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Dresdner Journal : 06.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188201060
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820106
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820106
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-06
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 06.01.1882
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-c Freitag, den 6. Januar ^5 1882 Tdo»»«»vot»prel»: DresdnerAournnl Verantwortliche Redaction: Oberredact^ur Rudolf Günther in Dresden. «»—rtuUd lloiodv« tritt k«t- rmU 8tm»p«I»»«tc1»^ kiv»n. aLUrtio^: . . 1» N»rk itMrlladr «U^sokk. Ai»«lo« liamulmn: 10 kt. Wien, Mittwoch, 4. Januar, Abends. (Lorr.- Bur.) ES wird beabsichtigt, im Gemeinderath den de- ersten Stückes. Der Künstler bringt in dieser, zwei Abende füllenden OedipuSaufgabe den Kern ieines Könnens dar. Es sind die eigenartigsten und für sein schauspielerisches Individuum am meisten passenden Töne, welche hier in einer edel getragenen Sprache gefordert werden. Hr. Porth verlor in dem sinnvollen Ausdruck seiner Rede, die so oft fast eruptiv vom wechselnden Tempo der Leidenschaft bestürmt ist, daS Sophokleische große Charakterbild des OedipuS nicht aus den Augen. Cs zwang den Hörer, sich ganz dem erschütternden Eindruck hinzugeben und fand ungetheilte Anerkennung. Und wie schön schlossen sich dieser Hauptgestalt die anderen Mitwirkenden anl So in erster Linie die Antigone von Frl. Ulrich, eine wahrhaft mustergiltige Leistung, einfach und so voll Wahrheit durch und durch, daß sie wie da» absichtslose Leben im Bilde der Kunst wirkte und erwärmte. Nicht der Sprache allein waren diese Erfolge zu danken, nicht minder dem Spiel, da- aufhörte, ein solche» zu sein, um so un mittelbarer den Eindruck der Eurhythmik und Har monie wahrend. Diesem Streben nach schöner SimplicitLt schloß sich auch der Thejeus des Hrn. v. d. Osten an, eine Gestalt, an die sich glauben läßt und die dem Dichter willkommen gewesen wäre. Er sprach, wie dieser The- seu» hier als Friedensfürst zu sprechen und zu fühlen hat, und spiegelte in dieser Ruhe sehr wohlthuend die objective Anschauung de» Vorganges wieder. Außerdem war e» noch Hrn. MatkowSky ver liehen, durch die herrliche antike Erscheinung seines mit Jugendfeuer der Empfindung vorgeführten Poly- Feuilleton. Nedigirt von Otto Banck. Dresden, 5. Januar. Durch die von dim srühern Staatssecretär der nordamerikanischen Union, Mr. Blaine, an die Gesandten der Vereinigten Staaten in Europa erlassene Circulardepesche bezüglich deS PanamacanalS, sowie durch die Veröffentlichung der von ihm den Gesandten in Chile und Peru ertheilten Instructionen, welche unverkennbar die Absicht Blaine'» verriethen, mit seiner erweiterten Monroedoctrin vor dem amerikanischen Volke zu paradiren, ist bekanntlich namentlich die öffentliche Meinung Englands lebhaft erregt worden. Wie Blaine in seiner Panamanote für die Vereinigten Staaten die ausschließliche Beschützung des PanamacanalS in Anspruch nahm, so betonte er gegenüber den Gesandten in Peru und Chile, daß, fall- die Intervention einer andern iNvorntonproll»«, K»r äs» «o« kotitvoll« »0 ?f. vot« äi» K0 kk. Lr»vd«ln»o r UtGliod mit Flurmtlm« ä«r 8000- voä k«srt»K« Fdooü» kür äs» kolßvoäsll putation in dreistündiger Beratung die verschiedenen ihr zur Begutachtung unterbreiteten Gegenstände der Tagesordnung * Berlin, 4. Januar, lieber den Empfang des StaatSnnnifterium» durch Se. Majestät den Kaiser am NeujahrStage schreibt die „Prov. Corr.": Um 1 Uhr erschien