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Dresdner Journal : 24.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188206243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820624
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-24
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1882
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(We Beilage zu E des Dresdner Journals. Sonnabend, den 24. Juni 1882. Dresdner Nachrichten vom 23. Juni. ti. In der unter Borsitz deS HofratHS Ackermann gestern Abend 7 Uhr abgehaltenen öffentlichen Sitzung der Stadtverordneten wurde vor Eintritt in die Tagesordnung die Aussetzung der Sitzungen für die Zett vom 15. Juli bis 15. August beschlossen. Genehmigung sand zunächst das Regulativ für die Bebauung des zwischen der Maxstraße und der StistS- straße einerseits und der Schützengasse und dem V>a- duct andererseits gelegenen Terrains. Ferner erklärte sich das Collegium mit den RathSbeschlüssen betreffs der Ablösung des Kanons einverstanden, welche die Gemeinde Naundorf für die der Stadt gehörige, in Erbpacht gegebene Parcelle Himmelsbusch zu zahlen hat Es folgte die Gewährung einer jährlichen Un terstützung von 250 M. an einen zur Zeit dienstun fähigen Lehrer der XI. Bezirksschule bis zu seiner Wiedergenesung und Wiederaufnahme feines Dienstes; auch die Zustimmung zur Erhebung der Stelle des OberheizerS für die städtischen Schulen und zweiten Polirers für das Hochbauwesen zu einer ständigen, mit Pensionsberechtigung auSgestatteten Stelle. Anlangend die vom Stadlv. Lingke gegen die 1881er Rechnung über die Schie'sche Stiftung für das Henriettenstift ge zogenen Monita wurde die Richtigsprechung dieser Rechnung genehmigt, gleichzeitig aber beantragt, daß künftig bei Correctur der Belege feiten des Rechnungs führers die FeststellungSvermerke auch auf die betreffen den Belege gebracht werden. Außerdem wurden noch 2000 M. zu Errichtung des chemischen Laboratoriums für die GaSfabriken; 640 M. für Herstellungen in der Hohenthal'schcn Versorganstalt und 300 M. Bei trag für den demnächst in Freiberg stattfiadenden sächsischen Gememdetag bewilligt. L. Die naturwissenschaftliche Abtheilung des GebrrgSvereinS für die fächsisch-böhmische Schweiz, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die naturwissenschaftlichen Vorkommnisse des Vereins gebiets vom vergleichenden Standpunkte aus zu erfor schen und em gewisses Verständniß derselben zum All gemeingut zu machen, den Sinn sür Naturwissenschaft im Gebirgsverein zu pflegen, überhaupt zu verständi gem Schauen und Sammeln bei der Touristik anzu regen, erfreut sich seit ihrer Constituirung am 18. September 188 l bei Gelegenheit der letzten General versammlung des GebirgsvereinS besonders in jüngster Zeit recht erfreulichen Wachsthums, insbesondere des Beitritts hochangesehener wissenschaftlicher Kräfte. So z. B. ist die Forstwissenschaft durch Hrn. geh. Ober- forstrath Judeich, den Director der Tharandter Forst, akademie, die specielle Botanik durch Hrn. Prof. l)r. Nobbe, die Zoologie io vxtooao durch Hrn. Prof. vr. Nitsche vertreten. Für die Kenntniß der Jnsectenwelt des heimathlichen Gebietes sorgen außerdem mehrere wohlangesehene Entomologen, sowohl hinsichtlich der Lepidopteren (Hr. VenuS), als auch der Neuropteren, Hymenopteren und Coleopteren (die Herren Rostock, Schiller, Zimmer). Die