Zahl, eine Fest freude bereitet worden, die in Tolkewitz in dem Donath'- scheu Etablissement „Neue Welt" zur Ausführung kam. Da» Fest verlief bei Spiel und guter Beköstigung der Kinder in ungetrübter Freude, die durch die Mit- theilung de» langjährigen Vorstandes Direktors Or. Friedrich Krause, daß soeben eine nicht genannt sein wollende Freundin der Anstalt ihm für dieselbe als Geschenk 1500 M. übergeben habe, erhöht wurde und in einem von dem VereinSkassirer Hagedorn am Schlüsse seiner Ansprache ausgebrachten Hoch auf die hohe Protectorin, die nimmermüde Freundin der Armen ihren Gipfelpunkt erreichte. Ihre Majestät die Königin hat in den Herzen der jugendlichen Arbeiter durch Ihre Gnade ein unauslöschliche» Andenken zurück gelassen. s Laut amtlicher Mittheilung ist auf der ober- italienischen Strecke Udine-Venedig der Gesummt.» verkehr wieder eröffnet, ebenso können Eil- und Frachtgüter nach Italien unbeschränkt angenommen werden, und werden dieselben zu den Normaltarifen befördert. — Soeben ist im Verlage der Albanus'schen Druckerei in Dresden der Bericht über die Thäng- keit des Frauenverein» für Striesen seit seiner Gründung erschienen. Der Zweck de» am 3. Juni 1880 gegründeten Verein» ist die Beaufsichtigung de» ZiehkinderwesenS, eine um so dankenSwerthere Auf gabe, al» e» ja bekannt ist, welcher Unfug, um nicht mehr zu sagen, gerade in dieser Beziehung häufig getrieben wird. Der öftern Controle durch die Vor- stand-damen ist e» zu verdanken, daß der Verein durch sein Eingreifen so Manches bessern konnte, im Ganzen und Großen war aber der Verein, abgesehen von einzelnen Klagen, mit den Bemühungen der Zieh- ältern, für da» geistige und körperliche Wohl der ihnen anvertrauten Wesen zu sorgen, zufrieden. Seit dem 2. April 1880 übernahm der Verein al» zweite Aufgabe die Leitung und Beaufsichtung der Striesener Kinderbewahranstalt. Auch über diese Thätigkeit hat der Verein nur Erfreuliches zu berichten. Außerdem hat der Verein am 23 December 1880 durch eine WeihnachtSbescheerung würdigen und sehr betagten Personen und durch eine ebensolche am 19. December 1881 armen Kindern Striesen» eine Festfreude bereitet, sowie zu Ostern diese» Jahre- 18 arme Eonfirmanden au» Vereinsmitteln ganz oder theilweise emgekleidet. Diese» segensreiche Wirken de» Striesener Frauenverein» macht e» wünschenSwerth, daß ihm von Seiten de» Publicum» in jeder Weise die vollste Anerkennung und thatkräftigste Unterstützung gewährt werde. 88 Nach sächsischem Jagdgesetz darf von heute ab auch da» weibliche Rehwild geschossen werden und außer den Krammetsvögeln, für welche die Schonzeit noch bi» zum 15. November dauert, darf nun alle- jagdbare Haar- und Federwild erlegt werden. L . Im Erzgebirge ist gestern Nachmittag» und Abends der erste leichte Schnee für diesen Herbst gefallen, nachdem auf dem eigentlichen Gebirgskamme selbst allerdings schon vom 22 zum 23. September wiederholt einzelne Schneeflocken, mit Regen unter mischt, niedergegangen waren. provinzialnachrichten. D Leipzig, 15. October. Während der mit ge stern zu Ende gegangenen diesjährigen MichaeliS- messe wurden beim hiesigen Polizeiamte überhaupt 20693 Fremde, gegen 20575 in der vorjährigen Michae.iSmesse und gegen 21056 in der diesjährigen Ostermesse, angemeldet. Die Zahl der zur Anzeige gekommenen Taschendiebstähle belief sich während der diesjährigen Michaelismesse auf 19, mit 210 M. Baarschaft und 3 Uhren, während in der vorjährigen Michaelismesse 24 