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WMenti-Mmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. 78. Jahrgang. Donnerstag, den 2S. Februar 1912. Nr. 26. Die städt. Forstverwaltung von Tripolis ein billigt. Auffällig ist es auch, daß der italienische Staatsangehörige Bankier Salem aus Saloniki, also aus der größten türkischen Handelsstadt, in Rom ein- getroffen ist, und daß man diese Reise mit einer politischen Mission in Verbindung bringt, die er im Namen der Jungtürken der italienischen Regierung zu übermitteln habe. Andere Stimmen wollen allerdings wissen, daß er nur eine Bittschrift der italienischen Regierung wegen Gewährung einer Entschädigung für die Kriegsschäden an die in Saloniki lebenden Italiener überreicht habe. Jeden falls darf man nach den neuesten Kundgebungen Italiens über die Notwendigkeit und die Bedeutung des Krieges darauf gefaßt sein, daß nun auf dem politischen oder Elchleite und Schwarzbach 25 rm harte Rollen l Meter lang 1200 Eebund hartes Reisig versteigert werden. Ueberall bequeme Abfuhre. Dippoldiswalde, den 28. Februar 1912 bisher ertra bezahlter Ueberstunden aufgebracht werden. — Am Dienstag abend in der siebenten Stunde trat in der nördlichen Gegend von uns ein heftiges Gewitter auf. — In der Umgebung von Klotzsche war dasselbe mit heftigem Hagelschlag begleitet. — Die Ziehung der 4. Klasse der 161 Landes lotterie findet am 13. und 14. März statt Lokales and Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntag hielt die Kranken- und Sterbekasse für selbständige Gewerbe- treibende ihr« diesjährige Generalversammlung ab. Der Jahresbericht des Schriftführers weist u. a. darauf hin, daß da» vergangene Geschäftsjahr, da» erste im zweiten Jahrzehnt des Bestehens der Kasse, in finanzieller Hin- Blatt kostet etwa 1000 Mark; in der Sonntagsnummer noch mehr. Der Hinweis auf diese Preise muß gelegent lich einmal geschehen, damit man sieht, wie billig man in Wirklichkeit in der Provinz inseriert. — Bei der Beschwerde- und Petitionsdeputation der Zweiten Kammer ist in letzter Zeit eine Petition des Stadtgemeinderats zu Altenberg und Genossen, um Ver- , längcrung der Müglitztalbahn über Altenberg bis zum Grenzbahnhofe in Moldau in Böhmen, eingegangen. Obercarsdorf. Die hier bestehende Landwirtschaftliche , Genossenschaft hielt am 22. d. M. ihre 3. ordentliche Generalversammlung ab. Der Gesamtumsatz betrug 213 052 Mark gegen 130104 Mark im ^zweiten und 53052 Mark im ersten Geschäftsjahr. Die Spareinlagen betrugen Ende 1911 18 539 Mark. Spareinlagen werden auch von N.chtmitgliedern jederzeit angenommen und von dem der Einzahlung folgenden Tage ab verzinst; auch sogenannte Heimsparkassen sind eingeführt. Für die absolute Sicherheit der Spareinlagen bürgt die unbe schränkte Haftpflicht der Mitglieder; auch Nichtlandwirte können Mitglieder werden. Stammanteile zu 100 Mark sind innerhalb 5 Jahren zahlbar. . Altenberg. Unter Vorsitz oes Herrn Geheimrat vr. Lange, Prüsungskommissars des Königlichen Kultus» Ministeriums, und in Gegenwart des Herrn Oberfinanz» rat vr. von Geldern-Lrispendorf als Vertreter des König lichen Finanzministeriums und des Herrn Amtshauptmann l)r. Sala fand am 26. Februar d. I. an der militär- berechtigten Höheren Verkehrsschule zu Altenberg i E die mündliche Reifeprüfung der Oberklasse