praktisch angewandte Botanik ist durch die Herren Stadtobergärtner Degenhard, Kohl, Petasch, Geologie und Mineralogie durch Hrn. Fischer, Chemie, Physik und Kosmologie durch die Herren Apo theker Schneider und Docent Krone vertreten. Die gegenwärtige Mitgliederzahl der Abtheilung beträgt 21 aus verschiedenen Sectionen des Gebirgsvereins. Allmonatlich wird eine Sitzung abgehalten. Aus dem bisher in Vorträgen, Vorlagen und Discussionen be handelten Material theilen wir in kurzer Uebersichl Folgendes mit: Hr. Stadtobergärtner Kohl: lieber Pflanzenwanderungen au» dem Bereintgebiete und Wiederanpflanzung verschwundener Pflanzen, da, wo sie ehedem vorkamen. Ueber das Gefährliche de« EinschleppenS fremder, hier nicht endemischer Pflanzen. Vorlage und Besprechung von Vuliausri» apirsli«; ebenso der Burkhard scheu Sammlung charakleristischer Schnitte der euro päischen Nutzhölzer, die auch von der Sektion Dresden ange- kauft wurde. Ueber die Befruchtung der Farne Vorlagen von Sopdor» Sporne», bezüglich dir Jahresringe, von Ueber- wallungen von Astwunden u. s. w. Vortrag über das Karst gebirge und seine Flora. — Hr. Stadtgärtner Degenhardt über die Rothwendigkeit, dem nutzlosen Au-rotten einheimischer Flora entgegenzutreten. — Hr.Lehrer C. H Fischer über das Sammeln der Petrefacten unseres Sandsteingebiete». Ueber Darwin s neueste Forschungen über dar Bewegung-Vermögen der Pflanzen Ueber die Heidenschanze bei Coschütz. Ueber da» Vorkommen des Potschappler HornblendeporphyritS und des großen ThonschiesergebietS zwischen Tharandt und Berg gießhübel Ueber Xrauearrw» »aronieu« Oospp. Ueber Talke und Sandsteinsäulen vom Borisch. Einleitung zu einer Besprechung der neuesten Behauptungen über die Unzu länglichkeit der Kepler'jchen Gesetze und der Newton'jchen Gravitationstheorie. — Hr. Docent Herm. Krone: Mitthei- lungen aus dem Riesengebirge, Vorlagen von kivu, puruilio mit Larven und Puppen, von Toutdrsäo piui, einem daS Knieholz verwüstenden Neuropteron Ueber zwei unter einander sehr verschiedene Sonnenausgänge, von der Schneekoppe und der Peterbaude aus beobachtet. Ueber durch Rebel verursachte optische Täuschungen bei der Hampelbaude und aus dem Koppenplan. Ueber Osntiuv» usstlspiuäsu. Vorlagen und vergleichende Besprechung seines Herbars der Farne von den Aucklandinseln, von Australien und Neuseeland. Ueber die Molluskensauna von Buda - Pest, von Jul. Hazay. Ueber den Einfluß von Licht und Wind aus VegetationSsormen. Ueber Spinnen, deren Lebensweise und Wettervrogiiojrn, unter Vor lage der vr Koch'schen Bearbeitung seiner in Australien rr. gesammelten Spinnen Vorlage von Gistzähnen brasilianischer Schlangen, mrt anschließender Unterredung über Schlangen- giste und deren Stossmctamorphose im menschlichen Körper. Vorlage und Besprechung der von der Marinesternwarte zu Washington herausgegebenen Werkes über die amerikanischen Beobachtungen der Sonnenfinsternisse 1879 und 188 l. Ueber dir consrrvirenden Eigenschasten von Ozon und Wasserstoff superoxyd Vorlagen brasilianischer Sammelodjecte. Vortrag über die BrobachtungSmethoden der BenuSdurchgange von 1781 und 17«9 und der von »874 und 1882, speciell über die Ber- weudung und über den aus Grund mißverstandener Urtheile mit Unrecht angezweiselten Nuyen und die denselben beweisen den Resultate der Photographie als BeobachtungSmittel, und über das »adelntwerthe