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Dresdner Journal : 23.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188110232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18811023
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18811023
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-23
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Journal : 23.10.1881
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Sonntag, den 23. Oktober 1881 248 ^do.»eme»k»pr«1,: Dres-nerAourml Verantwortliche Redaction: Oberredacteur Rudolf Günther in Dresden. --- Telegraphische Nachrichten ,4 °»), UM ckd«. ilr »i u>. los» dl« >«I» I»», «>»). ,4» k«d »l. L»d»d l. L»d»d I. »»d»L Uviod« tritt ko«t- vaä 8tmup»lLrwotU»8 dir>»a. er ew der, r. < md ^d«4» l»»r di» »^0 krld >» äiui. Idk»,Iu». I—- Vt °d U.« 4» 4» u»»e»»» o» Li »Nii ^>. UM »»«» <»»» v»d-d»t > H»«d». I. »»d-L »dy, 7,» ,w, «dd «4 IM»« >l» Ld»» i. L»dLd. ki»Id«^ a, So»»- »ri»»»»«, »t»dt «i» 1 i- ^^LvrUodr 4 >l»rk »0kk. LünelooNoraworll! 10 kt Zweite Beilage. Börsennachrichten. Telegraphische Witteruvg»berichte. .. IIS . . 14L . 14» Näherung Italien- an Oesterreich-Ungarn sei als eine De monstration gegen England und Frankreich anzusehen. Es ist überhaupt eine sehr irrthümliche Auffassung, wenn man annimmt, dadurch, daß der Souverän eine- Reiches dem Herrscher eine- andern Staate- einen Besuch ab statte, werde eine Aenderung in der Politik de» letz- tern documentirt. In den meisten Fällen wenigen» dürfte da» Umgekehrte der Fall sein, nämlich daß ein Monarch mit dem Besuch, den er einem andern Mo narchen macht, nicht die Absicht verfolgt, diesem zum Auf- qeben seiner bisherigen Politik zu bestimmen, sondern im Gegentheil dorthun will, daß er sich dieser Politik anzuschließen bereit sei. So war eS bei der Dan ziger Entrevue: Alexander III. besuchte seinen Groß- oheim nicht, um denselben zu bereden, die Freund schaft mit Oesterreich-Ungarn aufzugeben und sich statt dessen ganz auf Rußland zu verlassen, sondern er kam nach Danzig, um Kaiser Wilhelm zu versichern, daß Rußland im Anschluß an die österreichisch-deutsche Freundschaft und in der Beobachtung der Vieser Freund schaft zu Grunde liegenden Tendenzen seine Interessen am besten zu wahren glaube. Keine andere Bedeutung würde eine Entrevue des Zaren mit unserm Kaiser auf galizischem Boden, wenn sie stattgesunden hätte, gehabt haben; sie würde nicht im Entferntesten eine Schwenkung Oesterreich-UngarnS bewiesen, sondern nur ausS Neue dargethan haben, daß das Sl. Petersburger Cabinet zur Unterstützung der österreichisch-deutschen Friedenspolitik bereit sei. Das wissen die leitenden ungarischen Staatsmänner sehr wohl; die Worte, welche Hr. v. TiSza während der Adreßdebatte der Danziger Entrevue widmete, gaben dafür vollgiltigeS Zeugniß, und es liegt daher absolut keine Veranlassung vor, von ungarischer Seite einem Besuche, den etwa Alexander III. unserm Kaiser abzustatten gedenkt, entgegenzuarbei ten. Die Basis der auswärtigen Politik unserer Mo narchie ist und bleibt die Freundschaft mit Deutschland. Wer sich das vor Augen hält, wird vor vielen Jrr- thümern bewahrt bleiben. Die freundichastlichen Be ziehungen zu Deutschland zu pflegen und zu entwickeln, muß die erste Aufgabe jedes Leiters unserer auswär tigen Angelegenheiten sein. An dieser Grundbedingung fcstzuhalten, ist für die österreichisch-ungarischen Staats männer um so leichter, als man auch auf deutscher Seite den höchsten Werth aus die Kräftigung der Freund schaft, welche die beiden Kaiserreiche verbindet, legt. Welcher Staat immer eine Annäherung an Deutschland oder Oesterreich-Ungarn sucht, muß sich auf den B 'den der echt konservativen Friedenstendenzen stellen, welche für die Politik beider Reiche die Richtschnur bilden. