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Verantwortliche Redaction: Oberred rcteur Rudolf GLnther in Dresden. N e r » n » x e k « r r LSuial. k!rs>e<jition 6« I>re«iner ^oariuä», Dresden, ^«in^erstrLs»« Ho. 20. Ämtlicher Theil. Dresden, 6. April. Se. Majestät der König haben dem Geheimen Rath, Professor Vr. Radin« au der Universität zu Leipzig da« Lomthurkreuz I. Klasse vom AlbrechtSorden «llergnädigst zu verleihen geruht. Dresden, 6. April. Se. Majestät der König haben dem Hauptmann und Kompagnie-Ehes Opitz vom 9. Infanterie-Regiment Nr. 133 die Erlaubniß zur Annahme und Anlegung de« demselben verliehenen Ritterkreuze« de« Königlich Dänischen Danebrog-Orden» Allergnädigst zu ertheilen geruht. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf 8 6,4 de« mittelst Bekannt machung vom 5. October 1880 veröffentlichten revi- dirten Regulativ« für da« im Jahre 1865 begründete hülfSärztliche Externat ergeht an alle Diejenigen, welche gesonnen sind, sich zum Zwecke der ärztlichen Fort- bildung al« Externe der hülfSärztlichen Beschäftigung m dazu geeigneten Krankenanstalten zu widmen, die Aufforderung, sich bei dem unterzeichneten König, lichen LandeS-Medicinal-Lollegium zu melden. Solche zu dem gedachten Zwecke zur Zeit zur Ver fügung gestellte Anstalten sind: 1) da« Königliche EntbindungS-Jnstitut zu Dresden, 2) da» Trier'sche Entbindungs-Institut der Universität zu Leipzig, 3) da« Königliche Garnisonho-pital zu Dresden, 4) die Drakonissen-Anstalt zu Dresden, 5) da- Carolahau« zu Dresden, 6) die Kinderheilanstalt in Dresden, 7) die Königliche Heilanstalt Sonnenstein bei Puna, 8) die Königliche Herl- und Bersorganstalt zu Eolditz, 9) die Königliche Lande« Kranken- undBer- sorganstait zu Hubertusburg, 10) da» KreiSkrankenstift zu Zwickau. Indem Solche« hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, wird zugleich bemerkt, daß der Verord nung de« Königlichen Ministeriums des Innern vom 26. November 1867 gemäß an zum Externate zu gelassene Civilärzte JahreSstipendien in der Höhe von 600 Mark insoweit gewährt werden sollen, al« dazu die sür da« Externat überhaupt disponiblen Geldmittel auSreiche n. Dresden, am 1. April 1882. Das Königliche Landes - Medicinal - Collegium. Vr. Reinhard. Nichtamtlicher Theil. Ued,-sicht: Telegraphische Nachrichten. Zeitungtschau. (Dagblad. Dannevirke. Hamburgischer Eorreipondent.) Tagesgeschichtr. (Berlin. München. Stuttgart. Karls ruhe. Weimar. Meiningen. Wien. Prag. Kopen- Hagen. Ehristlania. Belgrag. Washington.) Ernennungen, Versetzungen rc. im offen«. Dienste. Dresdner Naedrildteu. Statistik und Lolk-wirthschaft. Feuilleton. TageSgeschichte. Kirchevuachrichten. Inserate. Beilage. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffevtl. Dienst«. Dresdner Nachrichten. Provlnzialnachrichteu. (Leipzig. Grimma. Lbemnitz. Zschopau. Freiberg. Schandau. Pirna. Dippol diswalde.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthschaft. Proviazialaachrichten. Telegraphische Witterungsberichte. Telegraphische Nachrichten. München, Mittwoch, 5. April, Abend«. (W. T. B.) Der König empfing heute AbeudS 8 Uhr den neu ernannten päpstlichen RuntiuS di Pietro in AntrittSaudituz. Wien, Mittwoch, 5. April, AbendS. (W. T. B.) Der Kelkmarschalllieutevant Baron Jovanovic meldet heute vom JnsurrectionSschauplatz« Fol gende«: Am 3. d. wurde, nach einem kurze« Gefechte östlich von Poljovac in der Kriwoschje, Macia - Planina und am 4. d. Bjela Gord besitzt. Die Insurgenten flohen am 3. d. in der Richtung auf Gradovina und BunnevSka Greda. Am 4. d. wurden die Insurgenten durch einige Schüsse von Lisac vertrieben. Abtheilungen der 44. Division hatten am 3. und 4. d Vuci-Zub und den Orien besetzt, um da« Ausweichen der In surgenten gegen