Unterlasten photographischer Beobach tung beim Venusdurchgang 1888 aus deutschen Stationen. Hinweisung aus die von vr. Trotka aufgesundene Regel von den DlfferentialumlausSzeiten der Planeten. Die Arbeiten bezüglich der Begründung eine- naturwisfenfchaftlichen archäologisch - historiographischen und in möglichst completer und übersichtlicher Weife über daS VeremSgebiet Aufschluß gebenden Museums haben die wissenschaftlichen Separatabtbeilungen des Gebirgsverein-, zunächst die naturwissenschaftliche Ab- theiluug und speciell Hr. H. Krone übernommen. — Gestern Nachmittag 5 Uhr fand in Gegenwart d«S Hrn. GtadtrathS Teucher und des Hrn. Brand- d.r.ctorS Ritz auf der alten Vogelwiese eine öffentliche Löschprobe mit dem patentirten Feuerannihilator von Siegfried Bauer in Bonn (Vertreter sür Dresden: Hr. Oskar Altmann hier, Seestraße 13) Statt, welche ein sehr befriedigendes Resultat ergab. Ein ca. 2 m hoher Holzstoß war mit 35 1 Petroleum durchtränkt und dann angezündet worden. Binnen Kurzem stand der mächtige und dichte Holzstoß in Hellen Flammen, der leicht handliche Apparat wurde hierauf in Thätig- keit gesetzt und binnen 65 Secunde» waren die Hellen Flammen erstickt. Die Wirkung der zum Löschen dienenden Massen, welche in dem Verhältniß von 1:5 mit Wasser vermischt ist, beruht darauf, daß die bren nenden Stoffe mit derselben imprägnirt werden und sich dann durch die Hitze einestheilS Gase bilden, welche die Flammen ersticken, anderntheilS Bestand theile der Masse sich um die brennenden Gegenstände krystallisiren und sie unverbrennbar machen, selbst da mit begossene Baumwolle, Garn, Gewebe jeder Art. Ebenso hat dieselbe ihre Probe bei Petroleum-, Naptha- und sogar bei Lack- und Terpentinölfeuer brillant be standen, welche mit Wasser allein nicht zu löschen sind. Für Theater, öffentliche Bauten und Fabriken ist der leicht transportable, vor den Extincteuren jedenfalls den Vorzug verdienende Apparat, gewiß sehr geeignet, und man wird gern zugestehen, daß die bekannte feuer löschende Wirkung der Salze in einer zweckentsprechen den Weise in Anwendung gebracht wurde. 0. Tb. Schon seit Monaten hegte man in unserm zoologischen Garten die Hoffnung, daß das daselbst befindliche Giraffenweibchen den Garten mit einem Jungen beschenken dürfte, und diese Hoffnung ist denn auch am gestrigen Vormittage in Erfüllung ge gangen, indem unser Weibchen leicht und schnell em Junges gebar. Das junge, ziemlich große Thier, daS wohl fast über 1,6 w in der Höhe messen mußte, war 8 Stunden nach der Geburt noch nicht im Stande, sich aus eigener Kraft auf die langen schwachen Vor- derfüße zu erheben, und es konnte daher auch noch nicht die Nahrung von der Alten oufnehmen; jedoch erschien seine Beschaffenheit soweit ganz normal. Die Alte, von der man Milch für daS Junge entnehmen wollte, ließ sich aber durchaus nicht melken und schlug bei jedem derartigen Versuche mit den Hinterbeinen um sich. Man suchte jetzt nach einer kräftigen Kuh, die am Tage vorher erst gekalbt, und sie war deun auch bald gefunden worden; man wird nun mit deren Milch, die man in der Saugflasche dem Jungen reicht, dasselbe hoffentlich bald so weit gekräftigt haben, daß eS dann allein die Nahrung von der Alten, die eS von Zeit zu Zeit zärtlich leckt, aufnehmen kann. Wie in anderen Gärten, so hat sich auch bei uns heraus gestellt, daß die Tragzeit