dergleichen Diebstähle mit 163 M. Baarschaft und 3 Uhren, in der diesjährigen Oster messe aber 16 Taschendiebstähle mit 135 M. baar und 1 Paar Ohrringe angezelgt wurden. — Schon seit einiger Zeit beschäftigen sich der Rath und die Stadt verordneten mit der Frage der Herstellung einer öffentlichen Eisbahn durch Bewässerung irgend einer in der Nähe der Stadt gelegenen städtischen Areals. Der Zweck geht dahin, daß auch den ärmeren Kreisen der Bevölkerung Gelegenheit gegeben werde, sich dem Vergnügen des Schlittschuhlauf» hingeben zu können. Die Angelegenheit gelangt in der nächsten Sitzung des Plenums der Stadtverordneten zur Be- schlußsassung. — Durch den Zusammenbruch eine» TheileS de» Gerüste» beim Kircyenbau im Nachbar orte Lindenau verunglückten 3 Maurer, von denen 2 anscheinend schwere Verletzungen davontrugen. Leipzig, 15. Oktober. (L. Tgbl.) Die letzte.« Tage haben in einer für die Stadt Leipzig hochwich tigen Frage eine Entscheidung herbeigesührt. ES hat nämlich das kömgl. Ministerium des Innern dem Beschlusse des Rathes und des Stadtverordnetencolle- giums, aus städtischen Mitteln ein öffentliche» Schlachthaus zu erbauen und den Schlachtzwang einzuführen, seine Genehmigung ertheilt. An dem OrtSstatut, welches den Schlachtzwang einzuführen be stimmt ist, sind nur nebensächliche Aenderungen noch vorzunehmen. Das Projekt der Fleischerinnung, welche bekanntlich ebenfalls ein CentralschlachthauS errichten wollte, ist durch diese neueste Wendung der Dinge thatsächlich hinfällig geworden. — Am vorgestrigen Nachmittag geriethen auf der Straße zwischen Prö del und Zwenkau der Ziegelarbeiter Müller und der Knecht Heinhold miteinander in Streit. Beide saßen auf den von ihnen geführten Wagen und schlugen mit den Peitschenstöcken aufeinander lo». Hierbei fiel nun Müller von seinem Geschirr herunter und unter den Wagen, dessen Räder über den Verunglück ten hinweggingen und demselben schwere Ver letzungen zufügten. Zwickau, 15. Oktober. (Zwick. Wchbl.) Vor gestern Nachmittag in der 5 Stunde ist der 5 jährige Sohn des Maschinenwärter» Bruno Winkler m Schedewitz hinter dem Hause Nr. 3 in den Mühl graben gefallen und bei der Fabrik der Herren Jung L Simon leider todt aus dem Wasser gezogen worden. Crimmitschau, 14. Oktober. (Crimm. Anz.) Letzte Nacht war unsere Pleiße wieder einmal zum reißen den Strome angeschwollen und hier und da aus ihren Ufern getreten. 'Heute früh 5 Uhr war der Wasserstand ein so hoher, wie er bei den letzten Hoch wassern nicht erreicht worden. Emen Grund für das rapide Steigen der Pleiße kann man wohl nur in Unwettern finden, welche in der Gegend von Werdau niedergegangen sein mögen. Dort müssen die Regen güsse letzte Nacht fürchterlich gewirthschaftet haben. So sahen wir heute früh an der überbauten Brücke zwei vom Hochwasser herbeigetriebene sog. Schleisstege und Baumstämme, die sich dort angestaut hatten. Die Stege sollen in Wahlen resp Neukirchen weggerissen worden sein. Letzte Nacht schon will man einige» HauS- und Wirthschaft»geräth bemerkt haben, welche» auf der Pleiße kommend weiter fortgeführt wurde. Jedenfalls haben die neuesten Niederschläge anderwärt» einen ernsteren Charakter al» bei un» gehabt, sonst hätten sie nicht von Folgen, wie die angedeuteten, be gleitet sein können. * Crimmitschau, 15. Oktober. In unsrer Stadt sowie den Nachbardörfern Wahlen und LeitelS» hain hoben in einigen Fabriken gestern Arbeitsein stellungen stattgefunden. Werdau» 15. Oktober. (Werd. Tgbl.) Gestern früh in der 7. Stunde wollte der 17 Jahre alte Schuhmacherlehrling Hermann Meile aus Grün hain ein auf dem Wasser schwimmendes Bret in der Nähe der Brücke in der Leipzigerstraße aus der Pleiße ziehen. Derselbe aber hatte hierbei das Unglück, in den starkangeschwollenen Fluß zu fallen und zu er trinken. Bei dem starken Strome deS Wasser» war an eine Rettung nicht zu denken. Der Leichnam de» Verunglückten ist bis Mittag noch nicht aufzufinden gewesen. Marienberg, 15 Oktober. (Erzgeb. Nachr.