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Dresdner Journal : 29.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188209297
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820929
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820929
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-29
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 29.09.1882
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Ml Ak. Trotz de» wenig günstigen Wetter» der letzten Wochen waren doch die Arbeiten am Kirchthurm bau in Briesnitz bei Dresden so weit vorgeschritten, daß am 27. September die Knopsaufsetzung erfolgen konnte. In Gegenwart des Kirchenvorstandes und einer Anzahl Parochianen erfolgte in der eine weite Fernsicht gestattenden Galerie de» Thurme» unter den üblichen Feierlichkeiten der Bortrag der in den Knopf einzulegenden Urkunden, wie die Vorzeigung der ein zulegenoen Münzen durch den Pfarrer l)r. Zehme und Kirchenvorsteher Bierling. Eingelegt wurden: die Abschrift der im Jahre 1662 in den Knopf eingelegten Urkunde, sowie die ,n demselben Jahre eingelegten und bei Abnahme de» alten Knopfe» vorgefundenen Münzen, ferner die im Jahre 1865 in den Knopf eingelegten Urtunden und Münzen, sowie die aus die Gegenwart und den gegenwärtigen Bau bezüglichen Urkunden nebst Exemplaren der gegenwärtigen Münzen. Der Thurm, welcher von Baumeister Weißbach nach dem vom Architekten Möckel entworfenen Plane für 26 500 M. auSgeführt worden ist, erreicht eine Höhe von ungefähr 60 na, während der bisherige Thurm nur ungefähr 45 na hoch war. Die Baukosten für Restaurirung der Kirche wie de» Thurme» belaufen sich auf 107 500 M., wozu da» evangelische LandeS- consistorium 8000 M, Kaufmann I. Schunk in Leipzig 3750 M. und verschiedene Parochianen größere und kleinere Beträge beigesteuert haben, während zur Abstoßung de» Restbetrages, neben bereit- vorhandenen älteren Schulden, sich die Aufnahme eine- Darlehens von Hunderttausend Mark bei der Com- munalbank zu Leipzig nöthig machte, welches Dar lehen bis zum Jahre 1920 amortisirt sein wird. Nachdem da» zur stilvollen Ausführung de» Thurme» nöthige Gerüst nunmehr gefallen ist, zeigt sich derselbe in seiner stattlichen Erscheinung und wird die Freunde de» altehrwürdigen Gotte-Hause» gewiß in ihren Er wartungen befriedigen. Schließlich ist noch zu erwähnen, daß diejenigen Alterthümer, welche weder in der restaurirten Kirche, noch deren Vorhallen untergebracht werden konnten, an den sächsischen AlterthumSverein abgegeben worden sind und in dessen Museum (Palais de- Großen Gartens) Aufstellung finden werden. L. Auf den Fluren vieler hochgelegenen Ortschaften de» obern Erzgebirges, al» beispielsweise bei Schellerhau, Hermsdorf, Holzhau rc., steht leider noch immer ziemlich viel unreifer Hafer auf dem Halme und vom Sommerkorn, auch liegen von dem sogen. Gemenge ansehnliche Quanten noch ungeerntet auf dem Felde, da der fortwährend wiederkehrende Regen das längst gemähte Getreide immer aufs Neue durchnäßt. provinzialnachrichttn. D Leipzig, 27. September. Den Verhandlungen der Delegieren deS Verbände- deutscher Baugewerks- meister folgte ein in Bonorand'S Etablissement ver anstaltete- Festmahl, bei welchem den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser und Se. Majestät deu König Hr. Baumeister Handwerk-Leipzig ausbrachte. Der