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Dresdner Journal : 20.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188210201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821020
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821020
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-20
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 20.10.1882
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aufweisen, nachdem zwischen der Stadt Leipzig und der ReichSregrerung ein Uebereinkommen über den auszu- führenden Bau getroffen worden ist. Wurzen, 18. Octobrr. (Wurz. Wchbl.) Heute Vormittag kurz vor 8 Uhr ging da- vor einen leeren Wagen gespannte Pferd de» Fleischer- Kaltofen hier durch und nahm, den Wagen mit sich ziehend, seinen Weg im Trabe durch da- enge Gäßchen unter der Tanne. Leider ist hierbei die hochbejahrte verw. Schuh macher Albrecht überfahren und so erheblich am Kopse verletzt worden, daß der Tod bald eintrat. Grimma, 18. October. (Grimm. Wchbl.) Am 16. d. M. benutzten nach beendeter Arbeit 9 beim Bau der Trebsener Brücke beschäftigte Arbeiter einen Kahn, um über die Mulde zu setzen. In der Mitte deS Flusses stieß der Kahn, da der Führer de- Fahrens unkundig, an die JnterimSbrücke an, zerbrach, schlug um und sämmtliche Insassen fielen in das Wasser. Hiervon wurden 7 Personen gerettet, 2 aber ertran ken. ES sind dies tue Maurer Müller von Trebsen und Goldammer von Alteuhai«. B Chemnitz, 17. October. Die bei der in Ber lin beabsichtigt gewesenen Ausstellung auf dem Ge biete der Hygiene von hier hmgesandten Ausstellungs gegenstände sind bei oem Brande der Halle insgejammt zu Grunde gegangen. Jndeß hat der Stadtrath be schlossen, sich bei der im nächsten Jahre stattfindenden Ausstellung wieder zu betheiligen. — Zwischen der kmserl. Oberpostdirectwn zu Leipzig und dem Siadt- rathe hier ist wegen Führung der LeuungSdrähte der Fernsprechanstalten über die Straßen und Plätze der Stadt rin Abkommen getroffen worden. — Am 25. d. soll zum Besten der Kasse des hiesigen Albert- zweigvererns ein größeres Concert stattfinden, dessen Ausführung in dankenswerther Weise ewige Mitglieder deS königl. Hostheaters zu Dresden über nommen haben. — Das hiesige Standesamt ver ursachte im Jahre 1881 einen Unterhaltungsaufwand von 10329 M. Nach Kürzung der daselbst erzielten Einnahme an 1867 M. hatte die Stadtkasse mithin einen baaren Zuschuß von 8462 M. zu leisten. ES wurden im Jahre 1881 daselbst 4395 GrburlSfälle, 488 mehr als im Jahre vorher, und 3298 Sterbe fälle, 181 mehr, registrirt. Eheschließungen haben daselbst 932 stattgesunden, 136 mehr. Werdau, 17.October. (Werd.Tgbl.) Der Leich nam des am Sonnabend w der Pleiße ertrunkenen Schuhmachergehilfrn Meile soll, wie wir hören, gestern bei Gößnitz aufgefunden worden sein. Glauchau, 18. October. (Glauch. Tgbl.) Vor gestern Abends 8 Uhr ist der Weber Franz Oskar Tröger in Mülsen St. Jakob im Mühlgraben dort nahe dem Trözer'schen Hause todt aufgefunden und dessen Leichnam polizeilich aufgehoben worden. Tröger, im 29. Lebensjahre stehend, verheirathet und Vater von 2 Kindern, ist muthmaßlich infolge seines durch lange Krankheit herbeigeführten Schwächezustandes ins Wasser gefallen. Crimmitschau, 17. October. (Crimmitsch. Anz.) Ein recht beklagenswerther Unglücksfall hat sich gestern Nachmittag in der Uhlig'schen Fabrik zu Lei- telshain zugetragen. Dort war der Fabrikarbeiter Lange von hier mit dem Raspeln von Farbeholz be schäftigt. Durch