des GlraffenweibchenS etwas über 14 Monate beträgt. Fitzinger berichtet über eine am 20. Juli 1858 im kaiserl. Thiergarten in Schön brunn geborne Giraffe, die nicht gerade sehr zärtlich von der Alten behandelt wurde. Nachdem letztere nämlich einige Mal dem Kalbe den Kopf beleckt hatte, wendete sie sich von »hm hinweg, ohne sich ferner um daS Kind zu kümmern, so daß man gezwungen war, die Alte zu melken, was dieselbe auch ruhig geschehen ließ; man konnte das Junge auf diese Weise elnige Tage mit der nüthigen Nahrung versorgen. Doch bald gab das Euter der Alten nicht mehr ausreichend ge nug Milch, weshalb man eine Kuh als Amme anneh men mußte, deren Milch so vortrefflich war, daß das Junge dabei zusehends gedieh. Junge Giraffen ent wickeln sich außerordentlich schnell; man beobachtete, daß sie am dritten Lebenslage munter umhersprangen, nach drei Wochen bereits Pflanzen genossen und im Alter von 4 Monaten wiederkäueten; in den ersten Wochen betrug ihre Höhe 2 m und nach 9 Monaten bereits 3 m. Wollen wir hoffen, daß auch unser interessanter Sprößling normal weiter sich entwickele und so einen neuen Anziehungspunkt für unsern Garten bieten werde. — In dem schönen, wohlgepflegten und jetzt in voller Frische prangenden Waldpark „Weißer Hirsch" soll nächsten Sonntag, den 25. Juni, früh von 11 b'S 1 Uhr ein festliches Waldparkpromenaden- concert veranstaltet werden. Das Concert wird von der Kapelle des königl. sächs. Schützenregiments unter Direction deS königl. Musikdirektors Hrn. C. Werner und unter gütiger Mitwirkung von Mitgliedern der Dresdner Liedertafel, dirigirt von ihrem Liedermeister Hrn. Alban Förster, ausgeführt. Der Ertrag des ConcertS ist zur Erbauung eine- eisernen Schutz-- Pavillons inmitten des Waldparks bestimmt. Bei un günstigem Wetter findet das Concert den folgenden Sonntag Statt; die Billets behalten in diesem Falle ihre Giltigkeit. ^rovluzlalnachrichttn. o Leipzig, 22. Juni. Bekanntlich sollte die hier gegründete Düngerexportgesellschaft am 1. Juli d. I. ihre Thätigkeit entwickeln. Machte sich nun schon eine Opposition von Seiten einer größern An zahl Landwirthe in der Umgegend von Leipzig, (welche sich be» Strafe untereinander verpflichteten, der Gesellschaft nichts abzunehmen) bemerkbar, so ist die Gesellschaft durch den neuesten Beschluß der Stadt verordneten, w.lche, entgegen der RathSvorlage, die Genehmigung zur Anlage von Sammelbassins in Thonderger und in Gohlffer Flur verweigerten, in eine nachgerade schiefe Lage gerathen; denn trotz der Vor stellungen deS Hcn. Oberbürgermeisters Vr. Georgi, welcher auSsührte, daß die Sammelgruben unerläßlich nothwendig und auch in Dresden (das dortige Insti tut »st von dem hiesigen zum Muster genommen wor den) vorhanden seien, gelang es nicht, die Majorität des Stadtverordnetencollegiums für die Vorschläge deS Ratys zu gewinnen, vielmehr lehnte man die ganze Vorlage ab. — Der Gegner deS im gestrigen Pistolenduell bei Meusdorf tödtlich verwundeten Studenten Lübbecke ist zwar der Person nach als ein Medicmrr, vormals an der Universität BreSlau, er mittelt worden, jedoch soll seine Verhaftung, da er flüchtig geworden, noch nicht erfolgen können. Der verstorbene Stud. Lübbecke ist übrigen- der einzige Sohn seiner Aeltern. Zwickau, 22. Juni. (LH. Tgbl.) Gestern gegen Abend wurde am Eingänge de- FestplatzeS beim SchützenhauS hier der 