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„“21 cf), $ctr, fefjre uns beöenfett, 60(5 wir fterbert müffett, auf 6afj wtr ffug werben.“ „‘Seftelfe öexn §aus! ‘Denn 6u wirft fterben un6 ntcf)t lebenbtg bfetbm." „<£s tft ber alte < 25un6: HTettfcf), bu mugt fterben!" „3a, fomm, Sperr 3efu, fomm!" „3n betne Spättbe befef)f tcf> meinen ©etft; bu tjaft micf) ertöfet, Sperr, bu getreuer ©ott." „$eute wirft bu mit mir im “Parabies fein/ fflWt 5rieb unb Jreub td) fafjr öafjtn 3n ©ottes ODtUett, ©etroft tft mir mein Sper3 unb 6tnn, ßartft unb fttffe. DMe ©ott mir oerfjetfjen fiat: Der ©06 tft mein 6cf)faf worben. Cutter. ©forte, £ob, ®f)r unb Sperrftdjfett 6et btr, ©ott Dater unb 6ofjn bereit, Dem fjetlgen ©eift mit Hamen! Dte göttlich Straft Hiact) uns ftegfjaft Durcf> 3efum ©fjriftum. Ifmen. ‘Zlbam ‘fteusner, f 1575. •Diele Kantate, für bie "ifeifetjung eines angefebenen Bürgers in QSeitnar gefcbrieben, i[t ein Sugenbroerk bes ^üeifters. ‘Den Eext bat "Sach roobl Jelber jufammengeftellt, er ift fo oollenbet roie bie ^üufik felbft. SJÖer bie Es-Dur-Sarmonien ber Einleitung (Sonatinal oernimmt, ift allem Erbenleibe entrückt, er roirb an bas “USort aus ber Offenbarung Jobannis benken: „Unb Sott roirb abroifcben alle Eränen oon ibren klugen“ ufro. “Kur Slöten, ©amben (Violen) unb Kontinuo finb bie Orcbefterinftrumente in biefem ^Serke. Silan meint hier eine öerbftlanöfcbaft ?u feben unb blaue Stebel, bie barüber b>n?ieben (Scbroeitjer). Doch feblt es bem „Actus tragicus“ keinesfalls an Kraft unb Reichtum. 3m Scblußcbor ftrömt bie S3egeifterung, nur nocb in ©ott ju leben, in bellen Koloraturen berror, gleicbfam als Slbfcbluß unb Erläuterung ?u ben Porten bes Anfangs» Ebores: „Jn ihm leben, roeben unb finb roir.“ Das §auptftück bes Werkes ift ber büftere F-SHolUEbor „Es ift ber alte S5unb“, bei bem bie Soprane bie Scblufjroorte ber Offenbarung Sobannis „Ja, komm, Sjerr Jefu“ kinblirb rübrenb anftimmen. §ier;u erklingt in ben Jlöten ber alte Sterbecboral „3cb bab meine Sacb ©olt beimgeftellt“. Der Sopran fcbroebt in ben Schlußakten biefes Eboies über ben fcbroäcber unb fcbroäcber pulfierenben ^Söffen roie ein fcbroankenber Jalter über bem Slbgrunb. Sterbenb unb einfam baucbt er, als enblicb alles totenftill geroorben ift, ben Flamen „3efu“. Das Kreu? auf ©olgatba roirb ficbtbarf Die Seele betet Jefu bie SSorte nacb: „Sn beine §änbe befehle ich meinen ©eift“ unb oernimmt barauf bas SBort an ben Schacher: „§eute noch roirft bu mit mir im Darabieje fein“ ( < 23aß). Stun kann fie getroft fingen: „Silit jrieb unb Jreub ich fahr babin“ (Sllt-Eboral). Der Ebor fteigert biefeit ©ebanken (anfangs als Eboral mit 3roifcbenfpielen) jum fPreis unb Cob, juleßt in Jugen jubelnb. — „§at bie Sllattbäuspaffion bie Siacb’fcbe Sllufik einft aus ber babylonifcben ©efangen- fcbaft befreit, fo bot ber „Actus tragicus“ ihr ben SSeg ?ur Rückkehr bereitet unb ihr ebene S3abn gemacht.“ (Schweizer). ©ottnabettb, 6ett 18. DC3ember, V 2 8 Uf)r ‘Weitynafytsovatovium »ort ‘Sacf). Aunftanftalt Siepfcf) & »cidjatit, DtesSen