Verbandsvorsitzende Hr. Födisch-Berlin toastete auf die Stadt Leipzig, Hr. Stadtrath Dietel-Leipzig auf da- Blühen und Gedeihen deS BaugewerkeS. — Die Stadtverordneten haben die Umnumerirung der Häufer in Leipzig, welche nach Rath-beschluß am 1. Januar 1885 in- Leben treten soll, im Prmcip genehmigt, ebenso den von der hiesigen Pferdedahn gesellschaft vorgelegten Plänen für die neue Linie Thonberg-Leipzig und für eine Kopfstation am daher- schen Bahnhof Zustimmung ertheilt. Leipzig, 26. September (L.Tgbl.) An einem der letzten Nachmittage vernahm die Frau des Kellermeister» K. in VolkmarSdorf einen heftigen Anprall neben den Fen stern ihrer Wohnung in einem Hinterhause der Ewald- straße und bald darauf erhielt sie, ihren Säugling tragend, einen Schuß durch die doppelte Bekleidung in den Rücken, so daß die kaum erst Genesene niedersank. Die entstandene, heftig blutende Wunde war glücklicher Weise nur eine fingerlange Streiswunde, hervorgebracht durch eine Bleikugel, welche im Umfang einer großen Erbse glich. Die Kugel «ar durch ein Aloöblatt und eine Fensterscheibe gedrungen und infolge dessen ein seitig gedrückt worden. An der Scheibe ist noch ein Loch von 18 mm Durchmesser zu sehen. Von wem und ob die That, der leicht ein Mensch oder zwei zum Opfer fallen konnten, aus Unvorsichtigkeit oder Absicht verübt wurde, wird die eingeleitete amtliche Untersuchung ergeben. Schellenberg, 27. September. (AugustuSb. Wochenbk.) Heute Mittag ertrank in einem.soge ¬ nannten Sumpfe bei der Weicholdschen Ziegelei, welcher infolge de» vielen Regen» der letzten Tage mit Wasier gefüllt war, der 9^ Jahre alte Stiefsohn de» Schuh machermeister» Stephan, namen» Eugen Wagner. Der BedauernSwerthe, welcher seinem größern Bruder da» MittagSessen gebracht hatte, ist wahrscheinlich dem Sumpfe zu nahe gekommen und hineingerutscht. Waldenburg, 27. September. (Hchönb. Tgbl.) Heute Mittag wurde hier in der Nähe der List'schen Restauration eine HandelSfrau aus Kohren tödtlich vom Schlage gerührt. Ihr Leichnam wurde einst weilen in einem der benachbarten Wohnhäuser unter gebracht. Mittweida, 27. September. (Mittw. Wochenbl.) Beim Abrüsten de» Neubaues der hiesigen Kratzensabrik stürzten am Montag gegen Abend 3 Maurer infolge Durchbruchs deS Brete», worauf dieselben standen, drei Stockwerk hoch zur Erde und schlugen auf unten lagernde Pfosten auf. Der Maurerpolier, welcher sich noch höher auf der Leiter befand, wäre ebenso zum Falle gekommen, wenn er nicht die Geistesgegenwart gehabt hätte, sich an der Klammer einer Rüststange, die er oben glücklicherweise recht fest eingeschlagen hatte, so lange mit dem einen Arm festzuhalten, bis »hm Hilfe ertheilt werden konnte, so daß er unbeschädigt mit dem blosen Schreck davongekommen ist. Ebenso ist eS als ein großes Glück zu betrachten, daß die 3 Maurer außer einigen äußerlichen Verletzungen er heblichen Schaden nicht erlitten haben; dieselben be finden sich zwar noch in ärztlicher Behandlung, werden aber in Kurzem schon ihrem Beruf wieder nachgehen können. Ein Verschulden deS Unfalles soll Niemandem zuzuschreiben sein. — Ebenso gnädig ist auch ein Schieferdeckergehilfe vor einigen Tagen davongetommen, der da» Unglück hatte, bei einer Reparatur vom Dache eine» Hauses in der Bahnhofstraße zu stürzen; derselbe hat zwar Verletzungen davongetragen, die aber bald ge hoben sein