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INI« daß die französisch« Regierung sich entschließen werde, auch ohne europäische» Mandat mit England vereint in Aegypten vorzugehen. Die Frage, ob sich noch eine dritte Macht der Expedition der Wstmächte nach Aegypten anschließen werde, erscheine ohne Be deutung. Der Charakter der Jmervention würde da durch vlcht verändert werden, und dieselbe würde auch in dieser Form auf keinen Widerstand feiten Deutsch lands stoßen. Der europäische Friede und die Inter essen Deutschlands erschienen durch ein Einschreilen zu dreien ebenso wenig gefährdet, wie durch ein Ein- fchreiten zu zweien. Der „Temp«* fagt, der von der französischen Kammer zu erfordernde Eredlt für die Expedition in Aegypten werde auf 40 Millionen Frc». geschätzt. 5000 Mann Infanterie und Marinefoldaten, welche die Avantgarde des französifchen Expeditions korps für Aegypten bilden sollen, werden demnächst in Toulon eingeschlsft werden. In Marseille einge- troffenen Meldungen aus Algier zufolge würden zur Bildung deS Expeditionskorps für Aegypien haupt- sächlich Theile deS in Algier stationirten 19. Armee korps verwendet werden. Der Effectivbestand der unter General Lambert zu formirenden Brigade würde auS 8 Jnfanteriebataillonen, 4 Schwadronen Eavalerie nebst einigen Feldbaiterien bestehen. Die vom Premier Gladstone erst für Montag, den 24. d., angekündigte Lredltforderung ist schon in der Sitzung des englischen Unterhauses vom 22. d tingebracht worden. Der KriegS- minister EhilderS beantragte beim Beginn der Sitzung einen außerordentlichen Credit im Betrage von 2300000 P'd. Sterl, und die Vermehrung deS HeereS um 10000 Mann. Gleichzeitig w rd auS London gemeldet, daß die Ar- meereferve theftweise einberufen ist und sich die Mann schaften zum 2. August bei der Fahne einzufinden haben. Weiter wird ebendaher berichtet, daß das ägyptische Expeditionskorps unter dem Oberbefehl Sir Garnet Wolfeley'S Montag den 24. d. M. nach feinem Be stimmungsorte abgehen foll. England, das kann keinem Zweifel mehr unterliegen, ist aus alle Fälle entschlossen, in Aegypten zu intervemren; eS fragt sich nur noch, ob allein oder mit anderen Mächten. Diese Frage wird sich indessen erst beantworten lassen, wenn man die Absichten kennt, welche die Pforte mit ihrem Ein tritt in die Conferenz verknüpfte. Die Meldungen über die Stellungnahme des Sultans zur Intervention sind nach wie vor unbestimmt und widerspruchsvoll. Nach einer in der „Polit. Corr.* vorliegenden Kon stantinopler Meldung besorgt man in Pfortenkreisen, Arabi Bey könne feine Truppen nach Syrien werfen und dafelbst eine Insurrektion Hervorrufen. Man foll daher die Besetzung geeigneter Positionen durch tür kische Truppen, gemeinsam mit englischen und franzö sischen Streitkräften, in Aussicht nehmen, um eine et waige Diversion Srabi'S nach Syrien zu vereiteln. Die „Pr.* erhält aus Konstantinopel nachstehende wteres- fante Mtttheilung, welche das ängstliche Schwanken in der Politik deS Sultans in der ägypufchen Frage er klärlich macht: Für einen Nichtmuhamedaner ,st es schwer, über die eigentliche Stimmung der Türken in Betreff der ägyptischen Angelegenheit Genaues zu er fahren Die muhamedanische „Intelligenz*, die Effendis vom alten Schlage, scheinen ihre Sympathien der ägyp tischen Nationalpartei und Arabi Bey zuzuwenden. Letzterer gilt beim Volke im Allgemeinen als Verfech ter deS Islams, um Aegypten vor dem Schicksale von Tunis zu bewahren. Hervorragende Christen rn Pera neigen der bestimmten Ansicht hin, daß durch eine Be kämpfung Arabi'S die Türken fanatisirt werden könnten und in Konstantinopel eine Insurrektion zum Ausbruche käme. In muselmännischen Quartieren ist zwar noch kein derartige» Symptom