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß sich König Humbert hierüber ebenso klar ist, wie Zar Alexander, und wir sind daher wohl berechtigt, in der Reise, zu welcher sich der Erstere entschlossen hat, einen vollqil- tigen Beweis zu erblicken, daß auch Italien entschlossen ist, der österreichisch - deutschen Friedenspolitik seine Unterstützung zu leihen. So enüllt sich immer inehr, waS wir seit Jahren als die unausbleibliche Folge der österreichisch-deutschen Freundschaft vorhergesagt haben: das Bündniß unserer Monarchie mit Deutsch land hat sich als tue sicherste Garantie deS europäischen Fr.edens bewährt und übt infolge dessen eine immer größere Anziehungskraft aus, selbst aus jene Staaten, die, al» eS geschlossen wurde, darin eine Bedrohung ihrer Interessen zu erblicken glaubten. Wer es ernst mit dem Frieden des WelttheilS memt, hat alle Ur sache, sich dessen zu freuen, denn je größer die Zahl der Mächte ist, welche sich auf den Boden der öster reichisch-deutschen Friedenspolitik stellen, um so weniger ist eine ernste Störung des Friedens, von welcher Seite immer dieselbe drohen möge, zu besorgen." — In der (alten) „Presse" heißt eS: „Alle Anzeichen kündigen die Begegnung als em Ereigniß von diplomatischer Bedeutung ersten Range- an, bei welchem die ja aller- Gefuudeu. Novell« von A. Rrttuer. (Fortsetzung.) Aber nur für kurze Frist. Mit der Einsamkeit kehrten sie wieder, die unerwünschen Mahner an eine ferne Zeit, an Monden voll Glück utzd Schmerz, voll mit welcher Se. Majestät der König sie an diesem Tage ausgezeichnet hat. Stürmischer Beifall de» Publicum», Lorbeerkränze und ein Tusch des Orchesters fehlten nicht zu Ehren der Eoncertgeberin; auch nicht zu Ehren des Herrn Prof. vr. I. Joachim, dieses Meisters der Violine, der durch den Eindruck seiner Leistungen, durch die künstlerisch vollendete Technik, edlen Stil, Geist und tief innerlichen, poesievollen Ausdruck seines VortragS den musikalischen Genuß des Eoncert» so wesentlich erhöhte. Er spielte das ganz außerordentlich schwie rige Violinconcert (l)-äur) von Brahms mit bewun- derungSwe^ther Beherrschung und im Verein mit der Eoncertgeberin höchst reizend Beethoven'S V-äur-Sonate auS op.30, Romanze eigner Eomposition und ungarische Tänze (aus der neuen Folge) von BrahmS. Nicht in dem für die Violine undankbaren Eoncert von BrahmS, sondern vielmehr in den letzten Stücken kam das Instrument in Tonschönheit und beseeltem Aus druck zu voller entzückender Wirkung. Sehr brav führte das Orchester die Begleitung der beiden Eoncertstücke, deren zweite» (Brahm») unge wöhnlichere Anforderungen stellt, unter Leitung seine» Kapellmeisters Herrn H. MannSseldt au». L. Banck ter her «le: I»! Liebe und Zorn, und, schier ergrimmt ob der eigenen Schwäche, wie er es nannte, war Harder am nächsten Morgen zu dem Entschluß gelangt, L^ontinen» Rufe zu folgen, sei'S auch nur, um — völlig ernüchtert zurückzukehren. „WaS ist's denn auch", sagte er sich, „nach achzehn Jahren kühlen, strengen Berufsleben» eine Thorheit, — die erste des gereisten Manne-, und die letzte für alle Zeit. Ich