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Dresdner Journal : 12.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188205120
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820512
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820512
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-12
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 12.05.1882
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K5s «Anduro» nicht nur selbst von der Benalität de» Rlchterstaude» profitirt, sondern sogar da» Recht gegen daare Bezahlung an den Meistbietenden verkauft habe. Setten der Opposition wurde sofort ein stürmischer Protest laut. Der greise Lxminister schleudert dem Redner da» Wort: „Verleumder!" in» Gesicht, wo rauf sich dieser anhelschlg machte, seine gewagte Be hauptung actenmäßig zu beweisen. Gleichzeitig bean tragte er zur weitern Verhandlung der delikaten Frage eine Extrafitzung, welche ihm auch seiten der Majo rität zugestanden wurde, indem man mit 102 gegen 71 Stimmen die sofortige Ernennung einer Unter- suchungtcommission votirte. Wie verlautet, handelt e» sich in erster Linie um die rechtswidrige Aneignung eine» großen Grundbesitze», den KomunduroS dadurch erworben haben soll, daß er den Eigenthümer unter einem gerichtlichen Vorwand erst in» Gefängniß und schließlich in» Grab brachte. Der Deputate Pala- mide» versichert, darüber einen unanfechtbaren nota riellen Nachwei» zu erbringen. Man darf auf den Au»gang dieser neuen Skandalblüthe gespannt sein. Für die griechische Magistratur ist dieselbe freilich wenig schmeichelhaft. Sie wirft auf die hiesigen Sitt- lichkettSbegriffe ein grelle» Licht. Für Geld ist in Hellas eben Alle» käuflich, selbst die Justiz, die wohl nirgend» unverschämter mit Füßen getreten wird al» hier, wo man sie schon längst zu einer elenden Farce herabqewürdigt hat. Wehe Dem, der sich auf da» Rechtsgefühl und die Gewissenhaftigkeit der griechischen Richter verlassen muß! Diese traurige Tharsache, deren tiefe Schmach man hier leider nicht empfindet, ist dies Mal nicht von irgend einem „mißgünstigen" Aus länder, sondern im Namen de» Gesetze» von der par lamentarischen Rednertribüne herab ausdrücklich con- statirt worden, ein Factum, da» ich den philhellenischen Süßholzrasplern dringend zur ernstlichen Begutachtung anempsehlen möchte. Kairo, 9. Mai. (Tel.) Der Khedive empfing heute die Generalconsuln der Großmächte und conferirte hierauf mit den Generalconsuln Englands und Frank reichs, deren energische Vorstellungen ihn bestimmten, nicht erst die Antwort der Pforte abzuwaricn, um ver schiedene Strafumwandlungen auszusprechen. Der da durch auf Vie einheimische Bevölkerung, sowie in der ausländischen Colonie hervorgebrachte Eindruck ist ein vortrefflicher. ES waren Unordnungen zu befürchten, wenn sich die Jngerenz der Pforte bei dieftm Anlasse bethätigt hätte. Da» vollkommene Einverständnlß der Vertreter Englands und Frankreichs wurde sehr be merkt, und ihre Festigkeit findet einstimmiges Lob. Kairo, 10. Mai. (Reuter's Office.) Dem Ver nekmen nach sollen Mahmud Pascha und Mustapha Pascha ihre Entlassung nehmen und werde der Ver such gemacht werden, dem Khedive Arabi Bey als Eonseil-präfidenten aufzunöthigen. Das Cabinet be absichtige, die Notabeln zu berufen, um die Absetzung deS Khedive aussprechen zu lassen. Mehrere General consuln hätten bei ihren Regierungen telegraphisch die Hersendunq von Panzerschiffen nachgesucht. New Dorf, 27. April. (N.