bemerkbar, aber die Ent sendung von Truppen würden zweifelsohne viel böses Blut erzeugen, denn Sofias und UlemaS behaupten, Arabi sei kein Rebell, sondern nur ein Vertheidiger deS JSlamS gegen Ungläubige. Der Khalif könne und dürfe daher nicht verbieten, daß Arabi sich als guter Muselmann bewähre und seine Schuldigkeit thue. Jgnorirt er den Befehl des Sultans, die Waffen niederzulegen, so kann er seinen Ungehorsam damit rechtfertigen, daß Allah jedem Muhamedaner gebiete, gegen Ungläubige zu kämpfen. Gut unterrichtete Per sonen glauben, daß diese Verwickelungen mit dem Sturze der Sultans enden können. In der Azar- moschee, dem Versammlungsorte der türkischen Intelli genz, foll fogar der Vorschlag gemacht worden sein, den Sultan zu entthronen und an seine Stelle Abdul Muttalit, Großscherif von Mekka, welcher direkt vom Propheten abstammt, einzufetzen. Dieser Beschluß wurde demselben auch schon bekannt gegeben, und soll -r im Vereine mit dem Stamm Hedjaz beabsichtigen, im für die Schulen eine ganz unverkennbare gewesen. Erst durch diese Uebersetzung fei der griechische Homer zum wirklichen Lehrduche der Schule geworden, und da« Wesen wahrer echter Epik in Sprache und Metrik fei eingedrungen in das deutsche Berständniß. Die deutsche Sprache fei dadurch frei geworden von dem Banne lateinischer und französischer Verdunkelung und Schnörkelri; das metrische Ohr eines Goethe und Schiller habe sich an den für die nationale Sprach bereicherung fo bedeutsamen Versen geschärft. Eine dichterische und wissenschaftliche Regeneration habe Voß vollbracht. Sodann begab sich die Festverfammlung auf den Platz vor dem Gymnasium, wo der Architekt Zietz al- Borsitzender der Commission für Beschaffung der Denkmals den Grundstein legte. Das Denkmal, für welches bi« jetzt Beiträge in der Höhe von 5000 M. eingegangen sind, wird aus einem Sockel von rotbem Granit mit passender Inschrift bestehen. Die Büste, welche Teger in Hannover modelllrt hat, foll Gla- denbeck in Berlin in Bronze gießen. Gefahrlosigkeit der elektrischen Beleuchtung. Auf Veranlassung einiger Vertreter von Feuerversick - rungSgesellschasten, welche die Versicherung der elektri schen Ausstellung in München gegen FeuerSgefah^ beabsichtigen, hielt Prof. vr. v. Beetz im physikalischen Hörsaale der königl. technischen Hochschule zu München einen interessanten Bortrag über die Sicherheit, welche da» elektrische Licht gegenüber anderen Beleuchtung» arten bietet. Redner erklärte zuerst, daß die in einer elektrischen Ausstellung befindlichen Objecte, wie Ma- Nordwesten von Medina 60000 Mann zusammenzu- ziehen, um Arabi zu Hilfe zu kommen. Wa» hieran Wahre- oder Unwahre» ist, ist schwer zu bestimmen. Solche Vorfälle bleiben aber nicht ohne Wirkung auf die Entschlüsse de» Sultan», dem man Alle» ins geheim mittheilt. Derselbe foll denn auch die Absetz- nng de» GroßfchensS beabsichtigen und will an seiner Stadt eine Persönlichkeit ernennen, auf deren Treue er bauen zu können glaubt. Allerdings muh er dabei mit großer Vorsicht zu Werke gehen, um nicht neue Gefahren heraufzubeschwören Einem Telegramm au» Konstantinopel zufolge wird die Conferenz ihre nächste Sitzung erst Montag, den 24. Juli, abhalten. Wie e» heißt, wird die Pforte das Präsidium beanspruchen. Ein Konstantinopeler Tele gramm der „Köln. Ztg.