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Dresdner Journal : 15.10.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188210155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18821015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18821015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-10
- Tag 1882-10-15
-
Monat
1882-10
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 15.10.1882
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büchlein Übergebt« lassen und trotz erhobener Rekla mation deren Rückgabe verweigert, so daß die Be- treffenden, einmal in Aegypten, ohne irgendwelchen Ausweis und daher der Gnade und Ungnade der ägyp- itschen Behörden überlassen wären. Dir Militärbehör den deS CantonS Waadt erhielten hiervon Kenntniß und wandten sich an daS schweizerische Militärdeparte- mrnt, welche- mit Bezug aus die Dienstbüchlein die nölhigen Anordnungen traf und zugleich daS Justiz- departement, in dessen Ressort die Werbeangelegenhei- ten fallen, von der Sache benachrichtigte. Auch dieses that sofort die nöthigen Schritte. Kopenhagen, 12. Oktober. (H. N.) Die gestrige Sitzung de- Volks thingS gehörte zu den interessan testen, welche die neuere Zeit aufzuwelsen hat, daß sie aber praktische Bedeutung erlangen wird, scheint sehr zweifelhaft. Der Sturm gegen das Verbot der Ein fuhr von Hornvieh aus Schweden durch den Minister deS Innern wurde nicht unwesentlich dadurch abgeschwächt, daß der Abg. C. Hage daS Thing daran erinnerte, daß e- selbst die Sache in voriger Session b Monate hindurch ,m Ausschuß gehalten hätte, um schließlich eine wenig sagende Resolution zu beschließen. Nun meinte er freilich, daß das Thing energisch gegen diese Politik protestiren müsse, da sie zu beklagenS- w'rthen Consequenzen geführt habe und verkehrt sei, waS nun auch die öffentliche Meinung erkenne, aber man weiß doch eben nicht, ob die öffentliche Meinung hier entscheiden kann oder darf. Da indessen Monrad und später auch der Abg. Gutsbesitzer I. Hage sich seiner Ansicht anschlossen, so wird ein eventueller Protest vermuthlich eine Majorität erhalten. In der heutigen Sitzung erinnerte der Minister des Innern, v. Skeel, in Betreff der Viehseuche das Thing daran, daß es früher im Ganzen seine Auffassungen getheüt habe. Er hege nicht den Schatten eines Zweifel-, daß hier bei von Schweden elngeführtem Vieh bösartige Lungenseuche aufgetreten fei und die bedeutendsten ve- lerinärwissenschaftlichen Autoritäten, hier, in Schweden und auch in Deutschland, hätten einstimmig sich dahin erklärt. Die Sache sei von höchster Bedeulung, und wer die Verantwortung zu tragen habe, dürfe sich nicht durch eine öffentliche Meinung, die sich aus keine Gründe stütze und die im Volksthing auch noch nicht bestimmt mit Majorität hervorgetreten, zur Aufhebung des Ein fuhrverbots schwedischen Viehs bestimmen lassen. In Schweden hätten nur locale Untersuchungen stattgefun den; man könne sich erst, wenn längere Zeit verflossen, völlig überzeugt halten, daß sie dort mcht vorhanden sei. Sobald er aber eine solche Ueberzeugung erlange, wolle er sofort Maßregeln zur Aufhebung des Verbotes treffen. Eine Viehseuche sei eine Calamität, die einen Verlust von Millionen mit sich führen könne; man müsse daher Alles thun, um sein Land davor zu be wahren. „Dagbladet" dringt, auch aus politischen Gründen, auf die Aufhebung des Vieheinfuhrverbots und fordert den Minister auf, zurückzutreten, falls