statt. Sämt lichen 19 Prüflingen wurde das Einjährig-Freiwilligen» Zeugnis zuerkannt. Einem Teile der Abiturienten ist es bereits gelungen, von der Schule aus Anstellung zu finden; der andere Teil hat begründete Hoffnung, im mittleren Lisenbahndienste angestellt zu werden. Frauenstein. Infolge Pensionierung des bisherigen Inhabers kommt das hiesige Bürgermeisteramt zur Er ledigung. Dis Wahl erfolgt zunächst auf 6 Jahre. Der Anfangsgehalt beträgt 2000 Mark und steigt stafselmäßig bis auf 2800 Mark Höchstgehalt, worin die Besoldung für Verwaltung der Sparkassengeschäste und des Standes amtes, dessen Uebertragung durch die höhere Verwaltungs behörde vorausgesetzt, inbegriffen ist. Rabenau. Die Wasserkraftanlage im Rabenauer Grunde, die das Elektrizitätswerk für den Plauenschen Grund mit Strom versorgen soll, ist jetzt in Betrieb ge nommen worden. — Eine der ältesten Krankenkassen Sachsens war diejenige der Sächsischen Holzindustrie Ge sellschaft, die sich jetzt In Liquidation befindet. Auch sie hat nun ihre Selbständigkeit aufgeben müssen und ist der Ortskrankenkasse einverleibt worden. Dresden. Im Anschluß an die bevorstehenden Kaiser- manüver wird Kaiser Wilhelm im Herbst d. I. auch einige Tage nach Dresden kommen und auf Einladung des Königs Friedrich August im Residenzschlosse Wohnung nehmen. Der Kaiser wird u. a. auf dem Truppen übungsplätze Zeithain die Parade über die beiden sächsi schen Armeekorps abnehmen. Zu Ehren des obersten Kriegsherrn findet in Dresden auf dem Theaterplatze ein großer Zapfenstreich statt, an dem die Musikkorps beider ächslscher Armeekorps teilnehmen werden. — Die diesjährige Königsparade in Dresden fällt auf Befehl des Königs aus. So besagt nüchtern eine befremdende Zeitungsnotiz. Man empfindet aber sofort ein Gesühs warmer Dankbarkeit gegen den Landesherrn, wenn man erfährt warum! Der Geburtstag fällt in diesem Jahre auf den Psingstsonnabend. Der König hat reshalb seinen Willen dahin ausgesprochen, daß ein Ein- luß auf den Pfingsturlaub der Unteroffiziere und Mann- schasten durch militärische Feierlichkeiten aus Anlaß seines Geburtstages nicht eintreten soll. Infolgedessen hat der Monarch auch den Ausfall der Parade für dieses Jahr befohlen. — In der Nacht von Freitag aus Sonnabend passierte ein kostbarer Transport die Stadt Dresden. Bon Bremen wurden 20 Kisten Gold, deren jede ungefähr 50 Kilogramm wog, über Dresden weiterbefördert. Die Goldsendung war vom Norddeutschen Lloyd aufgegeben worden und an den Oesterreichischen Lloyd in Triest adressiert, der di« Weitererpedition nach dem Orient über- nommen hat. Vor einigen Tagen wurden ebenfalls 20 Kisten Gold auf dem gleichen Wege befördert. Dd. MÄßerttz-ZettnnL'' sichelns wöchentlich drei» nal: Dienstag, Donners- Inserat« werden mit II Pfg-, solche au» unser«!' Amtshauptmaimschast mit 12Pfg.die Spaltzell« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen aus der ersten Seite (mu von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile SSbez. 30 Psg. - Tabellarisch» und komplizierteJnseran mit entsprechendem Aus schlag. - Eingesandt, I» redaktionellen Teile, dl Spaltenzeile 80 Psg Mtt achtseitigem „Illustrierten Anterhaltungsblatt-. Mit land- und hau-wirtschaftlicher Monats-Beilage. »ür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Dippoldiswalde. — Ist das Inserieren in einer Provinzzeitung zu teuer? Ein Berliner Konfeklionshaus suchte einen Blusen- konfeltionär oder eine Direktrice und halte für das Ge such in einer Berliner Tageszeitung die Kleinigkeit von 245 Mark zu bezahlen. Das wird in der Provinz E.