werden. Waldheim, 27. September. (Anz. f. W.) Eines jähen Tode- starb heute früh ein aus der hiesigen königl. Strafanstalt Entlassener, ein früherer Restau rateur aus Freiberg. Derselbe, im Begriff nach Hause zu reisen, fiel auf dem Wege nach dem Bahnhof, in der Nähe der Post wahrscheinlich infolge eines Schlag anfalles um und mußte in das Stationsgebäude ge tragen werden, woselbst er im dasigen Polizeizimmer bald verschied. Der durch den ihn begleitenden Auf seher schleunigst herbeigeholte Arzt konnte daher nur den eingetretenen Tod constatiren. Tharandt, 26. September. (Anz. f. Thar.) Das grünschimmernde Wasser des einsamen SeerenteicheS zwischen Grüllenburg und Dorfhain, da- schon oft die Aufmerksamkeit der Eisenbahnreisenden auf sich gezogen hat, ist für den 66jährigen Schuhmacher Schubert au- Siebenlehn verhängnißvoll geworden. Am Montag zog man den Leichnam des alten Man nes aus dem ruhigen Gewässer. Pirna, 28. September. (Pirn. Anz.) Die Ma- sernkrankheit hat leider in LangenburkerSdorf eine solche Ausdehnung genommen, daß der Schluß von 4 Schulklassen erfolgen mußte. Die stattgehabten Erkrankungen betrugen nach der bezüglichen Zusammen stellung ca. 68 Procent. Bautzen, 27. September. (B. N.) Von den vor der königl.Prüfungkcommission sür Einjährig-Frei- willigezuBautzen an derdüSjährigenHerbstprüfung theilgenommen habenden 10 Aspiranten für den ein jährig-freiwilligen Dienst haben 7 die Prüfung be standen, während 2 bereit» vor Beginn der münd lichen Prüfung und «iner nach deren Absolvirung zurückgewiesen wurden. Außerdem ist 10 jungen Leuten auf Grund beigebrachter Schulzeugnisse über ihre wissenschaftliche Befähigung der BerechtigungS- schein ertheilt worden. Vermischtes. * Aus Halle vom 27. d. meldet ein Privattele gramm der »Nordd. Lllg. Ztg.": Infolge der Hoch wasser fand bei Neukirch ein bedeutender Dammbruch Statt und sind mehrere Häuser eingestürzt. DaS dies jährige Hochwasser in der Saale verursachte einen so hohen Wasserstand, wie er seit dem Jahre 1865 nicht zu verzeichnen war. Oberhalb Halle, bei Giebichen- stein und Cröllnntz, ist die Pontonbrücke vom Wasser hochgehoben worden, da» in der verflossenen Nacht so immens gestiegen ist. Die Fischer mußten ihre Kähne im Stiche lassen. Die Gegend unterhalb Halle bi» Merseburg gleicht einem See. Die Flußmühlen sind demolirt, die Mühlenbrücken gehoben. Am ärgsten heimaesucht sind die Orte Neukirchen und Hohenweiden. Dortsrlbst mußten die Einwohner auf den Boden ihrer betiessenden Häuser flüchten, die infolge de» eindringen den Wasser» baufällig geworden sind. — Der ,N. Pr. Ag." schreibt man au» Dessau vom 26. d.: Die Mulde hat für jetzt ihren höchsten Wasserstand erreicht. DaS plötzliche Steigen hat erheblichen Schaden verur sacht, um so mehr, al» auch eine Anzahl von Woh nungen überschwemmt sind. Der Wasserabfluß ersolgt sehr langsam, da auch in der Elbe ziemlich hoher Wasferstand ist. * Die günstiger lautenden Nachrichten, welche in den letzten Tagen von den durch Hochwasser be schädigten Südbahnstrecken eingelausen sind, werden wesentlich getrübt durch eine erst am 27. d. in Wien eingelangte Mittheilung über den Befund der Strecke Linz-Toblach-Bruneck, welche von größeren Beschädi gungen in der Strecke Linz-Toblach berichtet. Die hauptsächlichsten Zerstörungen erfolgten in dem engen Drauthale zwischen AbsalterSbachthal