habe jetzt gefühlt, daß die alte Narbe noch immer bei äußerer Neigung brennen kann; dies Wiedersehen mit seiner unaus bleiblichen Enttäuschung heilt sie vollends auS. Und Leontine soll wissen, daß ich die Begegnung nicht scheue — daß ich mich sicher fühle!" — Der erste Tagesschimmer des 25. Juli fand l)r. Harder auf der Reise nach A., einem kleinen Eurori, etwa aus halbem Wege zwischen Birkenrode und Leon- tinenS Wohnstätte gelegen. Die dortige Kaltwasserheilanstalt, deren Stern be reit» dem Untergänge zuneigt, zählt nur wenige Be sucher und ist um die Mittagszeit, wo die tubl« 6'büte die Mehrzahl der Gäste im Saal de» Eurhaus-» ver einigt, wie auSgestorben. Nur in der Wandelbahn, die, dicht von Linden umschattet, luftig und kühl ist, gehen zwei Damen langsam auf und nieder — die jüngere, eine hohe, schlanke Gestalt in einfach-eleganter Toilette, trägt einen Strauß weißer Rosen. Auf dem schönen, regel mäßigen Gesicht drückt sich lebhafte Erregung und Spannung auS, sie hört nur halb und in sichtlicher Zerstreuung auf die Worte ihrer Begleiterin, die, im gedämpften, klagenden Tone gesprochen dennoch viel innerliche Gereiztheit bekunden. Und sie hat zu dieser vollen Grund, die arme, kleine Damel Sie hat em- »es L ll. Lomwi—lOvLr lt« l »rvoäiEr öonrwtl»; N«rU» Vt«i» N»»»I->r»ir»« ». Ä dorrte«,' Urrlt» »vUL-LHi-ct, Lr«m«o i L. Lc/Uutte Sr»il»a: T. Ata-S-"»'« ttNreiM; ». » : L Huobkimälu»^; 0S-Ul» - AküNe«,' k»rt, «. U.- 6V., Undur,: 8 « r » u » 8 » d » r t LSoizt. Lipväitioo äv» ttrvsävor vrssäso, /villgerstrmu« Xo. LV. ", t«. »0 V- ot U. Feuilleton. Redigir» von Otto Banck. Nichtamtlicher Theil. U t i - r s i ch ,. Telegraphische Nachrichten. ZritungSschau. (Wiener Abendpost. Fremdenblatt. Presse. Pester Llohd. Popolo Romano. Esercito. Nattonal-Zeitung. Libertes TageSgeschichtc. (Dresden. Berlin. Karlsruhe. Wien. Buda-Pest. Paris. London. Kopenhagen. Belgrad. Bukarest. Konstantinopel.) Crnenuungen, Versetzungen rc. im öffentl. Dienste. ÖreSdner Nachrichten. Provinzialnachrichten. (Schneeberg. Zittau.) Statistik und Bolttwirthschaft. Feuilleton. TageSkalevder. Inserate. loooratoopr«!,«, für äso Rauw «iosr ketittvil« LO kL Votvr äio Lsils SO ?k. S« und KO H Lroeboloear Hßliob mit XrrinLÜws ävr 8ono- aoä koistta^ -tbooä» kür ävu kolxvoden 1'a^. Dresden, 22. October. Die publicistische DiScussion wird heute von der in nächste Sicht gerückten Begegnung zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Könige von Italien beherrscht. Von der Wiener Publicistik wird der Entschluß des Königs Humbert einstimmig mit aufrichtiger Genugthuung begrüßt, und man erblickt darin ein werthvolleS Unterpfand der guten Bezieh ungen Italien- zu Oesterreich-Ungarn, sowie des all gemeinen Friedens überhaupt. Wre der „Polit. Corr." auS Rom telegraphirt wird, trifft König Humbert von Italien, um dem Kaiser Franz Josef einen Besuch abznstatten, am 27. d. m Wien ein. Der Aufenthalt Sr. Majestät in Wien ist für die Dauer von 3 Ta gen in Aussicht genommen, so daß Se. Majestät Wien am 30. d. wieder verlaffen dürfte. König Humbert wird von einem oder zwei Mitgliedern des italienischen LabinetS, dem Eonseilspräsidenten Depre- tiS, und muthmaßlich auch von dem Minister de» Aeußern, Mancini, begleitet sein. Die Buda-Pester Meldung der „Polit. Corr." von einer Reise deS italienischen Botschafters am Wiener Hofe, Grafen Robilant, nach Deutschland wird au» italienischer Quelle als unbegründet