-A. S>.-Ztg ) DaS Re präsentantenhaus hat den Streit um den Dele- gatensitz für Utah so entschieden, daß weder der Mormone Cannon, noch der Heide Campbell den Sitz erhält, las Territorium also vorerst unvertreten bleibt. Nachdem der Congreß einmal so gegen das Mormo- nenlhum Stellung genommen, wie es durch das Poly- gamiegesetz geschehen, konnte das Haus natürlich keinen offenkundigen Polygamisten mehr zulassen; andererseits war e» ein grober Schwindel de» Terrttorialgouver- neurS Murray, dem nicht gewählten Campbell ein Lertificat auSzustellen, und das Haus konnte sich nicht zum Mitschuldigen diese» Schwindels machen. Daß künftig kein vielbeweibter Mormone mehr in den Con greß kommt, dafür ist durch da» EdmundS'sche Gesetz gesorgt. Der „Returning Borad", welcher unter die sem Gesetz da» Wahlgeschäft in Utah zu besorgen hat, wird den Polygamisten keine Chance geben, zu wäh len oder gewählt zu werden. Sie haben die Wahl zwischen dem Aufgeben ihrer überschüssigen Weiber und der politischen Entrechtung und dem Zuchthaus dazu. Sehen wir nun, wie dieses Gesetz „arbeitet". Ernennungen, Versetzungen re. im öffentlichen Oienke. Departement deSCultu» und öffentlichen Unterricht». Angestellt wurden im I. Vierteljahre 1882 im Schulin,pcctionSbezirkr: IX. Areiöerg: 25) Hugo Volkmar Lübeck, zett- her Hilfslehrer in Freiberg, als 28. ständiger Lehrer -———- lich schätzen, wenn man in den Sälen nicht von der Menge erdrückt wurde. Sehen Sie, so ist es mehr oder weniger mit allen Verboten in Frankreich, die zumeist nur dazu dienen, den Ausnahmen ein höheres Relief zu verleihen. Wer in den obligatorischen Mi litärdienst, in die Anstellung und da» Avancement der Beamten und andere Anwendungen deS Gesetzes einen Blick geworfen hat, weiß, daß der jonr du vsrnisaax« nur ein ergötzliche» und unschädliche» Beispiel der hiesigen Sitten ist, welche die Regeln nur um der Ausnahmen willen gelten lasten. Such Heuer war dar Gedränge in den Sälen groß. Gegen Mittag hatten sich schon drei bis vier Tausend Personen eingefunden und noch reihte sich eine Queue von zwei bis drei Tausend vor dem Thore auf. Kaum konnte man da» Effectstück der Ausstellung, da» „Nationalfest" von Roll, durch den Wall von Lylin- derhüten gewahren, oder, auf eine Leiter klimmend, die „Grablegung Christi" von Carolus Duran be wundern. Zwischen den Blousenmännern, die mit lautem Zurufe ihre Stehleitern durch die Menge rol len, wimmeln Schaaren eleganter Damen, die durch Lonnexionen und Freundschaft überall Zutritt finden, Malmodrlle, dir sich für den Erfolg ihrer Bilder in- teresfiren, Herren und Damen auf der Suche nach ihren Portrait», Künstler, die, nie zufrieden mit dem Platze ihrer Wirke, räsonniren und nach Journalisten auispähen, deren Gunst sie mit kameradschaftlichem Gruß und Handschlag erwerben möchten. Um einfluß reiche Kritiker bildet sich ein Hof von ehrerbietig lauschendem Publicum. Mit lautem Vortrag, damit im ganzen Raume jede« Wort verstanden werde, gehen sie von Bild zu Bild und halten scharfe» Gericht an der einfachen Volksschule in Freiberg; 26) Iuliu» Emil Falke, zeither Hilfslehrer in Freiberg, als 29. ständiger Lehrer an der einfachen Volksschule in Frei berg; 27) Heinrich Eduard Fischer, zeither Schul- vicar in Neuhausen, als 