und Lienz, wo sich Straße, Bahn und Drau den Platz streitig machen. Die hochgeschwollene Drau gab hier, indem sie die Berglehnen unterwaschen hat, Anlaß zu größeren Rutschungen, durch welche dieselbe wieder, mit Erd- und FelSmassen verlegt, in ihrem rasenden Laufe ge hemmt, gezwungen war, seitlich auSzubrechen, wobei sie die Straße und die Bahn an vielen Stellen theil- ganz abschwemmte, theilS stark beschädigte. Die ersten flüchtigen Aufnahmen ergeben, daß zwischen Lienz und Toblach die Bahndämme aus eine Länge von 5400 na weggerissen, auf eine Länge von 3900 m mehr oder weniger stark beschädigt und auf eine Länge von 900 m übermurt sind und daß vielfach heute die Drau dort fließt, wo vorher die Bahn hinzog. Die Wiederher stellung dieser meistbeschädlgten Strecke wird jedenfalls längere Zeit erfordern, da zunächst die Drau wieder in daS alte Bett geleitet werden muß, ehe die Bahn dämme mit Sicherheit angcschüttet werden können. Zwischen Toblach und Bruneck sind die Beschädigungen weniger bedeutend, indem sie nur zwischen Welsberg und Bruneck in größerem Umfange austreten, wo die Rienz in ähnlicher Weise gewüthet hat wie die Drau zwischen Toblach und Lienz. Die Wiederherstellung»- arbeiten auf der südtiroler Linie schreiten inzwischen erfreulich vorwärts, indem am 26. d. der zwischen Trient und Ealliano aufgenommene Personenverkehr bi- Roveredo ausgedehnt wurde und in 4 bis 5 Tagen bei einmaligem Umsteigen bis Ala fortgesetzt werden kann. DaS Umfingen daselbst ist bedingt durch die beschädigte Lensbachbrücke bei Roveredo, deren provi sorische Herstellung etwa 8 weitere Tage erfordert. Statistik und volkswirthlchaft. k. Dresden, «8. September. Die Actiengesellschast deS Curorte» Schweizermühle hat dem Bernehmen nach in einer, vergangenen Sonntag in Kneift » Restauration abge haltenen außerordentlichen Generalversammlung sich einstimmig für Liquidation entschieden und dürste da» Etablissement zum Zwecke de» Weiterbrttteb» einem Lonsortium käuflich überlasten werden. — Die Production in der neuen Dresdner Dynamit fabrik wird bei einfacher Tagesarbeit aus 20 Lentner Dynamit pro Tag beziffert und läßt sich unter Verwendung elektrischer Beleuchtung durch Nachtarbeit noch wesentlich erhöhen AIS Adsatzquellen gelten außer den zunächst liegenden Bergbrzirken die überseeischen Länder, wo, wie in Mittel- uud Südamerika, große Eisenbahnbauten und Durchstechung von Landengen eine dauernde Aussuhr erwarten lassen. DaS in den Händen der Gesellschaft vorläufig verbleibende Actienvermögen ist nur klein, weshalb eine auch durch die Eigenschaften der leitenden Per sönlichkeiten unterstützte Ertragfähigkeit de» Unternehmens er wartet wird — Zu unsrer gestrigen Nachricht, die Patentpapier fabrik zu Penig betreffend, ist weiter hinzuzusügen, daß von dem 188t/82er GeschästSgewinne von 417 874 M der Betrag von >83 786 M. zu Abschreibungen verwendet und nach Be rücksichtigung der Reservesond- mit 116K0 M, sowie Gewäh rung der Tantieme re, 180 000 M. zur Auszahlung einer Dividende von 6 Proccnt in Vorschlag gemacht werden sollen. Die Abschreibungen haben durch tue diefährigen Zuwendungen die Gesammthöhe von 1 163 20« M, der Reservesond, welcher in StaatSpapieren angelegt ist, die Höhe von 1O««3« M. er reicht und sind außerdem 100 000 M zur Rückzahlung aus die AmottisationShypolhek bis jetzt gelangt. — Die