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Dresdner Journal : 18.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188204188
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820418
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820418
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-18
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 18.04.1882
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Beilage zu 88 des Dresdner JvUMÄs. Dienstag, den 18. April 1882. Lrutmumgeu, Versetzungen u. im öffentlichen Vienke. Depurtrweut der Kiuauzeu. ForstverwaUuna. Der zetthrrige Hilfsbeamte auf AeringSwalder Revier im Forstbezirke Grimma, Förster Friedrich Emil,Herbrich, ist zum Oberförster auf Lauterer Revrer im Farstbezirke Schwarzenberg ernannt worden. Der zetthmge HilfSdeamte auf HjnterhermSdorfer Revier im Forstbezirke Schandau, Förster Friedrich Wilhelm Heilmann, rst in gleicher Eigenschaft auf das GeringSwalder Revier im Forst» bezrrk Grimma versetzt worden. Bei der Postverwaltung sind ernannt worden: Friedrich August Kirbach, zeither Postdirector in Marienberg, al» Postdirector in, Buchholz; August Ferdinand Krüger, Karl Wilhelm Schrautzer, Martin Franz Claußnitzer, - Friedrich Hermann Schmidt, Karl Albert Max Geller, Wilhelm Richard Märkel, Karl Hermann Metzel, Franz Adam Otto Bandel, Ernst Heinrich Klitzsch, Andrea- Nikolau- Bräuer, zeither Poftafsistrnten, als charakterisirte Postsecretare unter Weiterführung in etatmäßigen Assistentenstelleu. Vresöuer Nachrichten vom 17. Äpril. AuS dem Polizeiderichte. Auf Heu Rangtr- gleisen im Leipziger Bahnhof hier ist vorgestern Abend eiu Wagenwärter von den Puffern zweier Güterwagen ersaßt und sofort getödtet worden. Der Verunglückte war 28 Jahre alt, verheirathet und Vater eine» Kindes. »ob. Ist e» auch nicht zu längnen, daß das Dresdner Schulwesen ganz außerordentliche Opfer erfordert, so ist andererseits nicht zu verschweigen, mit welch freu diger Opferwrlllgkeit sowohl die Behörden, als auch die Bürger der Stadt diesem wichtigen Zweige der städtischen Verwaltung ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Emen neuen Beweis dafür brachte der heutige Vor mittag, an dem die Einweihung der neu und schön erbauten 18. Bezirksschule an der Pestalozzi- und EliaSstraße vollzogen wurde. Durch festlich geschmückte Straßen zogen die Schüler und Schülerinnen, von ihren Lehrern und Lehrerinnen begleitet, bereits 25 Klassen, unter den Klängen eines fröhlichen Marsches nach ihrer neuen Bildungsstätte, und nach emem all gemeinen Gesänge übergab Hr. Stadtrath Heubner in warmen und tief zum Herzen dringenden Worten da- Schulgebäude zum Gebrauche der neugegründeten Be- zirksschule. Nach dem hierauf folgenden Gesänge der Motette von Julius Otto: „Danket dem Herrn rc." hielt der königl. Beztrksschulinspector, Schulrath Berthelt, die EinweihungSrede und wies hierauf mit begeisterten und begeisternden Worten den Director, Hrn. Schind» ler, in sein wichtiges Amt ein. Eine von deu Lehrern gesungene Cantate vermittelte den Uebergang zu der Antrittsrede deS neuen Leiters der Schule und der BegrüßuuaSwortx deS Oberlehrer-Rieger. Nach einem hierauf folgenden Kurdergesange und einem Gebete deS Hrn. Archidiatonu- Ricolai wurde die würdige Feier mit dem allgemeinen Gesänge deS ThoralverseS: „Lob, Ehr' und Preis fei Gott rc." geschlossen. —»ob. Heute Morgen beging die SHtzlapstalt deS DirectorS Kaden die Feier ihres. 