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Dresdner Journal : 24.06.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-06-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188206243
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820624
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820624
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-06
- Tag 1882-06-24
-
Monat
1882-06
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 24.06.1882
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^S144 Sonnabend, den 24. Juni. 1882. 4 doaaei»eal8pr«t8 r Im L««t,eL«» L»i«k«: ^LUrlieU: .... 18 Llarlr. ^jLt.rlwb- 4 «vk bO ?k. LiLKlL« Hiuumsra: 10 kk L»»»«rd«1d >1«, d«ut»ckea keieUs» tritt ko»t- und 8t«wj>vl,u»l:t»l»b Uioru. loserLteoprel»«: Utr k-n N»um eiosr ^e-paltsvsQ kstitreils 20 kt. 0»tsr „Dio^eiandt" dis 2sils SO ?t. I« 1»b«Uei»- uvd 2iNsru»»tr SO kr8eUsi»e» r LKGlie^ mit AumaNm« dsr 8oav- und keisttax» ^k«nd» für dso kolbenden 1»^. « DresdnerAmmml. Io8er»t«u»ao»I»we ,u8M»rt«r Niipii^: ^>r. Lra«d«tettrr, OouiinisoionLr de» l)r«»dll«r dourval»; S»mdurx Lsrli» Vi«u L»»«I Sr«»I»u kr»»kkllrt »N //an»r«/drin ^09/rr, »«rüu-Vi»n »»isdur,- kr»U - 1-sipii^ - kr»ukkur1 ». U. - Uüned«» Dud Hfu«e; L,rU»: /'tluiidrnciun^, Lr«m«n D. §c?»tott«, Sr,»l«u: D LtanArn'» Luneau <Dmit A'abatii-, knuilrlart » H : karger'»eke liucküundlun^; OörUt»: tr. ^fiiik«r/ L»»Lov«r: 6. 8'c/iü««ier, k»rt» LsrUn - ?r»L^tnrt ». H Stllttx »rt Daube «0 Lo., Liundurx: Ad. Lteiner. Verantwortliche Nedaction: Oberredacteur Nudolf Günther in Dresden. ll » r » u » x « d v r r LSoi«I. krpsditioo de» Dresdner douru»!», Dresden, Lvinzsrstr»»»« tlo. SO. Abonnements - Einladung. Luf das mit dem 1. Juli beginnende neue vierteljährliche Abonnement des „DresdnerJour nals" werden Bestellungen zum Preise von 4 M. 50 Pf. angenommen für DreSde» bei der unter zeichneten Expedition (Zwingerstr. Nr. 20), für »«Swirtß bei den betreffenden Postanstalten. A«k«»dig»»ge» aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die Gebühre» im Ankündigungs theile mit 20 Pf. für die kleingespaltene Zeile oder deren Raum berechnet; für Ankündigungen unter „Eingesandtes" sind die Gebühren auf 50 Pf. für die Zeile festgestellt. In DreSde» - Neustadt können Bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalien handlung des Herrn Adolf Brauer (Haupt straße 2), sowie bei Herrn Kaufmann Arthur Reimann (Albertplatz gegenüber dem Albert theater), woselbst auch Ankündigungen zur Be förderung an unser Blatt angenommen werden und einzelne Nummern des „Dresdner Journals" zu haben sind. tiouigl. Lrpe-ition des Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20, in der Nähe des neuen Postgebäudes.) Amtlicher Scheil. Bekanntmachung. E» wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß ge> bracht, daß die Untersteuerämtrr zu Frohburg, Hohenstein, Radeburg, Sayda, Scheibenberg, Ost ritz und Zwönitz, das Nebenzollamt I. Klaffe zu Neustadt bei Stolpen und der frühere Lotterie- collecteur Karl Hermann Hesse in Hohnstein bei Stolpen, letzterer auf fein Ansuchen, von der Fort« führung der Geschäfte der AlterSrentenbank entbunden, dagegen den nachgenannten Lotterie-Collecteuren al»: Karl Anton Böttcher in Bernsdorf bei Chemnitz, Ernst August Reichel in Bernstadt, Karl August Richter in Blasewttz, Friedrich August Anders m Bretting, Johann Friedrich Wilhelm Sommer in Buchholz, Friedrich Schmidt in Eonnewitz bei Leipzig, OSkar Schmidt in Freiberg, Friedrich Ernst Vötzsch in