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1882 äSS Donnerstag, den 12. Januar Ld»»»»««vt»prol, r DreMerIonmal Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. Nichtamtlicher Theil. Prcht. Leipziger fournal" »f Ver- egen 22 r Depu- M. zur rwilligt, der all» >ie Drpu- 0000 M. . 1, ^jUlrllod: 4H«üüOkk. livvolaoNavuoorv. 10 kk 4»««iuab a«a«ot»oi»av Loiobo« tritt koot- uock Stmvpolnwobl»- bivva. Sofia, Dienstag, 10. Januar. (Agence HavaS.) Die hier eingetroffenen Konstantinopeler Journale dringen außerordentliche Nachrichten von Sofia und erzählen von Emeuten» Revolution und dem Brande mehrerer Stadtviertel. Alles ist gänz lich falsch. Wahr ist nur, daß am 81. Decemder AdeudS ein unbedeutendes Privatgrbäude in Brand gerieth. Leleßraphische Nachrichten. ZeitnngSschau. (Neue Preußische Zeitung. entschieden moralischen ng immer h eine Er der Demo- daraus be stiegen sei. iner Ueber- cialen Zn- verbreiteten rbiete und dazu, hier thun, wat »nerrlrt» : Latpit,: » Lra-<üt«tt«, OommiMwiiLr ä« vrooäoor loarmtt»; Feuilleton. diedigirt von Otto Baack. Dresden, 11. Januar. lieber den Eindruck, welchen die englisch-fran zösische Lollectivnote an den Khedive von Aegypten in Konstantinopel hervorgebracht hat, liegt noch keine Nachricht vor. Um die volle Tragweite deS einigermaßen überraschenden Schritte- der Tabinete von London und Paris, welchen die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" als einen „Coup der Westmächte" bezeichnet, beurtheilen zu können, müßte übrigens der volle Wortlaut der Note vorliegen. Je mehr Details aber über die Collectivnote bekannt werden, um so räthselhafter erscheint der unmittelbare Zweck derselben. Die Westmächte erklären, den Khedive aus dem Throne erhalten zu wollen, auf welchen sie denselben gesetzt haben. Niemand bedroht aber derzeit Tewfik im Be sitze seiner Macht Sie erklären ferner ihren Ent schluß, ihn gegen innere und äußere Feinde zu ver« lheidlgen; er wird aber augenblicklich von keiner Seite gefährdet. So weit ist die Note eine Kriegserklärung gegen Windmühlen und erhält nur al- Declaration Ler aparten Stellung, welche die Westmächte für sich in der ägyptischen Frage beanspruchen, eine actuelle Bedeutung. Ein Präjudiz für die Entschließungen der übrigen Mächte wird dadurch keinesfalls ge schaffen; durch einen Separatschritt Englands und Frankreichs kann die ägyptische Frage niemals dem europäischen Areopag entzogen werden. In diesem Sinne dürste nicht nur die Stellung Deutschlands gegenüber der neuesten Phase der ägyptischen Frage aufzufassen sein, sondern auch diejenige Oesterreich- UngarnS. Die „Neue Preußlsche^Zeitung" sagt: „So lange eS sich eben nur um Zusicherungen han delt, die Autorität des Khedive zu wahren und den statu« guv zu sichern, unter welchem doch auch der «tatus guo seiner Beziehungen zum Sultan verstan den sein muß, läßt sich nichts dagegen einwenden, daß dem Khedive solche Zusicherungen gemacht werden, zumal die Dinge in Aegypten jetzt doch nicht so aus- sehen, als ob irgend eine Action von außen nothwen dig erschiene. Sollte eine solche aber nothwendig wer den, dann wird eS eben nicht Sache Englands und Frankreichs, sondern Europas sein, sich der ägyptischen Angelegenheit anzunehmen. Wir haben diesen Stand punkt der übrigen Mächte bereit» wiederholt beleuchtet, und an demselben wird selbstverständlich auch gegen über der erwähnten neuesten englisch-französischen Kund- gebung festgehalten." — Ueber die Anschauungen der amtlichen Wiener Kreise geht der „Presse" von an geblich wohlunterrichteter Seite nachstehende Mitthei- lung zu: „Die Lollectivnote, welche