25jährige» ^ve» stehens. Gesang und Gebet, Ansprachen von Schüle rinnen und herzliche Reden de» DirectorS Kaden uud de- Oberlehrers König schufen eine Feststimmung, welche die zahlreich versammelten Theilnehmenden, insbesondere viele frühere Schüler und Schülerinnen, von Neuem mit der hochgeachteten Lehranstalt innig verband. —»ob. Am Sonnabend gab Hr. Kapellmeister Mann-feldt in dem Gewerbehause dar letzte Con» cert in dieser Saison. Die außerordentlich zahlreich erschienene Zuhörerschaft begrüßte den beliebten Diri» genten bei seinem Hervortreten mit rauschendem Bei fall und belohnte jede- der in gewohnter MustergiUig- keit vorgeführten Musikstücke mit verdienter Anerken nung. DaS Concert begann mit der schwungvoll vvr- geiragenen Ouvertüre zu „Euryanthe", brachte im -weiten Haupttheile die interessante Goldmarpsche Symphonie „Ländliche Hochzeit" und schloß mit der trefflich executirten Rhapsodie von Lizt. AIS der letzte schrille Accord verklungen war, erdröhnte das volle Hau- von begeistertstem Beifallssturm, und viermaliger Hervorruf ehrte den Dirigenten, der mit feiner tüch tigen Kapelle den Dresdner Musikfreunden auch in dieser Saison viele herrlich« Stunden geschaffen. Nachdem am zweiten Osterfelertage, al» am 18. April 1881 zum letzten Male Gottesdienst in der alt ehrwürdigen Kirche zu BrieSnitz gehalten worden war, begann alsbald der nöthig gewordene Erveue- rung-bau nach den Plänen des Architekten Möckel. Der Umbau, welcher vom Baumeister W. Weichard auSgeführt wurde, gelangte bi- Ostern diese- Jahre- glücklich zu Ende; auch die innere Ausschmückung welche verschiedenen Künstlern und Meistern übertragen worden war, wurde so weit gefördert, daß bereit« gestern (am Sonntage l^uusiwoäogsiüti) die Ein» weihung der erneuerten Kirche stattfinden konnte. Zu diesem Ehren» und Freudenfeste der Klrchfahrt BrieSnitz hatten sich außer zahlreichen Parochianen die Herren Präsident deS Lande-consistoriumS Uhde, Ober- consiftorialrath Dr, Jentsch, Oberconsistorialrach Anacker, Consistorialrath Superintendent l)r. Meier, Amt-» Hauptmann vr. Schmidt, Pfarrer Große-Kötzschenbroda und Andern eingesunken. Früh 9 Uhr bewegte sich unter Borantritt der Gäste, der Geistlichen und der die Kirchengeräthe tragenden KirchenvorstandSmitgUeder der Festzug von der Schule unter Glockengeläute nach der Kirche, wo zunächst die Schlüsselübergabe an den Pfarrer und di« Oeffnung der Kirche stattfand. Rach dem Gesänge de« Liedes Nr. 41 hieU Superintendent l)r. Meier die We,Herede, worauf die vom verstorbenen Orgel bau-r Zahn erbaute und von dessen Sohne er weiterte und erneuerte Orgel zuw ersten Mal« ertönte und in der durch eure herrliche Akustik aus» gezeichneten Kirche z» vsller Geltung kam Hie rauf nahm der erste Gottesdienst seinen Anfang, in welchem Pfarrer LL. Zehme auf Grund des alten Klrchwelhevangelium» LukaS 19, 1—10 in der