-B!.) Am Mittwoch Abend gegen 10 Uhr deutete Feuer schein nach Westen ein Feuer an. Wie wir erfahren, ist das frühere Zechenhau» „Alte 3 Brüder" durch Feuer vollständig zerstört worden. Den beiden Familien, welche dasselbe bewohnten, ist, da bei der hölzernen Bauart deS Gebäudes das Feuer sich rasch verbreitete, fast sämmtliche Habe mit verbrannt. Brand stiftung »st unzweifelhaft und soll auch bereits ein Individuum al» verdächtig erscheinen, daS Feuer an gelegt zu haben. Lößnitz, 12. Oktober. (Annab. Wchbl.) In einem unbewachten Augenblicke verbrühte sich vorgestern daS in der Wohnstube mit Spielen beschäftigte und sich unbemerkt dem Kochofen genäherte 1 Jahr alte Kind des Strumpfwaarenhändlers Aug. Päßler hier, mit einem Topf heißen Wassers, welches dasselbe im Moment des Hinstellens erfaßte und sich damit übergoß. Zum großen Leidwesen der bedauernSwerthen Aeltern ist dasselbe heute an den erhaltenen Brand wunden und hinzugetretenm Krämpfen gestorben. Plauen i. V., 14. Oktober. (Voigtl. Anz.) In folge mehrtägigen anhaltenden RegenwetterS haben wir abermals Hochwasser. Die Elster und die Syra sind wieder auS dem Belte getreten. Die Steigung der Elster war rn vergangener Nacht eine bedeutende, sie betrug in wenigen Stunden 1 m. Heute Vormittag war der Wasserstand wieder k m gefallen, da es aber immer noch regnet, steht ein aber maliges Steigen bevor. Die untere Stadtmühle hat auch diesmal wieder den Betrieb wegen Stauwassers im Mühlgraben einstellen müssen. Die untere Aue ist überschwemmt. Pirna, 15. Oktober (Pirn. Anz.) Vorgestern Mittag brannte HauS undScheune deS Gutsbesitzer» Pauffler in Markersbach vollständig ab. Da die benachbarte Hellendorfer Spritze noch rechtzeitig eintraf, so gelang es, die hart bedrohte Kleditz'sche Bret- und Mahlmühle zu retten, wodurch große» Unglück durch Weitergreifen des Feuer- abgewendet wurde. Die Thätigkeit und Umsicht der Markersbacher und Hellen dorser Löschmannschaft verdient alle- Lob; infolge der Lage deS Dorfes konnte weitere fremde Hilfe erst ein treffen, nachdem das Feuer bereits im Nledergehen begriffen war. Der Abgebrannte wird allgemein be klagt, die Scheune, in welcher das Feuer ausgekvmmen, barg den ganzen Ernteertrag des Calamitosen. Ver sichert ist nichts. Das Feuer soll durch Kinder, die mit Streichhölzchen gespielt, veranlaßt worden sein. * Bautzen, 15. Oktober. Der Mörder Bock hat auch den am 3. September an dem 60jährigen Tuch macher I. G. Benjamin Münnich in Kamenz bis jetzt unaufgeklärten Mord als seine That einge standen. vermisch les. * AuS Emden vom 14. d. schreibt man der „Wes.