durch dre Con- suln Frankreichs und Englands dem Khedive in Kairo überreicht worden ist, erscheint, welche Absicht auch immer mit diesem Schritte verbunden sein mag, nicht geeignet, die Stellung Oesterreich-UngarnS zu Aegypten irgendwie zu alteriren, noch auch die Auffassung zu erschüttern, daß die ägyptischen Angelegenheiten, wenn sie sich ein Mal zu einer internationalen Frage herau»- wachsen sollten, ihrer Natur nach einen Charakter an sich tragen, welcher die Interessen GesammteuropaS berührt, und demgemäß auch von diesem Standpunkte zu behandeln sind." Unter den Einmischungen, gegen welche der Khedive durch seine Freunde in London und Paris geschützt werden soll, dürften besonder» weitere Einmischungen der Pforte gemeint sein. Das wirft in der That ein Der Goldfuchs. Novelle von Karl Wartevbarg. (Fortsetzung.) »Ich schwürt nicht," wiederholte energisch der junge Manu, „ich kann den Namen Gottes nicht anrufen über eine Thatsache, die ich nicht au» eigener Wissen schaft kenne. Da» verbietet mir mein Gewissen." „Aber dann verlieren Sie den Proceß ..." spru delte ärgerlich mit dunkelrothem Gesicht der Advocat. „Seit vier Jahren hat er sich von Instanz zu Instanz geschleppt, kostspielige Beweisaufnahmen sind erfolgt — und schließlich müssen Sie die ganze Geschichte be zahlen . . . Die Kosten allein betragen nach meiner Berechnung ein paar Tausend Thaler . . ." „Ein paar Tausend Thaler ..." fragte Heinrich bestürzt zurück und warf einen Blick auf seine Rech nungen, „da» ist ja ein Vermögen sür mich ..." „Freilich, darum sage ich, lassen Sie Ihre über flüssigen Bedenken und schwüren Sie . . . Sie leisten keinen Meineid, e» ist so, wie ich Ihnen sage ..." „Aber mein Vater hat die Urkunde auch nie ge sehen ... Sie ist spurlo» verschwunden. Bergebev» ist sie überall nach dem Tod« meine» Großvater» ge sucht worden. Ich kann nicht schwüren, da» ist un- müglich." „Da» sind überflüssige Scrupel", antwortete der Advocat. „Ihr Vater würde den Proceß nicht be- E» senkte den Kopf und kein frohe» Wiehern wie sonst antwortete dem jungen Herrn. Ein kleine» Gehölz mit einer Wiese, die von einem kleinen Waldbach bewässert wurde, war da» gewöhn liche Ziel seiner Ausflüge. Vielleicht deshalb, weil sie ihn an jene Waldwiese bei Vionville und an jene Stunden zwischen Leben und Tod erinnerte, die er dort mit seinem Droll ver bracht hatte . . . Er legte sich in da» Gra» und während Läsar den Kopf zwischen den Pfoten und den Blick der braunen Augen unverwandt auf seinen Herrn gerichtet neben ihm ruhte, graste Droll auf der Wiese und knusperte an den Zweigen der sie begrenzenden Bäume. „War soll au» un» werden, Droll?" Diese Frage beschäftigte Heinrich unaufhörlich . . Daß er da» Besiyihum ferne» Vater» nicht erhalten könne, da» war ihm klar, e» war zu sehr verschuldet Aber eine neue Existenz sich zu gründen, ist in Europa für einen Mann au» gewissen Gesellschast»kreisen nicht so leicht, wie drüben in Amerika, wo der Gentleman von heute morgen bei einem Farmer im Mai»frlde arbeitet. . . Heinrich hatte die polytechnische Schule und die Universität besucht. Aber al» der einzige Sohn eine» reichen Manne» hatte er sein Studium nicht al» Brod- studlum getrieben, nicht mit der Absicht für einen be» stimmten Beruf . . . Dennoch war er nicht ohne Kenntnisse. Heinrich dachte, wie gut r» gewesen wäre, wenn er den regelmäßigen Bildungsgang, der zu einem be stimmten Berufe führt, eingeichlagen hätte. Sein Vater hatte sich in dem Jrrthum gewiegt, r libe« amal« r ver- ch von dingen stehe. ie den iginge, nne r» Presst »Fluch welche n den welche onopol lieber socia- m