auS Berlin etwa- verfrüht gebrachte Mittheilung einer Sprocentigen Dividende bei der sächsischen Maschinen fabrik (vormals Richard Hartmann) zu Chemnitz ist insofern noch ungenau als sich zu diesem Zeitpunkte der AussichtSrath über Verwendung deS 1881/82er Gewinnüberschuffe» noch gar nicht schlüssig gemacht hat, was dem Vernehmen nach in einer nahe bevorstehenden Sitzung erst geschehen wird, wohl aber wird da» Lrgebniß al» ein so günstlge» bezeichnet, daß auf 8H Procent mindesten» gerechnet werden darf. Besonders er freulich ist eine Mittheilung über die weitere, den Segnungen deS Schutzzollsystems zu verdankende gedeihliche Entwickelung deS Unternehmens, wonach da- Etablistement nahezu bi» Ende de« lausenden Geschäftsjahres ausreichend mit Aufträgen ver sehen ist. Generalversammlungen. 10. Oktober: LhemnitzerWerkzeugmaschinensabrik vor mals Joh. Zimmermann zu Chemnitz, ordentliche, Mittwoch Nachm H4 Uhr im Saale der Börse daselbst. Actiendeponirung bis 2. Oktober u A in Dresden bei Günther u. Rudolph, sowie H Mende. Geschäftsbericht 4 Oktober ebendaselbst. Dir.: Boßdorf, Gebauer 11. Oktober: Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz, or dentliche, Mittwoch, Borm >0 Uhr im kleinen Saale de» KramerhausrS in Leipzig. Artiendeponirung bi» 7 Oktober. Aufs.: Wehner. — Einem Beschlusse de« Schloßchemnitzer BouvereinS zufolge wird eine Verminderung de» Aktienkapital» auf den Betrag von 3«« 750 M in« Werk gefetzt, wobei für 4 Stück mit 7b «sh eiugezahltr Jnterimfchriue 8 Stück Bollartien ge währt werden — Eine Schätzung beziffert die 1881/82 er Dividende der Berliner Uniontbrauerei auf 2H 1h. — In einer vorgestriqen Berwaltuag«rath«sitzung der Prag-Duxer Eisenbahn sind die zwischen der österreichischen Regirruog und den Vertretern der Eilenbahngrselljchast im Vorau» vereinbarten Abmachungen genehmigt und ist gleich- zeitig den Delegirten die von der Regierung verlangte Voll macht zur rechi-giltigen Unterzeichnung de« endgiltigen Ver trag» ertheilt worden. — Die vorgestrige Generalversammlung der ver einigten König«- und Laurahütte, bei welcher eia Actiencapitaltanthell von «342 «00 M. durch 1b b7l Stimmen vertreten war, hat die Bettheilung einer Dividende von « N, beschlossen und der Verwaltung Decharge ertheilt. Dem aus die fernere Dauer von 4 Jahren gewählten Aussichttrathe ge bürte au- Sachsen Direktor Richter der Leipziger Bank in Leipzig an. — Die Verwaltungsorgane der Papierstosssabrik Klein- rücker«walde bei Buchholz befinden sich nach dem über da- I88l/82er Geschäftsjahr vorliegenden Rechenschaftsberichte in der angenehmen Lage, bei genügender Bemessung der Abschreibungen und Rücklage von 22237 M. zu Beschaffungen und Ergänzungen noch die Bertheilung einer Dividende von SO */., welche für da» seiner Zeit voll eiagezahlte ursprüngliche Aktienkapital von 300 000 M einer solchen von 12 "/, entsprechen würde, vorzu- schlagen. Die Bilanz schließt beiderseitig mit 474 47b M., da» Gewinn- und Verlustkonto mit «8211 M. — Nach Schätzung der Börse dürste die 1881/82 er Divi dende der Braunschweiger Nationalbrauerei (vormal» F. Jürgens) 8'/, betragen. Alexaudrieu, 2b. September. (Tel.) Dir ersten Proben der diefährigen Baumwollenerute sind heute hier ange kommen, der Betrag der Baumwollenernte von guter Beschaffen heit, meist von Behera kommend, wird aus 2 2bO 000 