Frohburg, Karl Heinrich Schneider in Gelenau, Julius Richter in Glashütte, Karl Fer dinand Auerbach in GohliS bei Leipzig, Paul Eugen Ottomar Fischer in Gorbitz, Friedrich Karl Beyer in Groitzsch, Johann Friedrich Emil Zeuner in Hohenstein, Karl Gottlob Wolf in Lichtenberg bei Freiberg, Theodor OSkar Reichenbach in Lim bach bei Chemnitz, Bernhard Robert Jehn in Mark» neukirchen, Gustav Hermann Schreiber in Ptitt- weida, Heinrich LouiS Waitzmann in Möckern bei Leipzig, Gottlob Herold m Mülsen Sct. Jacob, Friedrich Ferdinand Merkel in Mylau, Karl Christian Hofmann in Neukirchen bei Chemnitz, August Gott lieb MotheS in Neustadt be, Stolpen, Friedrich August Brunner in Niederzwönitz, Otto Ziller in Oberlößnitz, Franz Paul Wimmer in Potschappel, Friedrich Adolph Klotzsche in Radeburg, Gottlob August Borvitz in Reudnitz bei Leipzig, Christian Feuilleton. «edigirt »on Otto Banck. K. Hosthe«ter. — Altstadt. — Donnerstag den 22. Juni wurde Wagner'» Oper .Die Meister- sänger von Nürnberg' gegeben. Frl. Malten trat nach ihrem erfolgreichen Gastspiel in London zum ersten Male wieder al» Eva auf; ihre schöne Wieder gabe dieser Partie wurde mit außerordentlichem Bei fall ausgenommen und eine Fülle von Blumenspenden erwies der Künstlerin die warme Theilnahme und Schätzung deS Publicum». Die Gesammtdarstellung de» Werk» war eine vorzügliche, so in der musikalischen Auffassung, wie von Seiten der Sänger und durch die musterhafte Ausführung deS Orchester». Von ersteren feien in ihren sehr gelungenen oder doch mit voller Hingabe erstrebten Leistungen Hr. Gudehu»— Walter, Hr. Fischer al» schlichter gemüthvoller Han» Sach», Hr. Ä Erl al» Lehrbub« David, Hr. Decarli — Pogner, endlich Hr. Degele — Beckmesser hervorge hoben. De» Letzter» scharf und mit Geist gezeichnete und derbe maßvoll carikirte Charakteristik, wodurch er dem alten Gecken den oft drohenden Eindruck der Langeweile zu entziehen weiß, ist bekanntlich von kei- nem andern Darsteller dieser Rolle so meisterhaft er reicht. Umsomehr ist zu bedauern, daß Hr. Degele — dem Vernehmen nach — diese Partie adgeben und dafür die de» Han» Sach» übernehmen wird. Vor- theilhast vielleicht für letztere, aber ein unersetzlicher Berlnst fü" die Gestaltung Beckmesser'». Die neu ein- Friedrich Heinrich Haubold in Roßwein, Ernst Dietel in Sayda, Christian Friedrich Tauchmann in Scheibenberg, Traugott Goldammer in Sebnitz, Friedrich Wilhelm Böhme in Treuen i. V, Franz Martin in Wilkau und Robert Emil Kappe» in Zit au Agenturen der Alter»rentenbank übertragen worden sind. Dresden, den 19. Juni 1882. Finanz-Mini st erium. von Körmeritz. Dietzel. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte». Marseille, Freitag, 23. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die Hafenverwaltungen zu Brest uud Cherbourg erhielten Befehl, dir Panzerschiffe „Jeanne d'Arc", „Baleurruse", „Alandre", „Sur- veillavte" und „Reine blanche" seefrrtig zu machen. AuS verschiedenen nördlichen Häfen find ca. 1300 Seeleute nach Toulon beordert; die beurlaubten Seeoffiziere find telegraphisch zurückberufen wor- den. Ein EvolutionSgeschwader liegt auf der Rhede von Toulon fortdauernd seebereit. Im Ar senal stehen weitere Panzerschiffe und Kreuzer disponibel. London, Donnerstag, 22. Juni, AbendS. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Unter- hauseS erfolgte zunächst die Beantwortung meh rerer Interpellationen. UnterstaatSsecretär Dilke erklärt, da» unterzeich nete UneigennützigkeitSprotokoll fei demjenigen vom 21. September 1880 ähnlich und schwäche keineswegs die Stellung, zu der England in Aegypten berech tigt sei. England gehe zu der Conferenz mit einer klar definirten Politik, wie aus Lord Dufferin'S In structionen hervorgehen werde. Der Khedive habe auf den Rath deS deutschen und deS österreichischen Con- sul» Ragheb Pascha mit der Bildung des neuen Ministerium» beauftragt; die Confuln beabsichtigten wahrscheinlich den zeitweiligen Schutz de» Leben» und de» EigenthumS der Europäer herbeizuführen. Eng land bringe eine klar destnirte Politik zur Au»füh- rung, um den Einfluß England» m Aegypten und die Sicherheit der Perfon und des EigenthumS britischer Unterthanen zu schützen. — Auf eine Anfrage Lhap- lin's erwiderte Dilke, fall» bezüglich de» Vorrath» an frischem Wasser am Suezcanal zeitweilig eine Unterbrechung eintreten sollte, seien Mittel vor handen, um die Beschaffung einer genügenden Wasser menge zu sichern. — Chaplin ist von dieser Erklä rung Dilkr'L nicht befriedigt und greift die Politik der Regierung auf das Heftigste an. — Im Laufe der Debatte constatirte der Premier Gladstone, auf den Suezcanal bezügliche Fragen feien, soweit sie den ägyp tischen GebietStheil desselben beträfen, von der Con ferenz nicht ausgeschlossen; Specialsragen bezüglich deS CanalS, wie z. B. diejenige wegen der Neutralisirung desselben feien indessen ausgeschlossen. — Northcote meinte, dies sei eine wichtige Erklärung, welche ein weites Feld für Betrachtungen eröffne. — Der UnterstaatSsecretär im Departement der Colonien, Ashley, erklärte, über thatsächliche Feindseligkeiten im Zululande sei der Regierung keine Nachricht zu gegangen. DaS HauS setzte hierauf die Berathung der irischen ZwangSbill fort. Morgan Lloyd bean tragte einen Zusatz zu Artikel 12, durch welchen daS Recht der Ausweisung von den öffentlichen Frieden gefährdenden Ausländern auch auf Eng land ausgedehnt werden soll. Gladstone acceptirte den Antrag, will aber, daß daS HauS erst anläß- getretenen Meistersänger, die Herren Krui» und Jensen fügten sich dem Ensemble sicher ein. L. B. Zur WohuungShygieine. Unter dem Titel: »Motivirter Entwurf eines deutschen GesundheitSbaugesetze». Als Petition an den BundeSrath und Reichstag verfaßt von vr. Kunze. Leipzig. Verlag von Paul Frohberg 1882" hat soeben eine Schrift die Presfe verlasfen, welche wegen der hochliedeutsamen Aufgabe, in deren Dienst sie sich stellt, und wegen um der dieser Aufgabe sympathisch zugewendeten Zeitrichtung, nicht unbesprochen zu bleiben verdient. — »Nach meiner Meinung ist die Verbesserung deS Ge sundheitszustände» de» Volke» diejenige sociale Auf gabe, welche allen andern voranzugehen hat und in erster Linie die Ausmerfamkeit de» Staatsmannes und Politiker» jeder Partei in Anspruch nehmen muß. Gute Wohnungen, reine» Trinkwasser, unverdorbene Nahrung, reine Lust, sind die Bedingungen, durch deren Herbeischaffung wir da» Wohl und Behagen der Menschen fördern können .... E» kann nicht oft und energisch genug entwickelt werden, daß, wenn es sich um die Grüße und Bedeutung einer Nation han delt, die hygienischen Verhältnisse derselben zuerst in» Auge gefaßt werden müssen * — mit diesen goldenen Watten Di»raeli'S führt l)r. Kuntze seinen gesetzgebe rischen Versuch einer Mitarbest an der Lösung jener Aufgabe unter der Specialbezeichnung: »Gesetz, da» Bauen und gesunde Wohnen in städtischen Bezirken betr.' beim Leser ein. Veranlaßt ist diese Arbeit de» m lich der Berichterstattung über die Bill über denselben beschließe. Der Zusatzalltrag Lloyd's wurde schließlich mit 228 gegen 51 Stimmen an genommen. Loudon, DvlluerStag, 22. Juni. (Tel. d.Boh.) Nach einer Londoner Zuschrift der „Pol. Corr." bestand ein von der englischen Polizei entdeckter LerschwörungSplau, welcher die gleichzeitige Zer störung der hervorragendsten öffentlichen Gebäude in London, Liverpool und Manchester bezweckte, um in der allgemeinen Verwirrung eine Revolu tion in Irland zu insceniren. St. Petersburg, Freitag, 23. Juni. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Ein Circular deS Ministers deS Innern, Grafen Tolstoi, girbt den Gouver- ueurrn kund, daß die Verantwortung für fernere antisemitische Demonstrationen auf die Gouverneure falle, jede derartige Demonstration die sofortige Entlassung und gerichtliche Belangung nach sich ziehen werde uud deren erste Aufgabe die Auf rechthaltung der öffentlichen Ordnung sei. Der modificirte Zolltarif tritt mit den 1. Juli alten Stils in Kraft. In demselben ist der Goldzoll beibrhalten, der 10procentige Zuschlag weggefallen. Die bisherigen Zollsätze find aber mit wenigen Ausnahmen erhöht und fast alle seit her freie Waarrn mit Zöllen belegt. Die Einführung von FriedenSgerichten in den baltischen Provinzen ist bis auf Neujahr 1888 hinauSgeschobeu. Warschau, Donnerstag, 22. Juni. <W.T. B.) Der Großfürst Michael ist heute Abend 8 Uhr hier eingetroffen und im Schlosse Belvedere ab- gestiegen. Die Stadt ist mit Flaggen geschmückt. Belgrad, DonnrrStag, 22. Juni. (W. T. B.) Eiu Erlaß deS Königs ermächtigt den Minister deS Innern, der Skupschtina einen Gesetzentwurf wegen Einschränkung der Preßfreiheit vorzulegen. (Vgl. die „TageSgeschichte'.) Alexandrien, Freitag, 23. Juni. (Tel. d. Dre-dn. Journ.) Der Khedive soll die Absicht, nach Kairo zu gehen, aufgegrben haben. Hier find Briefe deS deutschen Afrikareiseuden vr. Junker ringrtroffeu, datirt auS dem Korumbo- taude vom December vorigen Jahre-. Dresden, 23. Juni. Die auf gestern angefagte, zur Erledigung der ägyptischen Angelegenheit anberaumte Con ferenz ist nicht zu Stande gekommen. Zunächst be fand sich Se. Majestät der Sultan, dessen Politik einen völligen Erfolg errang, in der angenehmen Lage, infolge der unterdessen eingelaufeneu günstigen Nachrichten au» Aegypten, wo nach dem neuesten Telegramm die Ruhe wiedergekehrt ist, der europäischen Diplomatie mit Thatsachen gegenübertreten zu können, durch welche die Berathungen der Conferenz gegen standslos wurden. Allein bereit» vorher erschien die Conferenz, bezüglich welcher e» nicht einmal zu einer formalen Eröffnungssitzung kam, bereit» al» gescheitert, nachdem die Pforte in ihrer Circulardepesche vom 21. d. an die türkischen Vertreter im AuSlande er klärt hatte, sie beharre im Interesse Europas selbst und im Hinblick auf die Lage in Aegypten dabei, daß die Conferenz inopportun fei. Ferner erklärte die Pforte, daß, falls die Mächte, ungeachtet der vom Sultan gegebenen Gründe und Versicherungen, dennoch dem Conferenzprojecte Folge geben sollten, die Pforte für die etwaigen Folgen dieser europäischen Initiative keine Verantwortung übernehme. Diese Politik der Pforte und der zähe, dem Lonferenzproject von ihr geleistete Widerstand erklärt sich au- der Stellung deS Sultans in Aegypten. Der Sultan ließ nie eine Eutritzsch beiLeipzig lebenden Verfasser» durch feine Wahr nehmungen als VolkSzählungScommissar gelegentlich einer unternommenen Statistik der Leipziger Vororte, ins besondere, wie er angiebt, durch die für unsere hoch