12jährige Sohn des Schuh machers Fritzsche aus Auerbach bei Zwickau von einem Kutschgeschirr überfahren und erlitt hierbei mehrere Rlppenbrüche, sowie Lungenzerreißung, so daß er im Stadtkrankenhaus untergebracht werden mußte. Soviel man hört, ist der Führer des Geschirrs bei lebhafte stem Menschenverkehr an der betreffenden Stelle über mäßig schnell gefahren und dürfte zur Verantwortung gezogen werden. — Der Berginvaltd Leonhardt, welcher sich vorgestern den Leib aufgeschlitzt hat, ist in ver gangener Nacht infolge seiner Verletzungen gestorben. Auerbach, 21. Juni. (CH. Tgbl.) Ein etwa 30jäh- riger Mann, ein Familienvater, namens Zöbisch aus Auerbach, der auL dem Feldzüge 1870—1871 glücklich zurückgekommen, ist gestern gegen Abend in Ellefeld durch daS Ausschlagen eines PserdeL in demselben Momente, wo er sich am Strange zu thun machte, schwer verletzt worden. DaS Gesicht ist zerschlagen, ein Auge auSgerissen und der Stirnknochen sehr zer splittert worden. Vermischtes. * Wie die „B. P. N." vernehmen, hat der Ber liner Magistrat nicht die Absicht, auf die ihm gemachten Offerten verschiedener Privatgesellschaften zur elektrischen Beleuchtung einzelner Stadttheile einzugehen, vielmehr die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen. Be kanntlich sind die Mittel zur Erbauung einer fünften Gasanstalt disponibel, und eS wird augenblicklich er wogen, ob nicht diese für die Einrichtung von elek trischer Beleuchtung, die sich in anderen Städten be reits bewährt hat, zu verwenden seien. * Hochinteressant ist da» dem Kanonenkönig Krupp ertheilte deutsche Patent auf eine neue Gattung schwim mender Batterien. Dieselben sind für die Berthei- digung der Küsten, Flußmündungen und Häsen be stimmt und verbinden mit größter Stabilität größte Sicherheit gegen Sinken. Die Batterien bestehen aus einem kreisrunden oder vieleckigen Schiffskörper, wel cher in verschiedene Abtheilungen getheilt ist, die ihrer seits eine größere Anzahl wasserdichter Luftkasten enthalten. Unter dem Schiffskörper hängt an schweren Ketten ein größeres Ballastgewicht, welches gehoben, gesenkt oder seitwärts gezogen werden kann, wenn die eine Seite der Batterie verletzt worden und dadurch an Schwimmkraft einbüßen sollte. DaS Gleichgewicht wird alsdann durch das Ziehen des Ballastes nach der entgegengesetzten Seite wiederhergestellt. Im Nothfalle kann daS Ballast- gewicht auch auf den Meeresboden gesenkt oder von der Batterie ganz getrennt werden, wodurch diese ent sprechend erleichtert wird. Auf dem Deck in der Mitte der Batterie ist ein sehr schweres Geschütz mit Krupp'scher Pivotlafette ohne Rücklauf aufgestellt. Dasselbe steh" frei; doch ist die Mannschaft vor den Unbilden der Witterung durch ein leichte» Dach ge schützt. Im Innern der Batterie befindet sich der jenige MunitionSvorrath, welcher vom Lande oder von einem isolirt liegenden schwimmenden Magazin aus ergänzt wird. Die Batterie führt weder Maschinen noch Segel, sie muß daher stets durch Dampfer ge schleppt werden. Dem Vernehmen nach hat Se. Ma jestät der Kaiser noch vor seiner Abreise nach Bad EmS das Modell der Batterie in Augenschein ge nommen. * Die Zeitungsstatistik giebt einen ungefähren Be griff von der Verbreitung der Cult ursprachen der Erde. Nach derselben hat die Kürze, welche die eng lische Sprache besitzt, sie schon lange zur internatio nalen Sprache