da» Staatsminlsterium, geführt von dem Fürsten Bismarck, der den gemeinsamen Glück wunsch aussprach und den der Monarch sehr herzlich begrüßte. Er reichte dann jelem Minister die Hand und blieb einige Zeit in ihrer Mitte. In seiner An sprache sagte der Kaiser u. A.: eine Verstimmung in Preußen sei umsoweniger zu begreifen, als doch ein Blick auf Europa Jedermann belehren müsse, wie gut verhältnißmäßig unsere Zustände seien. — Wie aus Königsberg gemeldet wird, ist der russische Reichs kanzler, Fürst Gortschakow, gestern Abend um 9 Uhr daselbst eingetroffen und im Hotel »König licher Hof" abgestiegen. Derselbe setzte heute Mittag die Reise nach St. Petersburg fort. — Als ein Ergebniß der türkischen Mission nach Berlin wird der „Nat.-Ztg." die Thatsache bezeichnet, daß dem Uebertritt einer Anzahl preußischer Osfiz>ere als Jn- structeure und Organisateure in die türkische Armee ein militärisches Hmderniß nicht in den Weg gelegt werden soll. — Der angebliche Diebstahl im Gene- ralstabSgebäude findet nunmehr seine Aufklärung. Das „Frankfurter Journal" will nämlich von der Behauptung eines Diebstahls im Generalstabsgebäude durchaus nicht lassen; neuerdings brachte es folgende „Privatdepesche" aus „London", vom 3. d. M.: „Der Name deS dec Entwendungen »m Generalstabsgebäude zu Berlin verdächtigen Individuums ist Goldschmidt." Hierzu bemerkt nun die „N. Pr. Ztg.", daß der Lithograph Goldschmidt der Landesaufnahme dem Generalstabe nichts entwendet haben kann, weil nichts abhanden gekommen ist. Derselbe, auf 4wöchentliche Kündigung angestellt, hat am I. November Berlin heim lich verlassen, nachdem er vorher seinen Gehalt für den No vember erhoben hatte. Die hinter ihm ergangenen polizei lichen Nachforschungen bezweckten lediglich die Wieder erlangung deS Gehaltes, um die Staatskasse vor dieser Schädigung zu bewahren. Dies ist die ganze Geschichte. — Unter dem Titel: „Die Anfänge einer bessern Zeit für die katholische Kirche" bringt die „Prov.- Corr." einen länger» Artikel. Anknüpfend an die von uns bereits reproducuten Aeußerungen des Bischofs Georg von Fulda in dessen Hirtenbriefe, durch welche der Bischof Kaiser Wilhelm und dem Papste seinen Dank autspricht dafür, daß sie „die Morgenröthe einer bessern Zeit" wieder über die Diöcese Fulda herauf führten, wirft die „Prov-Corr." die Frage auf: wo durch eS der vereinren Sorge deS Papstes und des Kaisers möglich geworden sei, der Diöcese wieder ihren Hirten zu geben, und sagt: „Wie ist heute zur Wirk lichkeit geworden, was man vor Jahresfrist noch nicht zu hoffen wagte? Das Gesetz vom Juli 1880, die Fürsorge der preußischen Regierung für ihre tatho- Usche Bevölkerung hat es zu Wege gebracht; ohne jenes Gesetz wäre selbst die wohlwollendste Verständigung zwischen dem Papst und dem König unwirksam ge blieben." Am Schluffe des Artikels heißt eS: „Der Reg erung gereicht eS unzweistlhast zur Genugthuung, daß jenes Gesetz nicht bloS in der Diöcese Fulda die Thatsache ermöglicht hat, welche jetzt von dem Ober hirten als „die Morgenröthe einer bessern Zeit" be grüßt wird, sondern daß auf Grund desselben bereit» in fünf Sprengeln geordnete Verhältnisse angebahnt sind. Sie theilt unzweifelhaft auch die Hoffnung des Bischofs, daß der redliche Wille und das Entgegen kommen, welche einmal zur Geltung gelangt seien, sich auch in weiteren Schritten bewähren werde, und daß Staat und Kirche wieder zusammen wirken im ein trächtigen Bunde zum Segen deS christlichen Volkes. tu»«r»t«»»»nitt»m« »uvirSrtvr Orsxloar - Vis» Lstptt» - l- Ur—u,« - 5r»»k1vrr ». Mi K knuUttarl » Luci Lta««,' »«U»! S. Nr.».»: L. F Stau-vu', vitro»»; Kr»»L1»r» : L 8uoÜ»»»clliw^i Sörllt»: LtüU«-, U»»»»v«rrv k»rt, ». L.