entwickelte Clvilisation äußerst beschämende Thatsache, daß die modernen Miethcasernen ungesünder sind, als selbst die verrufensten mittelalterlichen Bauten (?) und durch die Erkenntniß, daß die schweren socialen Miß stände zwischen Städten und Vororten auS gesetzlich schlecht geregeltem Bauwesen hauptsächlich hervorge gangen seien. Erst durch die Statistik stelle sich heraus, daß die Vororte und Außendörfer auch an derer deutschen Großstädte in ihrem Bauwesen gleich „versumpft* und „meist so im Elend und arm an Mit teln, wie an diSponibeln Geisteskräften seien, daß sie nicht ein Mal die nöthigen Unterlagen zur gemein samen richtigen Darstellung der ihnen von den Städten zugefügten Unbilden beschaffen können.' Der Verfasser will nun eben hierin Wandel geschafft wissen und mit seinem Entwurs, zwar nicht als Bautechniker oder RechtSgelehrter, wa» er Beide» nicht sei, wohl aber al» eifahrener „Bebauer einer ganzen Straße mit ge sunden Häusern' zeigen, wie ein einheitliches Baugesetz für deutsche Verhältnisse und Bedürsnisse passend ge schaffen werden könne und im Einzelnen beschaffen sein möchte. Als allein berechtigt und bei der Versumpfung de» deutschen BaupolizeiwesenS zugleich verpflichtet, solchen Wandel zu schaffen, stellt sich der Ver fasser ohne weitere» Kopfzerbrechen da» Reich vor und er gelangt eben aus diesim nach der Sprache gewißer Zeitung»annoncen »der Neuzeit ange- messen nicht mehr ungewöhnlichen Wege' zu der Einkleidung der allgemeinen ErwägungSgründe Gelegenheit vorübergehen, um Aegypten al» einen Bestandtheil de» ottomanischen Reich» zu erklären. Dieser Anspruch würde in Frage gestellt worden sein, wenn der Sultan darein gewilligt hätte, an einer Conferenz sich zu betheiligen, welche das Mandat in Anspruch nahm, über ein Gebiet zu beschließen, dessen legitimer Herr er heute noch ist. Die sogenannte „Uneigennützigkeit»erklärung* der Westmächte konnte diese Bedenken nicht beseitigen, um so weniger, al» der Sultan, nach den infolge deS letzten orientalifchen Krieges in Europa gemachten Gebietsabtretungen, Ur sache hat, sein Ansehen in den asiatischen und afrika-, nischen Provinzen deS türkisch»n Reich» intact zu er halten. Ein nochmaliger, von den Westmächten zu unter nehmender Versuch, eine Conferenz zu Stande zu bringen, liegt jedoch nicht außer dem Bereiche der Möglichkeit. Sollte die Conferenz etwa zu Stande kommen, io würde dieselbe, so wie die Dinge heute liegen, jedoch lediglich die Frage zu prüfen haben, wie einer Wiederkeyr ähnlicher Vorkommnisse sür die Zukunft vorzubeugen ist, vielleicht um auch die Frage der finanziellen Entschädigung für den erlittenen Schaden zu erörtern. ES ist auch nicht anzunehmen, daß nunmehr noch eine weitere Verschlimmerung der ägyptischen Ange legenheit, etwa durch eine englische oder französische bewaffnete Intervention in Aussicht steht; insbesondere wird die Nachricht der »Daily News', daß Lord Sey mour nach eignem Ermessen Truppen landen könne, in Berlin, wie ein Privattelegramm der „ Hamburger Nach richten'meldet, in unterrichteten «reisen stark bezweiselt. Auch die gestern in Malta angelangten, nach Aegypten dampfenden englischen Panzerschiffe „Minotaur', „Sul tan ', „ Azincourt', „ Northumberland ', „ Achilles ', „ Ame- ricane' und „Lancaster* dürften keine Veranlassung mehr haben, einzuschreiten. Nach von den verschiedensten Seiten einlausenden Nachrichten ist die Ruhe wieder- hergestellt und die Auswanderung der Europäer im Abnehmen begriffen. Der österreichische „Lloyd' und die „Peninsularcompagnie* erhalten in dieser Be ziehung gleichlautende Nachrichten. DaS kleine Grie chenland, daS, nach einer Meldung der »N. fr. Pr.