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Dresdner Journal : 12.09.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188209121
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820912
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-09
- Tag 1882-09-12
-
Monat
1882-09
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 12.09.1882
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Erste Beilage zu 212 des Dienstag, den 12. September 1882. - . . - II- Lu,—-Si Dresdner Unchrichteu vom 11. September. AuS dem Polizeiberichte. Bei einer hiesigen Händlerin ist am 31. vor. MlS. von einer unbekannten Frauensperson ein goldner mit blauem TürkiS ver- fehener Ring (wahrscheinlich BerlobungSring) mit der eingravirien Jahreszahl 1855 zum Berkaus au-geboten worden. Der Ring ist wahrscheinlich von dieser Per son auf unrechtmäßige Weise erworben worden, da sie ihn im Stiche gelassen hat, als sie nach ihrer Legitimation gefragt wurde. — Gestern Nachmittag ist in Neustadt von einer Dame ein Goldstück gefunden worden. Dasselbe befindet sich in behördlicher Ver wahrung. — In Friedrichstadt ist gestern Nachmittag ein 4H Jahre altes Mädchen aus dem Fenster einer im 2. Stocke gelegenen Wohnung auf den Hof hin- untergefalleu und hat schwere Verletzungen erlitten. — Zwei Gärtnergehilfen verfuchten gestern Abend ein von ihnen als falsch erkanntes Zweimarkstück wieder auSzugeben und wurden deshalb infolge erstatteter An zeige vorläufig festgenommen. — An die Behörde ist ein vorgestern in einer Droschke liegen gebliebener Sommerüberzieher, dunkelblau und fast neu, ab gegeben morden. — Bei den hiesigen kaiserl. Postanstalten, mit Ausnahme derjenigen auf der Wachsbleichgasfe, Linde naustraße und in der Albertstadt, sowie bei dem kaiserl. Telegraphenamt auf der WaifenhauSstraße werden Elnschreibbriefsendungen gegen eine besondere Gebühr von 20 Pf. für jede Sendung außerhalb der gewöhnlichen Postdienststunden im Dienst» zimmer angenommen, wenn die Einlieferung minde stens eine halbe Stunde vor dem Abgang der nächsten Beförderungsgelegenheit erfolgt und ein Beamter in Dienstgeschästen anwesend ist. In welchem Dienstzim mer die Annahme stattfindet, ist bei jeder VerkehrL- anstalt durch AuShang bekannt gemacht. Die besondere Gebühr von 20 Pf. kann man baar oder in Frei marken entrichten. Durch diese Einrichtung soll die Möglichkeit geboten werden, eilige und wichtige Briefe auch außerhalb der gewöhnlichen Postschalterdienst stunden aufliesern zu können. o Die Personenfrequenz auf den hiesigen Bahnhöfen war am gestrigen Tage eine überaus lebhafte und namentlich auf dem böhmischen Bahnhose nach der sächsischen Schweiz und der Tharandter Linie gleich großer Andrang. Infolge dessen waren für beide Linien je 6 Extrazüge nöthig, während auf dem Leipziger Bahnhose deren 10 nach Meißen, Kötzfchen- droda und zurück erforderlich waren. a Der in den Tagen vom 7. bis l3. September in Zwickau stattfindenden landwirthschaftlichen Ausstellung hat die königl. Generaldirection der Staalsbahnen durch die Einlegung billiger Extra züge Tausende von Besuchern aus allen Theilen unsere- sächsischen Vaterlande- zugeführt. ES wird uns hierüber mitgetheilt, daß die am 8. September von Schwarzenberg und Leipzig, am 9. September von Oelsnitz und Grimma in Zwickau eingetroffenen Extrazüge überaus stark besetzt waren. Noch größer war der Andrang Sonntag, den 10. September. Der von Dresden A. 6,40Voim. dahin abgegangene