- Ztg.": Ein grauenhafter Mord, über dem bislang noch das tiefste Dunkel schwebt, ist am Morgen deS 12. d. M. in dem benachbarten Flecken Greetsiel verübt wor den. Der daselbst mit einer Magd zusammen woh nende 82 jährige Superintendent a. D. Leding wurde Morgens zwischen 7 und 8 Uhr in seinem Bette todt aufgefunden. Bei näherer Untersuchung der Leiche entdeckte man an derselben eine breite tiefe Wunde im Unterleib, auS welcher die Gedärme hervorgedrungen waren. Einige Stunden später öffnete sich der festge- schloffene Mund der Leiche, und fand man in dem selben ein dickes schwarzseidene» Tuch, da» mit großer Gewalt in den Hals hinerngezwängt war. Uebcr die näheren Umstände ist Folgende» bekannt. In der Nacht vom 11. zum 12. hat eine zu Eilsum wohnende ver- heirathete Tochter de» Ermordeten bei demselben ge wacht, da derselbe wegen schwerer Erkrankung auch der nächtlichen Bedienung bedurfte. Gegen H6 Uhr hat sich dieselbe nach oben begeben, um sich schlafen zu legen, nachdem sie vorher der Magd aufgetragen, noch einige Zeit auf ihren Vater zu achten und al-dann zum Melken der in der Weide befindlichen Kühe zu gehen. Die Magd hat sich darauf reichlich eine halbe Stunde lang in der vor dem Lcding'schen Schlafzim mer befindlichen Wohnstube aufgehalten, Hot gehört, daß der alte Mann sein Morgengebet verrichtete und hat sich alsdann zum Melken begeben, nachdem sie die HauSthüre abgeschlossen und den Schlüssel zu sich ge steckt hatte. Al» sie nach etwa einer Stunde wieder zurückgekehrt, kommt auch die Tochter wieder nach un ten und fragt, ob ihr Vater seinen Kaffee noch nicht verlangt habe. Die Magd verneint die», worauf sich die Tochter in das Schlafzimmer de» Alten begiebt. Da Letzterer kein Lebenszeichen von sich giebt, wird die Magd herbeigerufen, welche ebenfalls kein Lebenszeichen wahrnimmt und sofort zu einem benachbarten Ver wandten eilt. Dieser emdeckt sogleich Blut im Gesicht der Leiche und findet beim Zurückschlagen der Bett decke die Wunde. Die Obduction soll ergeben Haden, daß der Tod durch Verblutung eingetreten. Ein Messer oder sonstiges Instrument, womit die Wunde beigebracht worden, ist nirgends aufgesunden, auch liegen keine Momente für die Annahme vor, daß eine fremde Person während der Abwesenheit der Magd ins HauS habe gelangen können, da Thürrn und Fenster m gewohnter Weise verschlossen gewesen, ebenso wenig liegt ein Raub vor. So steht man, selbst nach dec gestrigen gerichtlichen Untersuchung, vollständig vor einem Räthsel, das jedenfalls nur durch einen Zufall oder ein Geständniß gelöst werden wird. * Wie aus Bremerhaven gemeldet wird, brach auf dem Dampfer „Frankfurt" deS norddeutschen Lloyd am 14. d. Abends 6 Uhr bei der Hintern Luke Feuer aus. Die Leute sind alle gerettet; da» Feuer wurde noch Abends gelöscht. Der Schiffskörper ist durch dar Feuer, die Ladung durch das eingedrungene Wasser stark beschädigt. * Die Katastrophe auf der Popowka „Nowgorod" soll nach Angabe russischer Blätter ein Act der Rache sein. Ls wird erzählt, daß der bei der Explosion umS Leben gekommene Unteroffizier Tichonin, welcher des Diebstahls beschuldigt war und vor Gericht gestellt werden sollte, am 29. September wiederum von einigen Matrosen auf einem Diebstahl ertappt wurde. Die Matrosen äußerten die Absicht, beim Commandeur der Popowka hierüber Klage zu fühlen. Da sagte Tichonin: „Wartet, ihr werdet an mich denkenI" Auf unerklärte Weise ist eS ihm darauf gelungen, eine der in der Mmenkammer befindlichen Minen zum Sprengen zu bringen. Statistik und Votköwirtijschaft. Von spanischen Behörden sollen folgende Liefe rungen beziehentlich Unternehmungen im Submissions wege vergeben werden: 1) am 21. Oktober dieses Jahres, von der Direktion der Hafenarbeiten zu Valencia die Liefe rung v^n zwei Baggermaschinen, 2) am 6. November dieses Jahres, Mittags 