der Telegraphie gemacht und die An zahl der in englischer Sprache herausgegebenen Zei- tungen erreicht beinahe die Hälfte aller veröffentlichten Journale. Nach der Statistik im „Nev8paper anä Laak vireotorz- b^ Uubbarä", Jahrgang 1881, er scheinen im Ganzen 34 000 Zeitungen mit einer Auf lage von 116 Millionen Exemplaren jährlich. Von diesen Zeitungen werden 16500 in englischer, 7600 in deutscher, 3650 in französischer und 1600 in spa nischer Sprache gedruckt. Der Debit von Zeitungen in den Vereinigten Staaten von Amerika beträgt mehr als 2600 Millionen, in Großbritannien und Irland 2260 Millionen Exemplare. Statistik und Volkswirthschaft. Am 1. Juli d. I. Nachmittags 3 Uhr soll von dem Administrationsrathe der königl. italienischen Cara binieri von der Legion Rom die Lieferung von 2000 St. gestrickte Jacken im Werlhe von 11226,36 Lire im Submissionswege vergeben werden. Ueber die Bedingungen ist NähreS an Ort und Stelle zu erfahren. * ElbschifffahrtSbrricht. Vom 4. bi« mit »0. Juni » o Pastillen daS HauptzoUamt Schandau >4» mit Braun kohlen, Bajalsttcinen und Brennholz beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Namen der betreffenden Schiffseigner nach stehend ansgesührten 46 Fahrzeuge: Den 4. Juni: Oest N - W D -Ges von Böhmen nach Hamburg, 2 Fahrzeuge, mit ver schiedenen Stückgütern; öst. N.-W.-D.-Ges von Hamburg und Dre-den nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern in 8 Fahrzeugen; Wilhelm Paul aus Roblau von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; den 6. Juni: öst. N W D-Ges. von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; Karl Schade aus Tetschen von Böhmen noch Hamburg mit Eichen rinden und gebackenen Pflaumen; .Kette", von Hamburg und Dresden nach Böhmen mit Roheisen und Dachschieser; öst. N.-W D.-Ges von Magdeburg nach Böhmen mit Roheisen; Karl Merseburg aus Aken von Hamburg nach Böhmen mit roher Baumwolle und Harz; Heinrich Struppe aus Weiher von Berlin nach Böhmen mit Schiff-ulensilien; Heinrich Becker au» Aken und Joses Walter au« Seldniy von Buckau nach Böhmen mit Roheisen; den 6. Juni; Wilhelm Winter aut Weiher von Böhmen nach Dresden mit Getreide; öst. N >W - D.-Ges von Böhmen nach Hamburg 3 Fahrzeuge, mit ver schiedenen Stückgütern; Gottfried Naumann au» Aken von Dre»drn nach Böhmen mit Dachschieser; August Schuster au» Aken von Hamburg nach Böhmen mit Farbrholz; den 7. Juni: .kette", von Böhmen nach Hamburg mit leeren Petroleum- säsiern und Braunkohlen; öst N-W-D-Ges von Böhmen nach Hamburg, 3 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; den 8. Juni: öst. N -W -D.-Ges., 3 Fahrzeuge, von Böhmen nach Hamburg mit verschiedenen Stückgütern; öst N.-W.-D.»Grs., 3 Fahrzeuge, von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen SUicksütern; »st. NW-D.-Ges. von Marburg nach Böhmen mit Roheisen; den 9. Juni: »ft. N. W.-D -Ges. von Böhmen nach Hamburg mit ou btnebcuen Stückgütern; öst. N-W. D.- Ges. von Magdeburg nach Böhmen mit Roheisen; Gustav Do- renburg au- LoSwig von Dresden nach Böhmen mit verschie denen Stückgütern; Lhriftoph Benke au« Aken von Hamburg nach Böhmen mit roher Baumwolle; Joses Seiche au» Nussig von Böhmen nach Magdeburg mit Haser; den 10. Juni: öst. R.-W.-D.-Bes. von Böhmen nach Hamburg, 4 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; öst. R.-W.-D.