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Dresdner Journal : 09.04.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188204094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-04
- Tag 1882-04-09
-
Monat
1882-04
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 09.04.1882
- Autor
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Bill, betreffend die Modifikation der Stimmenzählung bei der Präsidentenwahl, wurde angenommen. Im Senat ist eine weitere Bill eingebracht worden, durch welche die Dauer des Einwanderung-Verbotes für die Ehinefen auf 16 Jahre festgesetzt werden soll. — In New-Aork demonstrirt man für die in Irland gefangengefetzten Aufwiegler, welche ame rikanische Bürger sind. Am 4. d. M. wurde da selbst eine Massenversammlung unter dem Vorsitze des Bürgermeister» Mr. Grace abgehalten, um gegen die Einkerkerung amerikanischer Bürger feiten der briti schen Regierung ohne vorhergegangeneil Proceß Ein sprache zu erheben. Congreßmitglieder beteiligten sich durch Reden oder Zuschriften an der Demonstration. Die gefaßten Beschlüsse drücken Theilnahme für die Gefangenen aus und legen eS dem Präsidenten Arthur an» Herz, zu verlangen, daß denselben rasch der Pro- ceß gemacht werde, oder daß sie in Freiheit gesetzt werden. Ferner wird der Präsident angegangen, Mr. Lowell, den Gesandten der Union am Hofe von St. Jame», von seinem Posten abzuberufen. — Der .Panama Star a. Herold" bringt Be richte au» Chile, wonach ein Schreiben des ameri kanischen Specialgesandten, Mr. TreScott, daselbst ver öffentlicht wurde, in welchem das Anerbieten der guten Dienste der Vereinigten Staaten zur Förderung deS Friedensschlusses zwischen Chile und Peru förmlich zurückgenommen wird. Dresdner Nachrichten vom 8. April. — Mit schmerzlichem Bedauern theilen wir unse ren Lesern die Nachricht mit von dem gestern, Char- freitag, Mittag erfolgten Tode des königl. sächsischen Geh. Raths, DirectorS deS Hauptstaatsarchivs Cäsar Dietrich v Witzleben. Der "'..ewigte, geboren zu Kamenz am 4. December 1823, trat am 1. Januar 1850 als Referendar in die damalige Kreisdirection zu Zwickau ein. Sein Name ist auch mit der Ge schichte unsere» Blatte» eng verknüpft: am 1. April 1850 ging unter feiner Vermittelung das .Dresdner Journal" durch Kauf m daS Eigenthum de» Staates über und wurde von ihm, der von Bautzen nachmals zunächst al» Hilfsarbeiter, später als supernumerarischer RegierungSrath in da» königl. Ministerium des Innern versetzt wurde, bi» zu seiner anderweiten Versetzung an die Kreisdirection zu Leipzig, als Commissar geleitet. In Leipzig functiomrte der Verstorbene vom 1. Okto ber 1856 mit dem Dienstprädicate „RegierungSraih", vom 1. November 1872 als geh. RegierungSrath bei der dortigen Kreisdirection, in welcher Stel lung er zu gleicher Zeit mit dem Commissa- rmte der .Leipziger Zeitung" betraut war. Am 1. Januar 1880 wurde v. Witzleben zum Direc- tor deS Hauptstaatsarchiv» mit dem Dienstprädicate als Geh. Rath ernannt. Seine umfassende Wirksamkeit, t»e auch allerhöchsten Orts durch Verleihung des Com- thurkreuzeS II. Klasse des königl. sächsischen Verdienst- orden» ehrende Anerkennung sand, wurde leider in den letzten Jahren erschwert, aber nicht beeinträchtigt durch schmerzhafte körperliche Leiden, von denen ihn gestern em