bezeichnet. Graf Robilant wird Wien in den nächsten Tagen verlassen, um seinem Souverän an die italienische Grenze entgegenzureisen. Die Ausdehnung der Reise deS Königs Humbert nach Deutschland dürfte dessenungeachtet zweifellos sein. Unser Wiener ^-Eorrespondent schreibt: „Der Besuch Nachbestellungen auf das „Dresdner Journal" für die Monate November und December werden zum Preise von 3 Mark allgenommen für Dresden bei der unterzeichneten Expeditton (Zwingerstr. Nr. 20), sir auswärts bei den betreffenden Post- anstalten. Ueber die Verhandlungen des sächsischen Landtags wird das „Dresdner Journal" aus führlich und schnell und — wie bisher — in besonder» Beilagen berichten. Ankündigungen aller Art finden im „Dresd ner Journal" eine sehr geeignete Verbreitung, und werden die JnsertionSgebühren im Jnseraten- theile mit 20 Pf. für die gespaltene Petitzeile oder deren Raum berechnet; für Inserate unter der Rubrik „Eingesandtes" sind die Jnsertions- gebühren auf 50 Pf. pro Zeile festgestellt. In Dresden-Neustadt können Abonnements bestellungen abgegeben werden in der Kunst- und Musikalienhandlung des Herrn Adolf Brauer (Hauptstraße 31), woselbst auch Inserate zur Beförderung an unser Blatt angenommen werden, ttömgl. Expedition -es Dresdner Journals. (Zwingerstraße Nr. 20.) Amtlicher Theil. Dresden, 22. October. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Geheimen Legation»- rath von Watzdorf das D'enstprädicat al» Geheimer Rath beizulegen. Dresden, 17. October. Se. Majestät der König haben dem Tischlermeister und Parquetfabrikanten Hemrich Lauer das Prädikat „Königlicher Hofliefe rant" Allergnädigst zu verleihen geruht. Dre-den, 20. October. Se. König!. Majestät haben dem LocalschlachtsteuereinnehmerJohann Gottlob Meyer in Kaisitz daS allgemeine Ehrenzeichen Allergnädigst zu verleihen geruht. . . 1» Erste Beilage. Provinzialnachrichtrv. (Zwickau. Neustadt b. St.) Der HochverrathSproceß vor dem Reichsgericht. X. Vermischtes. Statistik und VolkSwirthschast. EingesandtrS. Inserate. Theilnahme des Publicum- eine Laufbahn, welche ihm, beharrt e- auf gleichem Wege, sicher der Künstler sreuden und Belohnungen viele bringen wird. Einer wahrhaften Künstlerfamilie angehörend, unter den glücklichsten Verhältnissen aufgewachsen, hat da- außer ordentlich begabte Kind eine bereits ungewöhnliche musikalische uud technische Au»bildung erlangt. In Stücken verschiedenster Art gab daS junge Mädchen Proben eine- merkwürdig sicheren musikalischen Ver ständnisses und einer vortrefflichen ernsten Schule; Mary spielte da- Eoncert von Rie- mit Orchesterbe- gleitung ohne Notenblatt rhythmisch wie technisch sicher und fertig, dabei eine löbliche Eigenschaft de» Tact- halten» entwickelnd, wie sie manchem erwachsenen Pianisten zu wünschen wäre. Nicht allein eine für ihr Alter seltene Bravour und Kraft, auch einige naive Empfindung bewunderte man. — Möge da» talentvolle Kind einer glücklichen Zukunft entgegen gehen, unberührt von der gefährlichen treibhausähn lichen Entwickelung, welche so manche derartige Blüthe vor der eigentlichen Reife vernichtet hat. Möge dem jungen Mädchen der gewordene Beifall al» An regung zu seinem Fleiße erscheinen, nicht nur al» Anregung bereit» erlangter Aurbildung. Der Weg, den sie zu wandeln hat, ist weit und führt nur bei wahrer Erkenntniß und Bescheidenheit zum endlichen Ziele." Nun, die gestern gefeierte Künstlerin hat diese Wünsche in vollem Maße erfüllt. Sie