einen unglücklichen Zufall gerieth ein starker Span dieses Holzes gegen den Hals des Un glücklichen und drang in den Hals hinein. Lange wurde ins Krankenhaus geschafft und sofort in ärztliche Behandlung genommen. Leider ist derselbe noch gestern Abend infolge der schweren Verwundung verschieden. Der Verunglückte hinterläßt außer seiner Ehefrau 8 zum Theil noch unerzogene Kinder. —L— Meißen, 18. October. Die Vortrags abende der Wintersaison im hiesigen Gewerbe verein eröffete heute Abend Or. EaleS auS Dresden mit einem gediegenen und sehr beifällig ausgenommenen Vortrag über „Lungenthätigkeft und Lungenkrankheiten*. — Sicherm Vernehmen nach wird in Gruben, in Veranlassung der entdeckten eisenhaltigen Quelle, dem nächst mit dem Bau eines geräumigen und eleganten Badehauses begonnen werden. Zittau, 19. October. (Zltt. Anz.) Am Montag Vormittag ist in HerwigSdorf die bei dem dortigen Gutsbesitzer Reinhold Kahlert bedienstete Magd Ernestine Theurich aus Berthelsdorf beim Schmieren der Dreschmaschine, und zwar durch Abrutschen, mit dem linken Arm in die Oefinung deS Cylindeis ge- rathen, derart unglückl'ch, daß ihr der Arm ge brochen und bis an das Ellbogengelenk hat ab genommen werden müssen. Vermischtes. * Am 11. d. MtS. ist im Rheine bei St. Goar der Loreley gegenüber auf dem Salmenwaag Klost ein 100 irz schwerer Stör gefangen worden. Seit langen Jahren ist der Fang eweS derartigen RiesenthiereS mcht vorgekommen. Auch bereitete da- Bergen de» UngethümrS große Schwierigkeiten. Wild schlug das selbe mit dem Schwänze um sich, und zwar mit solcher Kraft, daß eS einem der beim Fange beschäftigten Fischer durch einen solchen Schlag den Arm zerschmet terte. * Der auS der steirischen LandeSirrenanstalt in Feldberg entsprungene wahnsinnige Muttermörder Lud wig Hawranek hat nach einem fünffachen Mordversuch, den er am 15. d. in Oplotnitz bei Gonobitz verübt hatte, noch am selben Tage ein gewaltsame- Ende gefunden. Hierüber wird der „N. fr. Pr." aus Clüi vom 17. d. geschrieben: Hawranek trieb sich schon längere Zeit am Bachern herum, besuchte Gasthäuser und machte sogar ewe Hochzeit »» St. Kunigund mit. Verflossenen Sonnabend verbreitete sich die Kunde, daß w Feisten ein 5jähriger Knabe zum Brunnen gegangen und nicht mehr zurückgekehrt sei. Eine sofort unternommene Streifung der Gendarmerie ergab, daß Hawranek eS gewesen, der den Knaben weggelockt und getödtet hatte. Seiner selbst vermochte man aber noch nicht habhaft zu weiden, und er konnte, mit einer Schaufel und einem zweischneidigen Messer ausgerüstet, seine gefähr liche Wanderung werter sortsetzen. In einem Tuche soll er einen Topf mit der Lunge und dem Herzen des ermordeten Knaben getragen haben, die er kochen wollte, um sich durch den Exlract unsichtbar zu machen. Am Morgen des letzten Sonntags (15 d.) gegen 4 Uhr früh tauchte er plötztich l» Oplotnitz auf und trat in die Keusche deS Schuhmachers Unger Mit dem Gruße: „ Gelobt sei Jesus Christus, jetzt fangen wir an." Er stürzte sofort auf die Bewohner der Hütte los und brachte den beiden Eheleuten, fowle 3 kleinen Kindern lebens gefährliche Verwundungen bei. Hierauf steckte er auch noch das Hau- in Brand und ergötzte sich an dem Prasseln und Weitergreisen der Flammen. Nur dem Umstande, daß ein Lehrjunge und ein Kind seiner Mordlust entwischt waren, ist die Rettung der Ver wundeten vom Flammentode zu danken gewesen. Die Bauern rotieten sich zusammen und begannen unter Assistenz der Gendarmen