saniter Tod erlöste. Sein edler Charakter, feine Liebenswürdigkeit im amtlichen und außeramilichen Verkehr, wie auch seine feinsinnig geschriebenen histo rischen Werke sichern ihm ein dauerndes Andenken. Au» dem Polizeiberichte. Oberhalb der Augustuibrücke wurde gestern der Leichnam eine» unbekannten, etwa 60 bi» 70 Jahre alten Manne» au» der Elbe gezogen. — Auf einer vorstädtischen Straße ist an einem der letzten Tage von dem Zimmer mann Ernst Zöllner ein Portemonnaie mit meh reren Mark Geld gefunden und in behördliche Ver wahrung gegeben «orden. — Im Locale de» sächsischen KunstvereinS auf der B üht'schen Terrasse (geöffnet an den Wochen tagen von 10—4, Sonntags von 11 — 3 Uhr) sind vor dem am 16. April erfolgenden Schlüsse der Aus stellung noch folgende Kunstwerke neu aufgestellt: I. Oelgemälde. .Der Königsee", Landschaft von Hahn; .Stillleben" von Amalie NelliS; „St. Josef", Wachsfarbengemälde von Anna Maria Freiin v. Oer (Blasew'tz); „Am User" und .Dorsstraße", zwei Land schaften von Rieck (Blasewitz); „Motiv auS Balingen, Württemberg", Architekturbild von HanS Schleich (Ber lin); Damenbrustbildniß von Stegmann; „Reiterlied" - und „Pferdemarkt", zwei Genrebilder von Franz ü'Stückenberg ^cm. (München). — II. Zeichnungen. „Brustbild eines Mannes", Kreidezeichnung nach S i- bold von Friederike Feldtmann; „Auferstehung des Herrn", Kreidecarton von Slotta. — III. Plastik. Statuette von Bronze, modellirt von Fremd (Stutt gart), gegossen von C A. Bierling (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik und DolksmirttMaft. II. Dresden, 6. April. Die Actiengesrlllchast .Buch halter Papierfabrik" hielt unter Vorsitz de« Rechi-anwalt« vr. Böhme gestern Nachmittag 3 Uhr im Saale des Wald- schlößch-ui daselbst ihre diesjährige ordentliche Generalver sammlung ab, m welcher 371 Aktien vertreten waren. Nach erfolgtem Vortrag des 1881er Geschäftsbericht» nebst Rech nungsabschlusses wurden die Verhältnisse einer nähern Be sprechung unterzogen, welche dazu gesühct haben, daß die Ge- fellschast im vergangenen Jahre ohue Gewinn gearbeitet hat. BlS hierzu milwirtende Ursachen wurden einerseits da» zur Zeit noch etwas knapp bemessene Betriebskapital, andererseits die in den Jahren 1879/80 durch nothwend,ge Bauten bedingt gewesenen längeren BetrrtbSunlerbrechungen erkannt. Dagegen konnte mit Befriedigung constatirt werden, daß gegenwärtig lohnende und ausdauernd« Aufträge in reichlicher Menge vor liegen und deshalb, fowie überhaupt mit Rücksicht auf den guten Zustand der BetriedSeinrichtungen und auf die günstige Lage des Etablissement« an eine Auslösung der Gesellschaft nicht zu denken sei. Einstimmig wurde daher auch da« Fort bestehen der Gesellschaft beschlossen und d-m Aussichteralhe die erforderliche Ermächtigung zu Vergrößerung de« Betriebskapi tal« ertheilt. U Dresden, 6. April Der Aprilbericht de- HandelShau- se« Gehe u. Lo. in Dreiden constatirt bezüglich der wich tigeren Droguenartikel sür das abgelausene Semester ein im Ganzen wenig befriedigende« Ergebniß. Die Mehrzahl der in diese Branche cinschlagenden Waaren blieb im Wertste gedrückt; abnorme Witterungsverhältnisse in vielen Ländern wirkten läh mend aus den Lonsum; finanzielle Ucberspeculationen und Kri sen entzogen dem Waarenhandel die nöihige» Fonds, und wo trotzdem