Balle» angeschlagen, der Minderertrag gegen sonst wird dem Mangel an Bewässerung zugeschrieben. Washington, 2«. September. (Tel.) Der Schatzserrrtär Folger hat angcordnet, daß von den zur Amortisirung ein- beruseneu Obligationen allwöchentlich sür b Millionen Dollar« ohne Rabatt angekaust werden sollen. * ElbschifffahrtSbericht. Vom 8. bi« mit ». September 1882 passirten da« Hauptzollamt Schandau »b mit Brankohlen, rohen Sandsteinen, frischem Obst Graphit und Basaltsteinen beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Ramen der betreffeudeu Schiff«rig»er nachstehend ausgesührten 4l Fahr zeuge Den 8. September: öst N-W.-D-Ges von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; Leberecht Krieg au» Aken von Magdeburg nach Böhmen mit Sauerkohl, Coeutöl, Seegras, Roheisen; den 4. September: Franz Schestag aus Leitmeritz von Böhmen nach Riesa mit Weizen; öst N-W. D.- Gef. von Böhmen nach Wittenberge mit Rap«; öst. R-W-D > Ges von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern ; .Kette' von Böhmen nach Dresden und Hamburg mit Roh zucker und Braunkohlen; .Kette' von Böhmen nach Magdeburg und Hamburg mit Gerste und RapS; Joses Seiche au- Aufsiig von Böhmen nach Magdeburg mit gebackenen Kirschen; öst. N -W D.-Bef von Dre-den nach Böhmen mit Maschinentheilen; den b September: öst. N W.-D-Ges von Böhmen nach Ham burg, 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Friedrich Waitag aus Salbke von Wallwitzhafen nach Böhmen mit Bauholz; Heinrich Wagner au» Frohsa von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; den K. September: öst. N W.-D-Ges von Böhmen nach Hamburg, 4 Fahr zeuge, mit verschiedenen Stückgütern; öst N.-W.-D-Ges von Böhmen nach Magdeburg mit Gerste und Leim; Anton Schröder au» Topkowitz von Böhmen nach Dre-den mit Gerste und Linsen; .Kette" von Böhmen uach Hamburg mit Linsen, Weizen. Rap» und Gerste; Karl Oswald au» Aken und Christian Curth an» Schönebeck von Magdeburg nach Böhmen mit Roh eisen; Wenzel Heinrich au» Aussig und öst. R-W. D-Ges. von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; den 7. September: öst. N-W.-D-Ges. von Böhmen nach Dresden und Magdeburg mit Balonna, Gerste, Roggen, Weizen und Wein; öst N -W -D -Ges von Böhmen »ach Magdeburg mit Raps, geback.nen Kirschen und Gerste; Wilhelm Dörre aus Obcrgrund in gleicher Richtung mit Raps und Gerste; Friedrich Maack aus Magdeburg und Wenzel Heinrich au» Aussig von Böhmen nach Hamburg mit Mehl, Gerste, Bohnen und Rap»; öst N -W.-D.-Ges. von Harburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; öst. N.-W.-D Grs von Hamburg nach Böhmen, 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Otto Peschke au« Schandau von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; den 8. September: öst. N -W -D -Grs. von Hamburg nach Böhmen, 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; Moritz Schurig auS Schönebeck von Schönebeck nach Böhmen mit Tuffstein; den S. September: öst N-W.-D-Ges von Böhmen »ach Ham burg, 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgüter»; öst N.-W.» D.-Ges von Böhmen nach Wallwitzhasen und Magdeburg mit Gerste, Weizen und Kleie; Wenzel Windrich au» Leitmeritz von Böhmen nach Magdeburg mit RapS und Linsen; Friedrich Marschner auS Parey von Magdeburg nach Böhmen mit ver schiedenen Stückgütern. — Vom 8. Januar bi» mit ». Sep tember sind überhaupt 481« beladene Fahrzeuge beim Haupt zollamte Schandau abgesertigt worden. Deutsche Bühne. Die Augsburger „Allg.Ztg.