seine Ueberzeugung cS nicht erlaube. Uebrigens deuten Manche die Rede in einem der baldigen Aufhebung günstigen Sinne. Rustschuk, 13. Oktober. (Tel.) Sämmtliche bulgarische Minister, sowie die höheren Offiziere und Civilbeamten wurden hierher berufen, um bei der An kunft und dem Empfange des Königs von Ser bien zugegen zu sein. Konstantinopel, 12. Oktober. (Tel.) Ein aus 2 Panzerschiffen und 3 Corvetten bestehendes türkisches Geschwader soll, wie verlautet, unverzüglich auSlau- fen, um an der syrischen Küste zu kreuzen. Das selbe wird sich nicht in daS rothe Meer begeben. — Man glaubt, die Pforte werde die letzte Note de- englischen Botschafters Lord Dufferin bezüglich der Räumung Aegyptens alsbald in entgegenkommender Weise beantworten. Alexandrien, 13. Oktober. (Tel.) Ein Trans port von gegen 150 Kranken und Verwundeten ist heute früh hier angekommen. — Die Räumung von Damiette dürfte in der nächsten Woche erfolgen. BuenoS-Aire-, 18. September. (Ueber Lissabon.) Nach Nachrichten aus Peru ist der General Caceres zum obersten Chef in Ayacucho auSgerufen worden. An der peruanischen Grenze wird fortgekämpft, und die Peruaner sind bei Palo-de-Bay von AlamaS be siegt worden. Eine Kriegscontribution von 70000 SoleS ist der Stadt Batamarca auferlegt worden, und wenn dieselbe nicht gezahlt wird, drohen die Chilenen, den Ort niederzubrennen. Der amerikanische Gesandte in Peru, Mr. James R. Partridge, hat sich infolge anhaltender Kränklichkeit nach den Vereinigten Staaten begeben. dem Grunde dieses Gefühls, das wie ein jäher Schreck über sie gekommen war. Ob sie sich je ernstlich ge fragt hatte, in welchem Grade Oskar ihr gut fei — da» wußte sie in jenem Augenblicke selbst nicht, wohl aber war ihr bewußt, daß vor Kurzem eine andere, eine süße Frage in ihr aufgetaucht war, die Frage, ob nicht mehr als blose Freundlichkeit in dem dunkeln Suge gelegen, daS so eitidringenv auf ihr geruht hatte, ob daS der Ton einfachen Wohlwollens gewesen, der so ernst und so weich an ihr Ohr gedrungen war? Und bewußt war ihr auch, daß sie sich selbst nicht erst zu fragen hatte, was sie bei diesem Blick und diesem Ton empfunden habe, denn daS fühlte sie noch in ihrem Herzen, da« heute so wunderbar leicht und fröhlich wesen war. Ja, sie war glücklich gewesen bis zu dem ge- Moment, wo OSkar'S Mund jene verhängnißvolltn Worte gesprochen hatte, die ihr mit einem Male alles Blut siedend heiß nach Kopf und Herzen drängten! Ihr war jetzt, al» sei plötzlich ein Blitzstrahl in ihr Gehirn gefahren; der Blitzstrahl aber war nichts An dere-, al- der Gedanke: Heimann nennt Oskar Biu der — er hat in dir das Mädchen gesehen, da- dieser liebte, da- war Alle»! Und DaS und nicht- mchr bedeutete jeder Blick, den er für dich hatte, jede» Wort, da» er zu dir sprach — weil Oskar dich wählte, ge wannst du Bedeutung für ihn! In der ersten Secundr drohte diese Erkenntniß sie zu überwältigen, dann aber rang sich doch wieder in ihrem jungen, glückdürstenden Herzen der Gedanke durch: e» kann auch ander- sein, e» kann sein, daß der Eine nicht dq- Geheimniß de» Andern, seine Wünsche kennt! Und mächtig ward er in dem Augen- hlick, al- sie Hermann'- selbst ansichtig ward, al- er IM Ernennungen, versehunM u. i« öffentlichen Diei.sk. Departement der Finanzen. Johann Traugott Waldapfel, zeither Finanz- calculator, al- Assistent bei dem Finanzzahlamte; Karl Robert Döring, zeither Finanzrechnungskanzlist, als Finanzcalculator; Erwin