Fest- predigt die Frage: Was soll unsere erneuerte Kirche un« sein? dahin beantwortete: Sie soll sein 1) ein ZachäuShauS, 2) ein JesuShauS und 3) ein HeilShau«. An die Predigt schloß sich die Verkündigung d«r auS Anlaß deS Kirchenbaues beim Klvchenvorstande ein gegangenen zahlreichen und ansehnlichen Geschenke und Stiftungen an, au- drnen hier nur hervorgehoben sein mögen: 5000 Mark vom evangelisch-lutherischen LandeS- consistorlum, die noch in der Ausführung begriffene Glasmalerei für da- Altarfenster und die dar Abend mahl darstellende Holzschnitzerei sür die Altarwand, beides gestiftet vom sächsischen Kunstverein, 3750 M. von der Familie Schunk, die Taufgeräthe von der Familie Pietzsch, sowie namhafte Geschenke von den Familien Hache und Kürbis. Nachdem noch einige Taufen durch den Diakon uS Laibl vollzogen worden waren, schloß der FestgotteSdienst, welcher durch eine wohlgelungene Motette des Kirchenchore« wesentlich verschönert wurde, mit Ertheiluvg de- Segens und dem Schlußgesange der Gemeinde. Schließlich darf nicht unerwähnt bleiben, daß der ErneuerungSbau im Anschluß an die ursprüngliche Anlage der Kirche in pietätvoller Weise in frühgothlschem Stile durchgeführt worden ist, und daß man den Alterthümern und Denk mälern der Kirche während de- Baues jegliche Scho» nung hat angedeihen lassen. Ein Theil der letzteren hat bereits in den Vorhallen der Kirche paffende Wiederaufstellung gefunden, während die alten Glas malereien au- dem Anfänge de- 16. Jahrhunderts das Sacristeifenster zieren. provinzialnachrichttn. G Leipzig, 16. April. Während der ersten, viel» leicht auch noch in der zweiten Meßwoche findet in der hiesigen Centralhalle eine von der (unter dem Protektorate Sr. Majestät des König- stehenden) polytechnischen Gesellschaft veranstaltete Aus stellung gewerblicher Neuheiten Statt, für welche über 200 Objecte au- den verschiedensten Gegenden Deutschlands elngesendet worden find. Lie Ausstel- lung-commission legt die Zwecke und Ziele deS Unter nehmen- in folgenden, dem Katalog vorangeschickten Worten dar: »Bei den dem Directorium oorjchwebenven Zielen der Ausstellung mußie als leitender Gedanke im Buge behalten werden, daß die Ausstellung nicht was vielmehr der Lan desausstellung Vorbehalten bleiben mutz — zeigen soll, in wie weil eiu jeder Aussteller in seinem Gebiete leistungssähig ist, daß sie nicht einen Wettkamps darzustellen Hal zwtschen mehreren Fabrikanten desselben Artikels, daß auch nicht die Art der Ausführung al» Maßstab sür Entscheidung in solchem Wettkampf zu gelten hat. Es gelangen ja nur solche Gegen stände der verschiedenen Zweige zur Vorführung, die in ihrer Art neu sind und bemerkenswerthe Eigenthümlichkeiten haben, wodurch zu hoffen steht, daß bei der hiersür ungemein gün stigen Lage Leipzigs im Zusammenwirken mit der Ostermesse dir Einführung dieser Neuheiten auf den allgemeinen Markt in vortheilhaster Weise gefördert wird Da nun jedenfalls Nähe re» kennen lernen der Dinge für Förderung ihrer Emsührung beiträgt, so haben wir den Katalog derart abgesaßt, daß die Eigenthümlichkeiten der einzelnen Objecte bei aller Kürze mög lichst deutlich und sachlich erläutert