3. ständiger Lehrer in Neu hausen; 28) Robert Emil Ludewig, zeither Schul- vicar in Seiffen, als 2. ständiger Lehrer in Seiffen; 29) Karl Alfred Gelbricht, zeither Schulvicar in Niederschöna, al» 2. ständiger Lehrer in ErblSdorf; 30) Friedrich Louis Hesse, zeither Lehrer in Hasel bach, als ständiger Lehrer m Niederseifenbach; 31) Karl Oskar Biehl, zeither Schulvicar in Langenau, als 3. ständiger Lehrer in Langenau. X. Meißen: 32) Gustav Leberecht Rother, zeither Lehrer m Crottendorf, al» ständiger Lehrer iu Hohen tanne; 33) Hermann Reinhold Schlicke, zeither Lehrer in Reinsberg, al» Kirchschullehrer in Dittmannsdorf; 34) Eduard Paul Hübner, zeither Lehrer in Schellen berg, als 2. ständiger Lehrer in Coswig; 35) Ludwig Kurt Layritz, zeither Hilfslehrer in Lommatzsch, al» 7. ständiger Lehrer und Organist in Lommatzsch; 36) Rudolf Richard Bornemann, zeither Lehrer in Plauen i. V, als 6. ständiger Lehrer in Wilsdruff; 37) Robert Oswald Pfauter, zetther Schulvicar in KrögiS, al» 2. ständiger Lehrer in Krögis; 38) Karl Emil Hammermüller, zeither Lehrer in Burkers dorf, als ständiger Lehrer in Augustusberg; 39) Eduard OSkar Beck, zeither Hilfslehrer in Dittmannsdorf, als ständiger Lehrer in Burkersdorf. XI. Großenhain: 40) Walter Wohlfarth, zeither Schulvicar m BlatterSl-ben, als ständiger Lehrer in BlatterSleben; 41) Hermann Ewig, gen. Pöschel, zeither Schulvicar in Glaubitz, als 2. ständiger Lehrer in Glaubitz; 42) Paul Trommer, zeither Schulvicar in Colmnitz, olS ständiger Lehrer ,n Colmnitz; 43) Ferdinand Günther, zeither Schulvicar in Otter schütz, als 2. ständiger Lehrer in Frauenhain; 44) Emil Haufe, zeither Schulvicar in Böhla, als ständiger Lehrer in Böhla; 45) Bruno Amboß, zeither Schul- v car in Marsdorf, als ständiger Lehrer in Mai Sdorf. XII -Leipzig I: Vacut. XIII. -Leipzig II: 46) August Gustav Paul Nitzsche, zeither Schulvicar in Neuschönefetd, als 8. ständiger Lehrer in Neuschönefeld; 47) Karl Paul Günther, zeither Hilfslehrer in Möckern, als 4. stän diger Lehrer in Möckern; 48) Ernst Moritz Peters, zeither 2. ständiger Lehrer in Liebertwolkwitz, al» Cantor und 1. ständiger Lehrer in Liebertwolkwitz. XIV. Borna: 49) Bruno Oswald Heyer, zeit her Schulvicar in Bubendorf, als Kirchschullehrer m Bubendorf; 50) Lothar Gustav Schmidt, zeither Schulvicar in Kohren, als 3. ständiger Lehrer in Kohren; 51) Karl Emil Herrmann, zeither Schul vicar in Zöpen, als 2. ständiger Lehrer in Zöpen; 52) Philipp Martin Kummer, zeither Hilfslehrer in Pegau, als ständiger Lehrer in Pegau. XV. Grimma : 53) Hermann Oskar Mühe, zeit her Schulvicar in HauSdorf, als 2. ständiger Lehrer in Hausdorf; 54) Arthur LossiuS, zeither Schulvicar in Bockwitz, als ständiger Lehrer in Bockm:tz; 55) Friedrich Ernst Krauße, zeither Schulvicar in Machern, als 2. ständiger Lehrer in Machern; 56) Heinrich Bernhard Raschke, zerther Schulvicar in Leisenau, als ständiger Lehrer in Leisenau; 57) Friedrich Hein rich Andreas Jordan, zeither 4. Lehrer in Drebach, als 2. ständiger Lehrer in FremdiSwalde; 58) Gustav Adolf Kolditz, zeither Hilfslehrer in Ragewitz, als 5. ständiger Lehrer in Brandis. XVI. Dökeln: 59) Karl Clemens Schwender, zeither Lehrer in Lugau, als ständiger Lehrer in Döbeln; 60) Paul Immanuel Schluttig, zeither Can tor und 2. Lehrer in Penig, als Cantor und 5. Bür gerschullehrer in Roßwein; 61) Ernst Emil Kurth, zeither