Fuchß, zeither Finanzrech- nunq-hilfskanzlist, al- FinanzrechnungSkanzlrst. Bei der Staatseisenbahnverwaltung sind er nannt worden: Johanne- Eberhard Horst Cunrady, zeither Bamngeuieurassistent, al- Jngenieurassistent; Karl Julius Marx, zeither Jngenieurdureauassistent, als Jngenieurassistent; Friedrich Oswald Lasch, zeit her Betriebsinspector, als BetriebSoberinspector; Ernst Adelbert Nahke, zeither Eisenbahnafsistent l. Klasse, al-Güterexpeditionskassirer; August Alexander Lauten bach, zeither Stationsvorstand IV. Klasse, als StationS- vorstand III. Klasse; Karl Leberecht Eduard Leip- scher, zeither Stationsvorstand III.Klasse, als StationS- vorstand H. Klasse, präd. BahnhofSinspector; Karl Oswald Hollack, zeither Haltestellenauffeher I. Klasse, als StatlonSvorstand IV.Klasse; Paul Richard Mar tin, zeither Haltestellenauffeher I.Klasse, als Stations vorstand IV. Klasse. Bei der Po st Verwaltung sind ernannt worden: Karl Go'tlob Hähnel, zeither Oberpostsecretär, als Postkassirer; Eduard Hermann Dittrich, zeither Ober- postdirectionssecretär, als Postkassirer; Karl Johann Richard Seidel, zeither Postsecretär, als Oberpost- directionssecretär; August Richard Herzog, Blumen fabrikant in Liebstadt als Postagent daselbst; Ernst August Erler, Tischler und Hausbesitzer in Weißen born als Postagent daselbst. Dresdner Nachrichten vom 14. Oktober. — Im Locale deS sächsischen KunstvereinS auf der Brühl'fchen Terrasse (geöffnet an den Wochen tagen von 10—4, Sonntags von 11—3 Uhr) sind ferner neu aufgestellt: I. Oelgemälde. „Kampf in einer verrufenen Schenke", Genrebild von Boppo (Weimar); „Stillleben", persisch, von Hedwig v. Encke- vort (Berlin); „Arabisches Cas« in Luxor, Oberägyp- ten", von Gräfin Aga zu Eulenburg; Bildniß, von H. Graf; Stillleben, von C. v. Haase; „Ostsriesische Windmühle", Landschaft von Jettel; „Eine RecognoS- cirung", milit. Genrebild von Lentz (Gartz a. O.); Stillleben, von Clara Lobedan (Berlin); „Nach der Christbescheerung", Genrebild von Oehmichen (Düssel dorf); „In den Basteifelsen mit Aussicht aus den LUienstein, Abenddämmerung", Landschaft von Oeser; „Hollländische Mühle" und „Holländisches Dorf", zwei Landschaften von Schreyer; „Gustav Adolf'- Leichenzug", Historienbild von Prof. Schuch (Hanno ver); „Sitten oder Sion im Canton WalliS", Land schaft von Frhrn. v. Türcke.— II. Aquarelle, Zeich nungen. „Wilde Rosen", Aquarelle von Hedwig v. Enckevort (Berlin); Blumenbild en gouacb« von Martha Müller-Heydenreich; „Motive aus Salzburg", 4 Bl. farbige Zeichnungen von O. Ludw. Schneider; „Frauenköpfe", zwei Kreidezeichnungen von ch B.Tür mer (Rom 1849). — III. Plastik. Büste in Mar mor, mod. von vr. Kietz. Aus dem Polizeiberichte. Verloren wurde vorgestern Abend von der Kaitzer- bis zur Schloß straße eine doppelreihige Korallenhalskette mit goldenem Schloß und silbernem Medaillon im Werthe von 80 M. — Eine unbekannte Frauensperson hat am 10 d. Mts. bei einem hiesigen Pfandleiher einen schwarzblauen Ratinsüberzieher zum Versatz gebracht und, aufgefordert, sich zu legitimiren, denselben im Stich gelassen. Der Rock, welcher allem Ver- muthen nach gestohlen ist, wurde der Behörde über geben. — Der zwischen Flemming- und Wettinerstraße gelegene Theil der Palmstraße wird wegen Umpfla sterung vom 16. d. MtS. an aus die Dauer von 3 Wochen für den Fährverkehr gesperrt sein. — Seit gestern Mittag wird hier ein 3H Jahre altes Mädchen vermißt, welches