eine Jagd auf das Ungeheuer zu machen. Hawranek felbst hatte sich aber mittlerweile bi- zum höchst gelegenen Bauernhause am Bachern geflüchtet. Schon wollte er sich dort auf das Weib des Grundbesitzers Vetrich stürzen, als derselbe ihm zuvorkam und ihm mit einem Beile einen kräftigen Hleb auf den Kopf versetzte. Nun versuchte der Wahnsinnige mit dem Messer auf den Bauer selbst elnzudringen, von dem er aber einen zweiten Hieb aus den Rücken erhielt. Er machte noch einige Schritte und brach endlich zu sammen. Bald darauf langten seine Verfolger oben an und nahmen den tödtlich verletzten Mörder in Empfang. Man brachte ihn auf emem Wagen nach St. Kunigund, woselbst er, ohne weiter eine Müthei- lung oder Aeußerung gemacht zu haben, verschied. Statistik und Votksmirthschaft. Einem, im IUI. Stücke de- Relchsgesetzblatte- für die im österreichischen ReichSrathe vertretenen König reiche und Länder vom Jahre 1882 erschienenen Er lasse des Finanzministeriums vom 24. September 1882 zufolge hat da- letztere am 6. October diese- Jahres mit der HinauSgabe von StaatSnoten zu 1 Fl. österr. Währung in neuer Form, welche dos Da tum vom 1. Januar 1882 tragen, begonnen und wird die jetzt im Umlaufe befindlich:» StaatSnoten zu 1 Fl. österr. Währung mit dem Datum 7. Juli 1866 em- berusen und einziehen. Die Einziehung dieser StaatSnoten wird in der Weise erfolgen, daß dieselben bei allen lande-fürst- lichen Kassen und Aemtern der österreichisch-ungarischen Monarchie nur noch bis 30. September 1883 als Zahlung, von da ab bis 30. September 1884 nur noch bei der ReichScentralkasse und bei der StaatS» centralkasse in Wien, sowie bei der Staatscentralkasse in Buda-Pest als Zahlung, bei sämmtlich n, mit der UmwechSlung von StaatSnoten betrauten landeSfürst- Uch-m Kassen und Aemtern aber nur zur Umwechslung angenommen werden. Vom 1. October 1884 ab wer den die einderufenen Noten von den landesfürstlichen Kassen und Aemtern der österreichisch-ungarifchen Mo- f» der Srenzsragt «it Mexit» krtnerlei verimttlimg über nehmen wird; et >et denn, dirlribe würde von beiden Ändern »achgesucht Ler Friedenseongreb, welcher End« November diese» Jahres in Washington flatlfinden sollte, und an dem auch die Republik Mexico Theil zn nehmen beabsichtigte, ist, mit Rücksicht auf die beftehenden Berhöltmsst de« amerikanischen Eontinent», welche der Autsüyruvg de» Plane« heute nicht förderlich find, aus unbestimmte Zest vertagt worden. Ernennungen, versttznnM ic. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Postverwaltung ist ernannt worden: der Restaurateur Max Loui» Berger in Borsdorf als Postagent daselbst. Dresdner Nachrichten vom 19. Oktober. AuS dem Polizeiberichte. Der zwischen Si donien- und Wienerstraße gelegene Tract der Prager straße wird wegen Einlegung der Doppelqleise der Pferdebahn vom 23. ds. MtS. ab auf die Dauer von 10 Tagen für den Fährverkehr gesperrt sein. — Die antike Abtheilung des königl. Museums der GypSabgüsse bleibt wegen vorzunehmender Rei- uigungSarbeiten vom 21. October bis 4. November geschlossen. L. Am gestrigen Morgen ist der in weiten Krei sen bekannte tüchtige Fechtlehrer Ernst Staberoh, langjähriger Lehrer an der königl. Turnlehrerbildungs anstalt, den königl. Akademien zu Tharandt und Frei berg, sowie an verschiedenen anderen höheren Lehranstal ten, im noch nicht vollendeten 65. Lebensjahre ver schieden. — Bor dem am 23. und 24. ds. MtS. hier ab zuhaltenden Jahrmärkte ist der Grossov erkauf für