Zubci zu verhindern. Abtheilungen der 47. Division gingen bi« hart an die montene grinisch« Grenze vor und begrüßten die dort aufgestellten Lordontruppen. Prag, Donnerstag, 6. April, Mittag«. (Tel. d. Dre«dn. Journ.) Lon dem WahlcomitS der con- servativen Großgrundbesitzer ist eia Aufruf er lassen worden, in welchem mitgetheilt wird, daß da« ComitS anläßlich der bevorstehenden Wahl die Aufrechterhaltung de« für die noch übrige MandatSdauer de« ReichSrath« mit dem gegne- nerischen konnte abgeschlossenen Kompromisse« anzutragen beschlossen habe. Sollte dieser An trag abgelehnt werden, so würde da« ComitS einen eigenen Kandidaten aufstellen. (Vgl. die „Tage-geschichtet) Rom, Mittwoch, 5. April, Abend«. (Torr.- Bur.) Die „Jtalie" und der „Bersagliere" halten dir Nachricht von der Demission de« Cardinal- StaatSsecretär« Jacobini aufrecht. Die Demission sei heute überreicht worden. Der Papst habe Jacobini gebeten, seinen Posten bi« nach Ostern zu behalten. Madrid, Mittwoch, 5. April, Nachmittag«. (W. T. B.) Die Generalräthe von 11 Provinzen baden sich für die Annahme de« französisch-spani schen Handelsverträge« ausgesprochen. Der Belagerungszustand ist in den Provinzen Terona, Tarragona und Lerida aufgehoben, dauert aber in Barcelona fort, wo die Lage unverän- dert ist. Tunis, Mittwoch, 5. April. (W. T. B) Der neue Ministerrefident Cambon empfing gestern die französische Kolonie. Der erste Deputirte derselben gab dem Vertrauen der Eolonie zu Lambon Ausdruck und sagte, da« Dringendste sei eine finanzielle Reform, welche eine möglichst radicale sein sollte. Cambon versicherte den Deputirten seiner vollkommenen Hingebung und Unter stützung; er werde die einzuführenden Verbesserungen ohne Voreingenommenheit und mit dem Bestreben studiren, die Regierung deS Beys zu unterstützen, und zu zeigen, daß Frankreich den guten Ruf, eine civili- satorstche Nation zu sein, noch nicht emgebüht habe. E» bedürfe der Zeit und der Klugheit, um ein dauer. Feuilleton. Kedigirt von Otto Banck. PreiSvertheilung bei der königl. Akademie der bildeudeu Künste zu Dresden. Wie m früheren Jahren, fo sind auch die« Mal wieder einer Anzahl von Schülern der königl. Kunst akademie zu Dresden für ihre im AuSstellungSgebäude auf der Brühl'fchen Terrasse bi« mit 5. April ausge stellt gewesenen Arbeiten verschiedene Auszeichnungen verliehen worden. Der große Preis (dar akademische Reisestipen- dium) im Betrage von 2400 M jährlich, dies Mal einem Maler Vorbehalten, wurde dem Mitbewerber Richard Böhm au« Dresden, Schüler im akademischen Atelier de« Hrn. Hofrath- Prof. Pauwel-, auf die regulativmäßige Dauer von 2 Jahren für da- Oel- gemälde „ThuSnelda wird von ihrem Vater, dem Eheru-kerfürsten SegesteS, dem römischen Feldherrn GermanicuS übergeben" zuerkannt. Die übrigen Auszeichnungen waren: 1 kleine goldene Medaille, welche Emil Limmer aus Borna (im Atelier des Hrn. Hofraths Prof. PauwelS) empfing; 3 große silberne Medaillen, welche zuerkanut wurden: August Frind au-Schönlurdr (in demselben Atelier), Franz Hochmann aus Dresden (im Atelier deS Hrn. Pros. Preller), Mitbewerber um das Reise stipendium, und August Drach auS Darmstadt (im Atelier de« Hrn. Prof. vr. Hähnel), dem Letzter« aber anstatt der wiederholten Verleihung dieser Medaille ein Ehrenzeugniß; 7 kleine silberne Medaillen, welche erhielten: Karl Lotzmann aus Schneeberg (im Atelier de» Hrn. Prof. vr. Große), Georg v. Bodvien au-Hannover, Robert Völcker au» Dohna und Max Büttner auS Waldenburg i. Schl, (sämmtlich im Atelier des Hrn. Hofrath» Prof. PauwelS), Georg Estler au» Meißen und Franz Schreyer au« Reudnitz bei Leipzig (im Atelier de» Hrn. Prof. Preller) und Julius Hauffe au- Kamenz (im Atelier de- Hrn. Bauraths Prof. LipsiuS), Büttner