erhebliche Preissteigerungen einzelner Artikel zu ver zeichnen sind, müssen dieselben säst ausschließlich auf monopol anstrebende Operationen Einzelner zurückgesührt werden, welche den schädlichsten Einfluß aus ta« legitime Geschäft zur Folge haben mußten. Die abnorme milde Temperatur in den nörd licheren Gegenden hatte zur Folge, daß bereit« jetzt der Früh- jahrSverkehr nach den meisten Hafenplätzen in vollen Gang ge treten ist Lou de» verschiedenen Artikeln werden besonders Jod, Peiubalsam und Chinarinde genannt, deren Prei-verbält- nisse durch cigenthümliche merkantile Verhältnisse beeinflußt worden sind. lt Dresden, 6. April Die 1881er GejchästSergebnisse der Creditanstalt sür Industrie und Handel in Dresden (früher Dessau) gestatte», wie der vorliegende Ge schäftsbericht bethätigt, bekanntlich die Verlheilung einer Divi dende von 6^^>. Die Erliägnisse der böhmischen Braun kohlenwerke ließen theils durch die momentanen Betrieb-Ver hältnisse, iheilS und hauptsächlich aber durch die andauernd gedrückten Verkaufspreise noch zu wünschen übrig. Da- durch dir Neuanlage auf ken zu den Bohcmiagruben gehörigen Appolinarisgrubenmaßen erschlossenen Kohlenflötz soll von ganz vorzüglicher Beschaffenheit und Mächtigkeit sein und dem gemäß eine wesentliche Hebung der allgemeinen Leistungsfähig keit in Aussicht stehen. Das bei der Commaudite angelegte Capital hat gegen da« Vorjahr wiederum gesteigerte Erträg nisse geliefert. Das Aktienkapital beläuft sich nach durchge- jührter Reduktion gegenwärtig aus n->ch l 667 MO M. Der Bruttoertrag stellt sich nach dem Gewinn- und Berlustconto aus 238 392 M. und ist darin der Ertrag der Kohlenwerke mit 92 28», M inbegriffen. Die Verwendung des Reingewinns von 223 »98 M ist bereits in Nr. 8l zur Kenulniß unserer Leser gebracht worden. Die Bilanz begleicht sich mit 2 261 769 M. — Der Spar- und Vorschubverein zu Reudnitz bei Leipzig hat im 188ler Geschäftsjahr bei einem Mil- aliedercapiial von 94 629 M und Spareinlagen von 898 930 M. einen Gesrmmtumsatz von 1 026 1<>4 M erzielt. Der Bruttoertrag von 6 t 993 M erübrigt einen Ueberschuß von 11 168 M., wovon eine Dividende von 8aus öl 436 M. divideudenberechtigte Stammanlheile gewähr» wird. Zum ConcurS Schröder in Plauen i. V wird milqelheilt, daß der VertheilungSplan 497 39b M Aktiven gegenüber 760 772 M Passiven ergiebt und sür die Gläubiger abzüglich der Kosten 388 706 M. — bl'/,, verbleiben. ES gelangen, da 47 bereits vertheill sind, dennoch noch 4'/,, "/, am 20 April zur Ausschüttung. k. Dresden, 8. April. Der Aussichlsrath der weima« rischen Bank hat in vorgestriger Sitzung den von der Direk tion vorgelegten >881 er Rechnungsabschluß nebst ausgestellter Bilanz genehmigt und in Uebereinstiinmung mit der Direktion beschlossen, aus dem in 481 219 M bestehenden Reingewinn den Betrag von 77 7ü2 M. zur Bildung eines Dclcredereconto» zu verwenden, die Dividente aus k>U zu fixiien und die mft 22 248 M. ersolgten Eingänge aus in früheren Jahren bewirkte Abschreibungen dem Delcredereconto zu überweisen, welches dadurch die Höhe von >00 000 M. erreicht. Zu be merken ist noch, »aß der langjährige Vorstand der hiesigen Filialbank Director Oskar Böttcher in Dresden in die Direktion gewählt worden ist. Hr. Böttcher behält jedoch fein jetzige« Domicil und wird nach wie vor seme Hauptthäligkeit dem Dresdner Geschäft widmen Generalversammlungen. 