Extra trug hatte ob Dresden 44 Passagiere 11., 176 Passa giere III.Kl., unterwegs kamen hinzu von Potschappel und Huinsberg 15, von Tharandt 13, von Edle Krone, Klingenberg, Bobritzsch, Muldenhütten 23, von Frei berg 73, von Oederan und Umgebung 12, von Flöha 5>9, von Niederwiesa 2, von Ch,mmtz 466 Passagiere. Bel der Ankunft in Zwickau verließen 94 Pasfagiere II. und 789 111. Klasse diesen Zug. Ein Extrazug von Grimma und den Muldenthalbahnstationen traf mit 40, ein solcher von Chemnitz mit 12, von Oels nitz mit 20 Wagen vollbesetzt in Zwickau ein, ebenso gefüllt waren bei ihrer Ankunft in Zwickau die fahr- planmäß'gen Personenzüge. Diese Tausende von Passagieren in den späteren Abendstunden sortzuschas- fen, war für die dortige Station kein leichtes Stück Arbeit, man mußte zur Einlegung von Personenextra zügen schreiten und deren einen mit 30 Wagen nach Dresden, einen mit 30 deSgl. über Werdau nach Leip zig, emen mit 36 deSgl. nach Grimma, einen mit 30 desgl. nach Schwarzenberg ablassen. In der Richtung nach Reichenbach wurde ein Extrazug mit 15, nach Fallcusiritt Mit 14 Wagen nothwendig, schließlich wurden auch noch 24 Wagen mit Reisenden in der Richtung nach Chemnitz mittelst ExtrozugeS befördert, während sämmtliche fahrplanmäßige-Personemüge dicht besetzt waren. Trotz des enormen Andranges wurden alle Züge ohne jede Störung befördert. — Die Besichtigung der Wereschagin'schen Gemäldeausstellung ist neuerdings in dankenS- werther Werfe für alle hiesigen Vereine dadurch er leichtert worden, daß, falls deren Mitglieder in einer größern Anzahl (mindestens 20 Personen) erscheinen und sich als Verein auSweisen, die Gemäldeausstellung, welche noch bis 17. d. M. geöffnet bleibt, sür den er mäßigten Eintrittspreis von 25 Pf. pro Person in Augenschein genommen werden kann. x Nach fast 2 jährigem Harren hielt gestern, am 10. September, die Döhlener Kirchengemeinde bei warmem Sonnenschein ihren festlichen Einzug in da- durch Hrn. Baumeister Möckel neuerbaute Gotteshaus. Als Vertreter der obersten Kirchen- bthörde war Hr. Geh. Rath v. Berlepsch er- schienen, welcher im Pfarrhaus den Kirchenvorstand mit einer Ansprache beehrte, während Hr. Consistorial» rath Superintendent vr. Meier al- EphoruS die Ein weihungsfeierlichkeit leitete, welche durch die Anwesen- heit der Herren Kreishauptmann v. Einsiedel, Amt»- hauptmann vr. Schmidt, Schulrath Vr. Hahn, Frhr. v. Burgk ausgezeichnet und durch die Theilnahme ver schiedener Corporationen und Vereine verschönert wurde. Unter dem Geläute der Glocken bewegte sich 4t9 Uhr vom Pfarrhose au- der Festzug, an besten Spitze der Oberhirt der Diöcese, sowie die Herren Ort-geistlichen und Pastoren der benachbarten Parochien, Bibel, Agende und heilige Gefäße tragend, gingen, zum Hauptportal der Kirche, wo Hr. Architekt Möckel die Schlüssel dem Hrn. Obrrconfistorialrath v. Berlepsch und dieser dem OrtSpfarrrr überreichte, damit derselbe im Namen de» dreieinigen Gotte« die Psorte öffne. Nachdem die Gemeinde, die bald da» Gotte-Hau» füllte, da- Lied: „Allein Gott »n der Höh'" mU Musikbegleitung gesungen, hielt Hr. Superintendent Meier die weihevolle Weihrede, deren herrliche Ge dankensülle auf Grund von 2. Mos. 20, 24 eine drei fache Antwort war auf die Frage: WaS soll diese» Gotte-Hau- sein? 1) DeS Glaubens Zeugenstätte, 2) GotteS Gnaden- und SegenSstätte, 3) deS Himmel reichs Baustätte. Unter dem Eindruck der zündenden Rede und des sich daran