-Ges., 2 Fahrzeuge, von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; Gustav Greschel au» Laude von Böhmen nach Magdeburg mit Eichenrinde; Fröde und Pieschel au» Schmilka von Böhmen nach Hamburg mit Dachschieser; .Kette", von Hamburb nach Böhmen mit roher Baumwolle. — Vom 8. Januar bl» mit 10. Juni 1882 sind überhaupt 2674 beladene Fahrzeuge beim Hauvtzollamte Schandau zur Abfertigung gelangt. ü. Dresden, 23 Juni. Der 1881er Bericht de« Bor- stand» der Dresdner Kaufmannschaft beziffert dieMitglie- derzahl am Jahrerfchluffe auf 620 und außerdem eine Wiltwe, während zu dieser Zeit 363 bei der Grabekaffe waren Gestor ben sind »2 Innung-Mitglieder, gezahlt wurden «640 M. an der Dedekind'schen Grabekaffe. Zur An- bez. Abmeldung von Innung-Mitgliedern gelangten 18 resp. 24 Handluug-gehilfen und 73 resp. 49 Lehrlinge; doch geben diese Zahlen durchaus kein vollständiger Bild de» Zu- und Abgang» beim Personal der Mitglieder, da diese die An- und Abmeldungen zumeist Unterlasten, wa» sich nach obligatorischer Einführung de» Melbe- wesen« ändern dürfte. An Unterstützungen an verarmte, be dürftige würdige BerufSgenoflen wurden inSgesammt 6774 W verau»gabt Da» Schiedsgericht sür ElbschiffsahrtSjacheu hat verschiedene Streitigkeiten durch von ihm vermittelte Vergleich« oder durch Urtheile erledigt. Die der Innung gehörige Han- del«schule hatte eine Besammtschülerzahl von 434 im Schuljahre 1881/82, gegen 468 im Vorjahre. Dit Abschlüsse der Schul jahre 1880/81 und 1881/82 gehen dahin, daß bei einer Ein nahme an Schulgeld und Eintrittsgeldern von 79 697 M. bez. 71 676 M und bei einer Ausgabe für Lehrergehalte und Pen sionen, Miethe rc. von 86 634 bez. 8l »20 M. eine Minderein nahme von 6936 bez. >0 244 M. sich ergab, die jedoch nach Berücksichtigung der erworbenen Lapitalzinien und Schenkungen auf 619 bez. 3629 M- sich verminderte. Demnach beträgt der eigne verzinsliche Schulfond am Schluffe de» Schutiahre» 169 676 bez. 16« 046 M-, der Jnventarbtstand 9014 bez. 8837 M Eine hervorragende Thätigkeit wurde der Förderung aller dem Elbsrachtverkehr dienenden Einrichtungen gewidmet. Die Gejammtsumme de» EffectivbestandeS der verschiedene« Fonds beläuft sich aus 686 904 M. — Die Zittau-Reichenberger Eisenbahn hat im I88le» BetriedSjahre einen gegen die Vorperiodr um 63 »60 M niedrigern Uebrrschuß erzielt. Außer dem in nicht ge ringem Maße de« handelspolitischen Verhältnissen mit dem Nachbarstaat Oesterreich beizumestenden Rückgänge de» Güter verkehrs haben im Wesentlichen die unumgänglich gebotenen Erweiterungen auf den Bahnhöfen Reichenberg, Brottau und Machendorf die von den dafür erforderlichen Ausgaben in Höhe von 62 71)0 M. die Summe von 28 667 M beanspruchten, wie nicht minder die aus Grund deS HastpflichtgesetzeS von der königl. Generaldirection verlegten und zu vergüten gewesene« 8200 M. zur Herabminderung de« Ergebnisse» beigrtragen. Die garantirie 4 H,ige Dividende ist auf die in Privatbesitz be- findttchen Actien pro 1882 von der königl. Generaldirection be zahlt worden. Die Beförderung beziffert sich aus 286 794 Personen oder 9169 mehr, und aus 218 107 000 ic^ Güter oder 3 947 870 Ü8 weniger, al» im Vorjahr. Die Einnahmen be laufen sich aus 647 677 M., die Ausgaben auf 472 860 M-, somit der Ueberschuß aus 111 o«7 M — Die Gewerkschaft Rhenania in Lugau hat im letzten Geschäftsjahre 480 47« bl Kohlen sür 28« 122 M. ver- kaust, wa» gegen