* bestätigt dies mit dem Hin- zufügen, die Pforte habe bei ihrem Eintritt in die Conferenz die Vorbedingung gestellt, daß die Türkei als Souverän Aegypten» nicht auf gleichem Fuße mit den anderen Mächten, sondern mit gewissen Vorrechten auSgestattet, an den Berathungen Theil nehme. AuS Alexandrien vom 23. d. (Sonntag)Vormit tag» meldet man: Ein Dekret des Khedive spricht die Absetzung Arabi Bey» auS und erklärt denselben für einen Rebellen. In einer Proklamation an die Armee verbietet der Khedive der selben, dem Befehle Arabi'S zu gehorchen; in einer zw.'iten Proklamation, welche an das Volk gerichtet ist, befiehlt der Khedive, die durch Arabi auferlegte Kriegssteuer von H Million Pfd. Sterl, nicht zu zahlen. Dem Vernehmen nach hätte Arabi Bey in Kairo ein neues Ministerium ge bildet, dem auch Mahmud Pascha als Mitglied ange- hören soll. — Ein Paketboot, welches von Konstan tinopel eingetroffen war, wurde durch die Behörde mit Beschlag belegt und der Capitän desselben unter dem Verdachte, Briefe für Arabi mit sich zu führen, verhaftet. — Am 22. d. früh wurden 250 englische Chasseurs detachirt, um zu recognosciren und in einer Entfernung von 6 englischen Meilen von Alexandrien die Eisenbahn zu zerstören. Das Detachement stieß auf eine Cavallerieabtheilung Arabi Beys und wech selte mit derselben einige Gewehrschüsse. Die Aegypter flohen und ließen 2 Tobte auf dem Platze. Die Chasseur» vollendeten sodann ihre Arbeit und zogen sich zurück. Nach Berichten, die der Khedive erhalten hat, soll Arabi Bey mit Proviant und Munition gut verseh-n fein; aber seine Armee, welche auf 12000 Mann geschätzt wird, verstärke sich nicht, und es fän den in derselben viele Desertionen Statt. E» wird ferner berichtet, daß das Wasser de» MamudiehcanalS trotz deS von den Engländern aufgeworfenen Dammes in raschem Fallen in der Richtung nach der Meeres küste begriffen sei. In Port-Said treffen fortwährend deutsche, fran zösische und italienische Flüchtlinge ein. Am 21. d. hielten, wie man der „N. fr. Pr.* telegraphirt, alle Consuln von Port-Said eine Versammlung im Hause des österreichischen Consuls. Dieser erklärte, Beweise zu besitzen, daß Arabi den heiligen Krieg und die Ausrottung aller Christen predige. Der österreichische Consul schlug vor, jedes Confulat solle 25 Mann von Schiffen feiner Nation als Schutz erhalten. Anfang- lehnten die Consuln diese Proposition ab, weil die Anzahl von Soldaten ihnen ungenügend erschien; schließlich einigten sich die Consuln, den Admiral und die Capitäne der Kriegsschiffe aufzufordern, ihnen zu rathen, welche Schritte sie zum Schutze der Europäer von Port-Said vorkehren sollten. Der Gouverneur von Port-Said ist loyal, aber machtlos. Dagegen hat sich der Commandeur der dort befindlichen ägyptischen Truppen für Arabi Bey erklärt und die Kasse deS Zollamts mit Beschlag belegt. Außerdem versuchte er auch, die Kasse der Leuchtthurmbehörde in seine Gewalt zu bringen, doch war dieselbe an Bord eines englischen Kriegssch ffes in Sicherheit gebracht. Dresdner Nachrichten vom 24. Juli. — Der AbtheilungSdirector im königl. Ministe rium deS Innern, Hr. Geh. Rath Schmaltz hat heute einen mehrwöchigen Urlaub angetreten. AuS dem Polizeiberichte. Gestern Abend mel dete sich auf der 4. Polizeibezirkswache ein 31 Jahre alter Dienstknecht mit der Selbstanschuldigung, daß er das in der verwichenen Nacht in Leutewitz bei dem GutSbesitzr Schirmer aufgegangene Feuer angelegt habe. Er fei nach 2 Uhr früh auf dem Heuboden aufgestiegen und habe den Futtervorrath fchinen, Batterien u. s. w., selbstverständlich nicht feuer gefährlicher sind, als die Gegenstände jeder andern Ausstellung, und wie» sodann darauf hin, daß auch die Beleuchtung, welche bei anderen Ausstellungen die Sicherheit gefährden könnte, hier absolut gefahrlos ist. Die sogenannte Bogenlampe bildet allerdings zwischen den beiden einander gegenüberstehenden Kohlenspitzen eine Flamme von einigen Millimeter Länge, doch sind diele Lampen mit großen, durch Drahtnetze gegen Zer brechen geschützte Glaskugeln umhüllt, so daß Gegen stände in die Nähe der Flammen nicht gelangen kön nen. Ein Abspringen und Herabfallen von Kohlen- theilchen ist