anschließenden Weihgebets erhob sich bei den feierlichen Worten deS eigentlichen WeiheacteS die ganze Festgemeinde von ihren Sitzen, worauf die nun geweihte Orgel zum ersten Male ihre gewaltigen Töne vernehmen ließ. Der Altarliturgie folgten Verlesung der Epistel, Fürbitten, Danksagungen und der Festgesang deS Vaterunsers von Mühle. Nach beendetem Gemeindelied bestieg Hr. Pastor Kunze die Kanzel, dessen wohldurchdachte und warmempfundene Predigt zum Texte Psalm 84, 1—5 und zum Thema die Frage hatte: Was haben wir in unsrer neuen Kirche? und in fesselnder Darlegung die Antwort gab: 1) eine liebliche Wohnung deS Herrn, 2) einen festen Mittelpunkt der christlichen Gemeinde, 3) eine AuS- gangSstätte göttlichen Segens und Lebens. Die durch Gemeindegesang eingeleitete Taufhandlung wurde von Hrn. DiakonuS Pache vollzogen, welcher seiner an sprechenden Taufrede Apostelg. 8, 36 zu Grund» legte. Mit Gesang, Liturgie, SegenSerthellung und Schluß- verS endete die erhebende und ergreifende Feierlichkeit. Auch Nachmittags versammelte sich wieder eine zahl reiche Gemeinde zum Gottesdienste und mit dem Abends 6 Uhr in der erleuchteten Kirche stattgehabten Klrchenconcerte fand dieser für die Döhlener Parochie fo hochwichtige Festtag einen schönen würdigen Abschluß. Um die schöne Umgestaltung de- Döhlener Gottes hauses hat sich auch wiederum der bekannte Wohl» lhäter unserer ganzen Umgegend, Hr. Kamm.rherr Frhr. v. Burgk in ganz außerordentlicher Weise verdient ge macht. — Gestern Abend gegen 9 Uhr brannte in Cossebaude da- Händler'sche Anwesen mit sämmtlichen Erntevorräthen total nieder. Die EntstehnngSnrsache ist noch unbekannt. vrtMUNlünachrichteu. Leipzig, 9. September. (L Ztg.) Im Anschluß an die Hauptversammlung des evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung findet unter dem Vor sitze deS Hrn. Generalsupermtendenten Trautvetter, Rudolstadt, eine öffentliche Versammlung Diens tag, den 12. September 1882, pünklich 8 Uhr Abends im großen Saale des Vereinshauses, Leipzig, Roß- straße Nr. 9, Sta t. Supenntendenturvicar Vr. Zscdim- mer, früher in Smyrna, wird über die deutsche Kirche im Orient, Pastor Schenk, früher in Puerto-Monti, über die deutsche Kirche in Chile, Pastor Vr. Borchard, früher in Nord- und Südamerrka, über die deutsche Kirche jenseits des Mississippi einen Vortrag halten. Alle Freunde der Arbeiten der evangelischen Kirche im Auslande, Herren und Damen, werden zu diefir Dlasporaconferenz eingeladen. — Soeben ist aus Ver anlassung der Jubelfeier der Gustav - Adolf - Stiftung ersänenen und vom Centralvorstand deS evangelischen Vereins der Gustav-Adolf Stiftung in Leipzig zu be ziehen: vr. Hermann Ferdinand v. Criegern, Der Gustav-Adolf-Verein in den ersten 50 Jahren feines Bestehens. Ein Beitrag zur Geschichte der evangelischen Kirche im 19. Jahrhundert. Im Auf trage deS Centralvorstandes verfaßt, Leipzig, im Selbst verläge des Centralvorstandes deS evangelischen Vereins der Gustav-Adolf-Stiftung. 1882. 