« S<»M- zu ««-„-« pnv. -E M ' U^««" «L «Iner baldig«« »eendlgung vieles Unglück,«Itgen «liege« ,jo„tzp„,s beilSgl in Berlin so bis 120 Psg. sür die treiben wer en.„ Zeile. Ein« Seite in einem weitverbreiteten Berliner Ein nationales Beispiel. , sicht zu den guten Jahren nicht gehört. Die Anforde- Mit wenig Ruhm und ohne großen Erfolg wird seit Zungen übersteigen die aller früheren Jahre ganz be säst sechs Monaten der Krieg zwischen Italien und der deckend. Dies ist auch der Grund, weshalb die in der Türkei wegen Tripolis geführt, die Italiener haben auch vorjährigen G-n-ralv-rsE angeregte Einbeziehung bis jetzt keineswegs den größten Teil von Tripolis der Mitgliederfrauen nicht weiter verfolgt werden könnt' erobert, sondern nur ein schmaler Streifen dieses Landes und auf bessere Zeiten zurückgestelit worden isi. Fun ist in ihren Händen, auch ist in dem Kriege den Italienern Mitglieder sind im Laufe des Jahres verstorben, 120 Mit- kein großer Feldherr oder Seeheld erstanden, die morali- gl"der waren am Schlüsse des Jahres vorhanden. Der sch-n wie die militärischen Erfolge sind also für die Kassenbericht des Herrn Röhrmger weist -me Gesamt. Italiener herzlich gering, und sie könnten sogar einen einnahme von 3327,08 Mark (darunter 2482 Mark B^- finanziellen Katzenjammer haben, da der Krieg ihnen träge) und eine Gesamtausgabe von 3297,79 Mark nach, bisher über 600 Millionen Lire gekostet hat. Aber nichts sodaß ein Kassenbestand von 29 29 Mark verblieb, wo von Enttäuschung, nichts von Anklagen und nichts von Segen aus dem Vorjahre ein solcher von 182,64 Mar Vorwürfen hört man über diesen Krieg im italienischen übernommen worden war. Von den Ausgaben seien Parlamente und in der italienischen Presse, sondern die genannt: 370 Mark Arzthonorar, 292 Mark Arznei und nun entgültig beschlossene Annerion von Tripolis durch Heilmittel, 1795 Mark Krankengeld (die bisherige die italienische Regierung und das Parlament hat zu höchste Jahresleistung hierfür war 1100 Mark) und 290 einer großen nationalen Kundgebung geführt, die als ein Mark Sterbegeld. Das Gesamtvermögen betrug Ende 1911 nationales Musterbeispiel für alle Länder leuchtet. Boll- 5475,85 Mark, gegen das Vorjahr 313,19 Mark weniger, ständige Einigung besteht in Italien in der Regierung, Der Reservefonds beträgt 4977,17 Mark, während die im Parlamente und im Volke über die Notwendigkeit gesetzliche Mindesthöhe nur 2250 Mark ist. Daraus geht dieses Krieges, olle Parteien sind einig und auch die hervor, daß, selbst wenn aus dem Engagement eines italienischen Sozialisten haben sich der großen nationalen Teiles dieses Fonds bei der Vereinsbank ein Verlust Kundgebung nicht entgegengestellt Man mag sonst über resultieren sollte, der Reservefonds die gesetzliche Höhe den Krieg und über die Italiener denken und urteilen immer noch bedeutend überragen würde und die Leistungs- wie man will, so steht doch das Eine fest, daß die fähigkeit der Kasse nach wie vor gesichert ist. Die Bor- Italiener sich in einer großen Frage so einmütig gezeigt siandswahlen