jedoch anstatt der wiederholten Ver leihung dieser Medaille ein Ehrenzeugniß; 17 Ehrenzeugnisse, deren Empfänger waren: Karl v. Haase auS Spandau, Alexander Drechsler auS Döbeln und Ernst Götze auS Lichtensee bei Gro ßenhain (sämmtlich im Atelier deS Hrn. Hofraths Prof. PauwelS), Richard Hartmann, Emil Symmank auS Dresden und Karl Zänker auS Riesa (im Atelier de» Hrn. Baurath» Pros. Lipsiu»), Iuliu» Georgi auS Zschorlau (im Atelier de» Hrn. Prof. vr. Schilling), Heinrich Graf au» Oberoderwitz, Moritz Heidel und Paul Pötzsch au« Dre«den, Richard Schubring au» Dessau, Arno Seemann au« Meißen, Arthur Tröd» au« Geithain und Albert Mühlig au» Dresden (sämmt- Uch in der Oberklasse), Richard Hesse und Johannes Jentzsch auS Dresden und Fintan Mathi» au» Bechte-bohl (sämmtlich in der Mittelklasse); endlich 12 mündliche Belobigungen, zugesprochen Fol genden: Wilhelm Dürichen au« Meißen und Johan ne« Minck au» Hamburg (im Atelier de« Hrn. Bau rath« Prof. Lipsiu«), Heinrich Götzschmannau« Fisch bach i. Schl, (im Atelier de« Hrn. Prof. vr. Hähnel), haste» Werk zu schaffen; er rechne in seinem Streben auf den Beistand Aller. Abend« empfing der Ministerrefident die frem den Konsuln. Washington, Mittwoch, 5. April, Abend«. (W. T. B.) Im Senat brachte heute Miller eine Bill eia, identisch der Cdinesenau«schußbill, gegen welche der Präsident sein Leto eingelegt hat. (Vgl. die „Tagesgeschichte".) Durch diese neue Bill wird die Dauer de« Einwanderung-Verbote« auf 10 Jahre beschränkt. Jame« Partridge ist zum amerikanischen Ge sandten in Peru ernannt worden. Dresden, 6. April. Während in Rußland eine thörichte Agitation gegen alles Deutsche in Scene gesetzt wird, während in den von Slawen bewohnten LandeSthcilen Oester reichs, sowie in Ungarn die Feindschaft gegen VaS Deutschthum und die deutsche Sprache in den ver schiedensten Gestalten auftaucht, sehen wir anderwärts, in Belgien, in Holland deutsche Sprache und Wissen schaft mehr, als je anerkannt. Ja selbst in Frankreich, mit welchem wir vor kaum 12 Jahren einen schweren Krieg durchkämpfien, hat die deutsche Sprache eine früher ungeahnte Bedeutung erlangt Gelehrte Werke und deutsche militärische Literatur wandern »n Massen nach Frankreich, und deutsche Sprachlehrer sind daselbst gesuchter, als je. Merkwürdiger Weise erinnern sich auch die Dänen, deren Oehlenschläger und Andersen w»r ja auch den Zierden unserer Literatur beizählen, nachdem der schleswig-holsteinische Hader un» viele Jahre einen großen Theil deS dänischen Volkes ent fremdet hatte, wieder ihrer alten gemeinsamen germa nischen Abstammung. Als eine Regung solcher Art darf man wohl das sich gegenwärtig m Dänemark geltend machende Bestreben bezeichnen, der deutschen Sprache, die dort früher eine so hervorragende Rolle spielte, wiede den ihr zukommenden Rang einzuräumen. In diesem Sinne bewegi sich ei» jüngst vom Kopen hagener „Dagblad", einem entschieden nationalen Preßorgane, veröffentlichter Artikel de« Adjuncten Kaprr, eines Lehrer« an der dänischen Kriegsakademie, in welchem gefordert wird, daß in den höheren däni schen Schulen, dem Lateinischen und Griechischen gegen über, den neueren Sprachen, besonders der französischen und der deutschen Sprache, der ihnen gebührende Platz eingeräumt werde. Kaper motivirt diese seine Forde rung, wie folgt: „Durch die verbesserten Lvmmunicationsmittel ist eine solche Verbindung, ein solcher intimer Verkehr zwischen den Nationen sowohl in wissenschaftlicher und literarischer, wie auch in industrieller und mercantiler Hinsicht hervorgerusen worden, daß für jeden Menschen, der nicht rsolirt dastehen will, sich immer mehr die Nothwendigkeit ergiebt, die großen Eultursprachen nicht nur verstehen, sondern sich »n denselben auch verständ lich machen zu können. Während gegenwärtig Deutsch und Englisch die wichtigsten Sprachen in der Ge schäftswelt sind (eS wird von Kaufleuten stet« Kennt niß dieser Sprachen, selten de« Französischen, verlangt) und unsere Realschulen dieselben infolge dessen beson ders da sorciren sollten, wo Deutsch au« pädagogischen Rücksichten die Hauptsprache sein sollte, sind Deutsch und Französisch am wichtigsten sür die wissenschaftlich Gebildeten, welche ihre Vorbildung in der lateinischen Schule empfangen sollen. Darüber, welcher von diesen beiden Sprachen der Vorrang gebührt, sind die An sichten verschieden. Soll ein Unterschied gemacht und die eine auf Kosten der andern begünstigt werden, was ja keineswegs nothwendig ist, dann sollte Deutsch die Hauptsprache in unseren Schulen sein, und Georg Müller au« Dresden, Johannes Schultz auS Hannover (Beide in der Mittelklasse), Harald Dieck« auS Hamburg, Johannes Dietrich aus Altenburg, Adolf Fischer au« Obergurig und Adolf Thamm auS Dresden (sämmtlich in der Mittelklasse), Eugen Farbiger auS Dresden, Hermann Rasche aus Berthels dorf und Hermann Rüger auS Niederrabenstein (sämmt- lich in der Unterklasse). Die Verkündigung aller dieser Auszeichnungen er folgte am 1. d. M in feierlicher Versammlung der Akademie, die Aushändigung der Preise selbst durch den ouichlauchtigsten Curator der Akademie, Sr. königl. Hoheit den Prinzen Georg, Herzog zu Sachsen. Elngeleitet wurde die Feierlichkeit durch einen Vor trag deS Hrn. GaleriedirectorS Pros. vr. Hübner über die Bedeutung des Bildnisse» in der Kunstgesch chte. Inga Svendsen. Novelle v»n Otto Roquette. (Fortsetzung.) Diese» trotzige Selbstgefühl brachte den Freiherrn sichtlich auf, und rS hätte zu einem heftigen Auftritt kommen können, wenn nicht Frau Volkmar eS zweck mäßig gefunden, in diesem Augenblicke einzutreten, um etwa» Drohendes abznwenden. Sie flüsterte Rolf einige Worte zu, die ihn vermochten, da« Zimmer zu verlassen. „Wir wollen darüber in Ruhe verhandeln", begann sie. „Die Verstorbene hat die Kinder an mich gesendet, die Sorge für sie nehme ich in Anspruch, m der Hoffnung, baß sie erlauben, dieselben in unserm Hause zu behalten." „Ich Hobe in Ihrem Hause nicht» zu erlauben ich glaube, daß nur daS Bewußtsein und da» Gesühl de» blutigen Unrechte», das die Deutschen un» Dänen zuzesügt haben, Biele verhindert, diese« einzusehen. Deutschland liegt uns am nächsten; die Strömungen der Lultur sind stet» über diese» Land zu un» gekom men, und sicher nicht zu unserm Schaden, denn selbst wenn sie ihren Ursprung in Frankreich hatten, sind sie auf dem Wege durch Deutschland bereit« geläutert worden und erreichen un» in einer reinern und klarern Gestalt. Daß eine unmittelbare Einwirkung derjenigen Ideen, die sich in Frankreich geltend machen, nicht gerade immer dienlich ist, dasür liefert die neuere Zeit sowohl in literarischer wie politischer Hinsicht ge- nügende Beweise. Wir Dänen stehen hinsichtlich de« Charakters, der Denk- und Lebensweise dem Deutschen weit näher; die Anschauunaen. welche m Zola'S Romanen und in solchen Stücken wie Dumas' „Die Fremde" zum Ausdruck kommen, werden hoffentlich niemals in Dänemark Eingang fin den. Was alsdann daS Studium der verschie denen Wissenschaften anbetrifft, so sind unsere Studenten hauptsächlich »uf Deutschland an- gewiesen, so die Theologen, die Philologen, die Phi losophen und, wie mir die Aerzte versichern, auch tue Mediciner. Es ist daher nothwendlg, daß unsere Studenten der deutschen Sprache mächtig sind, da sie derselben dringender bedürfen, als der französischen. Andererseits kann man geltend machen, daß zur Theilnahme an den wissenschaftlichen Lon- gressen, welche heutigen TageS eme so große Rolle spielen, gute Kenntnisse des