- Daudc L 0o., L Lk-Ü-»., FL St«»«'. Lrpoäittoo ä« Vrooällvr aonnurt», Or««lvv, AvingorstriuE Ho. 20. Tagesgeschichte. Dresden, 5. Januar. Die Erste Kammer hielt heule in Anwesenheit des Staatsministers Frhrn. v. Könneritz eine kurze Sitzung ab, in welcher auf über einstimmenden Antrag der Referenten, Handelskammer- Präsident Rülke und Präsident v. Criegern, die von der Zweiten Kammer in ihrer letzten Sitzung geneh migte Novelle zu dem Gesetze über die Einrichtung der Staatsschuldenkasse ohne Debatte einstimmig ange nommen wurde. Nächste Sitzung Montag. Dresden, 5. Januar. Die technische Depu tation de» königl. Ministeriums des Innern trat heute Vormittag 11 Uhr unter Vorsitz des Hrn. geh. RegierungSrathS Böttcher zu einer Sitzung zusammen, an deren Verhandlungen zum ersten Male, einer neuer lichen Verordnung deS Ministerium- d.s Innern ent sprechend, eine Anzahl zu ständigen Mitgliedern der gedachten Deputation ernannter hervorragender Ver treter deS Gewerbestandes Theil nahm. Nach einer Ansprache des Vorsitzenden, in welcher derselbe die historische Entwickelung der technischen Deputation ver folgte und die für ihre gegenwärtige Erweiterung maß gebend gewesenen Gründe darlegte, erledigte die De chen Hauptstädte und der anderen großen Städte zn veranstalten und mit der Ausstellung einen Städte- tag zu verbinden. Am 16. September, dem Jahrestag der Schlacht vor Wien, würde die Preisvertheilung stattfiuden. London, Donnerstag, 5. Januar. (Tel. d. DreSdn. Journ.) Die „Times" mißbilligen die Idee einer avglo - französischen Expedition nach Aegypten. Eine verfrühte Landung fremder Truppen würde in gegenwärtiger Lage AegyptenS nicht zur Ruhe, sondern zu Ruhestörungen führen und leicht Ver wickelungen verursachen, deren Ende nicht abzu sehen. TuniS, Mittwoch, 4. Januar. (W T. B.) Rach hier vorliegendeu Nachrichten auS Aegypten ist Arabi Bey durch einen Scberif zum Unter- staatssecretär im KriegSministerium berufen wor den. Zwischen dem Khedive, der Kammer und de« Ministerium besteht gegenwärtig vollkommenes Eiuverstäudaiß. Lon den Mekkapilgern iu dem Lager bei Alexandrien erliegen täglich etwa 3 Proc. der Eholerarpidemie. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichte». München, Donnerstag, 5. Januar, Mittags. (Tel. d. DreSdn. Journ.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde daS Gesetz über die Bestrafung deS CovcubinatS in zweiter Lesung wesentlich umgestaltet durch deu Antrag de» Abg. vr. Luthardt, daß dir Strafeinschreitung auf polizeilichen Antrag erfolgen solle, und nach längerer Debatte mit 81 gegen 53 Stimmen an- geuommev. steigen müssen. So etwas mag ihm vorschweben, und Harum mag ihm die Gelegenheit, daS Amt in ehren voller Weise niederzulegen, nicht unwillkommen sein. Offen gestanden, haben wir uns gewundert, daß er eS je angenommen hat. Jndeß hat er e», nach seiner Weise, kräftigst auSgebeutet und wird au» seinen „Thaten" al» Lenker unserer auswärtigen Politik machen, was gemacht werden kann. DaS Land aber darf sich Glück wünschen, daß die Lenkung unserer auswärtigen Politik in die Hände eines minder ehr geizigen ManneS gelangt, der wohl seine Handlungs weise sich nicht ausschließlich von seinen vermeintlichen persönlichen Interessen dictlren läßt. Während Hr. Arthur blS dahin den Ton seiner auswärtigen Politik den Handlungen deS Hrn. Blaine anzubkquemen für gut fand; dürfte Hr. Frelinghuysen eine Modificlrung diese- Tone» veranlassen, wenn blo» seine eigenen Nei gungen maßgebend