Schulvicar in Hainichen, als 18. ständiger Bürgerschullehrer in Hainichen; 62) Clemens Wol demar Emmrich, zeither Schulvicar in Schlegel, als ständiger Lebrer in Schlegel; 63) Hermann Robert Lichtenberger, zeither Schulvicar ,n Neuwallwitz, als ständiger Lehrer in Neumallwitz; 64) Traugott Bruno Bube nick, zeither Schulvicar m Zscha tz. al- 2. stän diger Lehrer in Zschaitz; 65) Max Adolf Warten berg, zeither Schulvicar in Arnsdorf, als ständiger L hrer in ArnSdorf; 66) Ernst Julius Fuchs, zeit her Schulviccr in Hartha, als 5. ständiger Lehrer in Hartha; 67) Franz Robert Hentschel, zeither Schul vicar in Ottewig, als ständiger Lehrer in Ottewig; 68) Friedrich Hermann Döring, zeither Schulvicar in Schmalbach, als ständiger Lehrer in Schmalbach; 69) Anton Robert Kurze, zeither Lehrer in Meerane, als Cantor und 14. ständiger Bürgerschullehrer in über den Werth der Werke. Von ihrer Protection hängt das Glück der jungen Maler ab; morgen schon können die von ihm gelobten Nummern verkauft sein; denn der Käufer verläßt sich zumeist ans das Wort deS Meisters Spekulative Kunsthändler dagegen forschen nach Gemälden, die unbeachtet in den Ecken hängen und dennoch vielleicht zu Erfolg bestimmt sind. Einem armen Künstler sofort für 500 FrcS. abgekauft, kön nen solche Sachen vielleicht durch bestelltes Lob im Preise gesteigert und nach Schluß des Salon» mit zehnfachem Gewinne wieder verkauft werden. Jede» Jahr werden auf diese Art neue Sterne am Kunst- h>mmel von pfiffigen Astronomen entdeckt. Immer mehr tritt nn Salon da» reine Kunstivte- resse gegen Speculation, Neugier und Reclame zurück. Man begreift daher, daß eine Reihe ernster Künstler sich unmuthig von der Monstreausst-llung zurückzieht, um nur für einen beschränkten Krei» von Kennern zu arbeiten. Doch können nur Männer von bewährtem Rufe, wie Meissonier und Dupre sich solchen Stolz erlauben. Die jüngere Generation muß sich, wenn sie nicht ganz übersehen werden will, in den Strudel stürzen; und wer weiß, wie viel Überwindung die» den Besseren kostetl Der Salon wird allgemach zu einer ReclameauSftellung nach Barnum'jcher Art und einem großen Vergnügungslocal. Bei elektrischem Lichte dient er Abends al» Ziel amüsanter Spazier gänge. Mllitärmusik soll bald schon die Gaste er götzen; und wen würde eS wundern, wmn im Mittel schiff de» Palaste» zwischen Büsten und Statuen eine Rollschlittschuhbahn eröffnet würde7 Al» Gegenstück zu den Skatingrink» mit Theatern hätten wir dann den Skatingsalon, der den Folies-Bergeres Abbruch thuu Hainichen; 70) Heinrich Hermann Hiller, zeither Schulvicar in Oberwutzschwitz, al» ständiger Lehrer in Oberwutzschwitz. XVII. Hschatz: Vueut. XVIII. Bochkitz: 71) Friedrich Ferdinand Kahnt, zeither Hilfslehrer m Penig, als 12. ständiger Lehrer in Penig; 72) Moritz Arnold Krähe, zeither Vicar in Burgstädt, als 11. ständiger Lehrer m Burgstädt. (Fortsetzung folgt.) vres-ner Nachrichten vom 11. Mai. * Im Monat April 1882 betrug die Zahl der von dem Executivpersonal der hiesigen königl. Polizei- direction angezeigten Verbrechen, Vergehen und Ueber- tretungen 1740, die Zahl der erstatteten Anzeigen 1787, während sich die Zahl der zu Polizei- und anderen Acten gegebenen Gutachten und Auslassungen auf 1570 belief. Bon den angezeigten Verbrechen, Vergehen und Ueber- tretungrn betrafen: 10 Widerstand gegen die Staatsgewalt, l Vergehen gegen die öffentliche Ordnung (Hausfriedensbruch rc ), 4 SittlichkettSvergehen. 