* mel det aus München vom 26. d.: In der heutigen Sitzung der Generalversammlung des deutschen Bühnenvereins, welcher Generalintendant v. Hülsen präsidirte und bei welcher 24 Theater-Intendanten und -Directoren an wesend waren, wurde die bisherige Thätigkeit der Fünfercommission, in welcher Baron v. Verfall den Vorsitz führte, mit lebhaftem Danke anerkannt. Die Anträge auf Herausgabe eine- Blatte- und Gründung eine» AgenturbureauS wurden indessen noch nicht an genommen. Mau beschloß jedoch zur Förderung ander weitiger praktischer und idealer Interessen durch frei willige Beiträge der Mitglieder eine Summe ein.'.u- zahlen, über deren Verwendung einer spätern General versammlung Vorschläge unterbreitet werden sollen. Ferner wurde die Fünfercommission mit den nöthigen Vorarbeiten behufs einheitlicher Jnscenirung von Mo- zart't ,Don Juan", al» vorbildlich für die deutschen Bühnen, betraut. Naturkunde. Ueber die kühlen Sommer und die Eisberge schreibt ein Meteorologe: E» ist gerade zu erstaunlich, zu sehen, mit.welcher Zähigkeit sich gew sie Annahmen namentlich in Bezug auf Wetter- verhältniffo fortpflanzen, ohne daß man sich die Mühe giebt, die Sache irgend einer Prüfung zu unterziehen. Herschel kommt eine» Tage» auf die Idee, dieSonncn- flecken mit den Weizenpreisen in England in Verbin dung zu bringen. Damals, bei weniger auSgebreiteten Verkehrs und Emrespondenzmitteln war e» dem be rühmten Astronomen nicht zu verdenken, daß er von der Ansicht auSging, das Wetter England» entspräche de» von Europa, ja der nördlichen Halbkugel. Jetzt wird da» Gesetz für die trocknen, warmen und die nassen, kalten Sommer gefunden; man konnte dieselben ar! den Sonnenflecken herausrechuen. Bi» in die Neuzeit hat da» fortgespukt. Es hat langjähriger Beweise bedurft, um die Herren zu überzeugen, daß die Trockenheit oder Nässe über einer Gegend nicht für einen Erdtheil, geschweige denn für eine Halbkugel der Erde den Maßstab bilde, daß diese Extreme so nahe bei einander liegen, so wieder in dem verflossenen Sommer, wo Rußland und Nordamerika trockene Hitze hatten. Jetzt bleibt also die Erklärung der ElSberge, die durch ihr Schmelzen auf weite Strecken die Tem peratur herabdrücken, und diese Theorie wird nun weidlich vorgeritten. Wie e» einem solchen Gesellen, der ,auf Hunderte von Meilen Kälte verbreitet", nur gelingen mag, au» der eisigen Gesellschaft seinesgleichen loszukommen! DaS ist den Theoretikern Nebensache. Bei solcher intensiven KälteauSstrahlung müßte die ganze Gesellschaft am Nord- oder Südpol festgefroreu bleiben. Stürme bewirken da- LoSreißen, heißt e» Nun wissen wir alle, daß Eisberge mit ihrer Masse nach dem specifischen GewichtSverhältmfse im Wasser liegen und nur über die Oberfläche her vorragt. DaS läßt zunächst die Annahme deS Los- reißen- durch Stürme sehr schwach erscheinen, und writer zeigt e», daß die größere Masse >m Wasser selber schmilzt, wie sich da- auch daraus ergiebt, da- die Eisberge von Zeit zu Zeit sich umdrehen, so bald durch daS Schmelzen auf der untern Seite Ver Schwerpunkt ver schoben ist. Ein englischer Tapitän hat nn Jahre 1880 bereits im südlichen indischen Ocean die Luft- und Wassertemperatur in der Nähe der Eisberge be- obachtet und namentlich bei