sind. Hr. Frelinghuysen hat sich allerdings noch nicht als Staatsmann bewährt, aber er ist jedenfalls nicht durch politische Neigungen ge hindert, sich an einem solchen Posten al» Staatsmann zu zeigen; er ist bedeutender Jurist, ein Mann von allgemeiner Bildung und Ausgezeichneter socialer Stei fung, , on unbestreitbarer Integrität, durch seine öffent liche Thätigkeit mit der Politik, auch der auswärtigen, ge nügend vertraut, so daß gegen diese Ernennung kein triftiger Grund erhoben und zu ihren Gunsten viele gute Gründe vorgebracht werden konnten. Allerdings ist zu bedenken, daß die Grant'sche Clique auch in Großmachtspolitik macht und «n allerhand Speculationen verwickelt ist, die uns auswärtige Verwickelungen zuziehen könnten. Wenn Hr. Arthur sich dieser Clique dienstbar machen sollte, so mögen wir unter seiner Administration all dem Regen unter die Traufe kommen. Doch „eS wächst der Mensch mit seinen Zielen", und Hr. Arthur hat eigentlich keinen vernünftigen Grund mehr, für Grant die Kastanien aus dem Feuer zu holen." Jedenfalls wird e» einer sehr vorsichtigen Leitung der Nationalangelegenheiten bedürfen, um die nord amerikanische Union vor den Gefahren unzeitiger Ein mischung m auswärtige Fragen zu bewahren, vor welcher ernstlichst und nachdrücklichst zu warnen vor nahezu 100 Jahren ihr patriotischster Bürger und weisester Führer, George Washington, sich gedrängt fühlte. Allerdings hat seit Washington's AbschiedS- adresse nicht nur die nordamerikanrsche Union, sondern auch die gesammte civilisirte Welt einen EvolutwnS- proceß durchgemacht, welcher in der ganzen Geschichte seines Gleichen sucht. von Neuem wieder auf, bi- endlich die Lebenskraft in den Armen deS verzeihenden Gottes verblutet. In solchem Sinne faßt da- Leidensbild des ster benden Verbannten der milde Gastfreund TheseuS auf und so liegt eS überhaupt poetisch vor unS. DaS Reinmenschliche, welches bei Sophokles dem Aeschylu» gegenüber mit so warmer Herzensregung, mit so rein gestimmter Weisheit in den Vorgrunv tritt, findet in diesem Stücke in der kindlich treuen, geistvoll weib lichen Antigone, in den Verirrungen des reuigen Poly- neikeS, im sanften Wellenschlag der Empfindung, der durch die betrachtenden Chöre geht, einen geradezu wundersam reichen Ausdruck. Mit staunen-werther Sicherheit webt der Dichter zum Schluffe dieses Trauerspiels durch PolyneikeS' Lage und deren Auffassung von Seiten der gerecht fühlenden Schwester sofort die Fäden für die erhabene Schlußtragödie „Antigone". Wir haben hier gleich die Motive und den finstern Stimmungsstoff derselben im Geiste vor unS. DaS ist die echte Harmonie und Totalität der griechischen Kunst. Diese hohe Schöpfung fand eine durchaus ehren volle, ja künstlerisch bedeutende Aufführung, freudig genoffen vom zahlreichen Auditorium. Und dahin ge hört auch die Darbringung der Musik. Die poetische Wirkung und ihr Gedankendetail nicht fördernd, sondern verdeckend vielmehr, ist sie doch für weitere Kreise eine unentbehrliche Vermittlerin beim Genüsse eine» so ernsten antiken Werkes und wir dürfen zufrieden sein, sie au» so geschickten Händen, wie die Mendelssohn'», empfangen zu haben. Die Leistung Hrn. Porth'» in der Titelrolle ist der würdige Schluß zu dem farbeuheißern Gemälde neikeS daS Werk zu zieren. Die anderen Rollen, Js- mene, Kreon (Frl. Hahn, Hr. Koberstein) stehen im zweiten «reise des Interesses und wurden mit Fleiß gegeben. Die Geschichte erzählt (alletdtNgS nicht ganz ver bürgt, wie wir es in Bezug auf die LebenSjchicksale deS Sophokles uns leider genügen lassen müssen), der Dichter sei