wollene, baumwollene und leinene Manufacturwaaren, mgleichen für erzgebirgische Schachtel- und Spiel- waaren vom 20. dr. MtS. ab gestattet. Vor dem 19. e dürfen die für den Grossoverkauf bestimmten Waaren bei 30 Mark Strafe weder ausgepackt, noch aufge legt oder verkauft werden, dasselbe gilt vor dem 21. e. bezüglich de- gleichzeitig stattfindenden Meerrettigmarkts. Am 24. o. bis 10 Uhr Abends müssen alle Jahr marktsverkäufer ihre Waaren bei Vermeidung von 30 Mark Geld- bez. Haftstrafe eingepackt haben, da von da an der Abbruch der Jahrmarktsbuden beginnt. 88 Infolge der vielfachen und bedeutenden Nieder- fchläge, welche während des vergangenen Sommers und noch innerhalb der letzten Wochen erfolgten, sind namentlich alle größeren Teiche so mit Wasser ge füllt, daß sie nicht rechtzeitig ablausen und die ur sprünglich festgestellten AuifischungStage eingehalten werden können. In der Niederlausitz z. B. haben neulich die theilweise aus weiter Entfernung mit Wa gen und Pferden gekommenen Fischhändler tagelang liegen bleiben müssen, bevor sie Karpfen laden konn ten, da die betreffenden Teiche sich nicht entleeren wollten. 88 Seit gestern Mittag deckt das obere Erzge birge, wo der am Sonntag und Montag gefallene Schnee in der Hauptsache bereit- am Dienstag wieder aufgethaut war, ein ungewöhnlich dichter Nebel bei wesentlich erhöhter Temperatur. Während der ver flossenen Nacht ist fast ohne Unterbrechung ein durch dringender Staubregen niedergegangen. provinMluachrichttn. A Leipzig, 18. Octobrr. In der am heutigen Abende stattgefundenen Plenarsitzung der Stadtver ordneten wurde der Beschluß deS RatheS, alljährlich im Winter auf einer Wiese am Schleußiger Wege eine öffentliche, unentgeltlich zu benutzende Eisbahn herzustellen und die dazu erforderlichen Vorrichtungen mit etwa 3600 M. Aufwand auszuführen, genehmigt. Der WirthschaftSauSschuß deS Collegiums empfahl zwar die Erhebung eine- geringen Eintrittsgeldes, allein die Mehrheit der Versammlung lehnte den Aus schußantrag ab. In derselben Sitzung wurde dem Collegium vom Rathe die Mittheilung gemacht, daß die feierliche Wiedereinführung des auf Lebenszeit ge wählten Bürgermeisters JustizratHS 1)r. Tröndlin am Vormittage deS 28. October in der großen RathSstube stattfinden wird. Leipzig, 18. October. (L. Tgbl.) Der nächste ReichShauShaltSetat wird auch die erste Rate für den Neubau eine- Reich-gericht-gebäude» in Leipzig Schwächen unserer Nebenmenschen zu schonen suchen, vorzüglich wenn wir sie dadurch einem guten gemein nützigen Zwecke geneigter machen könnenl Ich werde Ihre Winke nicht außer Acht lassen, mein lieber Herr Strecker!" Damit nickte er dem gefälligen Vermittler wohl wollend zu und trat in da- Zimmer der Fräulein-. (Fortsetzung folgt.) Musik. Frhr. v. Per fall hat kürzlich, wie man der „Allg. Ztg." auS München schreibt, in der königl. Bibliothek einen höchst interessanten musikalischen Fnnd gemacht. Bei der Durchmusterung alter Notenwerke erregte die schon halb vergilbte Partitur einer Oper „SangtSkünia Hiarne" von Marschner seine beson dere Aufmerksamkeit. Infolge einer nähern Prüfung der Factur konnte kein . Zweifel darüber obwalten, daß wir e» in dieser Oper in der That mit einem seither noch unbekannten Werke von Marschner zu thun haben. Von Seite der Hostheaterintendanz wurde dann sofort zu ermitteln versucht, auf welche Weise die Oper in die königl. Bibliothek gekommen ist, doch blieben alle Nachforschungen ohne Resultat. Auch die übrigen deutschen