12 Uhr, beziehentlich Nachmittags 1 Uhr, von dem Magistrate zu Orviedo die Herstellung zweier eiserner Markthallen zum Taxwerthe von 94128 pouvt»» 33 et», und 99 301 xsoetu« 48 ots *) 3) am 16. November dieses Jahres, Nach mittags 2 Uhr, vom Artlllenedepot zu Madrid die Lieferung von 22000 Bayonnetscheiden. *) circa 76 »v» beziehentlich 7S44I Mart. * Eisenbahnen: Berlin, 15 October Die Betriebs einnahmen der Berlin-Dresdner Eisenbahn betrug«« im Monat September d. I. 88 5 «4 M im Personenverkehr, i»7 438 M. (einschließlich sonstiger Einnahmen) im Güterverkehr. Zusammen Lldüüü M., d. i. 6387 M mehr als im Vorjahre. Die Gesammteinnahme vom April bis mit Ende September d. I. beträgt t 40« 840 M, d i »3386 M. weniger als in demselben Zeiträume deS BorjahreS. (Fortsetzung in der Beilage.) ^lNtzkjaudteb. Kautschukstempel in sauberster Ausführung em pfiehlt die Schablonenfabrck von Gebr. Protzen, Dresden, Landhausstr. 6. herrschenden Künstler her. Die Figur ist ungefähr von halber Lebensgröße, da- Bild selbst 1,1 w hoch, 74 em breit und von einer einfachen Umrahmung umgeben. DaS wiedergefundene Gemälde, wie da- den Ein gang der nahen Kirche bildende bekannte romanische Portal sind vielleicht noch die einzigen vorhandenen Zeugen au» den dunkeln Tagen der ersten Entwicke lung de» Kloster», dessen Gründung in da» 9. Jahr hundert fällt. * In München hat am 15. October der Schluß der Elektricität-auSstellung durch den Lultu»- Minister v. Lutz in der programmmäßigen Weise statt- gefunden. * In Nürnberg ist am 15. d. unter den üblichen Förmlichkeiten, Reden und Verkündigung von Ordens verleihungen die „bayersche Landesausstellung" geschlossen worden. Sowohl der StaatSminister Frhr. v. Feilitsch, al» der Director Stegemann ergriffen dabei zu längerer Aussprache do» Wort. Ersterer sagte unter Anderm: „Se. Majestät der König haben allerhöchst zu bestimmen geruht, daß am heutigen Tage die feier liche Schließung der bayerschen Lande»industrie-, Ge werbe- und Kunstau»stellung durch den königl. StaatS minister de» Innern vorgenommen werde. Unter dem Protectorat de» Königs hat sich diese» großartige Unternehmen in allen seinen Stadien zur lebhaftesten Befriedigung vollzogen. Mit goldenen Lettern wird die bayersche Lande»au»stellung de» Jahre» 1882 in Heu Annalen der vaterländischen Geschichte verzeichnet werden. Sie wird ein bleibendes Denkmal bilden für den Stand und die EntwickelungSgejchichte unserer Industrie, der Gewerbe, wie der Kunst. Groß war die Mühe und Arbeit, aber groß ist auch der Erfolg. Wurde durch die Ausstellung in glorreicher Weife constatirt, was Bayern auf den bezeichneten Gebieten zu leisten vermag, und hat sich Bayern hierdurch die allseitige und größte Anerkennung rm In- und AuS- lande erworben, so ist insbesondere auch als bedeut samer Erfolg hervorzuheben, daß durch dieselbe eine erfreuliche Erweiterung deS Absatzgebietes der Producte heimischer Arbeit erzielt wurde. Gleichzeitig hat aber auch das Ausstellung-Unternehmen anregend, belehrend und auf klärend gewirkt und in allen detheiligten Kreisen eine Aufmunterung zu weiterer Vervollkommnung hervor, gerufen. Ich darf in dieser Richtung nur an den großen Zufluß von Menschen aus allen Kreisen der Bevölkerung, insbesondere an die große Anzahl jener Besucher erinnern, welche sich em ernstc- Studium der AuSstellungSobjecte zur Aufgabe gemacht haben. Diese großartigen Erfolge sind hauptsächlich jenen von Pa triotismus beseelten Männern