sind." Es läßt sich wohl mit ziemlicher Bestimmtheit er warten, daß zahlreiche hier weilende Fremde die Ge legenheit zu einem Besuche der heute eröffneten Aus stellung, benutzen werden. Treuen, 15. April. (Ztg. f. St. u. Ld.) Bor einigen Tagen fuhr eme Gevatterschaft von Treuen auS über Pfaffengrün nach Hartmannsdorf. Als das Gefährt, welches, den Täufling mit eingerechnet, 6 Per sonen trug, in die Nähe des Günnel'scheu Hauses ge kommen war, versperrten ihm 2 muthnnlllge Burschen dadurch den Weg, daß sie ein langes Wagenbret quer über denselben hielten. Ein derartige- Aufhalten von Gevatterschaften oder Hochzeitszügen in der Absicht, von ihnen einen Trunk oder ein Trinkgeld zu bekom men, ist in hiesiger Gegend durchaus nichts Auffälliges. Fährt der Kutscher trotz deS vorgehaltenen Hinder nisses zu, so lassen «S die Durstigen vor den Pserdrn »ur Erde sinken, und da- Fuhrwerk rollt darüber hin. Einen s» harmlosen Verlauf sollte freilich in diesem Falle di« Sache nicht nehmen. Trotzdem nämlich der Kutscher durch schnelles Zufahren deutlich bekundete, daß er durchaus nicht gesonnen sei, anzuhalten, ließ doch blos einer der beiden Burschen das Bret los. Der Andere aber hielt e- nicht nur fest, sondern schlug auch mit einem bereit gehaltenen Rechenstile in bar barischer Weise auf den Kopf deS einen Pferde« ein, um dadurch das Gefährt zum Stehen zu bringen. DaS gemißhandelte Thier drängte mit gewaltigem Ruck zur Seite. Ein Krach! Die Deichsel brach. Ihr scharf zugebrochrner Stumpf verwundete die ohnehin höchst aufgeregten Rosse. Jetzt fingen sie an zu rasen. In furchtbarer Flucht jagte der leichte Wagen dahin. Die Insassen waren vor Schrecken mehr todt als lebendig. Jeder Augenblick konnte sie dem sicheren Verderben überliefern. Da in der höch sten Noth verfing sich eines der Thiere in den Strängen und kam zum Äürzen. Das Gefährt stand; eS stand eine Hand breit von der tief und jäh abfallenden Straßenböschung. Herbeigeeilte Leute halfen den halb ohnmächtigen Frauen auS dem Wagen und dem am Boden um sich schlagenden stark beschädigten Thiere auf die Beine. Derjenige Bursche aber, der als Ur heber deS ganzen schrecktrchen Vorgänge- anzusehen ist, fertigte Diejenige«, welche ihm wegen seiner Rohheit Vorstellungen machten, mit den brutalen Worten ab: „WaS r« kostet, wird bezahltl" Wie man hört, sind die zur Bestrafung nöthigen Schritte bereit« ringeleitet. Freiberg, 15. April. (Fr. Auz.) Gestern Mittag 1 Uhr fanden drei Aufsichtspersonen von Himmels fürst Fundgrube, der Untersteiger Gustav Moritz Seifert, der Mauersteiger Ernst Friedrich Schröder und der Gängsteiger Johann Ernst Beckert ihren Tod, in dem sie im dasigen Neuschacht auf unerlaubte Weile da« eine, auf ihre Anordnung vom andern abgeschlos sene Fördngestelle zur Ausfahrt benutzten und durch infolge eigen« bestimmter aber unsicherer Signale an die Auffetzvornchtuuq an der Hängebank, die durch da« Aufsitzen de« andern Gestelle- auch ihr Seiltrum ver schloß, angetrieben wurden, so daß ein Seilbruch er folgte und sie in eine Tiefe von beziehendlich 340 und 374 w stürzten und zum Theil al» Fragmente aufge hoben werden mußten. BemerkenSwerth «st, daß die Taschenuhr deS Beckert gut echalten war und noch ging- Vermischtes. * Der durch sein rasfinirteS Attentat gegen einen Berliner Arzt bekannte Schlosser Wilke ist, laut der „Voss. Ztg.", von Aerzten der Chartt« für unheilbar geisteskrank erklärt worden. Demzufolge ist bei dem UntersuchungSgericht die Ueberführung deS Wilke in eine Jrreiipflegeanstalt beantragt worden. * Anläßlich des jüngsten Lustmorde- in der Heiner Mark (Westfalen) bemerkt die „Tremonia": Man werfe einen Blick in gewisse Lokalitäten der größeren Städte der Mark, z. B. in verschiedene Spelunken am Stein platz in Dortmund, man beobachte, was den Zuschauern geboten wird, wie Aeltern mit ihren unmündigen Kin dern, halbwüchsige Burschen, dünkelhafte Commis, na mentlich Zechenbeamte, hier dem tollen Cancan Beifall klatschen — und man hat den Schlüssel zum Räthsel über die Verwilderung unserer Zeit. So lange diese zweifelhaften Locale nicht gründlich wegrasirt werden, bleibt eS beim Alten. * Der auf der Rhede in Libau ankernde Flens burger Dampfer „Diana" wurde in der Nacht vom 14. zum 15. d. von dem englischen Dampfer „Vernon" übersegelt. Die „Diana" sank sofort; die Mannschaft ist nur mit großer Mühe gerettet worden. DaS Vor dertheil deS „Vernon" ist stark beschädigt. * Aus Pari- vom 16. d. meldet ein Privat telegramm deS „Deutschen Tageblattes": Der Sieg bei dem gestern abgehaltenen großen internationalen Trabrennen zu Vincennes bei Pari« ist an zwei deutsche Pferde gefallen, und zwar errang die CiegeS- palme Hrn. Stechow'S „Gramotiey", während Hrn. Karl Decker'S (Berlin) „Prigoshiy" auf den zweiten Platz kam Diese erste Bethettiguug an den Trab rennen in Frankreich von deutscher Seite ist also über alle Erwartung glänzend ausgefallen, wenn man be denkt, daß an der Coucurrenz 12 der besten französi schen Traber Theil nahmen. * Die Zeitungen berichteten schon vor einigen Tagen über einen Millionendiebstahl, welcher in Rio- de-Janeiro zum Nachtherl der „MessagerieS maritime-" auSgeführt worden ist. Ueber die That selbst und die spätere Ergreifung deS Thäter» bringt die in BuenoS- AireS erscheinende „Union franyaise" vom 3. März folgende Einzelheiten. Julien, der Mann, der den Diebstahl ausführte, hielt sich seit ewiger Zeit bei seinem in Buenos Aires lebenden, dort sehr angesehenen Vetter, Hrn. DaumaS, auf, den aber zuletzt der schlechte Lebenswandel des Julien bewog, ihn, um ihn los zu werden, nach Rio-de-Janeiro zu spediren, und zwar ohne jegliche Empfehlungsbriefe. Julien aber ging dort sogleich zum französischen Generalconsul Renvier, von dem er wußte, daß er mit DaumaS be freundet ist, berief sich auf seinen Vetter und erreichte eS auch wirklich, daß ihm der wohl etwa- leicht gläubige Hr. Renvier zu einer untergeordneten Stellung bei den „Messagerie maritime-" verhalf. Hier be mächtigte er sich der Million, die mit einem Post dampfer verschickt werden sollte, und floh nach Monte video. Der Agent der „Messagerie- maritime-" ent» deckte aber seine Spur, folgte ihm nach und wurde glücklich seiner habhaft. Nun kommt aber eine sonder bare Verhandlung: der Agent muß wohl zu der Polizei von Montevideo kein große- Vertrauen