138 S. Lexikon format. (Preis 1 M 50 Pf.) Diese Festschrift be handelt den Verein in 5 Abschnitten: I) von den ersten Anfängen der Gustao-Adolf-Stiftung bi« zur Gründung des Gustav-Adolf-VereinS 1832—1841; 11) Zeit deS ersten Bestehen- und der läuternden Kämpfe 1842 bis 1850; III) Zeit des Wiederaufichwunges und de- fortschreitenden Erstarken- 1850—1863; IV) Zeit des gesicherten Bestände- 1863 bis zur Gegenwart; V) Uederblick über die gegenwärtige Lage deS VereinS- werkes und zwar ä) der Verein selbst und L) die Dia spora. Ein Anhang behandelt die Quellen der BereinS- kunde, d. i. die Vereinsliteratur. x Zwickau, 9. September. Heute, als am 3. Ausstellungstage der landwirthschastlichen Landes ausstellung, fand von Mittags 12 Uhr an pro- grammgemäß die öffentliche Preisverlheilung auf dem Ausstellungplatze Statt. Infolge feiten der AuS- stellungSdirection ergangener Einladung hatten sich hierzu die Herren Geh. Rath Schmaltz, Regie- rungSrath Koch, Kreishauptmann vr. Hübel, AmtS- hauptmann v. Bose, Oberbürgermeister Streit nebst einer Anzahl von Mitgliedern der städtischen Collegien eingefunden. Hr. Krelsvorsitzender Seiler auf Neuen salz eröffnete die Feierlichkeit mit einer Ansprache an die hierbei betheiligtcn Aussteller und da- sonstige zahlreich erschienene Publicum, in welcher er auf die Entstehung und die Bedeutung der landwirthschaftlichen Ausstellungen im Allgemeinen und der von den land wirthschaftlichen Kreirvereinen Sachsens in gewissen Zwischenräumen veranstalteten derartigen Ausstellungen im Besondern hinwieS. Hr. Oberbürgermeister Streit sprach hierauf der AuSstellungSdirection den Glück wunsch der Stadt Zwickau zu dem trotz mancherlei Schwierigkeiten, die sich dem Unternehmen entgegenge stellt, so vollständigen Gelingen der Ausstellung aus, gab dem Gefühle der Genugthuung darüber Ausdruck, daß es der Stadt vergönnt gewesen, das Unternehmen, soweit solche« an ihr gelegen, zu unterstützen, und schloß mit dem Wunsche, daß Unternehmer wie Aussteller eine freundliche Erinnerung an die Stadl Zwickau mit fort nehmen möchten und die Landwirthschaft zum Wohle des Lander und feiner Bevölkerung ferner gedeihen und blühen möge. Es wurde sodann zu der Veröffent lichung der Preise verschnitten. Von den PreiSver- theilungen mögen nur folgende hervorgehoben werden: ES hat »ach der Entscheidung der Herren Preisrichter den von Sr. Majestät dem König au-gesetzten, m einem silbernen Pocale bestehenden Ehrenpreis Hr. Rittergutspachter Steiger in Sahli- erhalten. Ferner ist gewährt worden: Der Ehrenpreis der Stadt Zwickau (silberner Tafelaufsatz) sür vorzügliche Leistung in Milchprodurtion Hrn. Rittergut»- Pachter Schneider aus Altjchönsrld, der Ehrenpreis der öko nomischen Gesellschaft im Königreiche S«chs«a (plastischer Grupp« von Erzguß, Stier mit Führer^ sür eine hervorrageade Leistung in der Rinvviehzucht Hrn Rittergutsbesitzer Mtlzrr in Frankenhausen; in Gruppe ll (landwirthschaftliche Erzeugnisse) Ablhtilung sür Obst und Obstproduct« hat den Ehrenprri» drr Stadt Zwickau — r öarmig« Leuchter — die laudwirth- schastliche Schule in Bautzen erhallen. Ferner haben von den in dieser Gruppe sür die hervorragendsten Leistungen aus den Gebieten der Production von Saatgetreide, de- Flachs baues und drr Flachsbereitung au»grsetzten Ehrenpreisen de» LandrSculturrath» solche erlangt: Hr. SutSoesitzer Rößler in Niederpickenhain bei NarSdors, Hr Rittergut-Pachter Klein schmidt in RottwernSdors und die Firma Oehme L Sohn in Chemnitz Der Ehrenpreis der Stände de- voigtländischen kreise- dez. de- Lande-obstbauverein- ist sür hervorragende Leistungen im Garten-und Obstbau Hrn. Gärtner Paul Lorenz in Zwickau, der Ehrenpreis deS Dresdner krei-vereinS au- der Stiftung des sächsischen Wollproducentenverein» Hrn. Rittrr- gutSpachter Steiger in Leutewitz bei Krögis und^der Ehren preis des sächsischen Lapinzuchtverein» für dir beste Leistung in der Kaninchenzucht