zu danken, welche in opferwilliger Weise in rastloser Mühe und Arbeit bei dem Unternehmen mitgewirkt haben. Es sind die» zunächst die Mitglieder de- bayerschen GewerbemuseumS, deS LandeScomitös und des Preisgericht», e» sind fer ner alle jene Personen, welche außerdem thatkräftig den großen Gedanken zur Verwirklichung gebracht ha ben. Weder die Last der Geschäfte, noch Schwierig keiten aller Art, ja selbst vielfache Angriffe und An feindungen waren im Stande, diese hochverdien ten Männer in ihrer mühevollen Arbeit zu beirren." Die Verlesung der Ordensvertheilung an mehrere je ner, bei der Ausstellung werkthätigen Männer folgte der Rede. * Am 3. d. wurde, wie man auS Klagenfurth berichtet, da» allen Alpenreisenden hochinteressante Glocknerhau» für diese Saison geschlossen. Das selbe ist in diesem Jahre von 1200 Personen besucht worden, welche Ziffer eine hohe genannt werden muß, wcnn man bedenkt, daß der August schlechte- und der September noch schlechtere» Wetter brachte, und die traurigen Wasserverheerungen schließlich jeden Verkehr dahin lahmlegten. Wie in jedem Jahre, so wurde auch Heuer daS Schmindmaß deS PasterzengletscherS vom 2. October 1881 ab gemessen und wurden auch neue Marken gezogen. Der Gletscher zog sich die» Mal mehr als im Vorjahre zurück, und zwar am Nordrande bei der Freiwand um 7,45 m, am Ost- raud: nächst dem Pfandlbache um 5,45 m, am Süd- rande nächst den Möllquellen um 7,5 m und in der Mitte am steilen Elisabethfelsen verlor seine EiSmäch- tigkeit 10 w, so daß ein mittlere» Abschmelzen von 7,6 w für diese» Jahr resultirt. Um die Art und ferner die mittlere Geschwindigkeit der Bewegung de» Gletschers bei seiner heutigen E Smasse beobachten zu können, wurde am oberen Ende eine gerade Linie von der Hofmann»hütte quer über den Pasterzenboden gegen die Basi» deS Großglockner» mit Pflöcken ab- gksteckt. Bei dem Glocknerhausr (2101 w) war in diesem Jahre die mittlere Temperaturwärme 4,48 Grad Lelsiu», die höchste 14 Grad Am 30. September wüthete ein furchtbarer Orcan auf der Höhe, welcher Steine gegen da» GlocknerhauS schleuderte. * DaS nationaltschechische Prager Blatt die „Na- rodni Listy" stoßen folgenden drolligen Schmerzen», schrei au»: „Wir constatiren hiermit, daß bei den Proben im tschechischen LandcStheater Jeder bi» auf geringfügige Ausnahmen deutsch spricht und ins besondere die Damen durch eine unausrottbare Nei gung zur zweiten Landessprache sich auSznchnen. Weder die Intendanz, noch die Direction, noch das Confortium that bi» jetzt Schritte, um die deutsche Sprache als die officielle Sprache bei den Proben des tschechischen LandeStheaterS zu beseitigen." * DaS deutsche Theater in Moskau wurde am 13. October durch „Emilia Galotti" mit sehr lebendigem Erfolg eröffnet. * W-e in New-Iorker Zeitungen berichtet wird, thun im äußersten Norden die Büffel dadurch Scha den, daß sie sich an den Telegraphenstangen reiben. Die Amerikaner sollten dem Himmel danken, daß e» überhaupt noch einige Büffil giebt. Nachdem die neuen Herren Amerika- ihr eigene- Land beraubt, den letzten Baum umgehauen und erst im vorigen Jahre so viele Büffel erlegt haben, daß man deren Zahl aus 250000 berechnet, müssen die übrig gebliebenen in der öden Prairie die Telegraphenstangen aus'uchin, um sich überhaupt an irgend etwa- reiben zu können — ein satirische« Bild aus die Verhunzung der Natu.fälle zu Gunsten momentaner niedriger Geldspecumlion.
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