ge habt oder doch große Weiterungen gefürchtet haben, so daß er sich zufriedenstellte, al- Julien ihm die Mil lion nach Abzug von 5000 FrcS., die er schon ver braucht hatte, zurückstellte. Er stand von jeder gericht lichen Verfolgung ab, und der Millionendieb konnte sich unbehindert al- freier Mann nach BuenoS-Aire« zurückbegeben, wo er sich, der „Union franyals«" zu folge, ungescheut und ungestört aufhält. Statistik un- Voikswirtljschaft. R. Dresden, iS. April. Die diesjährige ordentliche Generalversammlung derLreditanstalt sür Industrie und Handel zu Dresden (früher in Dessau) sand heute Nachm. 4 Uhr im kleinen Saale der Fondsbörse unter Borsitz de- Rechtsanwalts Matthäi Statt und hatten sich Id Actionäre mit 2206 Aciien und gleichviel Stimmen eingrsunden Nach einem dem verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des Aus- sichtSratdS, Regierungsrath vr. Lange aus Dessau, gewidmeten ehrenvollen Nachrufe gelangte der bereit» besprochene 1881er Geschäftsbericht zur Lerhandlung. In derselben wurde nament lich des mit der hiesigen Bankfirma George Meufel L Co. eingegaugeneu, mit Schluß dieses Jahre» zu Ende gehenden, für dir Anstalt vortheilhaft gewesenen Commanditverhältniffe» gedacht und antrag-weise der Wunsch an die Verwaltung ge richtet, den betreffenden Vertrag zu erneuern. Das comman- ditirte Capital von 400 ovo M. hatte fich im letzten Jahre mit dH di, verzinst. Der Abschluß wurde genehmigt, der Verwal tung Decharge ertheilt und beschlossen, eine Dividend« in der vorgeschlaqenen Höhe von SH db zu ertheileu, welche von Mon tag ab bei G. Meusel L Co mit Sv M pr» Aktie erhoben werden kann. Die auSscherdenden beiden Aussichtsralhsmit- glieder, Rechtsanwalt Matthäi und Conjul Kinder, wurden mittelst Arclamation einstimmig wiedrrgewähll und ward aus Ansrage snttn drr Direktion noch bezüglich der Aussichten für das lausende Jahr mitgetheilt, daß das Kohlengejchüft im ersten Quartal zwar etwas still gewesen, doch Hoffnung aus eint» Ausgleich in den nächsten 9 Monaten vorhanden sei. — Die ordentliche Generalversammlung der Kamm garnspinnerei Stöhr u Co in Leipzig, welche am 18. April im kleinen Saale de« kausmännischen Vereinthauses statt- fand, setzte di» tSSler Dividende in Uedereinstimmung mit den Vorschlägen der Verwaltung aus 7fest. — Im Courszettel de- Dresdner Fondsbörse haben vom 1S April ob auch die Stammprioritäten der Werkzeug maschinenfabrik .Union'(Diehl) mit 4'/,Zinsrnbrrechnung vom l. Juli Ausnahme gefunden. — Die weimarische Pank «rzirlt« im 1881er Geschäfts- jahre bei ledhaslerm Geschäftsgänge eine bedeutende Ver mehrung der Umsätze, an welcher saft sämmtliche Geschäfts zweige betheiligt waren Drr Gesammiumsatz beläuft sich aus 1 201 021 SS6 M, was verglichen mit der Vorperiode eine Steigerung um 348 I2SS3S M ergiebt. Der Nettogewinn beträgt 48121S M, hat sich also gegen das Vorjahr um 104 22b M erhöht. Die in fortschreitender Entwicklung be griffenen Filialen in Berlin und Dresden haben wesentlich mit zu Errichtung diese» Ergebnisses beigetragen und ist die- um so erfreulicher, al» damit im Contocorrcntverkehr keine Verluste verbunden waren. Znr Vertherlung