Ge- siinden, h Licht m, daß -ümltch formell würde lnne e« l haben zu ver- 'fügung oelchem -gangen br nicht geltend lertannt l links.) lß der det die Schluß mmen. bgeneigt itg auS- hestiae lüge, so en, daß ung mit t Streit ,dem sie tten. >n allen Minorität dieselbe «»blätter, ms dem ndeu sich sprachen. erklärt, Versuch tdehnung rage die Zeitung', suche, so verlegen ; entstehen zehen der von allen ft darauf tung lese,, dann die re so viel anderen Erwägungen ... Er war eben ein Mensch, dessen ganze- Wesen mehr nach innen als nach außen gerichtet war, der in der Ruhe deS Herzens und Ge wissens die höchste Befriedigung empfand, und bei solchen Naturen gelten GewiffenSscrupel mehr, als die Furcht vor Verlust an Hab und Gut . . . Und nun hätte er schwören sollen, vielleicht etwa» Unwahre» be schwören sollen, um dann zeitlebens von dem Gedanken verfolgt zu werden, daß er sein Hab und Gut einer Art — Meineid verdanke, nie und nimmer I Advocat Flemming war außer sich über diese Ge- wissenSstolperei, wie er sich ausdrückte, indessen wa» half e» . . . Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten . . . Die Proceßkosten betrugen gegen 3000 Thaler, eine Summe, welche Wagner vergeblich zu be schaffen suchte ... Er schrieb an den und jenen Freund seines Vater» . . E» dauerte eine Weile, ehe Antwort kam. Die Zwischenzeit wurde Heinrich un endlich lang. Dazu kam, daß noch andere Gläubiger sich meldeten . . . In seiner nervösen Unruhe litt e» den jungen Mann nicht zu Hause. Am frühen Morgen ritt er auf seinem Droll hinau» in die herbstlichen Frühnebel. Neben ihm her trabte Cäsar, jener schwarze Hund, den er einst den rohen Mißhandlungen halbwüchsiger Buben entrissen und mit sich genommen und der ihn bei der Rückkehr au» dem Kriege so freudig bk Will komm i hatte. Seine Leute hatte er bi» auf den alten Jakob, einen Knecht und die alte Hauthälterin ent lasten . . . „WaS soll au» un» werden, Droll?" fragte er in halblautem Gespräch sich ost, und da» Thier schien die Sorgen seine» Herrn mitzufühlen . . . gönnen haben, wenn er nicht von seinem guten Recht überzeugt gewesen wäre." Heinrich schüttelte den Kopf. „Sie sind eben ein Advocat, lieber Flemming, der seine Sache ins Licht zu stellen weiß . . . Uebrigen» kannte auch mein Vater den Inhalt jene» Recesse» nur vom Hörensagen . . . Denn der Receß ist noch von meinem Großvater mit der Saline abgeschlossen wor den .. . da» weiß ich ganz bestimmt. Die Urkunde ist von meinem Barer unzählige Male unter den Pa pieren der Großältern gejucht — aber nie gefunden worden . . . Und nun soll ich schwören, daß die» und jene» in der Urkunde stehe oder daß ich die» glaube . . . Da» ist doch sonderbar . . . höchst sonderbar — und geht nicht." „Mag e» tausend Mal sonderbar sein, aber nur eine hypochondrische haarspaltende Zweiflerseele wie Sie, lieber Wagner, kann einen Augenblick Bedenken tragen zu schwören . . . Indessen da» ist nun Ihre Sache. Ueberlegen Sie sich e» noch einmal . . . Sie haben noch Zeit bi» zum SchwörungStermin . .. Aber machen Sie keine Thorheiten . . . und nun noch ein Gläschen auf den Weg." „Ich schwöre nicht..." beharrte Wagner. „Wie sie wollen", sagte achselzuckend der Advocat, „jedenfalls haben Sie noch Zeit sich zu bestimmen. Ich werde Sie zum Termine im KreiSgericht er warten." Heinrich schwor nicht und verlor den Proceß Seine Gewissenhaftigkeit, seine Bedenklichteit, einen Eid über eine Thatsache zu leisten, von der er nicht sicher überzeugt war, waren mächtiger gewesen al» alle Licht auf den gemeinsamen Schritt der Westmächte. Schon al» derselbe zuerst von den „Times" angekün- digt