erreichte die ihrem Talent mögliche künstlerische Vollendung al» Virtuosin mit unermüdlichem Fleiße und ernstestem Streben und bewahrte sich dabei eine edle Zierde de» Künstler» — Bescheidenheit. Wohlverdient lautet sür sie die Inschrift ^virtuti »t. ingvoio-, der hohen Gabe, Freitag, den 21. October fand im Gewerbehau»- saale da» große Eoncert und zugleich das tausendste Auftreten der königl. sächsischen Kammervirtuosin Frl. Mary Krebs Statt. Der gefüllte Saal erwie» der geschätzten Eoncertgeberin die allgemeine und warme Theilnahme deS Publicum» an diesem feierlichen Tage ihrer künstlerischen Thätigkeit. Auch Se. Majestät der König beehrte da» Eoncert mit Seiner Gegenwart. Die Virtuosin spielte da» Om-moll-Eoncert von Ferd. Rie», Präludium und Fuge (^-moll) von Bach, Warum? von Schumann und da» kerpetuum modil« von Weber, sämmtlich Stücke, mit welchen sie sich hier am 16. October 1863 zum ersten Male producirt hatte, a>» lebhaft begehrte Zugabe Schumann'» „TraumeSwirren". Di: Vollendung ihrer virtuosen Technik, musterhaft in vollkommener Deutlichkeit, Bra vour, in Beherrschung feinster Tonnuancirung und Modifikation der Bewegung, und die den vtclseitigsten charakteristischen Aufgaben entsprechende, klare und mit musikalischem Berständniß empfundene Gestaltung ihre» Vortrage», find so ost vom Publicum und von der Kritik eingehend anerkannt, daß e» keiner weiteren Be sprechung der gebotenen glänzenden Leistungen be- darf. Interessanter wird zur Erinnerung an ihr erste» Auftreten ein Auszug au» dem in diesem Blatt gege- denen Bericht über dasselbe sein. E» heißt darin: „Da» liebenswürdige Kind betrat gestern unter innigster de» König» von Italien darf nicht blo» al» feststehend, sondern auch al- baldigst bevorstehend bezeichnet wer den, und ich bin in der Lage, diese bereit- von allen Journalen bestätigte Thatsache dahin zu ergänzen, daß König Humbert sich auch nach Berlin und von dort nach London begeben wird. Die politische Eonse quenz diese- Umstandes liegt auf der Hand. Zu er wähnen wäre nur noch, daß dem Könige Humbert in Oesterreich ein überaus freundlicher Empfang zu Theil werden wird, wie er den freundschaftlichen Bezieh ungen entspricht, die nicht bloS zwischen den Souve ränen, sondern auch zwischen den Völkern Oester reich-Ungarns und Italiens gegenwärtig bestehen." — Der „Köln. Ztg." telegraphirt man aus Wien: „Der italienische Botschafter, Graf Robilant, überbrachte dem kaiserlichen Hoslager die Anfrage deS Königs Humbert, sowie die erwarteten Erklärungen der ita lienischen Regierung über die sür die Zukunft beab sichtigte Politik Italien-. Es war von Berlin und Wien Gewicht darauf gelegt worden, daß diese Erklä rungen über die Annäherung Italiens an Deutschland und Oesterreich zuerst in Wien abgegeben würden, worauf König Humbert und sem Minister Mancini bereitwilligst einginaen. Ueberhaupt lassen die deutsche und die österreichische Regierung gerade jetzt die ge steigerte Intimität zwischen Wien und Berlin ausdrück lich betonen, was als eine directe Benachrichtigung für solche Mächte angesehen werden darf, von denen die Aufwerfung neuer politischer Fragen, namentlich im Orient, befürchtet wird. Der jetzige Schritt Italien- wird in allen politischen und diplomatischen Kreisen für höchst bedeutungsvoll gehalten und als der directe Anschluß an das deutsch-österreichische Friedensbündniß angesehen." — Wie die „Pr." ersährt, hätte Graf Robilant den Wunsch