Bühnen — soweit die Forschungen reichen — wissen nicht- von dem „Sange-königHiarne". Selbst in Hannover, wo der Componist bei Lebzeiten seinen Wohnsitz hatte, konnte man nur da- Eine mit Sicherheit sagen, daß jener plötzlich au» dem Dunkel hervorgetretene SangeSkönig daselbst nie gewesen sei. Einem Gerücht zufolge soll die Oper in Frankfurt a. M. gegeben worden sein; doch fehlt e» dafür an be stimmten Anhaltspunkten In jedem Falle ist die Auffindung eine» neuen Werke« von Marschner für die ganze Musikwelt von hohem Interesse, und eS wild sich natürlich die Münchner Hostheaterintendanz nicht nehmen lassen, die Oper noch im Lause dieser Saison zur Aufführung zu bringen. Kunst. Die „N. Preuß. Ztg." schreibt aus Ber lin: Bekanntlich haben die Kammern in Athen vor einigen Monaten beschlossen, alle Doubletten au- den Olympiafunden nach Berlin abzugeb.n. In kurzer Zeit, vielleicht schon in der nächsten Woche, steht nun das Eintreffen der ersten Sendungen jener Doubletten hier zu erwarten. Die ersten olympischen Kunstwerke, die hierher kommen, sind kleinere Gegenstände, als Bronzen und Terracoften, welche zu ihrem Platze neben den großen Abgüssen im Campo-santo gebracht werden dürsten. Die Direktion für die olympischen Erwer bungen, bestehend auS dem geh. RegierungSrath Prof. Curtius, wirkt. LegationSrath Rudolf Lindau und geh. Baurath Prof. Adler, hat nur mit großer Mühe die Gelder für die Herbeischaffung dieser Funde erhalten. Die MuseumSdirection hatte keine Veranlassung, au» ibren ohnehin stet- stark in Anspruch genommenen Fond- zu dem bereit» erwähnten Zwecke Mittel zu be willigen; man wies die Herren an den Reichstag. Auch dieser lehnte ab und bezeichnete den Landtag als zuständige Körperschaft in dieser Angelegenheit. Der Landtag wie» die Herren an die MuseumSdirection. So kamen sie endlich zu dem Entschluß, alle Publika tionen über die olympischen Alterthümer zusammen, zustellen und einem Verleger zu übergeben. DaS Honorar, welche» der Buchhändler für da» Verlags recht diese» großen Werke« zahlte, wird nun benützt, um jene Funde herbeizuschaffen. Elektrische Beleuchtung. Auf Einladung der Direktion der Gesellschaft der Musikfreunde versam melten sich in Wien an einigen Tagen im Sitzungs saals dieser Gesellschaft Vertreter nachbarlicher größerer Institute, Geschäftsunternehmungen und Hausbesitzer, wie deS Künstlerhauses, der Handelsakademie, der StaatSeifenbahngesellschast und der Karl-Ludwig-Bahn, deS „Grand Hotel" und „Hotel Jmpörial", deS Hrn. Baron Wertheim und Anderer, zu einer Besprechung über eine gemeinsame Initiative behufs Einführung der elektrischen Beleuchtung in den eigenen Etablissements. Von Seite der GesellschastSdirection waren die Herren vr. v. Billing, 0r. Egger, Oberpostdirector v. Koch, Primarius vr. Standthartner, Baurath Wilt undGe- neralsecretär Zellner zugegen. Die Mehrzahl der Ver treter, insbesondere die der Hotels und deS Künstler- Hause-, erklärten sich geneigt, diese- Licht zu adoptiren und gemeinsam weitere Schritte zur Beschaffung des selben zu machen. ES wurde beschlossen, zunächst den Bedarf der einzelnen Consumenten seststellen zu lassen und hierauf mit unternehmenden Firmen in Verhand lung zu treten, um vorerst wegen des Kostenpunktes Oriemirung zu gewinnen. Man kann sich nur freuen, wenn mit einer neuen Erfindung nicht nur miss nschaft- liche Experimente, sondern auch praktische Versuche im Großen gemacht werden. Die Praxi« ist dabei die nöthigste