wurde, hat man ihn allgemein so aufgefaßt, daß die Initiative dazu von Gambetta au»gehe, der eine doppelte Absicht damit verbinde: einmal nämlich, Frankreich aus seiner Jsolirung und au« seiner bis herigen Zurückgezogenheit in auswärtigen Fragen herauSzureißen, sodann aber, um für die Stellung, die Frankreich seit der Eroberung von Tunis dem Islam gegenüber einnimmt, einen Genosten und Mitschuldigen zu haben, auf den sich die Hälfte de« Hasse- der iS» tamilischen Welt ablüde. Da» englisch-französische Bündniß ist also gegen den Sultan gerichtet, dessen Bemühen, im NMand wieder festen Fuß zu fasten Und damit die Brücke mit Nordasrika wieder zu be festigen, durchkreuzt werden soll Nun schien aber in England, al» der Gedanke zum ersten Male in die Oeffentlichkeit kam, durchaus keine Geneigtheit zu die sem Bündniß mit Gambetta vorhanden zu sein. Die „Times" brachten mehrere Ausführungen gegen eine Einmischung dieser Art; man strebe in London da» ausschließliche Protectorat an und wolle in den Ab sichten auf Aegypten nicht von einem gleich begehr lichen Bundesgenossen controlirt sein. Auch war et elen in diesem Zusammenhänge, daß die „Time»" vor wenigen Tagen erst den Franzosen ein lange» Register ihrer Sünden vorhielten, durch welche sie die englische Freundschaft verscherzt hätten. Wa» ist nun, so muß man fragen, inzwischen vor» gegangen, daß die Regierung Gladstone'S nun doch dem Verlangen Gambetta'S zu Willen war und zu einem Lollectivschritt in Kairo sich herbeiließ? Ist eS blo» als ein neue» Anzeichen für die Schwäche der Glad- stone'schen Politik zu betrachten? Man wird eine nähere Aufklärung abwarten müssen. Allerdings ist der ursprüngliche Plan Gambetta'S abgeschwächt; er hatte dem Khedive sofort militärische Hilfe beider Staaten zur Verfügung stellen wollen, während dem selben jetzt zunächst nur eine moralische Unterstützung zugesagt wird. Allein unverkennbar hat doch die Col- lectivnote einen drohenden Charakter, drohend gegen den Khedive, falls er anderen Einflüssen gehorcht, al» dem der Westmächte, drohend gegen den Sultan, wenn er die alten Rechte deS Khalifen zurückfordern sollt;. Dcr„Schwäbische Mercur"schließt einen„Aegyp- ttsche Räthsel" überschriebenen Artikel mit folgenden Betrachtungen: „Mehr und mehr spitzt sich jetzt da» nimmer ruhende orientalische Problem zu dem Schick sal deS PharaonenlandeS zu. Seme Wichtigkeit besteht heute nicht bloS darin, daß eS den Weg nach Indien beherrscht, eS erscheint geradezu als der Schlüssel der muhamedanischen Welt. Nach seinem Besitz trachtet England, um Herr des Suezcanals zu sein, trachtet Frankreich, weil eS in der Ausbreitung seiner Macht in Nordafrika nicht gehemmt sein will, trachtet der Sultan, weil hier die Fäden seiner Herrschaft über die Korangläubigen zusammenlaufen. In diesem Lande sitzt ein Herrscher, der nach Unabhängigkeit strebt und, um diese zu erlangen, bald auf den Sultan gegen die lästigen fremden Controleure, bald auf die unter sich rivalisirenden Fremdmächte gegen den Sultan sich stützt. In diesem Lande erhebt sich zur Zeit noch überdies eine einheimisch nationale Partei, welche Aegypten für die Aegypter fordert und am liebsten die Engländer und die Franzosen, den Sultan und den Khedive aus dem Hause würfe. Da- ist ein Boden, wie er gedeihlicher für die politische Jntrigue gar nicht gedacht werden kann. Am wenigsten unmittelbar be- thelligt ist Deutschland an dem dortigen Jnteressen- kampf. Aber gerade da» ist der Grund, warum schon einmal der Fürst Bi-marck zu einem gno» exo sich hat entschließen müssen, um an den europäischen Cha rakter der ägyptischen Frage zu erinnern." rr»U -l<«1p«lU rrvaklstrt ». L L««ck äk»««,- NorUv:S.Lo»««et, /-vattcks-tia-ä, Nro»»:Lüeäk>tte, I»»: L » 8ür«»u; »r»a^1»rz L öuvbbvockli»»-; S»rUw: k? ätM«',' üoäa«i«r, kort- N«rU» - «. X.