bei der gegenwärtigen vorzüglichen Kohlen- fabrikation fast unmöglich, doch würden auch in diesem Falle die glühenden Kohlentheilchen nicht au- der nach allen Seiten vollständig abgeschlossenen Lampe gelangen können, wie die« eine ausgestellte Differentiallampe von Siemen- erkennen ließ. Die Glühlichtlampen, welche in der elektrischen Ausstellung zur Beleuchtung der Bühne und Gemächer fast ausschließlich benutzt werden, sind absolut gefahrlos. Die vollständig luft leeren Glaskugeln, welche die glühenden Kohlenbügel umgeben, erwärmen sich fo wenig, daß selbst eine aufgelegte Schießbaumwolle nicht entzündet wurde; es ist also, fo lange die Lampen nicht zer brochen sind, eine Gefahr für die in der Nähe befind lichen Stoffe u. f. w. absolut ausgeschlossen. Aber auch wenn die Lampen von einer herobsallenden Soffitte u. dgl. zerschlagen werden sollten, kann kein Feuer entstehen, da die glühenden Kohlenbüqel bei Zutritt von Luft augenblicklich erlöschen, wie die« Professor l)r. v. Beetz durch Experimente bewies, indem er Lampen von Edison, Swan und Müller mit leicht entzündlichen mit Streichhölzchen-angezündet. Bei dem Geschädigten habe er vor 7 Jahren gedient und dl« That au- Rache wegen angeblich erlittener Unbill verübt. Der Mensch wurde in Hast genommen. — Bei Verschalung deS Dache» eines auf der Vogelwiefe erbauten Zeltes ist vorgestern Nachmittag ein Zimmermann au- einer Höhe von 4 m auf die Erde herabgestürzt und hat sich eine starke Verstauchung de» Rücken« zugezogen. s Die nunmehr nahezu 14 Tage anhaltende heiße Temperatur hat e« nicht vermocht, di« mit Beginn der Sommerferien eingetretene Reiselust im Mindesten zu beeinträchtigen, und laufen von allen Seiten aus dem Bereiche unserer sächsischen Staatsbahnen Nachrich ten ein, welche auf einen recht erfreulichen Personen- verkehr schließen lassen. Während vor 8 Tagen Ex trazüge und sonstige billige Fahrgelegenheiten unserer Residenzstadt Taufende entführten, sand im Laufe der letzten Tage ein um fo stärkerer Zufluß in der Rich tung nach Dresden Statt. Besonder» trat diese Wahr nehmung gestern zu Tage, wo 2 Extrazüge 1313 Per sonen, theilweise zu längerm Aufenthalt von Leipzig hierher brachten. Ein Extrazug au« Berlin vi» Rö- derau hatte über 300 Passagiere, von denen minde sten« die Hälfte nach der sächsischen Schweiz weiter fuhren. Von Chemnitz her waren die Züge derartig verstärkt worden, daß Vormittag« unerhebl che Ver- spätigungen nicht auSblieden. Auf dem böhmischen Bahnhofe ließ der Andrang den ganzen Tag über nicht nach, und erreichte die Zahl der Extrazüge aber mals die stattliche Höhe von 21, hiervon 12 auf Bo denbacher und 8 auf Tharandter Linie. Auf dem Leip ziger Bahnhofe, wo 14 Extrazüge auS- und einliefen, war die Arbeit für die Betriebsbeamten nicht minder schwierig, der Hauptstrom der Touristen ergoß sich abermals nach Meißen und Kötzschenbroda. Ein von der königl. Generald'rection der sächsischen Staatseisen bahnen nach Nürnberg arrangirter Regieextrazug er wies sich al» ein recht zeitgemäßes Unternehmen, denn das ungetheilte Lob, welche« der dortigen Ausstellung von allen bisherigen Besuchern zu Theil geworden, hatte eine so starke Bethe,liqung hervorgerufen, daß sich ab Reichenbach 2 Extrazüge, der eine mit 40, der zweite mit 30 Achsen nöthiq machten. Hierzu hatte Leipzig 280, die Städte Altenburg, Gera, Meerane, Werdau 65, Chemnitz 149, Glauchau 4l, Plaueni.V. 94 Theilnehmer gestellt — man kann die Gesammt- zahl der Theilnehmer auf circa 300 II. und 560 Hl. Klasse schätzen —, und bereits am 25. Juli geht wie der ein Extrazug von Berlin au- über Leipzig nach Nürnberg, zu welchem ein lebhafter Verkauf der Billet» stattfindet. * Laut einer heute Vormittag eingegongenen amt- licheu Nachricht