sich zweifellos verlaufen hat. Die in der Stadt, sowie in den nächstgelegenen Dörfern Löbtau und Plauen angestellten Nachfor schungen haben bi» heute Mittag ein Resultat nicht gehabt. Das Kind hat blonde- Haar und ist von gewöhnlicher Statur. — In einem ArbeitSschup- pcn an der Leipzigerstraße wurde am 11. d. Mts. ein Arbeiter von einem umstürzenden Stoß eichener Pfosten getroffen und am Oberschenkel nicht uner heblich verletzt. Dix Symphonieeoneerte der Kapelle de« LeibgrenadierregimentS Nr. 100 unter Direction deS königl. Musikdirektor» Hrn. Ehrlich, welche wäh rend der Wintersaison regelmäßig im Lincke'fchen Bade abgehalten und durch ein überaus zahlreiche- Abonne ment der Neustädter Musikfreunde unterstützt werden, erfreuen sich bei den letzteren der gleichen Theilnahme, wie auf Altstädter.Seite die MannSfeldt'schen Concerte im Gewerbehause. DaS gestrige Concert gewann ein besonderes Interesse durch die Ausführuoq deS Vor spiels zum „Parsifal" von Richard Wagner, wel che- an diesem Abende da- hiesige Publicum zum ersten Male zu hören Gelegenheit fand. Manche, welche von der Bayreuther Ausführung her der Musik deS „Parsifal" bereit- näher stehen, hatten der Verlockung, hier der Wiederholung diese- ganz eigenartig berühren den Vorspiel- beizuwohnen, nicht widerstehen können. Unter den leuchtenden Höhepunkten bei „Parsifal" dürfte gerade die Einleitung dem neutralen Hörer die Ueberzeugung beibringen, daß er hier am Eingänge eine- groß geplanten Tongebäudes steht, in welchem der strenge Ernst eines deutschen Künstler» Alle» einem bestimmten höhern Zwecke unterordnet. Selbstverständ lich muß man Vergleiche mit den unter dem directen Einflüsse Wagner's stehenden Specialleistungen deS Bayreuther Orchesters vermeiden; aber Hr. Ehrlich und seine Kapelle hatten auf diese-Vorspiel und dessen Vortragsweise so hingebenden Fleiß verwendet, daß die der Orchestertchaar und ihrem musikalisch feinfühligen Führer gespendete warme Anerkennung vollkommen verdient war und die Ausführung des schwierigen, der musikalischen Alltagsanschauung entrückten Werkes die Leistungsfähigkeit dieser Militärkapelle in glänzendem Lichte erscheinen ließ. DaS Vorspiel wurde nach dem Verhallen der letzten Töne capo verlangt. s Vom 15. October d. I. ab findet, soweit Dres den hiervon berührt wird, folgender DurchgangS- perfonenwagenverkehr Statt: in der Richtung nach Bayern. Wagen 1. und II. Klasse. 1) 4,b? Vorm ab DreSden-Altstadt via Hof Bamberg nach München (Ankunst v,lO Nachm). 2) 4,80 Nachm. ab Dresden-Allstadt via Hof-Bamberg nach München (Ankunst 8,0 Borm). S) S,2b Nachm ab Dresden-Altstadt via Hos-Wiesen nach München (Ankunst ll,b Borm ). 4) 4,67 Vorm, ab Dresden - Altstadt via Hos - Augsburg nach Lindau (Ankunst 3,47 Borm). 6. in der Richtung nach Oesterreich. Wagen I und II. Klaffe >) 1,0 Borm, au« Dresden-Altstadt via Prag nach Wien (Ankunst 3,0 Nachm). 2) 7,0 Borm. auS DreSden-Altstadt via Prag nach Wien (Ankunst 7,13 Nachm.), sührt auch III. Klaffe. 3) 8,4b Nachm. aus Dresden-Altstadt via Tetschen nach Wien (Ankunst 8,62 Borm). Dieser Zug sührt Schlaswagen (I Klaffe) mit sich. 6 in der Richtung nach Görlitz Wagen I und II. Klaffe. 1) 12,40 Borm, ab schles Bahnh nach Breslau (An kunft 6,23 Vorm ). 2) S.bo Vorm ab schles. Bahnh. nach BreSlau (An-unst 4,0 Nachm). 3) 10,2b Borm, ab schles. Bahnh. nach Breslau (An kunft 4,0 Nachm) 4) 10,2b Vorm, ab schles. Bahnh. nach Myslowitz (An kunst (8,46 Nachm ). b) 12,40 Borm, ab schles. Bahnh. nach SoSnowice (An kunst 11,L8 Borm ). 