da- Vorjahr einen Ausfall von 86 462 ltt und 19 878 M. ergirbt. Der Berluftsaldo ist aus 7818 M. herabgemindert worden, und außerdem konnten die Toupon- und Darlehnezinsen bezahlt werden. Der Verluftrest soll durch Zubuße aufgebracht werden, ebenso wie der für 1882 erforder liche Geldbedarf von 6» 000 M. Prag, 22 Juni. (Tel.) Der Reingewinn der böhmi schen Nordbahn pro 1881 beträgt 491967 Fl., also 77 373 Fl mehr al» im Vorjahre. Davon erhält der Erneuerung»- fond 70 000 Fl , der Reservesond 16 642 Fl., der Rest von 414 414 Fl wird aus da« SanirungSconto gebucht, die Sani- rung wird al» beendet erklär« und erfolgt die Wiedervertheilung deS Reingewinn», sowie die Wiederaufnahme der Verloosung und die Curatelaushebung vom Jahre 1882 an. Der Rein gewinn der Prag Duxer Bahn im Betrage von 328 00« Fl. («1871 Fl. mehr al» im Vorjahr) wird vertragsmäßig am 1. Juli d. I. dem Lurator der Prioritälenbesitzer zur Ber- sügung gestellt. * Deutsch-amerikanische Dampfer. Die Hamburger Postdampsschiffe sind: .Westphalia" am 7. M von Hamburg, am 10. d. M. von Havre abgegangen, am 20. d. M. 6 Uhr Morgens, .Bohemia" am 4. d. M. von Hamburg direct expe- dirt, am 17. d. M 8 Uhr Abends in New Kork angekommen; .Gellert" am 8. d. M. von New Kork obgegangen, am20 d M. in Hamburg eingetroffen; .Paranagua" am 18. d. M vo« Bahia nach Hamburg abgegangen; .Argentina" am 20. d. M. von Brasilien in Hamburg eingetroffen; .LorrienteS" von Brasilien am 17. d. M von Lissabon nach Hamburg wtiier- gegangen; .Bahia" rückkehrend von Brasilien nach Hamburg, am 19. d. M in St. Bincent angekommen. Liugejandtes. Dem neuen Reise-Prospect pro 1882/3, der soeben vom Carl Stangen'schen Reffebureau in Ber lin (Markgrafen Straße 43) au-gegeben wird, stehen zunächst 2 Reffen nach den skandinavischen Norden voran. Dieselben werden am 4. resp. 11. Juli o. an getreten und berühren die schönsten Theile Norwegens und Schwedens. Nächstdem sind Reffen nach Pari», London, Italien rc. in Aussicht genommen, Für Herbst dieses Jahres soll eine Reise nach Indien, die von Hrn. Stangen auf seiner eben beendeten 2. Weltreise vorbereitet worden ist, abgehen. Dieselbe führt über Suez nach Bombay, Jeypor, Delhi, Simla, Agra, Lucknow, Benares, Lalcutta, Darjeeling und nach Ceylon. Die Reisenden werden somit an zwei Stellen Gelegenheit haben, die höchsten Gipfel deS Himalaya zu sehe». Die Orientreisen für die nächste Saison haben mannigfache Erweiterungen er fahren; sie führen blS zum 2. Nilcataract, nach Jeru salem, DamaScuS, Palmyra, Constantinopel, Athen, Olympia, sind aber so eingerichtet, daß auch eine Be- theiligung für nur einen oder zwei Monate möglich ist. — Die Frühjahrsreise nach Italien und Sicilien führt auch nach Sardinien und Tunis und im Mai 1883 wird eine Reise nach den nordamerikanischen Freistaaten blS San-FranciSco und zurück über Panama geplant. In einer Statistik weist da» Bureau nun mehr 173 wirklich auSgeführte Reisen nach dem AuS- lande auf. Da der reichhaltige Prospekt auf Ver langen grati» au-gegeben wird, so überlassen wir den reiselustigen Touristen, sich über Preise, Bedingungen rc. selbst zu informiren. Annoncen für sämmtliche existirende Zei tungen der Welt befördert zu den günstigsten Be dingungen die Lentral-Annoncen-Expeditiou von G.L.Daube L Co. in Dresden,Altmarkt 151,
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