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0 l> .1 o 0 <> <) 0 Ü '! <> 0 zu dem sanften Mittelteil über. Eigenartig wirkt in ihm eine Episode mit 8 Soloviolinen, umgeben von den übrigen Instrumenten. Das Finale (Endsatz) ist schwerblütig. Fünfviertel-, Sechsviertel-, Vierviertel- und Dreivierteltakte wechseln andauernd. Hier tritt nun auch die Gesangsstimme auf den beigegebenen Text hinzu, der den musikalischen Gehalt deutet. Der Ausklang soll so zart als irgend möglich sein. Robert Schumann: Klavierkonzert a-moll Die bleibende Bedeutung des Romantikers Robert Schumann (1810—56) liegt auf dem Gebiete der Liedlyrik und der kleineren Klavier formen. Doch ist auch manches größere Orchester-, Chor- oder Klavierwerk heute noch geschätzt. Zu ihnen gehört das A-moll-Klavierkonzert. Es entstand nicht im Zusammenhang. Der erste 1841 entstandene Satz war als ein selbständiges Ganzes gedacht und als „Fantasie“ bezeichnet worden. Es fand sich aber kein Verleger, weil die Zwangsvorstellung herrschte, daß erst drei Sätze ein Konzert ausmachen. So schrieb Schumann 1845 noch zwei weitere dazu. Die Uraufführung fand im gleichen Jahre in Dresden statt, im damals bekanntesten Konzertsaale des Hotel de Saxe. Schumanns Gattin Clara, die berühmteste Klavierspielerin des Jahrhunderts, war die erste Spielerin des Werkes. Der Komponist gibt im Gegensatz zu Chopin auch dem Orchesterteil wichtige Aufgaben. Er lenkt damit schon auf das später durch Brahms vollendete sinfonische Zusammenwirken von Solist und Begleitung hin. Im ersten Satze herrschen Sehnsucht, Schwermut, Hoffnung auf das Eheglück mit Clara, die er sich ja auf dem Gerichtswege von seinem Schwiegervater, dem Klavierpädagogen Wieck in Loschwitz, erkämpfen mußte. Seufzen, Kosen, Zärtlichkeit bringt das Intermezzo (Zwischenstück) zum Ausdruck. Frische Fröhlichkeit beherrschen fast den ganzen dritten Satz. Karl Maria von Weber (1786—1826): Ouvertüre zur Oper „Oberon, König der Elfen“ Die Weber-Ouvertüren zu „Freischütz“, „Euryanthe“ und „Oberon“ gehören durch ihre wundervolle melodische Erfindung, ihre geistvolle thematische Arbeit und den Zauber ihrer Instrumentalfarben zu den be rühmtesten Stücken der gesamten Orchestermusik. In der Oberon-Ouvertüre erschließt sich der Phantasie des Hörers das Märchenreich des Elfenkönigs Oberon mit fast plastischer Deutlichkeit. Romantik des frühmittelalterlichen Orients. Geheimnisvoller, weicher Horn ton ruft die leichtfüßige Elfenschar auf den Plan. Leise klingt der Marsch der Haremswächter an. (Das Thema wurde später zum Parademarsch des Dresdener Gardereiterregiments verwendet.) Unerwartet ist der starke Orchesterschlag, der den Hörer plötzlich aus der Phantasiewelt in die Weit der irdischen Irrfahrten des Ritters Hüon versetzt. Ein ritterliches, äußerst schwungvolles Thema, prächtig und glänzend gesteigert, und eine lieblich sehnsüchtige Weise, die Liebe Hüons zu Regia kündend, beherrschen den Durchführungsteil. Das jubelnde Rettungsthema: „O Hüon, mein Gatte, die Rettung, sie nahet“ bildet den alles sieghaft überstrahlenden Freudenschluß. Dr. Kreiser. I (> i)