14 Beleidigung und Körperverletzung, 2 Verbrechen resp. Vergehen gegen das Leben, 237 Diebstahl und Unterschlagung I Erpressung, 7 Begünstigung und Hehlerei, 26 Betrug und Untreue, l strafbarer Ergenutz, b Sachbeschädigung, l l Angabe eines falschen Namens, 1b! groben Unfug und ruhe störenden Lärm, 4 Thierquälerei, 2b2 Betteln und Landstreichcn, 188 verbotswidrige Rückkehr nach Dresden, 87 verschuldete Ob dachlosigkeit und Campiren, 81 Zuwiderhandlungen gegen sitlen- polizeiliche Vorschriften, 8 Gewerbsunzucht. 7 Fälschung von LegitimalionSpapieren, 27 Contraventionen gegen das Drosch ken-, Fiaker- und Omnibusregulativen, »5b dergl. gegen die Bestimmungen über den Fahr- und Reirverkehr, 188 dergl. über den öffentlichen Straßenverkehr 13 dergl über das Einwohner und Fremdemneldewejen (48 dergl. kamen außerdem durch die Bureaux zur Anzeige), 4 dergl. über das Ziehkindcrwesen, 2 Ueber- tretung der Bestimmungen über den Fischfang. 7 dergl. des Regulativs über Lustbarkeiten, 1 dergl. über das Dienstmann- w-sen. 7 dergl. der Vorschriften für die Trödler und Pfand leiher 3 dergl. der Gewerbeordnung und 26 sonstige dergl. Hierüber sind noch Anzeigen erstattet worden wegen Auffindung von Leichnamen, deren TodeSart nicht bestimmt zu ermitteln war, 1, stattgefundener Brände <, Dienstdisferen- zen i, Loncubinat 10, Ermittelung steckbrieflich Verfolgter oder sonst öffentlich vorgeladener Personen b1, Ungehörigkeiten, welche noch nicht mit Straft bedroht sind b1, arbeitslosen Aus liegen- in Gasthäusern 11, und sonstiger Angelegenheiten 201. Die Zahl der Arrestaten betrug 773 und die Zahl der zur Poli-eidirection sistirten Personen 284 Das Einwohner- und Fremdenmeldewejen in hie- siger Stadt gestaltete sich dagegen, wie folgt: Familien und einzeln stehende selbstständige Personen wurden als angezogen ange meldet 1114, als weggezogen abgemeldet 140S, während sich die Zahl der Meldungen über Familien und selbstständige Per sonen, welche, als bereits hier seßhaft, die Wohnung gewechselt haben, auf 4881 belief. Fremde, welche hier keinen bleiben den Aufenthalt genommen haben, wurden angemeldet 16 628, abgcmeldcl l4 802. GewerbSgehilfen und Lehrlinge wurden als neu in Arbeit getreten angemeldet 1351, darunter 1068, weiche von auswärts zugereist sind; abgemeldet, als nach Ausgabe des Arbcitsverhältnisses sich weggewendet 818. Die Zahl der Meldungen über Wohnungswechsel von hier aushältlichen Ge- werbsgehilsen und Lehrlingen betrug 1181, über durchgereisle Gewerbsgehilsen, welche, ohne in Arbeit zu treten, hier nur kürzere Zeit sich ausgehalten haben: 2782 An, 2618 Abmel dungen. Dienstboten, welche das erste Mal hier in Dienst getreten sind, kamen zur Anmeldung 61 männliche und 1287 weibliche, darunter 6v männliche und 1168 weibliche, welche sich von auswärts hierher gewendet haben. . ls von Dresden fort- gezogen wurden abgemeldet »7 männliche und 836 weibliche Dienstboten. Die Zahl der angemeldeten Dienstwechjel belief sich aus 2168. * Im Monat April d. I. sind bei der königl. Poli- zeidirection hierselbst u) 4 Selbstmorde und 6) 1 Selbstmordversuche zur Anzeige gekommen. Zu ») Selbstmorde betr., so haben sich erhängt 2 Per sonen. männl., verh., erschossen 1 Person, männl., verh., er tränkt 1 Person, weibl., verh., im Alter von 39'^, 39^, 48 Jahren und I unbek. Alters, und zwar: 1 Wagenhalter, 1 Bootsmann, 1 Rentier und 1 Handarbeiterin. 