EntwicklungSschule, mag dabei auch einiges Capital verloren gehen. Wenn alle Städte warten wollten, bis eine neue Erfindung vollendet und erprobt ist, so würde dieselbe eben niemals zur Reife kommen und der Geist de» Fortschritt«, der zur Prüfung seiner Lebenskraft verkörpert werden muß, würde mhtbitt werden und in grauen Theorien dahinsiechen. narchie überhaupt nicht mehr in Zahlung, sondern auf' Verlangen der Parteien in den im ReichSrathe ver tretenen Königreichen und Ländern nur bei der Staat»- crntralkasse (Verwrch-lung-abtheilung) in Wien, bei den sämmtlichen LandeShaupt- und FmanzlandeSkaffen, bei den LaudeSzahlämtern, in den Königreichen und Ländern der ungarischen Krone aber nur bei der StaatScentralkasse in Buda-Pest und bei der StaatS- hauptkasse m Agram, sowie bei den sonstigen, vom österreichischen und vom ungarischen Finanzministerium allenfalls noch besonders bestimmten Kossen und Aem tern, welche speciell bekannt gemacht werden, zur Um wechSlung angenommen. Vom 1. Januar 1887 b,S letzten Juni 1888 wird die Umwechslung der ein- berufenen Noten nur auf förmliche an das ReichS- fioanzministerium in Wien zu richtende, gestempelte Gesuche gestattet, während nach dem 30 Juni 1888 weder eine Einlösung, noch eine Umwechslung demselben erfolgt Ein« Beschreibung der StaatSnoten zu 1 Fl. österr. W. in neuer Form mit dem Dalum der 1. Januar 1882 befindet sich in dem angezogenen Stück deS öster reichischen ReichSgesetzblatteS. Nach Mittheilungen au« Italien sind von italie nischen Behörden folgende Submissionen auSge- schrieben worden: 1)vonderDirection der Werkstatt für Militär- auSrüstung in Turin für den 25. October d. I., bi- Nachmittags 3 Uhr, eine Submission aus die Lieferung verschiedener Ausrüstungsgegenstände, als Knöpfe, Zwirn, Schnallen, Futterleinen, Kalb und Hammelleder und dergleichen, zum Taxwerthe von 165 356 Lire; 2) von der Artilleriedirection der Pulver fabrik zu Fossano für den 26. October d. I., bi» Nachmittags 3 Uhr, eine Submission auf die Lieferung von 71500 kg rasfinirten Salpeter zum Tax- werthe von 50050 Lire. Von der Artilleriedirection der G'eßerei in Neapel ist für die Submission auf die Lieferung von 27062 Irg Kupfer in Barren, welche anfangs für den 19. September d. I. ausgeschrieben war, unter Herabsetzung deS Taxwerthe» auf 71265 Lire ander weit b.S zum 28. October d. I., Vormittags 10 Uhr, anberaumt worden. Ueber die speciellen Bedingungen ist das Nähere an Ort und Stelle einzujehen. * ElbschifffahrtSbericht. Bom 24. bi« mit »0 Septbr. 1882 paisirten das Hauptzollamt Schandau llü mit Brankohlen, Basallstcinen, srijchem Obst und rohen Sandstei nen beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Ramen der be treffenden Schiffseigner nachstehend ausgesührten db Fahrzeuge Den 2«. September: öst. N-W.D-Ges. von Böhmen nach Magdeburg mit Gerste und Oei tuchen; Joses Zappe aus Lo denbach von Böhmen nach Brandenburg mit Raps; Frau v.rw Ebert aus Stadt Wehlen von Böhmen nach Hamburg mit lee ren Petroleumsässern; öst. N. W.-D.-Ges. von Hamburg nach Böhmen, 8 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Wilhelm Zappe und Heinrich Zappe au« Zehdenick von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; den 2b. September: Franz Lschernep aus Kramet von Böhmen nach Magdeburg und Hamburg mit Haser, Gerste und Rap«; öst. N.-W-D-Ges. von Böhmen nach Magdeburg mit Weizen, Gerste und Raps; öst. N.-W.-D.-Ges., b Fahrzeuge, von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; öst. N-W.