als Greis von seinem Sohne Jophon aus Neid gegen seinen bevorzugten Stiefbruder der Geistes schwäche und Unzurechnungsfähigkeit in GeschäftSjachen öffentlich angeklagt worden. Um seine Klarheit deS Gei stes darzuthun, laS er aus „OedipuS in Kolonos" ein Chorlied vor und seine Richter sprachen den Poeten ehrenvoll von der Anklage frei. Jene Lhorstrophen waren die folgenden: .Im robprangenden Laud, o Lastsreund, nun gingest Du ein zum edlen Ruhsift, Dem lichthellen KolonoS; Wo die melodische Nachtigall Gern einkehret und weit hinauGklagt in blühend« Thüler, Lies au« grünender Nacht de« Lpheu« und göltergeweihtem Laub, Laujendbesruchtetem, welche« die Sonne nicht Und keine« Wintersturme« Anhauch trifft; wo von holdem Wahnsinn ersüllt Dionyso« stet» hereinzieht, In dem Geleite der Pflegenymphen. Hier im Thane de« Himmel« blüht aus Narkiffo« im Traubrn- schmuckt täglich Neu, den beiden Erhabnen Zum altheiligeu Kranz, und Gold Strahlt hier Kroto«. L« irret schlaslo» in lebenden Bächen Durch dir Tristen Kephiffo«' Quelljtrom, ewig die Tage lang Suchet die Auen der Lebeuentbindende Mil seinem lautren Regen, Dir weülachendrn, die der Lhortanz der Musen und nie ver schmäht di« Göttin Aphrodit« mit goldnen Zügel» Antrag eivzubringev, zur Feier deS 206. Gedenk jahres der Befreiung Wien» von den Türken eine vtervatiovale Ausstellung der wichtigsten städti- chrv Einrichtungen der europäischen und übrrseei- Amtlicher Theil. Dresden, 30. December. Se. Majestät der König haben der zu Leipzig unter der Firma Pietro del Becchio bestehenden Kunsthandlung das Prädikat „Königliche Hofkunsthandlung" Allergnädigst zu ver leihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Geheime Commerzienrath Günther auS Leipzig zur Zeit in Brüssel daS von Er. Majestät dem Könige von Bayern ihm verliehene Lomthurkreuz deS Königl. Bayerschen HausordenS vom heiligen Michael annehme und trage. Macht zur Herstellung de- Frieden- zwischen Peru, Bolivia und Chile nothwendig sei, die» keinesfalls eine europäische sein dürfe. Die Publication der letztge nannten Aktenstücke erfolgte zwar mit Genehmigung deS Präsidenten Arthur; aber sie bildete auch da» diplomatische Schwanenlied Blaine'S, denn bereit^ am folgenden Tage sendete der Präsident dem Senat die Nomination von Frederick T. Frelinghuysen zum Staatssecretär ein, und die Ernennung desselben wurde ohne vorhergehende Debatte sofort einstimmig bestätigt. Der neue Staatssecretär ist im Jahre 1817 gc- boren; er wurde 1861 zum Generalanwalt de- Staate» New-Jersey ernannt und 1866 wieder ernannt. Nach dem Tode de» Bunde»jrnator» Wright ernannte ihn der Gouverneur an dessen Stelle, und die Legislatur erwählte ihn später für den Rest deS AmtSterminS, welcher 1869 ablief. 1871 wurde er an Stelle von A. G. Catell für einen Termin erwählt. Seitdem er 1877 den Senat verlassen hatte, widmete er sich ledig lich seinen Privatgeschäften. Durch diesen Personenwechsel dürsten die Besorg nisse Englands vor einer aggressiven Politik Nord- amerka- vorläufig wenigsten» wieder einigermaßen ge mildert werden. Dafür spricht auch ein Artikel, wel chen die „New-Aorker StaatSzeitung" der Er nennung Frelinghuysen'» zum Staatssecretär widmet und in welchem eS heißt: „Zum Bedauern über Blaine'» Rücktritt liegt nur etwa für Diejenigen Grund vor, welche sich für den ferner« politischen Er folg diese» ManneS »nterrssiren und nicht begreifen, daß seine amtliche Stellung diesem Erfolg nicht för derlich war. Wir haben eine Ahnung, daß Hr. Blaine selbst die Sache besser verstand und nicht so ganz ungern aus dem Staatsdepartement