11. April: Dux-Bodenbacher Eisenbahn, elfte ordentliche DienStag Vorm. 11 Uhr in Teplitz im Direciionsgedäude „keines äs lnxno". Actiendeponirung bis spätestens 3 April u A in Dresden bei der Dresdner Bank »12 April: Braunkohlenactiengesellschast .Glückauf" in Borna, zehnte ordentliche, Mittwoch Nachm. t^ Uhr im Gasthofe zum vlauen Hecht in Borna. Bors : Oehmig. 13. April: K k Ansjig-TepUtzer Eisenbahngesellschajt, 24. ordentliche, Donner-tag 12 Uhr im Sitzungssaale der Gesellschaft im Bahnhofsgebäude in Teplitz Ac'iendepo- nirung bis 3t März u A in Dresden bei der Dresdner Bank und bei der Filiale der allg deuschen Kreditanstalt. Der Berwaltungsrath. (Fortsetzung in der Beilage.) nnKen »»ä kitterMer in schönster Laste Schlesiens, welche wir zum Ankauf besten» empfehlen können: ein Rittergut bei Liegnitz, 850 Morgen schöne Felder, prachtvolles Schloß, vorzügliche Jagd auf Rehe, Hühner und Fasanen, mit vollem Inventar, Preis 115000 Thaler; ein Rittergut Eisenbahnstation Geltendorf, 940 Morgen sehr schöne Felder, guter Viehbestand und schöne Gebäude, Preis 125,000 Thaler; ein Rittergut bei Naumburg, 1200 Morgen Weizen- und Klee- boden, sehr gute Gebäude, completcs Inventar, Preis 110,000 Thaler; ein Rittergut in Oberschlesien, 2600 Morgen sehr gute Felder, Wiesen und Forst, mit modernem Wohnhause im Park gelegen, 130 Kühe, 40 Pferde rc., Preis 180,000 Thaler; (ein Dresdner Grundstück wird mit angenommen); ein Rittergut in Oberschlrflen, 2700 Morgen sehr schöne Felder und Wiesen und 1500 Morgen schlagbarer Wald, Preis 180,000 Tha ler (ein Dresdner Grundstück wird mit angenommen); eine Herrschaft mit vier Nebengütern, 4400 Morgen vorzüglichste Felder, Wiesen und Wald, sehr schönes Wohnhaus »m Park, 300 Stück Rindvieh, 60 Pferde rc., Preis 335,000 Thaler; eine große Waldherrschaft, 12,000 Morgen schlagbarer Wald, Preis 175,000 Thaler. Nähere Auskunft ertheilen kostenfrei LrisUricrU Lieds L 6o., 14,6 Aictoriakraße 20. Rittergüter »IN ItSniKpelLtiv welche wir zum Ankauf besten» empfehlen können: ein Rittergut bei Kamenz, 300 Acker sehr gute Felder, prachtvoller Waldbestand und vorzügliches Inventar, Preis 105,000 Thaler; ein Rittergut zwischen Dresden und Riesa gelegen, 500 Acker sehr gute Felder, Wald, Wiesen und Karpfenteiche, welches sich sehr hoch ver zinst, Preis 140,000 Thaler; ein Rittergut bei Löbau, 400 Acker sehr schöne Felder und Wiesen, welches mit 6000 Thaler verpachtet ist, Preis 150,000 Thaler; ein Rittergut, 1 Stunde von Dresden, 350 Acker sehr schöne Fel der und Wiefen, Preis 130,000 Thaler; zwei zusammen liegende Rittergüter bei Bautzen, 600 Acker, 1200 Steuer Einheiten, Preis 225000 Thaler; ein s.hr schön gelegener Rittergut bei Königsbrück mit 460 Acker Feld, Wald und Wiesen und vollem Inventar, Preis 100,l)00 Thaler. 