der letztern, die ja den exaktesten Anhaltspunkt gewährt, kaum nennenSwerthe Alteration gefunden. Nun kommt weiter der Umstand, daß die großen EiSmassen in diesem Sommer wiede rum an der nordamerikanisch-atlantischen Küste trieben. Auf jenem Eontinent herrschte sengende Gluthhitze wäh rend de» Sommer». Wie geht e» nun zu, daß die ElSberge ihre Kälte auf dreifach weitere Entfernung nach Europa senden und in der Nähe nicht» vermö gen? Schließlich ist in den letzten Jahren, namentlich im Jahre 1880, die Erscheinung der Eisberge vom Nordpol her stärker geworden. Weshalb wirken sie also blo» 1882? Genug, je näher man diese EiS- bergSabkühlungStheorie beleuchtet, desto mehr findet man sie im Widerspruch mit allen Natur- und Erfahrungs gesetzen. Legt sie zu den Sonnenflecken! * Au-Berlin schreibt man: Mit den Abhandlungen und Borträgen der indogermanischen und der ost asiatischen Section, die Prof. vr. A. Dillmann soeben hat erscheinen lassen, sind die Publikationen de» Berliner, internationalen Orientalistencongres- seS" zum Abschluß gekommen. Der gestern au»- gegebene Band bleibt an Hochinteressantem und Wich tigem hinter seinen beiden Vorgängern nicht zurück; die indogermanische Sektion liefert im Ganzen 12 Bei träge, darunter 5 von deutschen Sprachforschern. Ernst Windisch behandelt den griechischen Einfluß im in dischen Drama; H. Oldenberg schreibt Über den I-»tit» Vintar»; Max Müller bringt 2 Borträge, von denen der eine über Oxford» Bedeutung für die orientalischen Studien, der andere über die Entdeckungen von San»- krithandschriften in Japan sich äußerl. Hermann Jacobi bespricht die Epen Kalidasa'S und Hermann Eollitz eine besondere Art vedischer Eomposita. Der Belgier C. de Harlez behandelt den avestischen Kalender und die Heimath der Avestareligion; der Italiener Ascoli schreibt über die ethnologischen Gründe der Umgestaltung der Sprachen; der Oxforder Monier Williams behan delt da-Thema von den Religionsübungen der Hindu»; Eecil Bendall von Cambridge giebt mit 2 chromolitho- graphirten Tafeln eine Abhandlung über daS Alter der SanSkritmanuscripte von Nepal; Monier William» pla»dirt in einer zweiten Abhandlung für die Anwen dung de» romanischen Alphabet» auf die Wiedergabe de» Sanskrit und anderer orientalischen Sprachen, und endlich belehrt un» der in Oxford angestellte indische Gelehrte KriShnavasman über den Umfang der indischen Gebiete, auf welchen bi» heute San-krit gesprochen wird. Die ostasiatische Sektion bringt vom Leipziger Georg v. d. Gabelentz eine Abhandlung über seine neue chinesische Grammatik, Adolf Bastian entwickelt diePsychologie deSBuddhi»mus undW.Radloff entwickelt, durch Beispiele au» den türkischen Sprachen belegt, die Lautalternation und ihre Bedeutung für die Sprach entwickelung. I. Long behandelt da» Capitel von den orientalischen Sprichwörtern; S. Beal giebt un» eiu Bild von Buddhistenconcilien; P. Hunfalvy spricht über da» bildende Princip der Rationen; S. W. Bushell erklärt chinesische Grabinschriften und M.A.P. Marti» geht den Spuren eine» internationalen Gesetze» iu Altchina nach. Den schwierigen Druck der Congreß- Verhandlungen hat auch die» Mal wieder die Sebr. Unger'sche Druckerei in Berlin vorzüglich besorgt; die Sprachforschung ist um ein umsängliche» Werk ersten Range» reicher geworden.
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