Hrn. Alfred Berthold in Chemnitz zu Theil geworden. Bon Medaillen sür Berdienste um die Landwirthschast — nur al- höchste Ehrenpreise zur Bertheilung gelangende Prä mien - sind 6 Stück, und zwar den Herren: GM-besitzer L. Barth in Stenn, v. Römer aus Reumark, Riltergut-besitzer Kaiser auf Haubitz, Pros. vr. Robbe (pflanzenpjychiologische Bersuch-station) in Tharandt, Prof. vr. Heiden iBersuch-- ftation in Pommritz), Beschlaglehrrr Lungwitz in Dresden ertheilt worden Außerdem sind eine größere Zahl von Ehrendiplomrn, Au-stellung-mtdaillen und Geldpreise zur Bertheilung gelangt An die PrelSvertheilung schloß sich die Vorführung derjenigen Thiere, für welche den betreffenden Aus stellern eine Prämie zuerkannt worden ist. Die Aus stellung ist gestern und heute äußerst zahlreich befucht worden, wozu jedenfalls die von der königl. General- direction der StaatSelsenbahnen für einzelne Bahn linien gewährten Vergünstigungen viel beigetragen haben, und eS ist anzunehmen, daß bei Fortdauer deS seil gestern eingetretenen guten Wetters während der noch übrigen drei Ausstellungstage der Besuch nicht nur nicht abnehmen, sondern vielmehr sich steigern wird. Altenberg, 9. September. (Bote vom Geising.) Der Bau der Eisenbahnstrecke Schmiedeberg- Kipsdorf hat nunmehr auch begonnen. Die genannte Strecke hat eine Länge von 4,3 km, der Endpunkt liegt 534,bos m über der Ostsee; die Gesammtsteigung beträgt 99,-se m bei einer Maximalsteigung von 1:37, der kleinste Krümmungshalbmesser 50 m Die Spur weite ist durchweg 0,7b m. Der günstige Herbst und Winter von 1881/82 hat eine rasche Förderung deS Bahnbaues HamSberg-Schmiedeberg ermöglicht; er be gann im August 1881 und bis Ende d. I. waren be reit- 46 600 cbm oder 7IA der veranschlagten Ge sammtbodenmasfi gewonnen und bewegt, sowie 8130 w oder 37,b3 H Planie hergesteüt worden. Durchschnitt- lich wurden im Jahre 1881 pro Monat 656 Arbeiter beschäftigt, darunter 142 Maurer und 7 Zimmerer Die Betriebsmittel, welche sür die Strecke HainSberg- KipSdorf zur Anwendung kommen sollen, werden in den Werkstätten der sächsischen StaatSeisenbahnen in Chemnitz erbaut und gleichen denen, welche z. Z. auf der Schmalspurbahn Wilkau - Kirchberg in Gebrauch sind. Die Personenwagen erhalten, ähnlich wie die Pferdebahnwägeii, die Sitze an den beiden Langseilen und außerdem einige Stehplätze aus der am Wagen befindlichen Plattform. Jeder der Wagen faßt bequem einige 30 Personen; das Bremsen ei folgt mittelst der Heberleinbcemse von der Maschine aus. Auerbach, 8. September. (Auerb. Ztg.) Zwei Vergiftungsfälle haben sich hier im Lause dieser Woche zugetragen. Infolge PilzgenusseS erkrankten sämmtliche Glieder einer Familie so, daß ärztliche Hilfe herbeiqerufen werden mußte. Letzterer gelang eS auch, den üblen Folgen der Vergiftung zu begegnen und vollständige Genesung der Erkranklen zu bewirken. Ein zweiter Fall von Vergistung, jedenfalls noch ge fährlicherer Art, trug Entsetzen in die Familie eines Lehrers, der immer lebende Exemplare der hier vor- kvmmenden Schlangen, darunter die Kreuzotter, ge fangen hält. Ein Thier der letzteren Art, zum Glück noch klein und jung, war eben, in einem Tuche ver wahrt, gebracht und vorsichtig auf einen Schrank ge legt worden. Beim Reinigen deS Z mmerS legt daS Dienstmädchen da- gefährliche Päckchen auf den Tifch und im Nu hatte auch der einzige, erst 3jährige Sohn deS Hauses dir Schleife aufgezogen und der Gefangenen die Freiheit gegeben. Der