Französischen gehören. Mit Recht; aber daS betrifft nur die eigentlichen Ge lehrten und nicht die große Menge, welche keinen An spruch darauf machen kann, denselben zugezählt zu werden. Es ist auch nicht meine Meinung, der fran zösischen Sprache den erworbenen Platz streitig zu machen; derselbe ist klein genug, sondern nur Gleich berechtigung mit derselben für die deutsche Sprache in unseren lateinischen Schulen zu fordern." In dem Artikel wird dann deS Weitern auSge- führt, daß eS gegenwärtig den Schülern der beiden obersten Klassen der lateinischen Schulen in Dänemark nach voraufgeganqenem ungenügenden Unterricht im Deutschen überlassen ist, an Stelle deS englischen, neben dem französischen, deutschen Unterricht zu nehmen, und daß die Zahl Derjenigen, welche sich für den deutschen Unterricht enischerden, von Jahr zu Jahr zunehme, daß aber die meisten Schüler englischen Unterricht nehmen. Es geschehe dieses au» verschie denen Gründen, zunächst weil man geneigt sei, etwa» von allem Möglichen zu lernen; alsdann spiele die nationale Voreingenommenheit eine Rolle, und endlich legten die Rectoren ihren ganzen Einfluß in die Wagschale, um die Schüler oder deren Aeltern zu bewegen, Englisch zu wählen; nur in zwei höheren dänischen Schulen setzen alle Schüler den deutschen Unterricht fort. So komme eS, daß ein Professor der Kopenhagener Universität, der den Studenten empsohlen habe, sich eines deutschen Buches bei ihrem Studium zu bedienen, zu seinem großen Erstaunen die Antwort erhielt, daß eS ihnen schwer falle, deutsch zu lesen — ob daS Buch nicht übersetzt sei? Ein solches Resultat deS Unterrichts in einer Sprache, meint Kaper, könne nicht befriedigend genannt werden, und eS sei daher notdwendlg, daß in dieser Beziehung ein Wandel ge schafft werde. Der Umstand, daß das bedeutendste politische Organ der dänischen Presse einen Artikel publicirt, in welchem der deutschen Sprache der erste Platz neben der däni schen Muttersprache eingeräumt wird, ist sicher von Be deutung; denn eS bekundet, wie schon gesagt, daß man in Dänemark das Bedürsniß einer Wiederannäherung an Deutschland, wenn zunächst auch nur auf geistigem Gebiete, zu fühlen beginnt. Selbstverständlich ist die noch zu verwehren", entgegnete Herr v. Troll, indem, er sich zu fassen suchte „Thun Sie, wa» Sie für gut halten. Aber Sie sollten sich eine solche Last nicht ausbürden I" „Die Last wird, denke ich, nicht groß sein", wen dete die Hausfrau ein. „Der Knabe siedelt in diesen Tagen nach W. über, um seine Studien fortzuführen; da» Mädchen ist meiner Tochter eine willkommene Gesellschaft." „Ich will" — sagte der Freiherr plötzlich zwischen Mißstimmung und Verlegenheit — „ich will eine be stimmte Summe auSsetzen, ein sür alle Mal — Sie selbst werden —" „Sie wögen diese Summe deponiren, Herr Baron, als vorerst unangreifbares Capital — in der Stadt oder wo Sie sonst e» für gut halten, aber nicht bei un»!" Die Hausfrau entgegnete e» mit ruhiger Be- stimmtheit Herr v. Troll war durch diese Ablehnung auch nicht angenehm berührt. Ein Capital für die Ge schwister Svcndson bei einer Behörde oder öffentlichen Kasse niederlegen, hieß ihren Namen mit dem seimgen in Verbindung laut werden lassen, und daS wollte er um keinen Preis. Dem Oberförster entging seine Ab neigung dagegen nicht, und sich ins Mittel legend, sagte er: „Aber zu solchen Ueberlegungen bleibt ja immer noch Zeitl Fürs Erste wollen wir em wachsame» Auge auf die jungen Leute behalten und sehen, wie sie e» treiben. Inzwischen bleibt die Sache selbstverständlich ganz unter uns. Meine Tochter weiß nur, daß unsere Gäste die Kinder einer verstorbenen Freundin meiner Frau sind. Kehrt mein Sohn zurück, so brauch' er auch nicht mehr zu ersahren. Für Fremde aber, die