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GL» an Haasenstein Lk Vogler, Magde burg. 1376 (II 62S86) Eiu junger I4»»ut'i»»nn wünscht sich an einem schon bestehenden Llene-IiLkt mit einigem Capital thätig zu dvtdel- II««7a. 1399 Gesäll. Offerten befördert die Expedition d. Bl. unter 4» »L Offenherzigkeit, welche mehr inneres Glück verrieth, als in die noch gedrückte Stimmung der Freundin paffen wollte. Inga dagegen konnte das Gefühl der Fremdheit noch nicht überwinden, um so weniger Verhältnissen gegenüber, die nur daS Geordnete und Wohlbegründcte zeigten. Es war seit dem Tode der Mutter über ein Jahr vergangen, und diese Zeit hatte daS ohnehin der Stütze bedürftige Mädchen in eine innere Verwirruug gebracht, welche ihr Gemüth beängstigte. Die Ver suche, sie zur Theatrrlaufbahn zu überreden, wollten nicht enden, obgleich die Berather eigentlich nur ihre Schönheit, keine Proben ihrer Befähigung dafür ins Gewicht legen konnten. An Zudringlichkeiten anderer Art fehlte eS auch nicht. An dem Vormund hatten die Kinder keine Stütze. Endlich kam die Zeit, da Rolf, dem die Mutter an» Herz gelegt hatte, seine Schulbildung zu vollenden, die Stadt verlassen konnte. Sem Engagement für die Sommermonate bei der Kapelle de- Badeortes brachte dem jungen Mädchen neue betrübende Erfahrungen Inga athmete auf, al» sie daS von der Mutter gewünschte Ziel erreicht hatte, und daS Gefühl, eine unbehelligte Zuflucht gefunden zu haben, brachte ihrem Gemüth einige Ruhe und reinere Sammlung. Dieses innere AuSruhen that ihr wohl; sie fühlte, daß man ihr Sorge und Güte entgegenbrachte, sie konnte wieder lächeln, sie konnte sich ihrer Umgebung al- eines Guten und Schö- nen erfreuen Aber wenn sie dann strebte, sich im Hause nützlich zu machen, dann mußte sie erkennen, wie Alle ihr überlegen wären, wie selbst Kon- radine, die sonst so viel mit Büchern, Schreibereien und W»fik teschüftigt schien, gewandt in der Wirth. schäft zuzugreifen verstand und in ein paar Minuten ins Werk fetzte, was ihr selbst in einer Viertelstunde nur unvollkommen gelang. Es machte sie ganz un« glücklich, und sie fragte sich, was daraus werden solle? Aber sie war nicht ohne die Fähigkeit starker mora lischer Entschlüsse; sie beschloß, sich Gewalt anzuthun. „Was Rolf kann, muß ich auch können!" sagte sie sich. „Ich will da, wo ich stehe, meine Pflicht thun, ich will mir meinen We; schrittweise erobern." So bat und drängte sie fast, daß man ihr eine Theil nahme an den HauSgefchäften gewähre, und e» ge reichte ihr zu einer kleinen Genugthuung, bereits ein Lob von der Hausfrau empfangen zu haben. — Kon- radine, gewandt und heiterem Geplauder nicht abhold, wußte die Unterhaltung aufrecht zu erhalten, bis sie zu Hause anlangten und in Roderich's Zimmer traten. ES war ein kleiner Saal im linken Seitenflügel, von allen Räumen des H iuseS auf seinen Wandflächen für den modern.« Gebrauch am wenigsten angetastet. Zwei große Fenster und eine GlaSthüre verbanden ihn mit der Rampe der Vorderseite. Die gemalte Decke, obgleich verblichen, zeigte in blauer Lust und auf Wolken noch Diana auf ihrem Wagen, von zwei Hirschen gezogen. Uralte Hirschgeweihe waren an den Wänden befestigt, welche, einst mlei-grun mit goldenen Leisten, jetzt eine stark nachgedunkelte Farbe zeigten. In diesen Raum hatte sich Roderich alle Reste deS einstigen Mobiliars schon alS Knabe zusammengetragen. Da standen ein paar Stühle, einst weiß lackirt und mit goldenen Zierrathen geschmückt, mit gewundenen Füßen und Lehnen; ein breitsitzlger, schwerer Ruhe sessel von geschnitztem Eichenholz, mit Leder überzogen; ein wunderlicher Tisch, dessen Platte aus gemalten Porzellanstücken bestand, mit metallenem Rande; eine gebauchte, wurmstichige Commode