0 in der Richtung nach Leipzig. Wagen I. und II Klasse 1) 3,27 Borm, aus Altstadt, 4,20 Borm, aus Neustadt nach Hamburg (Ankunst 2,4b Nachm.) 2) 8,7 Borm. auS Altstadt, 8,2b Borm, au- Neustadt nach Hamburg (Ankunft b,3b Nachm). 3) 8,7 Borm aus Altstadt, 8 2b Borm, aus Neustadt nach Köln (Ankunft 9,40 Nachm ). 4) b,48 Borm aus Altstadt, 6,10 Nachm. aus Neustadt nach Köln (Ankunft 7,bO Borm.). L in der Richtung nach Großenhain-Frankfurt a. O. Wagen I. bis III. Klaffe. 1) 9,45 Borm, aus Dresden-Neustadt nach Frankfurt a. O. (Ankunft 3,2b Nachm.) 2) 2.2b Nachm aus DreSden-Neustadl nach Frankfurt a. O. (Ankunft 8,23 Nachm) IV in der Richtung nach Berlin via Röderau. Wagen I. bis lll.K lasse 1) 3,27 Borm aus Dresden A. 3,4b Borm. auS Neustadt (Ankunst 8,30 Borm). 2( 8,7 Borm auS DreSden-A , 8,3b Borm. auS Neustadt (Ankunft 11,47 Borm.) 8) l,b7 Nachm auS DreSden-A., 2,20 Nachm. auS Neu stadt (Ankunft 6,26 Nachm). 4) 6,20 Nachm aus Neustadt (Ankunst S,4b Nachm.). gedacht worden. Am vergangenen Donnerstag haben die zu diesem Zwecke in da» Leben gerufenen Bor träge für daS kommende Winterhalbjahr ihren Anfang genommen. Von allen Locomotivstationen unserer heimischen, nicht minder von den preußischen, böhmi schen, ja sogar von den bayerschen Bahnen waren Gäste erschienen, um den hochinteressanten Vortrag des BezilkSmaschinenmeisterS Buschmann, welcher den Werk stätten auf dem hiesigen schlesischen Bahnhofe vorsteht, ru hören. Derselbe behandelte da- Thema „über Ge schwindigkeitsmesser sür Eisenbahnzüge", und erschien dleseS um so zengemäßer, als auS Anlaß de« großen Unglücks bei Hugstetten gegen den betreffenden Loco- motivenführer die Beschuldigung erhoben worden ist, er habe die ihm für die betreffende Strecke zugestandem Fahrgeschwindigkeit erheblich überschritten und hierdurch wesentlich zum Unglück, resp. dessen Vergrößerung bei getragen. ES ist hier Nicht der Ort, alle bekannt ge wordenen älteren und neueren Constructinnen vor zuführen — daS deutsche Reichspatentamt hat seit seinem Bestehen allein mindesten» 40 Patente auf solche Apparate ertheilt —, eS sei daher nur bemerkt, daß der Vortragende, der seine verdienstvolle Arbeit hat im Druck erscheinen lassen, die zahlreichen Zuhörer umsomehr zu fesseln verstand, als er den hervorragend sten Erfindungen durch Zeichnungen und Original apparate eine besondere Erläuterung zu Theil werden ließ und hierdurch für Jedermann leicht verständlich war. Es war demgemäß der dem Sprecher gewordene Beifall, an welchem sich auch hervorragende Techniker deS königl. Polytechnikums und der Staatsbahnen be- theiligteu, ein ebenso reicher wie wohlverdienter. — Laut Bericht de» „statistischen BureauS der Stadt Dresden" heiratheten in dec Woche vom I. bis 7. October 43 Personen aus Dresden und dem König reiche, 4 sonst auS dem Reiche, 1 Person au» dem AuSlande. Geboren wurden in der Woche vom 24. September bis 1. October lebend: in der Ehe 62 männliche und 61 weibliche, außer der Ehe 16 männ liche, 17 weibliche Kinder, also zusammen 78 männ liche und 78 weibliche Kinder, d. i. auf 1000 Lebende jährlich 37,s männliche und 34,6 weibliche, im Gan zen 36,1 Kinder. Todt wurden geboren 2 eheliche männliche, 3 dergleichen weibliche Kinder, außer der Ehe gar keine; eS ergiebt dies, nach obiger Verhältniß- zahl gerechnet, einen Procentsatz von 1,o männliches, 1,3 