- La--« ck Oo., NEdiu,: LI«—!-«-, ^4. Läulzl. Lrpoäitiov ä« Vrovcku« loanutt», Vroockev, LveM8«»tnw»o No. A). Telegraphische Nachrichten. Buda-Pest, DienStag, Ist. Januar, Abend». (Corr.-Bur.) Die „Ung. Post" meldet: Der ser- vische Kircheucongreß wird am 18. Januar wieder eiuberufeu, wobei die Ernennung de» Bischof» Lugyelie zum Patriarchen publicirt werden wird. Part», DiruStag, 10. Janvar, Abend». (W. T. B.) Die heutige Sitzung de» Senat» eröff nete der Alterspräsident Gauthier mit einer An sprache, in welcher er sagte, daß eine Revision der Verfassung de» Lande» unnöthig werde, da die SeuatSwahlen am Sonntag eine Vermehrung der republikanischen Majorität ergeben hätten, die ge- neigt wäre, alle dem Lande nützlichen Reformen za bewilligen. Der Redner erinnerte an die Leußerungen Gambetta'» in Cahor» gegen einen beschleunigten Zusammentritt der Kammern vnd sagte, daß die Wahrheit dieser Worte auch beute noch gelte. Der Senat vertagte sich darauf bi» Sonnabend. In der Deputirtenkammer wurde Brisson zum Präsidenten wiedergrwählt; die Wahl der Vice- Präsidenten wird am Donnerstag stattfinden. Dev Abendblätter« zufolge würde da» Cabinet den Gesetzentwurf über die Revision der Verfassung vor allen andern Vorlagen einbringen, um die Majorität bezüglich der Frage deS Listenscruti- uium» auf die Probe zu stellen. Pari», Mittwoch, 11. Januar. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Regierung nahestehende Blätter er klären, daß Gambetta entschlossen sei, zu demisfio- airev, wenn die Deputirtenkammer die Wiederher- strllnng de» Listenscrutinium», welche in der Ler- fassungSrevifiou einbegriffen ist, verwerfen sollte. Rach hier eingegangenen Meldungen aus Kairo hat die englisch - französische Collectivnote bei der Militärpartei große Erregung hervorgerufeu. London, DienStag, 10. Januar, AbendS. (W. T.B.) „Reuter'S Office" wird auS Kairo gleich- falls gemeldet, daß die englisch - französische Col- lectiunote bei der Militärpartei und bei den No- tabeln große Aufregung und Bestürzung verur sacht habe. Bon der Regierung sei deshalb be schlossen worden, von der Veröffentlichung der Note abzusehen. Tagesgeschichte. Dresden, 11. Januar. Die Zweite Kammer bewilligte in ihrer heutigen Sitzung den Etat de» Tultu» und öffentlichen Unterricht» mit geringfügigen Abänderungen. Erheblichere Debatten knüpften sich an Cap. 91, Universität Leipzig, zu welchem Abg. Bebel einen Antrag auf Anstellung einer umfassenden Unterrichtsstatistik einbrachte und die Uebernahme de» ganzen Unterricht-Wesen» auf den Staat befürwortete. Letztere Ansicht wurde allseitig bekämpft, der Antrag abgelehnt. Bei Cap. 92, Gymnasien und Realschulen, trug Abg. Starke eine Reihe von Wünschen vor und bat namentlich um Abstellung der vielfach erhobenen Klagen über die Ueberbürdung der Schüler. Staat» - Minister 0r. v. Gerber erkannte die Berechtigung der erhobenen Klagen an und versprach, in seinen Bemüh ungen, denselben abzuhelfen, auch künftig fortzufahren, legte aber dar, daß gerade hier bedeutende Schwierig keiten entgegenständen, welche ihren Grund hätten in der eigenthümltchen und zum Theil bedauerlichen Rich tung, welche da» höhere Unterrichtswesen neuerdings genommen habe. Dresden, 11. Januar. Die Kreishauptmannschaft Leipzig hat auf Grund von tztz 11 und 12 de» ReichS- gesetze» vom 21. October 1878 die Nummern 1 dir 12 der im Berlage und unter der Redaction von