*, in Paris 7000 Mann Truppen behus» Landung in Aegypten angeboten, wird seine Thaten- lust wohl noch eine Weile bezwingen müssen. In London soll allerdings, derselben Quelle zufolge, vorgestern ein fast dreistündiger Ministerrath statt gefunden haben, in welchem energische Maßregeln be züglich Aegyptens, besonders die eventuelle Absendung indischer Truppen beschlossen wurden, allein nach der neuesten Wendung wird wohl England kaum die Ver antwortung für derartige Maßregeln zu übernehmen geneigt fein, nachdem bereits nur die Absendung weniger englischer und französischer Schiffe so schwere Wirren in Aegypten hervorrief. Jedenfalls ist der acute Charakter der Frage nunmehr beseitigt. Auch eine Landung türkischer Truppen steht nicht zu erwar ten. Den Standpunkt der Pforte in dieser Beziehung charakterisirt ein Konstantinopeler Telegramm der „Neuen freien Presse* wie solgt: „Die Pforte wird die Conferenz niemals acceptiren, weil dieselbe die SouveränetätSrrchte des Sultans angreift. Es liegt kein Grund zur Entsendung von, türkischen Trup pen nach Aegypten vor, weil der Sultan weder als Souverän, noch als Khalff von der ägyptischen Na- tionalpartei bedroht ist. Die ägyptischcn Truppen sind Truppen deS Sultans und werden im Bedarfsfälle ihre Pflicht thun. Arabi Bey ist kein Rebell, er habe im Gegentheil seinen Gefühlen der Unterwerfung und Treue Ausdruck gegeben.* In der That empfing Derwisch Pascha gestern eine Depesche deS Sultan», ihn anweisend, Arabi Bey mitzutheilen, daß der Sul tan von seiner Haltung befriedigt sei. Eine gleich seine» Entwurfs mit sich anschließenden dreißig „er gänzenden allgemeinen Motiven* in die Form einer ihm vorgedruckten Reichsanrufung. DaS Gesetz selbst zersällt in zwei Theile (mit 243 88), deren erster (bi» tz 152), Privatbauten betreffend, in 11 Abschnit ten von Lage, Entfernung, Höhe, Länge der Gebäude, Absallstoffanlagen, Wasserversorgung, äußeren und in neren Gebäudetheilen, NeubautenbezugSzeit, Rein- und Instandhaltung, Wohnmiethen und Aftermiethen, Ge werbsanlagen, Verfahren in Bausachen u. f. w. han delt, während der die öffentlichen Bauten behandelnde zweite Theil in vier Abschnitten Bildung, Rechte und Pflichten der Bauverbände, Herstellung und Anpflan zung öffentlicher Straßen und gewisse Schlußbestim- mungen zum Gegenstand der Erörterung macht. So viel zur Entstehungsgeschichte und äußern Charakters- sirung der K.'jchen Schrift. Sachinhaltlich kennzeichnet sie sich vorwiegend al» Streitschrift in Sachen: Fami» lienhau» contra Miethcaserne (nach dem Vorgänge von Max Schaßler'S in Berlin: „Billa oder Mitth- caferne*) und tritt hierbei sür den Fall neuer Stadt theilanlagen — Otte unter 5000 Seelen liegen vor erst außerhalb deS Rahmen» der Schrift — mit gro ßer Entschiedenheit für daS einzeln (ifolirt) oder »n zusammenhängender Reihe stehende Einfamilienhaus ein, während Häuser für mehr als 3 gewöhnlich« oder 4 kleine Wohnungen, ifolirte Zwillingsgebäude u. s.w. nur unter diesen und jenen Bedingungen zulässig sem sollen. Zur Rechtfertigung diese» seine» Standpunkte» läßt B rfasser zunächst die gesundheitlichen, weiter aber auch die moralischen, socialpolitischen und wirthschaft- lichen Schattenseiten de» Miethcasernensystem» Revue passiren, denen gegenüber je die eutsprechenb«
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