ist die Strecke Ärnau-PelSdorf in Böhmen dem gesammten Verkehre wieder übergeben worden, hingegen ist die Strecke Freiheit noch immer gesperrt. L Der zwischen dem Bergkeller und der russi schen Kirche gelegene freie Platz, auf welchem man fchon seit längerer Zeit mit der Anlage vonStrauch- und Pflanzengruppen beschäftigt ist, wird in seiner Mitte durch eine aus hohen Basaltfäulen bestehende Gruppe einen Schmuck erhalten, zu welchem Zwecke bereits ein Gerüst errichtet wurde. L. Auf der zwischen »Dippoldiswalde und Schmiedeberg im Bau begriffenen Secundärbahn hat sich während der vorigen Woche die nahe dem Ulberndorfer Chaussöehause über rothe Weißeritz ge führte Brücke beim Ueberfahren mit der Baulocomo- tive „Adolf* so bedeutend gesenkt, daß die genannte Brücke gestützt werden mußte, und man gegenwärtig damit beschäftigt ist, die sogenannten Widerlager wesentlich zu verstärken. (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik und Volkswirthschaft. Dre-den, 24. Juli Aus dem heutigen Schlacht viehmarkte waren «41 Rinder, 47i Land- und 120 Uvgar- schweine oder in Summa b^i Schweine, 1022 Hammel und 127 Kälber ausgetrieben Obwohl mehrere namhafte Exporteure sich eingestellt hatten und auch ionst der Besuch ein gar nicht unbeträchtlicher war, verlies doch da» Berkaus-geschäfi im All gemeinen äußerst flau und nur Schweine waren de» schwachen Auftrieb» halber etwa» angenehmer. Der Grund sür den schlechten Geschäftsgang ist lediglich in der andauernd sehr warmen Witterung zu suchen, welche den Fleischkonsum ganz erheblich verringert. Primaqualität von Rindern wurde pro Centner Schlachtgewicht mit 6« bi- «9 M bezahlt, indeß Mittelwaare K4 bi« 67 und geringe Sorte »1 M galt. Eng lische Lämmer zu SO Irx pro Paar wurden mit SS und Land hammel in demselben Gewichte mit «2 bl« S4M. abgenommen, während da» Paar Äusschußschöpje wieder nur »0 M kostete. Landschweine englischer Kreuzung erhielten pro Centner Schlacht gewicht 67 bi» «0 und schlesier 64 bi» 67 M. Für ungarische Bakonier wurden bei durchschnittlich 4) Psund Tara S» M und sür 110 Stück O-wiklner bei »6 bi» 40 Psund Tara 5« M. pro Centner lebende» Gewicht angelegt. Serbische Bako nier, mecklenburger und russische Landsäweine, sowie Walachen sehlten heute vollständig. Kälber waren abermals schwer an den Mann zu bringen und kostete da» Kilo Fleisch je nach Qualität der Stücke nur «b bi« vv Psemnye Bon Rindern und geringwerthigeu Hammeln blieben nicht unbeträchtlich« Quanten unverkauft. (Fortsetzung in der Beilage.) Bekanntmachung. Die 2. Tlasie der 1V2. Königl. Tächs. Landes-Lotterie wird den 7. und 8. August 1882 gezogen. Die Erneuerung der Loose ist nach K 6 der dem Plane zu dieser Lotterie angesügten allgemeinen Bestimmungen spätestens vor Ablauf des 29. Juli 1882 bei dem Lollecteur, dessen Name und Wohnort aus dem Loose ausgedruckt und ausgestempelt ist, zu bewirken. Ein Interessent, welcher sich an dieser Erneuerung versäumt oder sein Loo« von dem nurgedachten Collecteur vor Ablaus des 29 d. Mts. nicht erhalten kann, hat sich nach Maßgabe des angezogenen 8 S, bei Verlust aller Ansprüche an da- gespielte Loo», an die Königliche Lotterie-Dircction noch «or Ablauf des 3. August 1882 zu wenden. Da nach 8 2 der allgemeinen Bestimmungen sämmtliche Theilloose einer und derselben Nummer zu ihrer Unterscheidung mit den Buchstaben X, ö, 6, l), L, k, 0, ü, l, L bedruckt sind, so hat jeder Spieler zu Vermeidung von Nachtheilen daraus zu achten, daß ihm bei Theilloosen auch sür die folgenden Classen die mit dem uämliweu Buchstaben der Borclasse versehene Nummer behändigt wird. Nur die concesstonirten Collecteure sind zum Berkaus von Loosen der König lich Sächsischen Lander-Lotterie besugt, und ist jeder Lollecteur gehalten, sich gegen alle Personen, denen er Loose abläßt, aus Erfordern durch Vorzeigung des ihm von der Lotterie - Direktion ausgestellten ErlaubnißscheineS zu leginnnren, auch die von ihm auszugebenden Loose aus deren Vorderseite recht» mit dem Abdrucke eine- Stempel», welcher seinen Namen und Wohnort angiebt, zu versehen, indem der Mangel eine» solchen Abdruck» die Ungültigkeit de» Looses zur Folge hat. Leipzig, den 19. Juli I88r. Königliche Lotterie-Dircctis«. 