und sonst einige Stücke, die er um keinen Preis neu aufzuputzen und ihrem alten Glanze anzunähern gestattete. Damit ver mischten sich in bunter R ihe neue Geräthschaften in unscheinbarer Form. Bücherbreter von Fichtenholz und Schränke, worin sich Sammlungen von Gesteinen, Jnsecten und Herbarien befanden. Ueber denselben, zwischen au»gestopften Vögeln und seltneren Vier- süßlern des Walde», Schlangen, Salamander und son stige Amphibien in Gläsern mit Spiritus. Dazu hingen an den Wänden mancherlei wunderliche Dinge: große Bündel von Samenkapseln, Waffen, ein paar Gemälde, deren Gegenstand man auf der schwarzen Fläche schwer erkennen konnte, Gypsabgüsse verschie dener Menschenracen und die Rüstung eines neusee ländischen Häuptling». Sogar die Hirschgeweihe waren noch zu Haken für allerlei Aushängbare» benutzt, wo runter sich Fechthandschuhe, eine verschossene Stuventen- mütze und Strohhüie der jüngsten Zeit befanden. Vor einem der Fenster prangte ein Philodendron, dessen mächtige Höhe und Riefenblätter dasselbe fast ver schatteten, während sich vor dem zweiten ein Aufbau von anderen seltenen und wohlgepflegten Gewächsen befand. In der Mitte de» Raume» aber stand der Arbeit-tisch, breit und bequem, ohne jeden Luxus, aber doch auSgestattet mit Vielem, wa» individueller Ge schmack, Liebhaberei, Gelehrsamkeit und Bedürfniß ver einigen können: Bücher, Kästen mit Lollectanen, ein Todtenschädel, Blumengläser und Familienbilder in Photographien. Dieser seit vielen Jahren zusammen- getragene Inhalt gab der Werkstatt zwar ein recht buntes Ansehen, aber da» Ganze war nicht ohne Sinn für Ordnung und zeigte, daß liebevolle weibliche Häned hier säubernd zu walten pflegten. (Fortsetzung sorgt.) In Berlin ist am 6. April Friedrich Drake gestorben, einer der erfolgreichsten Schüler Rauch'S. Drake ist 1805 in Pyrmont geboren, sein bildnerische» Talent entwickelte sich schon früh, wenn auch zuerst in dilettantischer Weise. Zufällig kam ein von ihm ge« schnitzter ChristuSkopf in den Besitz eine» Kunsthänd ler», der damit ein gutes Geschäft machte, und die» bestimmte den jungen Mann, sich ganz der Kunst zu widmen. Er ging nach Berlin, wo er, viel leicht durch die engere Landsmannschaft empfohlen (Rauch war au» Arolsen gebürtig), in Rauch'S Atelier Aufnahme fand und bald an allen Arbeiten de» Meister» Theil nahm. Sein erste» größere» selbst ständiges Werk war eine Madonna mit dem Kinde, welche die Kaiserin von Rußland kaufte, darauf folgte ein sterbender Krieger, dem em Genius dm Sieges» kränz reicht, eine Winzerin, welche der Künstler wie derholt hat, und eine Unzahl von Portraitstatuetinr, die seinen Rus sehr bald verbreiteten. Allgemein be kannt sind die trefflich m Statuetten von Goel he, Schiller, Rauch Schinkel und den beiden Humboldt. Sein erste- großes Denkmal war die Bronzestatue von Justu» Möser in Osnabrück, 1836. Ferner seien von seinen Arbeiten noch genannt: eine der acht Grupp-n auf der Schloßbrücke in Berlin, die Kolossalbüste de» Naturforschers Oken für Jena, die Ko'.ossalftatue de» Kurfürsten Johann Friedrich ebendort und die Mar morstatue Rauch'« für das Museum in Berlin. Ge sunder Reali-muS im Gewände der Grazie und eine schöne Technik zeichneten seine zahlreichen Werke au».
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