scheidet, das kein Platz für ihn war. Für da» Land hätte sein Verbleib an diesem Platze unverkennbare Gefahren mit sich gebracht, um so größere, al- Blaine'S kühne» Demagogenthum viel Bestechendes an sich hat und durchaus geeignet ist, den Durchschnittsamerikaner an zufeuern. Man tritt Hrn. Blaine sicherlich nicht zu nahe, wenn man annimmt, daß er in der Behandlung aller auftauchenden Fragen der auswärtigen Politik stets in erster Linie an den Einfluß dieser Behandlung auf seine PräsidentschaftScandidatur gedacht hat, und daß r» ihm gelegentlich nicht darauf angekommen wäre, eine Schädigung der Interessen des Lander zu riS- kiren, wenn er dabei für sich hätte politisches Capital machen können. Andrerseits halten wir Hrn. Blaine für einen sehr gefcheidten Mann, der sich über dieThunlich- keit einer herausfordernden auswärtigen Politik bedeutend weniger täuscht, al» die Masse seiner Landsleute, die ehr lich glauben, daß „wir die ganze Welt bauen können". Hr. Blaine muß sich sagen, daß eine Monroepolitik, wie er sie ausgelegt hat, nicht mit Noten durchgeführt werden kann, sondern eine ganz andere Macht, al» wir aufbieten können, hinter sich haben muß. Hier liegt zugleich der wunde Punkt der ganzen Blaine'jchen Großmachtpolitik: sie ist nicht aufrecht zu erhalten ohne die Stärke einer Großmacht oder die Fähigkeit, eS mit den Flotten der europäischen Großmächte auf zunehmen. So viel sich principiell zu Gunsten der Blaine'jchen Position geltend machen läßt, muß mm sich doch sagen, daß wir vorläufig nicht die Macht haben, diese Position aufrecht zu erhalten, und Droh ungen, die man nicht durchführen kann, sich für Staa ten nicht besser auSnehmen, alS für Individuen. Die Schwächen der stolzen Positur, in die der Ritter der amerikanischen Großmachtsstellung sich wirft, sind leider zu augenfällig, als daß er den britischen Staatsmännern zu imponiren vermöchte. DieSseit» wird ihm dies be deutend besser gelingen, und für den diesseitigen Eindruck ist ja die ganze Geschichte bestimmt. Hr- Blaine wäre wahrscheinlich über kurz oder lang an den Un rechten gekommen und hätte vom hohen Roß herab- K. Hostheater. — Altstadt. — Am 4. Januar' „OedipuS in KolonoS", Tragödie von Sophok les nach Donner'» Uebersetzung. Musik von Men- delSsohn-Bartholdy. (Neu einstudirt.) Bei Gelegenheit der letzten herrlichen Aufführung de» „König Oedipu»" wurde der theatergeschichtlichen Stellung ausführlich gedacht, welche die OedipuStri- logie seit ihrer ersten Einführung in Dresden einge nommen hat und neuerdings innerhalb mancher Wand lungen deS Personals wieder einnimmt. Die intelligente warme Aufnahme der kürzlich ge gebenen ersten Tragödie (König OedipuS) durch da» hiesige Publicum sichert unS für unsere Bühne die Erhaltung deS gewaltigen GesammtkunstwerkeS. DaS zweite Trauerspiel „OedipuS in KolonoS" ist der mildere AuSklang von den tragischen Folgen deS Vorhergehenden, eine Tragik, die der Dichter vorwal tend zur SchicksalStraglk gemacht hat, indem er den OedipuS entsühnt, ihn al» passiven Dulder innerhalb einer vorherbrstimmten Fügung hinstrllt und nur jenen Theil von Schuld an ihm hasten läßt, der durch den un- gemessenen Jähzorn, durch die leidenschaftliche Ueber- eilung seines stolzen Naturells herbeigeführt wird. Diese dunkle, den Helden selbst verzehrende Flamme vermag selbst der Schnee auf seinem Greisenhaupte nicht zu kühlen. So läßt diese» vuleanische Gemüth die Wun den de» Fatum» nicht zu Narben werdev, sondern reißt sie, unter dem Ansturm vielfacher Kränkungen stet»
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