2604 Deumrr. Ml. IMMMWö gMNk rn Herlin. A. Iuvs.1icksll8tra88s Ur. 42. öoginn äs« tViuisr-8»-m«»ter» nm 16. Ooto'sr er. -- Programms sind dured das keotorat ru srdaltsu. 262t Oer ksodor: ?rok. Or. IiKNäoll. Heu! Reu! Aechte Nürnberger Ausstessungs- mit Photographie der Industrieausstellung empfiehlt ganz frisch LouiS Much, 2628 Dresden, 8 8. 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Solche explosible Gase kommen bei einer Ausstellung selbstverständlich nie vor; doch wurde vom Professor vr. v. Beetz auch ein derartiges Experiment auSge- führt, indem er eine Lampe mit Alkoholdämpfen um gab und dann zerfchlug. Die Lampe fetzte natürlich die umgebenden Gase sofort in Flammen; doch ist eS leicht möglich, auch diese Gefahr, welche m Bergwerken oder Spiritu«fabr>ken entstehen könnte, vollständig zu vermeiden, indem man entweder, wie Edison, die Lampe mit einem mit Wasser gefüllten Gefäß um- giebt, oder sie durch dicke Drähte vor dem Zerbrechen schützt, wie die» Swan bei feiner in Paris ausgestell ten Bergwerkslampe that. Redner bemerkt werter, daß eine Gefahr durch glühendwerdende Drähte am wenigsten in einer Ausstellung zu befürchten ist, da die Drähte sich nur erwärmen, wenn sie viel zu dünn genommen werden, die Etablissements jedoch bei Aus stellungen lieber zu dicke Drähte verwenden, da sie hierdurch an Kraft für die elektrische Maschine bedeu tend sparen können. Prof. vr. v. Beetz kam zu dem Schluffe, daß bei dem völlig gefahrlosen rlektrischen Licht und bei den vielen Vorkehrungen gegen F-uerS- gefahc durch Anwendung der Elekincität zu automa- tlfchen Feuermeldern und dergleichen, welche sich in der Ausstellung befinden werden, die elektro technischen Versuche im königl. GlaSpataste zu Münch-n bedeu ¬ tend weniger feuergefährlich sind, als jede anderweitige Ausstellung. * Au» Larnaka auf Cypern wird dem „Hamb. Corr.* gemeldet, daß man dort ein großartige« Mu seum zu errichten gedenkt. Da bi» jetzt auf der In sel ein solches Institut noch nicht existirte, fo Haden sich mehrere reiche Griechen zusammengethan und die Fond» auf dem SubscriptionSwege aufgebracht. Der Platz, wo da» stattliche Gebäude errichtet werden foll, ist bereit» angekauft. Sämmtliche auf Cypern vor handenen Alterthümer sollen in diesem Museum auf gestellt werden. In London starb vor Kurzem in hohem Grei senalter ein Mann, der vor einem Vierteljahrhundert eine der populärsten Figuren der Haupistadt gewesen war. Harblet Browne hatte durch seine vorzügliche» Caricaturen und humoristischen Zeichnungen die Auf merksamkeit de« damal» just im Z nith seines Ruhme« stehenden Dicken» auf sich gelenkt, welcher ihn ani- mirte, seine Romane zu lllustriren. Browne, der zu den Baz-Enthusiasten zählte, acceptirte voll Freud« Ken Antrag und zeichnet« unter dem bekannten Pseu donym „Phiz* «ine Reihe gelungener Bilder, in wel chen ei die charakteristischsten Scenen der Romane: die Plckwickier, N'ckleby, Copperfield, Chuzzlewitt, Dom bey rc., darstellte. Die von „Phiz* geschaffenen echte» Londoner Typen, wie Mr. Pickwick, Sam Weller rc., erregten ungeheure Heiterkeit und ^fielen so lehr, dafi ihr Zeichner eine Zen lang ebenso pop lär und beliebt war, al» der große Humorist selbst, der den Künstler zu deu Zeichnungen angercgt hatte.