Dank war der bekannte: das befreite Thier senkte den Gistzahn in die kleine Hand deS armen Knaben. Die Gefahr war groß; denn die entstehende Geschwulst verbreitete sich schnell, und nur dem schnell he, beigeholten ärztlichen Beistände ist eS zu danken, wenn daS Schlimmste verhütet wurde. Der Zustand deS kleinen Patienten soll sich merklich gebessert haben. -f-* Zittau, 10. September. Einen hohen Genuß bereitete uns gestern die Dresdner Liedertafel, welche unter Leitung ihres Dirigenten, Hrn. Alban Förster, und unter Mitwirkung deS königl. Kammer virtuosen Hin. Hermann Scholtz und de- königl. Kam- mermusikuS Hrn. Emil Feiger! im Bürgersaale de» RathhauseS ein Concert gab und dann ihre weit be kannte Meisterschaft bewährte. Sowohl durch den Bortrag von Männerchören, als auch Soloquartetten und Lieder durch Hrn. Greger begeisterte sie da» ziem lich zahlreich versammelte Publicum, da» sür diese trefflichen Leistungen, sowie für die Clavier» und Liolinvorträge durch wiederholte Hervorrufe uüd Bitten um Wiederholungen, denen die geehrten Gäste bereit- willigst entsprachen, den wärmsten Dank zu erkennen gab. Bei dem heutigen prachtvollen Wetter unter nahmen dieselben eine Partie auf den Oybin und ver ließen Abend» unsere Stadt. Ostritz, 8. September (Sächs. Post.) Mittwoch Nachmittag erlitt in Schlegel da« 4jährige Töchter- chen de» TagearbeiterS Gottlieb Höhne dadurch, daß e» unter die Räder eine» langsam auf der Dorfstraße dahinfahrenden Kohlenwagen» gerieth, seinen Tod. Den Geschirrführer soll eine Schuld nicht treffen. Vermischtes. * AuS Rendsburg vom 9. d. schreibt man den „Hamb. Nachr.": Die Explosion der holländischen Kufs „Anna", von Bremen nach St. Petersburg bestimmt, rief am gestrigen Abend eine große Bewegung und Aufregung hervor. Der bald nach 6 Uhr gehörte dumpfe Knall lockte viele Einwohner auf die Straße; andere blieben jedoch ruhig bei ihrer Beschäftigung in der Meinung, daß eine hier nicht ungewöhnlich« Sprengung zur Uebung der Pionniere stattgefunden habe. Baid überzeugte man sich jedoch davon, daß ein gräßliche» Unglück geschehen sein müsse. Eine dicke Rauchwolke bestätigte alsbald diese Annahme, und nun eilte Alles nach der UnglückSstätte. Mitten auf der Eider, in der Nähe der Gasanstalt und der Strafanstalt, steht ein Schiff in Hellen Flammen. Thurmhohe Feuersäulen, mächtige schwarzgraue Rauch wolken, wunderschöne Formen bildend, wälzten sich zum Himmel empor. Zahllose Zuschauer hatten sich auf beiden Ufern der Eider eingefunden und betrachteten mit staunendem Blicke da» furchtbar schöne Schauspiel. 2 Gerettete, und zwar der Capitän Thoben und der Steuermann, kamen alsbald in einem Boote an, welche» von einem Boote der gerade von der Arbeit heimkrhren- den Hüttenleute ins Schlepptau genommen worden war. Dieselben waren in das SchiffSboot gesprungen und hatten nicht sehr erhebliche Brandwunden erlitten. Sie wurden nach dem Civilhospital tranSportirt, wo ihnen sofort ärztliche Hilfe gebracht werden konnte. Der Koch und der Matrose, welche, wie Einige bemerkt haben wollen, auch vom Schiffe gesprungen sind, ver» unglückten. DaS Schiff war befrachtet mit Petroleum, Naphtha, Benzin, C mpecheholz und Stückgütern. Et war erst einige Stunden vor der Katastrophe durch Dampfer „Pilot" durch die Schleuse nach der Ober eider tranSportirt worden. Bi» heute Morgen 3 Uhr brannte noch die Hauptmasse des Schiffe»; der vordere Theil desselben, welcher sich lotgelöst hatte, trieb