Karl Wilhelm Vollrath zu Leipzig erscheinenden Zeit- schrift „Deutsche Blätter", ingleichen das fernere Erscheinen der letzteren verboten. * Berlin, 10. Januar. Der amtliche Bericht über die gestern unter dem Vorsitze de» Staat-mimster» v. Bötticher abgehaltene Plenarsitzung des Bunde» - rath» lautet, wie folgt: Zunächst machte der Vorsitzende Mittheilung davon, daß demnächst ein im Reichsamte der Innern au-gearbeitete» Seneralregister zu den Drucksachen und Protokollen deSBunde»- raths (einschließlich de« BundeSrath- de« deutschen Zoll- und Handel-Verein- und de« Bunde-rath- für Elsaß-Lothringen) sür die Jahre 1867 1881 erscheinen und zur Berthrilung gelangen werde. Der Vorschlag des Vorsitzenden, die Vorlagen, detrest ' send die Zulassung gemischter PrivattransiNager von Getreide in Pillau und in Konstanz, in einer der nächsten Sitzungen zur Berathung und Beschlußnahme zu bringen, sand die Zu stimmung der Versammlung. Sodann nahm die Reriammlung Kenntniß von den Vorlagen, betreffend eine Zusatzrrtlärung zur Reblau-ronvention vom 3. November 1881, den Geschäfts bericht deS Bunde-amt- sür da- Heimath-wescn sür 1880/81, den deutsch-italienischen Handrl-vrrtrag vom 31. Decembrr 186b und die SchiffsahrtSconvention vom 1«. Oclober 18S7, sowie betreffend die Einstellung eine- Verfahren» wenen Beleidigung de- Bunde-rath-, Endlich wurden mehrere Eingaben, betreffend die Zolltarifirung von gebranntem Lacao, die Ermäßigung de» EingangSzoll» für Holzpapierstoff im teigartigen Zustande und die statistische Gebühr für Steinkohlen, den zuständigen Aus schüssen überwiesen. — Der „StaatSanz." bringt in seinem amtlichen Theil eine Bekanntmachung de» Minister» deS Innern v. Puttkamer, durch welche die Mitglieder beider Häu ser de» Landtage» in Kenntniß gesetzt werden, daß die Eröffnung det auf den 14. d. M. emberufenen Land tage» an diesem Tage Mittag» 12 Uhr im weißen Saale de» königl. Schlosse» erfolgen und daß zuvor Gottesdienst um 11 Uhr im Dome für die evange lischen, und um ZH12 Uhr in der St. HedwigSkirche für die katholischen Mitglieder stattfinden wird. — In der Budgetcommission deS Reichstag» wurden heute die Ausgaben für den Zollanjchluß der Unterelbe mit 10 gegen 9 Stimmen bewilligt. Das von den Delegirten der Liberalen au-gearbeitete Hastpflichigesetz dehnt die Haftpflicht auch auf die Rhederei auS. — Die Reich-tag-baucommission, welche gestern un ter dem Vorsitz de» Staat-minister» v. Bötticher tagte, kam über allgemeine Besprechungen nicht hinaus. ES äußerte sich das allgemeine Verlangen, nunmehr den Bau zu beschleunigen und in diesem Jahre alle Vor bereitungen zu seiner Inangriffnahme zu treffen. Nach Aufstellung eine» Programm« sollen die Kostenanschläge Schwäbischer Mercur.) TageSgeschichte. (Dresden. Berlin. München. Karls ruhe. Weimar. Wien Prag. Paris. Lissabon. Lon don. St. Petersburg. Washington.) ReichStagSverhaudlunge«. (Sitzung vom 10. Januar.) Ernennungen, Versetzungen ic. im öffentl. Dienste. Dresdner Nachrichten. Proniuzialnachrichten. (Leipzig. Chemnitz Zwickau. Annaoerg.) Vermischtes. Statistik und LolkSwirthsckaft. Beilage. Telegraphische Witterungsberichte. Börseuuachrichten. Amtlicher Theil. Dresden, b. Januar. Se. Königliche Majestät haben den Hilfsarbeiter im Finanz-Ministerium, Finanzasseffor 0r. Paul Ernst von Körner zum Finanzrathe bei der gedachten Behörde Allergnädigst zu ernennen geruht. lmssratoaprotsot FAr ä« «vor zoopultovov 70 ?5. vator „Lill^owuickt" älv Lotts üv kk. Ivi l^kvll«- vvck LLorv—t» bv H Aatvoftl»^. Lrivdol»«» r DlEliob vttt Avvavbws ckvr 8onv- vvck K«srt»s« aboock» Mr äsv fol^onstso 1^.