gelangen 324 8SS M , wie folgt: 382 SOO M al- sitz Dividende auf da- Actien- capital von 6 7b» 000 M. und sind restliche 11 8SS M auf neue Rechnung vorzutragen. Bon den Ende 1880 verfallenen Markuoten sind nach Einlösung weiterer SOO M. noch 1400 M. in Rückstand. Der Termin für die Einlösung läust mit Ende de» nächsten Jahre- ab — Die am 12. April in Bautzen abgehaltene, vom säch sischen Verbände der Müller einberufene Versammlung von Mühlenindustriellen, welche von etwa 80t, Lheilnehmern besucht war, einigte sich in folgender Resolution: »Die heute in Bautzen au» allen Gegenden Sachsens, der Lausitz und Schlesien» zahlreich versammelten Mühlen besitzer richten dir Augen dr» Reich»lanzler« aus den in Oesterreich-Ungarn in Aussicht genommenen Mehlzoll, der den Ruin ihrer Industrie unbedingt herbeisühren, wird und schließen daran die dringende Bitte, der Reich-kanzler möge mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln diesen Ruin ab zuwehren juchen.* 88 Dresden, 17. April. Aus dem heutigen Schl acht virh- markl waren 884 Rinder, «LS Land- und 113 Ungarfchweine in Summa also 76S Schweine, 82« Hammel und 1b2 Kälber auf getrieben Bei gutem Besuch seilen hiesiger wie auswärtiger Fleischer, sowie Exporteuren aus Kassel, Leipzig, Chemnitz, dem Erzgebirge und den Rheinlanden gestaltete sich der GeichästS- gang mittelmäßig, so daß nur in geringeren Qualitäten Ueber- kände verblieben. Primawaare von Rindern wurde durch schnittlich mit S7 bis «0 M. einzelne ausgesuchte Stücke jedoch bi» zu «8 M , Mittelwaare mit SO bis S3 M, geringe Sorte mit 2S M pro Leutner Schlachtgewicht bezahlt. Hammel reichten sür den vorhandenen Bedarf au», und stellie sich das Paar englische Lämmer im Gewichte zu SO Kilo Fleisch aus «b M Da» der Landhammel in derselben Schwere aus 60 bi» 68 M, Bracken aus 80 M Schweine waren weniger be gehrt, so daß hierin größere Ueberstände verblieben. Landjchweine englischer Kreuzung wurden pro Lentner Schlachtgewicht mit S7 und 60 M, Schlesier mit S4 bi» S7 M bezahlt, während der Centner lebende» Gewicht von Mecklenburgern bei Sd Psd Tara mit SS und 60 M, der von Orwiciner bei 40 Psd. Tara mit S7 M., von Bakoniern bei der nämlichen Tara mit 63 M. notirt wurde. Walichen, Ruffen und serbische Bakonier waren nicht am Platze Der Kälberhandel verlief ziemlich glatt und wurden sür das Kilo Fleisch je nach Güte drrWaare 7o bi».10b Ps. bewilligt. * Dux-Bodenbacher Bahn. Dem so eben versendeten Geschäftsberichte für da« Jahr 188t entnehmen wir Folgende»: Die Länge der Hauptbahn beträgt SO,?» um, außerdem waren im Betriebe b Industrial- und 80 Momanschleppbahnen mit einer GleiSISage von 21,?o» lem. Die Leistungen dagegen sind gestiegen; da» besörderte Gewicht betrug 112 4VS 174 Brutto tonnenkilometer, um 12 863 416 Bruttotonnenkilometer mehr al« im Vorjahre. Die Gejammteiynahmen betragen au» dem TranSportSdienste 1 888 727 Fl., an Wagenmiethe u. s. w. 146 826 Fl., Ertrag der Kohlenwerke 60 6S6, in Summe 2 0S0 7S0 Fl.; Plus gegen das Vorjahr 127 SOS Fl Dir Betriebsausgaben beziffern sich auf 782 S4S Fl. Da» Ber- hältniß der Betriebsausgaben zu den Einnahmen ist dasselbe geblieben, wie