-D-Ges. von Hamburg nach Böhme« mit Petroleum und Harz; „Kette" von Hamburg nach Böhmen mit Kaffee, Heringen Rer«, Syrup. CocuSnußöl undGelbholz; „Keile" von Wallwitzhafen nach Böhmen mit chemischen Pro- ducten und Thran; Christian Mehl auS Aken von Magdeburg nach Böhmen mit Roheisen und Seegrat; Friedrich Meyer au» Peiperz von Stettin von Böhmen mit Schlemmkreide, Papp deckeln und Farbrnerde; Friedrich Tobianke aut Wehlen von Dresden nach Böhmen mit Steinkohlen; den 26. September: Erich Meinicke aut Schönebeck von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum. August Beckert aus Posta von Böhmen nach Ham burg mit Braunkohlen und leeren Fässern; öst. R-W D.-Ges., 4 Fahrzeuge, von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; Wenzel Heinrich aut Aussig von Böhmen nach Magdeburg und Hamburg mit Haser und Gerste; den 27. Sep tember: öst. R -W.-D.-Ges. von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; öst. R.-W. D.-Ses. von Böhmen nach Magdeburg mit verschiedenen Stückgütern; Heinrich Niemann aut Aken von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stück gütern; „Kette" von Böhmen nach Mühlberg mit Gerste; öst. N.-W.-D.-Ges, 2 Fahrzeuge, von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; Christian Lutz aus Grünewald von Harburg nach Böhmen mit Palmkernöl; öst. N.-W.-D-Ges. und Friedrich Zimmermann aus Alsleben von Magdeburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; den 28. September: öst. N-W.-D.-Ges, 2 Fahrzeuge, von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; „Kette" von Böhmen nach Ham burg mit Rohzucker, Gerste und Möbelbestandtheilen; „Kette" von Böhmen nach Magdeburg mit Raps und Hafer; Andrea» Meyer au« Grobrosenburg von Böhmen nach Magdeburg mit Rapskuchen, Mehl, Linsen, Gerste, Malz- und Pflaumenmus; Wilhelm Dörre aus Odergrund von Böhmen nach Magdeburg mit Rap» und Linsen; öst. N.-W.-D.-Ges. von Hamburg nach * Die Berliner Nationalgalerie verhandelt mit der Fleifchmann'schen Hofkunsthandlung in Mün chen wegen Ankaufs von Franz Defregger's neuestem Bild „Der Salontiroler", und die Verhandlungen werden in diesen Tagen zum Abschluß gelangen. Da- Gemälde zählt zu den lltbenSwürdigsten Schöpfungen deS genialen Künstler- und zeichnet sich vor anderen Werken de« Meister- durch ganz bt sonders liebevolle Behandlung der Coloristik aus. * Der Vorstand und der Au-jchuß deS Wiener Journalistenvereln« „Concordia" haben in gemein samer Sitzung einstimmig folgende Resolution gesaßt: „Vorstand und Ausschuß der „Concordia" sprechen den dringenden Wunsch au-, daß allen Mitarbeitern der Wiener TaqeSjournale, sowohl den geistigen wie den technischen Mitarbeitern, die volle Sonn tagsruhe gegömt und die MontagSfrühblätter (die am Sonntag Nacht- hergestellt werden) aufgehoben werden. * In Bezug auf gefeierte moderne Maler der Gegenwart wird der „N. fr. Pr." au» Krakau ge meldet: Der Krakauer Gemeinderath hat in außer ordentlicher Sitzung beschlossen, dem Maler Johann Matejko, der bekanntlich Direktor der hiesigen Kunst schule ist, zum Zeichen der dankbaren Anerkennung für die Schenkung de» Bilde» „Der LehenSeid Herzog Albrecht'» von Preußen" da- Ehrenbürgerrecht der Stadt Krakau zu verleihen. Ferner sollen Matejko und der Maler Siemiradzki, der sein bekannte» Bild: „Die Fackeln N.ro'S", glrichfall« dem Lande Galizien zum Geschenke gemacht hat, demnächst hohe Orden er hallen.
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