des Königs Humbert, den Kaiser Franz Josef zu begrüßen, mit der Geneigtheit begrün det, „daß Italien die Pfade der von Deutschland und Oesterreich befolgten Politik ebenfalls zu wandeln wünsche, und daß der König willens sei, dies seinem kaiserlichen Vetter persönlich zu versichern." Daß neben diesen Erklärungen einige Versicherungen betreffs der Irrsäsnt» erfolgen, scheine man desgleichen und ebenfalls mit Grund in österreichischen Regierungskri sen anzunehmen. Die neueste halbamtliche „Wiener Abendpost" schreibt an der Spitze ihre- Tagesberichtes: „Der er warteten Begegnung Sr. Majestät des Kaisers mit Sr. Majestät dem Könige Humbert von Italien darf, übereinstimmenden Nachrichten zufolge, noch vor Ende dieses Monats entgegengesehen werden. Die Befrie digung, mit welcher die Nachricht von diesem bevor stehenden Zusammentreffen der beiden Souveräne aus genommen wird, ist eine allseitige. Sie bedarf keiner weiteren Erklärung. Die Erkenntniß ist eben eine allgemeine, daß durch jede Verbreiterung, welche die Grundlage de» intimen Verhältnisses der Monarchen Oesterreichs und Deutschlands erfährt, durch jede Er weiterung des Kreises Jener, die sich den Principien anschließen, von welchen dieses freundschaftliche Ver- hältniß getragen ist, sich auch die Friedensbürgschaften, welche dasselbe bietet, erhöhen und befestigen." — Das „Fremdenblatt" bemerkt: „Angesichts des Be mühens einiger Journale, den Besuch des Königs Humbert in politischen Gegensatz zu einem eventuellen Besuche des Zaren zu bringen, können wir die Bemerkung nicht unterdrücken, daß die auswärtige Politik Oester reich-UngarnS, gleichviel ob der Kaiser den Nachfolger Alexander'- II. oder den Erben Victor Emanuel'S auf österreichischem Boden willkommen heißt, keinerlei Ver änderung erfahren wird. Wenn der Wiener Eorre- spondent eine» Berliner Blatte» schreibt, die Begeg nung mit dem Zaren sei durch die Ungarn vereitelt worden, so ist da- ebenso unbegründet, wie wenn der Gewährsmann eine» andern Journals behauptet, die An- Loudon, Freitag, 21. Oktober, Abend». (W. T. B.) Nach einer Lloyd» zvgegangenen Depesche au» Aden von heute hat der Dampfer „König der Niederlande" auf der Fahrt von Batavia nach Amsterdam am 4. d. M. den Schraubenschaft ge brochen und ist im 5. Grad südlicher Breite und 64. Grad östlicher Länge gekentert. Gerettet find 38 Personen; über 6 Boote mit 175 Personen fehlt noch jede Nachricht. Dublin, Sonnabend, 22. Oktober. (Tel.d.DreSdn. Journ.) Die Centralliga hat ein Manifest erlassen, in welchem die Bevölkerung aufgefordert wird, den passiven Widerstand fortzusetzen, indessen von der Abhaltung öffentlicher Versammlungen vorläufig abzusehen. Die Liga schloß heute ihr Bureau und schaffte die Möbel, Effecten und Bücher fort. Da» Hauptbureau wird wahrscheinlich nach Lon don oder Frankreich verlegt werden. New-Dork, Freitag, 21. October, Mittag». (W. T. B.) Die hundertjährige Jubelfeier in Dork- town endete gestern Abend bei Sonnenuntergang mit Begrüßung der auf dem amerikanischen Kriegs schiff „Trenton" aufgehißten englischen Flagge. Alle anderen Schiffe zogen ebenfalls die englische Flagge auf und begrüßten dieselbe mit dem Salut der Geschütze, auf welchen die am Lande aus gestellten Batterien antworteten. New-York, Sonnabend, 22. Oktober. (Tel. d. DreSdn. Jomn.) Da» Schatzamt anticipirte die Zahlung aller im December fälligen Bond».
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