nach dem Ufer in der Nähe der Strafanstalt hin und setzte daS Reth 'n Flammen, welche» jedoch bald gelöscht wurde. Diesen Morgen ist man mit der Bergung drr Ueberreste deS Schiffe» beschäftigt. Statistik und Volkswirtschaft. Von der Präfectur zu Mefsina ist für den 30. September Vormittag» 10 Uhr eine Submission sür den Bau eines LeuchtthurmeS auf der liparischen Insel Vulcano im Taxwerth von 59 500 Lire au»» geschrieben worden. Ueber die spcclellen Bedingungen ist das Nähere an Ort und Stelle einzusehen. Dresden 11 September Im Obrrpoftdirrction-bezirke Dresden betrug im Monat August die Einnahme fürWrchsrl- stempetmarken >2 087 M. und sür Werthzeichen zur Er Hebung der statistischen Gebühr 4>44,io M. 88 Dresden, ll Sepirmber. Bus dem heutigen Sch la cht- viehmartte waren «bi Rinder, 74» Land- und »78 Ungar- schweine oder in Summa >>28 Schweine, sowie lö«4 Hammel und «>b Kälber zum Berkaus gestellt. Diesem cm Allgemeinen sehr hohen Austrieb, der nur in guten Rindern etwa- zu schwach war, stand eine außerordentlich rege Kauslust drr hiesigen Fleischer gegenüber, welche der bevorstehenden Festtage Halder natürlich beflissen waren, sich mit möglichst vieler und guter Waare zu versorgen, und au- dem Grunde gestaltete sich drr Geschäst-gang namentlich in allen besseren Schlachtthiersorlen zu einem ungewöhnlich flotten. Primaqualität von Rindern, die außerordentlich rasch vergriffen wurde, kostete pro Centner Schlachtgewicht «9 bi- 7b M., und ein kleiner Posten hochseiner Oldenburger Weiderinder, den die Großhändler Ockert n Lindner gebracht hatten, wurde von einigen renommirten Fleischern mit enormen Preisen bezahlt. Mittelwaare stellte sich aus «o bi ss M., und nur geringe Sorte, welche man vernachlössttzte, blieb aus «o M. pro Centner Schlachtgewicht stehen. Englische Lämm«r galten pro Paar zu bv Fleisch 7» di- 7b M., Landhammcl in demselben Gewichte SS bi- 7V M. und da» Paar Bu-schußschöpse »o M Der Centner Schlachtgewicht von Laudschwrinen englischer Kreuzung wurde mit S4 bi- «S M und von Schlesiern mit kn bi» SS M. bezahlt, während sich der Centner lebende» Gewicht von serbischen Bakoniern bei »b bi- 40 Psund Tara aus b7 und b8 M und von ungarischen Bakoniern bei durchschnittlich 4" Psund Tara aus b8 und ü» M stellte. Noch sanden sich außer 7» OSwicinern, die bei 40 Psund Tara es M. pro Centner lebend Gewicht kosteten, >70 Stück seine beffarablsche Landschweine, welche bei gletchsall» 40 Psund Tara mit K8 bi» »0 M. bezahlt wurden. Mecklenburaer, Ruffen und Walachen sehlten heute vollständig Für da» Kilo Kalb fleisch wurden je nach Qualität drr Stücke zwischen 7b und >00 Pfennige bewilligt. — Schließlich sei erwähnt, daß am übermoraenden Tage ans dem Centralschlachthos»etabliffemen» der die»>ährige Herbstmarkt sür Pserde und Schweine abge- halten werden soll. ^ulgejandtes. Annoncen für sämmtliche existirende Zei tungen der Welt befördert zu den günstigsten Be» dingungen die Central-Annoncen-Expedition pon Ä.L.Daube L Co. in Dresden, Altmarkt 15 l. llntor protvctornts 8r. 6«» Lönig« I,u6viz II. MM-, KmM- VH Orümto 6«r di» jotrt in vsutaodlaoä »dssdaltousn ^u»»t«ttnn^eo in sio«m dsrrliedon sronion kark ßolexeo Xsu« ei^-soartis« ^nnrcknun^ Out« k«»t»uration«n. Vortrolttiodo Oooosrte. krüodtigo keleuedtNÜA. z-id Unmittelbar« klüks ä«r 8tackt. kro»»« V«rlc»o»»»g Oeittraet dl» 1L. vetnder. Nodnung»d,r»»o »« »ndndnf. Mubesg »882.
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