3 waren evang.- luth und 1 unbek. Consession. 3 hier und I in Blasewitz wohnhaft. Zu b) Selbstmordversuche betr., so hat sich 1 Per son, männl., ledig, durch Ertränken zu tödten beabsichtigt im Alter von 23 Jahren, Steingutdreher von Proftssion, kathol. Consession und hier wohnhaft. Unglücksfälle sind im April 1882 36 (30 männl, und 6 weibl. Personen betr.) angezeigt worden. Es sind: 3 Personen durch Ueberfahren beim Eisenbahn betriebe, 1 s, 2 schwervell., 1 selbst-, 2 unversch., 2 Personen durch Ueberfahren von Personensuhrwerk, 1 schwerverl., 1 leicht- vcrl., Beide unversch , 1 Person durch Ueberfahren von Last fuhrwerk, schwerverl., durch Dritter Verschulden; 2 Personen durch Fallen von einer Leiter, 1 schwerverl. l leichtverl., Beide unversch.; 6 Personen durch Fallen aus der Straße, schwer verl. (1 sp fi) l selbst, 3 unversch, 1 durch Dritter Verschul den: 1 Person durch Fallen vom Dache, schwerverl., selbstversch.; 1 Person durch Fallen im Haust, schwerverl., unversch.; 1 Per son durch Fallen beim Tanzen, schwerverl., unversch.; 1 Per son durch Fallen von einem Neubaue, leichtverl., unversch.; 2 und in vortheilhaster Weife den abgebrochenen Ball Mabille ersetzen würde. Medicin. Der Barometerstand und der thierifche Organismus stehen zweifellos in innigem Zusammenhänge. Neuerdings hat Professor Cyon in St. Petersburg auf Grund zahlreicher Versuche Fol gendes festgestellt: 1) Daß Hoher atmosphärischer Drnck dadurch in auffallender Weise auf den Organismus wirkt, daß derselbe in fühlbarer Weise die Spannung des im Blute enthaltenen GaseS ändert. 2) Diese Wirkung erfolgt auf die Organe de» BlutumlausS und der Athmung nach den Gesetzen, welche die Wirkung des in dem Blute enthaltenen GaseS auf die jeweiligen, die Thätigkeit dieser Organe bestimmenden Nervencentren regeln. 3) Folglich ist der Sauerstoff niemals ein Gift für den Organismus. Die Thiere sterben bei hohem atmosphärischen Druck einzig und allein darum, weil die Kohlensäure (der Haupterreger der Thätigkeit der die Gesäße und Re'pirationSorgane bewegenden Len- treu) fühlbar vermindert und dadurch allmählich die Blutcirculatwn und der AthmungSproc ß verlangsamt werden. Die Blutcirculation wird verlangsamt durch die beträchtliche Verminderung deS Drucke- de» Blute»; hinsichtlich der Respiration macht sich der Zustand der Engbrüstigkeit bemerklich Au» demselben Grunde wird die Herzthangkeit beschleunigt; der Sauer stoff, der Erreger der N rven und der BewegungS- certtren, vermehrt einerseits deren Thätigkeit, während andererseits die Abwesenheit der Kohlensäure die Personen durch Fallen aus dem Fenster, i schwerverl-, 1 leicht- verl., Beide seibstversch-; 2 Personen durch Verbrennen, schwer verl., selbstversch ; 6 Personen durch Verletzungen in Maschinen fabriken, 4 schwerverl.. 