weibliches, überhaupt 1,1 todtgeboreneS Kind. Gestorben sind in der Woche vom 1. bis 7.October im Ganzen 39 Personen männlichen und 40 weib lichen Geschlechts, d. i. auf 1000 Lebende in der Be richtwoche im Durchschnitt der letzten 5 Jahre 18,3 männliche und weibliche, 24,6 Tobte überhaupt. Be züglich der Todesursachen ist mitzuthe.len, daß Halskrankheiten, Krämpfe bei Kindern unter 1 Jahre, Gehirnkrankheiten und Lungenschwindsucht im Abnehmcn begriffen waren, daß aber Schlagflüsse, Darm- krankheiten u. s. w., in wenn auch nur g.rin- gem Grade als Todesursachen in der Bericht woche zugenommen hatten. Diesmal war in dem Alter zwischen 10 und 15 Jahren kein Todesfall, dagegen waren in dem von l5 — 20 Jahren, in wel chem in der vorhergehenden Woche kein Todesfall statt- gefuuden hatte, 2 Todesfälle vorgckommen, im Uebri» gen hatte die Sterblichkeit der Kinder im Alter von 1 bis 15 Jahren merklich abgenommen, die der Er wachsenen bis zum 60. Jahre war sich gleich geblieben, während die der Personen über 60 Jahre ganz bedeu tend zugenommen hatte. Durch Unglücksfall ist in der Berichtwoche Niemand umgekommen, wohl aber 1 Person durch Selbstmord. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) DrovuiMlnalhrichttn. Klöha, 13. October. (Wchbl. f. Oederan.) Der bei dem Hochwasser am 22. September in der Flöha ertrunkene 14jährige Sohn des FleischermeisterS Franke ist am Mittwoch in der Nähe der Schnicke'- schen Fabrik hier endlich ausgefunden und zur Erde bestattet worden. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) ^mgejanötes. „Komet" Nr. 305, die neueste Cigarette der Ciga retten- und türkischen Tabak-Fabrik Firma B. Weller in Dresden wird hiermit jedem Raucher, ihres feinen Geschmackes und hochfeinen Aromas wegen, als etwas Ausgezeichnetes enipfohlen, 100 Stück 3 Mark, 25 Stück Jede Schachtel enthält Patent-Zündhölzer. s Bereits seit 2 Jahren ist in unserm Blatte wiederholt der Bestrebungen der Locomotivenführer der sächsischen Staatsbahnen, sich für ihren verant- wörtlichen und anstrengenden Beruf wissenschaftlich immer mehr und mehr ausbilden zu lassen, anerkennend 75 Pf. ihr mit seinem ernsten, milden Gesicht entgegentrat. Gewißheit! rief eS in ihr, nur Gewißheit, Sie mußte ihn sprechen: ein einziges Wort von ihm — da» konnte sie sich sagen — würde jedem Zweifel ein Ende machen. Sie überlegte nicht erst, sie suchte nicht nach einem Vorwand, von selbst kam jene kurze Rede, die ihn zu ihr beschied, über ihre Lippen! Und nun war der andere Morgen da und sie harrte, ob er kommen würde, immer banger, immer ängstlicher — aber er kam nicht. Wenn sie ihm etwas galt, so mußte ihn sein Herz treiben, zu ihr zu eilen: es blieb nur zu klar, sie galt ihm nichts! — Dann aber schalt sie sich selbst wieder thöricht; er konnte ja nicht wissen, daß ihr Verlangen, ihn zu sehen, so stark war! Ueberdies war er Arzt: wie leicht konnte er durch seinen Beruf gefesselt sein, wie leicht durch diesen verhindert werden, einer flüchtig hingeworfenen Einladung zu folgen! (Fortsetzung folgt.) Concert. Da» am 20. d. stattfindende Concert der königl. Kammervirtuosin Mary Krebs bedarf keiner weitern Empfehlung für die Musikfreunde. Doch sei darauf hingewiesen, daß die geschätzte Künstlerin be dacht gewesen ist, ihren Leistungen durch Aufnahme hier selten oder noch nie öffentlich producirter Pianofortc- stücke in ihr Programm — so von Schumann, Kirchner, Mendelssohn, Schulhoff, Wagner, Rubinstein — noch besonderes musikalische« Interesse zu verleihen. B. Alterthum-kunde. Folgende interessante Funde werden unS aus Griechenland gemeldet. In Epidau- ru» find die Ausgrabungen, von denen man sich nicht ohne Grund eine reichliche Ausbeute verspricht, von Neuem ausgenommen worden, und dies Mal nicht in der Arena, sondern außerhalb der Theaterenceinte. Gleich am ersten Tage stieß man auf ein antikes Ge- mäuer, daS mit großer Behutsamkeit bloßgelegt wurde, weil der überwachende Ephor darunter einen Statuen fund vermuthete. Er hatte sich nicht getäuscht, denn man entdeckte in einer verschütteten Rische drei Kolos salbildnisse auS parotischem Marmor, wovon zwei noch ziemlich gut erhalten sind. Sie stellen Frauen dar. Leider aber ist der Kopf bei beiden stark demolirt. D>e dritte Statue stellt einen hellenischen Krieger im Panzer dar. Bei ihm fehlt der Kopf leider ganz. Man vermuthet, daß sich die fehlenden Körperteile noch unter dem Gemäuer vorfinden könnten. Doch bis jetzt sind alle Nachforschungen völlig fruchtlos geblieben. * Die archäologische Expedition nach Klein asien, welche von der österreichischen Gesellschaft sür die archäologische Erforschung Kleinasiens im vergan genen Fiübjahre unter der Leitung des Professors Benndorf nach Lykien entsendet wurde, hat vor Kur zem einen sehr befriedigenden Abschluß gefunden. Mit Ausnahme de- noch m Smyrna weilenden Ingenieur- v. Knaffl sind nunmehr sämmtliche Theilnehmer wohl behalten in ihren Wohuo t-n, W en und Prag, wieder eingetroffen, v. Knaffl, dem bis zum Schluffe inGjöl- baschi l)r. Emanuel Löwy zur Serie stand, ist die Durchführung der überaus fchwierigen technischen Ar beiten gelungen, ohne daß ein Unfall zu beklagen ge- wefen wäre. Die Expedition hatte längere Zeit bean sprucht, al-vorauSzusehen war, und, da die Hauptarbeit auf einem völlig abgelegenen, armen und uncultivirten Platze unter der tropischen Gluth der Sommermonate vollzogen werden mußte, ungewöhnliche Anstrengungen erfordert. Alle Hindernisse sind indessen durch die vor keiner Strapaze zurücktretende Energie der Expedition-- Mitglieder glücklich und ehrenvoll überwunden worden. Die unerläßliche Grundlage für das Gelingen bot die vom Reichskriegsministerium bis zu Ende gewährte dienstliche Assistenz deS Raddampfer- „TauruS" von der Kriegsmarine, Commandant Baritz v.Jtafalva, die bei den mannichsachen Symptomen von Unsicherheit, welche durch die ägyptischen Unruhen im Lande hervor gerufen worden war, erhöhte Bedeutung erhielt. In folge einer Verwendung deS Botschafter- bei der Pforte, v. Calice, gelang eS, denjenigen Theil der er zielten Funde, welchen man bei der durch den Fer man vorgeschriebenen Theilung zu erhalten wünschte, — die griechischen Relieffriese deS HeroonS von Gjöl- baschi — vollständig zu erwerben, und die thatkräftige Unterstützung de» Generalagenten des österreichisch ungarischen Lloyd in Konstantinopel, v. Forni, ermög lichte eS, die in 168 Kist.n verpackte Ausbeute sofort einzuschiffen. In der Erwerbung eines so umfang reichen zusammenhängenden und für die Entwicklungs geschichte der antiken Plastik bedeutsamen Monumente- und in der gründlichen archäologischen Erforschung ganz Lykien- liegen die Hauptergebnisse der Expedition, welche sür eine alsbald vorznbereitende künstlerische Publikation und weit re wiffenschaftliche Untersuchungen reichen Stoff bieten.
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