ergaben Wiederwahl der Herren I. Mende haben, wie wir es leider in Deutschland so leicht nicht 0- Borhtzender), Gietzolt (I. Schriftführer), Kalenda erhoffen können, wir brauchen nur an die hämische Kritik (2. Schriftführer), während zum 2. Vorsitzenden Herr der deutschen Kolonialpolilik von Seiten gewisser Parteien Gememert gewählt wurde (Herr W. Müller hat dieses zu erinnern. Aber in Italien herrscht über die Frage Amt freiwillig niedergelegt). In den Ausschuß wurden dieses Krieges nur Einmütigkeit und eine große Auf- d'« Herren Emil Mende, Beyer in Schmiedeberg und fassung der nationalen Pflichten. Die besten italienischen Winkler in Reichstädt wiedergewählt, und an die Stelle Zeitungen behaupten sogar, daß dieser Krieg erst den des in den Vorstand gewählten Herrn Gemeckert und des Beweis der inneren Einigkeit Italiens gegeben Hobe, und freiwillig zurückretenden Herrn Jäckel (seit Bestehen der sie behaupten, daß dieser Krieg in Afrika den Italienern Kasse Obmann des Ausschusses) treten die Herren M. Reichel das Vertrauen und die Hoffnung auf eine große Zukunft und W. Müller, ktzlerer bestimmt durch das Los, da aus gegeben habe. Jedenfalls tragen die Italiener aller ihn und Herrn Bieberstein gleiche Stimmenzahl entfallen Parteien die Opfer und Enttäuschungen dieses langwierigen war. Nach Erledigung verschiedener interner Angelegen- Krieges mit außerordentlicher Geduld und niemand gibt heilen schloß der Vorsitzende mit den besten Wünschen für pessimistischen Klagen Raum. Man mag diese aus- die Kasse die Versammlung Möchten die Mitglieder gezeichnete nationale Haltung des italienischen Volkes auch allesamt Einsicht gewinnen von dem fleißigen und ge- eine große politische Klugheit nennen, denn wenn sie sich wissenhaslen Arbeiten ihrer Führerschaft und dieser durch jetzt verzagt und kleinmütig zeigen würden, so wäre es geordnetes Verhalten in jeder Hinsicht das Amt erleichtern, um das Ansehen ihrer Großmachtsstellung geschehen, zumal damit nicht einmal an solchem Stein des Anstoßes eine man noch gar nicht genau weiß, wie dieser Krieg noch segensreiche Einrichtung, wie sie die Kasse ohne Zweifel für sie enden wird. Es ist aber auch möglich, daß die sitz Schaden leide. große nationale Kundgebung und Begeisterung einen ganz — Nach einem Beschluß der städtischen Kollegien am gewaltigen Eindruck in Konstantinopel gemacht hat, und gestrigen Abend wird zu Ostern eine neue ständige Lehrer daß man jetzt dort deshalb vielleicht mehr als früher zu stelle an hiesiger Bürgerschule gegründet. Ausgaben für einem Friedensschlüsse geneigt ist und in die Abtretung diese erwachsen nicht, da die Mittel dasür durch Einziehcn tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen. -enAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. Lb Psg-, zweimonatlich Z4 Pfa., eckmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 0 Pfg. - Alle Postan- Balten, Postboten, sowie nsereAusträgernehmen Bestellungen an. — Amtsölatt für di- Königliche AmtsSauptmannlchasi, das Königliche Amtsgericht «nd den Ltadkat zu Dippoldiswalde. Brennholz-Anktion. Sonnabend, den 2. März, abends 6 Uhr, sollen im Restaurant zum Schützenhaus di« im Bödchen, Äbt. 1 und 2, Eichleite und Schwarzbach aufbereiteten Brennhölzer, als 42 rm weiche Rollen, 1 Meter lang ) . - . Bödchen ,, I, II I» II