1 leichtverl, 3 selbstversch , 2 unversch^; 10 Personen durch Verletzungen in der Arbeii, 6 schwerverl., 6 leichtverl , b selbstversch, 6 unverschuldet. Demnach 1 Person f, 26 schwerverletzt (1 später s) und 10 leichtverletzt, und zwar: 16 selbst-, 18 unverschuldet und 2 durch Dritter Verschulden. (Fortsetzung in der ersten Beilage.) Alatistik und Volkswirthschaft. * Elbschifffahrt-brricht. Vom 1«. bis mit 22 April u o. passirten das Hauptzollamt Schandau 146 mit Braunkohlen, rohen Sandsteinen, Brennholz und Basaltfteinen beladene Fahrzeuge, sowie die unter den Namen der detreffruden Schiffseigner nachstehend ausgeführten 66 Fahrzeuge: Den 1«. April österreichische NordweftdampjjchiffsahrtSgeftllschas» von Böhmen nach Magdeburg mit Hirse. Bohnen, leeren Fässern, Kleie, Oelkuchen, Farbenerde; Karl Schade au« Tetschen von Dresden nach Böhmen mit MaiS: Heinrich Becker au» Aken von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum und Terpentinöl; Kette", deutsche Elbschiffsahnsgesellschaft von Hamburg nach Böhmen, 2 Fahrzeuge, mit Roheisen; Becker aus Barbu von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; österreichische Nord- westdampsschifffahrtsgeiellschaft von Hamburg nach Böhmen, 2 Fahrzeuge mit verschiedenen Stückgütern; den 17. April österreichische NordweftdampsschifssahrtS esellschaft von Böhmen nach Hamburg, 2 Fahrzeuge, mit ver;chiedenen Stückgütern; dieselbe von Hamburg nach Böhmen mit Roheisen; dieselbe von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; dieselbe von Magdeburg nach Böhmen, 8 Fahrzeuge, mit Roh und Brucheiseu; Heinrich Schnuppe au« Aken und Heinrich Zunder aus Aken von Magdeburg nach Böhmen mit Roheisen; Wilhelm Leinweber aus Weiher von Magdeburg nach Böhmen mit Lichorienwurzcln; den 18. April Wilhelm Dörre au« Ober grund von Böhmen nach Hamburg mit Haser und Malz; Wil helm Winter aus Weiher von Böhmen nach Dresden mit Gerste, Hafer und RapS; Karl Jüngel aus Kleinwittouberg von Böhmen nach Magdeburg mit Talgerde, Mineralwasser, Rothstein, Putzkalk. Farbenerde und Haser; Ernst Fischer au« Roßlau von Bödmen nach Hamburg mit raffinirtem Zocker, Rohzucker und Zündhölzchen; österreichische Nrrdwestdompsschiff- sahrtsgrjellschaft, von Hamburg nach Böhmen mit abgenutzten Eisenbahnschienen; Andreas Meyer au» Großroseuburg von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; den 18. April .Kette", deutsche ElbschiffsahrtSgesellschast von Böh men nach Hamburg mit Zündhölzchen, leeren Fässern und Braunkohlen; August Beckert au» Posta von Böhmen nach Hamburg und Harburg mit leeren Fässern und Braunkohlen; Thümling aus Schönebeck von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; .Sette", deutsche Elbschifsfahrtsgesell- schast von Hamburg nach Böhmen, 3 Fahrzeuge, mit verschie denen Stückgütern; den 20. April österreichische Nordwestdampf- schifflahrt-zeselljchast von Böhmen nach Hamburg mit Rohzucker, rasfinirtem Zucker, Tdonwaare, Schweselnatrium, Mineralwasser und Karlsbadersalz; dieselbe, 2 Fahrzeuge, von Hamburg nach Böhmen mit Packleinen, Jutegarn, Leinöl, Schmierseife und Roheifen .Kette", deutsche Elbschifffahrtsgesellfckaft von Ham burg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgüter»; August Petters au« Vsaffendors von Hamburg nach Böhmen mit Roheisen; Gustav Gast au» Wittenberge von Dre»den nach Böhmdn mit Roggen; den 21. April österreichische Nord- wcsldampsjchiffiahrlsgeielljchaft von Böhmen nach Hamburg mit Wollabsällcn, »erste, Rohzucker, Mehl und Nutzholz; Gustav Dornburg auS Coswig von Böhmen nach Wittenberge mit Nutzholz und Braunkohlen; österreichische Nordwestdampischiff- fahrtsgesellschast von Hamburg nach Böhmen, 4 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stückgütern; .Kelte" deutsche Elbschisssahrts gellschast von Riesa nach Böhmen mit Rei»; Friedrich