im Vorfahr, nämlich 37,4 */., ohne Berück sichtigung der Kohlenwerke 38,» */, der Bruttoeinnahmen. Der Betrieb-Überschuß beträgt 1 30< 80k Fl. Hiervon werden verwendet: für die Verzinsung der Prioritäten inclusive Agio 601 811 Fl, für Amortisation 71 SI8 Fl., sür Grundeinlösung«- zinsen, Bankiersprovisionen u. s. w. 8 4S8 Fl. Es verbleibt somit ein Betrieb-Nettoertrag von 626 si7 Fl, dessen Ber- theilung von der am II. April l I. abgehalien XI. ordent lichen Generalversammlung den Anträgen oe» BerwaltungS- raths entsprechend, nachstehend beschlossen wnrde: Dotirung de» Reservesond- mit 100 000 Fl., b "/, Dividende für die Priori- IStSactien 80 SSS Fl; b Dividende sür die Stammactien 830 000 Fl.; vom Reste 10 Lantiöme de- Berwaltung-- raths (t 40 der Statuten) 11 SS2 Fl; I dH Eupcrdividende sür die Priorität-actien 16 11» Fl; l do Superdividende für die Stammactien 66 000 Fl.; Ueberlrag auf neue Rechnung 22 211. Diese Generalversammlung «ar in Bezug aus da- von den Anwesenden vertretene Actiencapital eine der zahlreich besuchtesten. Die 27 anwesenden Aclionäre vertraten 18 796 Stamm - und «S8S Prioritätsaktien mit 10S» Stimmen: b4 de- gejammten Actiencapital». Der Geschäftsbericht und der Bericht dr» Revisionsau-- schusses wurde genehmigend zur Senntniß genommen und der Direktion das Absolutorium ertheilt Außer der oben mit- gelheilten Berlheil mg des Reingewinne- wurde mit Beschluß der Generaloeriammlung der Werth der Präjenzmarken für die Theilnahme an den Sitzungen de» Berwaltungsrathe» für da» Jahr 1882 mit je 20 Fl festgesetzt und dem Verwaltung.-rathe außerdem sür das Jahr 1882 ein Betrag von I0OOO Fl sür besondere Leistungen bewilligt, welcher Betrag jedoch von einer etwaigen Tantieme in Abzug zu bringen ist. Die gemäß der Bestimmungen der Statuten auSlretenden drei Mitglieder de» Berwaltungsrathe-: Conjul Gutmann, GrasDubekq und Com- merzienrath v. Pflaum wurden pvr »eelawatioosm wieder- gewählt; ebenso die Mitglieder de« vorjährigen Revision»- ausschuffes und deren Ersatzmänner. * Nom, 11. April. Da« statistische Bureau veröffentlicht jetzt erst da» Resultat der am 31. December v I stattge habten Volkszählung, laut welchem an diesem Tage da» Königreich 28 4S2 o-" Einwohner Halle. Ungesähr 1 Million Italiener wohnen im Auslande. - VtMlltz, (siMi! Hole! il UM, ttiMi' IZriillMlil. Das Lest« vom Milton! UM U «dö WgW, Wim M WM«! Zivei wirklich prachtvolle Rittergüter, hochherrschaftlicher Besitz iw vorzüglichsten Baustande; den allerbesten tiefgründigen Bodenverhältnissen und ganz besonder- in gesunder, wahrhaft para- diefischer nicht gebirgiger Lage, 1 Stunde vom Kreuzbahuhofe und 1k Stunden per Wagen von Dre-den, find verkäuflich. Areal d,S Eineu 450, dr» Andern Vitt» Acker? Gefällige, strengste Diskretion vorauSsetzende schriftliche An fragen finden möglichst umgebrade Beantwortung, und sind dieselben niebsrzulegen EHffre „L Rittergüter" Hotel Curländer Hau» in Dretbe« au Herrn Hotelier A. Maltde». 1S26 Ein hochstines Rittergut bei Görlitz mit elegantem Schloß ist bei 4S-6OOOO Mk baarer Anzahlung billig sür ISO000Mk zu verkausen. 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