Becker auS Aken von Hamburg nach Böhmen mit Roheisen; den 22 Apr I, österreichische NordwestdampsschiffsahrtSgesellschaft von Böhmen nach Hamburg, 2 Fahrzeuge, mit verschiedenen Stück gütern; dieselbe von Böhmen nach Dresden mit Ruß und leeren Fässern; Gebrüder Naumann aus Tangermünde mit Haser; .Kette" deutsche ElbschiffsahrtSgesellschast von Böhmen nach Hamburg mit Mehl, Malz und Gerste; Grimtke aus Witten berge und Hermann Becker au» Posta von Hamburg nach Böhmen mit Roheisen; Quitjch au« Nünchritz von Hamburg nach Böhmen mit Petroleum; Felgenträger auS Aken von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern; öster reichische NordwestdampsschifffahrtSgeftllschaft von Riesa nach Böhmen mit Mais; dieselbe von Hamburg nach Böhmen mit verschiedenen Stückgütern. — Vom 8. Januar bis mit 22. April 1882 sind überhaupt 1444 beladene Fahrzeuge beim Haupt zollamte Schandau zur Abfertigung gelangt * Eisenbahnen. Wien, 9 Mai. Ausweis d.r öfter- reichisch-srauzösischen Staatsbahn vom 80. April bis 6 Mai 666 647 Fl., Mehreinnahmc 8218 Fl. Linges andtes. Taine über die Schönheit englischer Frauen. Was auf diesen glänzenden französischen Schriftsteller und Bewunderer hinsichtlich englischer Frauenschönheit den meisten Eindruck hervorbrachte, ist die blendende Reinheit ihres Teint-. Ohne Widerrede sind die englischen Frauen in dieser Beziehung von der Natur bevorzugt, indessen hat auch di: Kunst daran keinen geringen Antheil, indem sie ein solch ausgezeichnetes Präparat w,e Rowland'» Kalydor hervorbrachte, welche» der Natur soweit zu Hülfe kommt, daß eS selbst Sommersprossen, Rauhheit und andere Unrein heiten der Haut beseitigt und einen reinen und zarten Teint hervorbringt. Zu haben bei allen Parsumeurs mäßigende Wirkung der pneumogastrischen Nerven vermindert. —Ll— — Infolge der Entdeckung, daß die Lungen schwindsucht auf das Vorhandensein von Pilzen zu- rückzuführen sei, sind jetzt weitere wissenschaftliche Forschungen darüber tingeleitel, ob nicht auch die Lungenseuche der HauSthiere auf ähnliche Entsteh- ungSgründe zurückzusühren sei. Die wissenschaftliche Deputation im preußischen Ministerium für Medicinal- angelegenhetten ist mit Erhebungen über diese Frage betraut worden, und Prof. I)r. Virchow begiebt sich zu diefem Behufe jetzt in die Provinz. * Dem französischen Naturforscher Pateau ver danken wir eine Reihe sinnreicher Vorrichtungen und Mlmaturwagen zur Bestimmung der von den Jnsecten entwickelten, geradezu erstaunlichen Kraft. Bei den damit vorgenommenen Versuchen stellte e» sich her aus, daß die kleinsten Jnsecten im Verhältniß die stärksten sind. Besonder» niedlich ist da- Mmiatur- aeschirr für Maikäfer. DaS Thier wird mittelst de» selben an einen Faden gespannt und hebt damit eine Schale, die mit kleinen Grammgewichten beschwert ist. Auf diese Weise hat Pateau festgestellt, daß ein Mai käufer im Verhältniß 21 Mal mehr zu ziehen ver- n ag, als ein Pferd, während die Biene 30 Mal mehr zieht. Da» Roß schleppt seine- Gewichte», der Maikäfer da» 14fache, die Biene gar da» 20fache. Mit anderen Worten: Ein Maikäfer schleppt mit Leichtigkeit 14 LeldenSgenossen und entwickelt somit im Berhästnlß mindesten» dieselbe Kraft wie eine Loco- motive. Noch auffallender werden die Verhältnisse, bei der Ameise, dem kleinen Holzkäfer, dem SpringkäfkH.
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