Suche löschen...
Dresdner Journal : 29.01.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-188201295
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18820129
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18820129
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-01
- Tag 1882-01-29
-
Monat
1882-01
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Journal : 29.01.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Ungar», di« in einem fressen Staate wären, wenn sich dirsel- dc» in einer ähnlichen Lage wie die Sachse» befänden. Lr mein», die Sachfr» selbst wären geneigt, üch mit Ungar» zu versöhne», wen» ihne» dir Mittel zu dieser Versühnung nicht entzöge» würden. Mi»tftrrpäsid«nt v. TtSz« Gerade diese Debatte br. weise, wie wenig di» Opposition im Rechte gewesen, al« sie be hauptete, daß die Regierung an».ilülilliwü^sivillit treib«. (Stür mischer verfall recht» ) Li«za verweist auf »UWaadlung, welch, di« avgesrheostea deutschen Journale in der Besprechung der ungu n sch«» 2<> chä nusse durchgemacht habe». Die» fei nicht du.H die Regie rung gesch'^n, soudrrn jene angesehenen Blätter hätten r» der Mühr werth erachtet, sich bester zu insormire». Redner kann nicht leugnen, daß rin Dheil der Sachsen in ihren Zeitungen eine feindselige Haltung gegen den ungarischen Staat «»nehme. Er hab« auch versucht aus gesetzlichem Wege gegen den gehässig sten Artikel aufzutreten, allein d»e autochthone» Geschworuen u chc., auch de» schärften Artikel frei; daher ist et nicht Schuld der Regierung, wenn die Agitation ungestraft fortdauere, deun dir Rrgierung wollt nicht zu Mitteln der Gewalt greise» und über da« Gesetz htnauk^eu Redner bedauert, daß der Aufruf de» Schulverein« entstehen und von ange sehene» Männern der deutschen Wisomchuft unterschrieben werd,» konnte. Sir seien eben schlecht insormirt; angestcht» dessen bleibt nicht« Andere« übrig, al« aufklärend zu wirken. Daz» bedarf e« Zeit, und ho,s,ntlich kommt der Augenblick, wo diese angesehenen Gelehrten sich von Jenen abwenden wer den, die sie so falsch insormirt haben. Ihnen wurden dir ungarischen Verhältnisse so lächerlich geschildert, wie die« auch der sranzöstschr Schriftsteller Distot grihan. Gegen den Borrrduer gewendet, sagt Di«za, daß e« nicht 2 Millionen Sachsen gebe, sondern höchsten» den zehnten Theil dieser Summe. Wohl, e» sind in Ungarn viel mehr Deutsch«; aber dies« sind di« brften, anhänglichsten Bürger de« ungarischen Staate«, und selbst unter den Sachsen sind gar Biel«, di« mit Agitationen nicht einverstanden seien; »« giebt in Ungarn keine Partei, welch« dir Verfolgung der Deutschen auf ihre Fahne geschrieben hätte, aber wir wollen Achtung vor dem ungarischen Ktaattgedanten. Bon den Sachsen verlangt Niemand Dank, wohl aber Billigkeit und Respekt vor dem Staat»gedauken. Angesicht« der nationalen Freiheiten, die sie geniesten, mögen sie doch bedenke», wie e» den Franzosen im Elsast ergeht. Btasiu« Orban versucht nachzuweisrn, daß die Sachsen mit ihrem Zustande zufrieden sein können, aber nicht wollen. Er behauptet, dah die Sachsen Zip« oder die Deutschen im Banat nicht einmal annähernd so renitent wären, wie die jenigen Siebenbürgen». Obwohl er ein Anhänger der äustersten Linken ist, spendet ihm die Regierungspartei Beifall Defider Szilagyi bekämpft ebenfalls die Sachsen, denen er vorwirft, daß ihre Agitationen eine» politischen Zweck haben. Ihre Schmerzensschrei« sollen nur dazu dienen, eine Bewegung gegen den ungarischen Staat hervorzurufen. Im klebrigen sn zugestanden, daß die Sachsen sich ihre Rationalität bewahren und Schulen deutscher Sprache halten. Zum Schluste sordrrt er die Sachsen auf, sie mögen da» falsche Urtheil, welche» über Ungarn herrscht, so weit e» möglich ist, aus di« Richtigkeit zu- rückzusuhren suchen und damit ihrer Pflicht al» Patrioten gerecht werden. (Beisall von allen Seiten.) Auf diese Angriffe antwortet Zay (Sachse), welcher auf den Ministerpräsidenten Ti»za und den Radicalen Herman dat Litat Heine'» in Anwendung bringt, welche» sagt: .Selten habt Ihr Euch verstanden, selten auch verstand ich Euch, nur wenn Ihr im LhauviniSmu» Euch sandet, da verstandet Ihr Euch gleich.' Unter andauernder Unruhe de» Hause» weist er jeden Borwurf und den Schein de« verdachte» zurück, daß die Sachsen nicht gute Patrioten waren. Er führt die Worte det unga rischen Dichter» an: .Hier leben und sterbrn wir.' Die Un garn müssen diesen Satz auf sich auwenden, weil sie sonst kei nen Platz auf Erden haben. Daher find sie auch au- Roth- wkndigktlt gute Patrioten. Aber die Sachsen find ebensall« gute Patrioten, obwohl sie just nicht auf Ungarn angewiefen sind. Er bespricht hieraus im Allgemeinen die Lage der Deut- schen in Ungarn, kommt auf die Frage de» deutschen Thea ter» in Buda-Pest zu sprechen, bei welcher unlautere Elemente die öffentlich« Meinung terrorifirten und so den Anschein erweckten, al« ob die ungarische Ration da» Deutschlhum unterdrücke» wolle Er wirst der Regierung vor, daß sie die bestehenden Gesetze nicht in loyaler Weise handhabt. Die Deutschen seien durch die gesetzlose Haltung de» Labinet» Ti»za und den Chauvinismus der äußersten Linken geschädigt, der UnttrrichtSminister hat den Standpunkt de» Rationalitättgesetze» außer Acht gelaffen. Aus die Angriffe Otto Herman'» entgegnet Zay, daß diese wohl wünschten, daß dir Vorgänge in Ungarn im gebildeten Au»land nicht bekannt werd«» mögen. Hieraus setzte er in einer länger» Rede seine Angriffe auf die Regierung und den Vorredner fort. (Der Präsident unterbricht den Redner und fordert ihn aus. zur Dagetordnung zurückzukehren und seine Rede zu schließen.) Zau setzt seine Rede fort und polemisirt gegen «lasiu« Orban. (Ler Tumult wächst; Ruse: Wir wollen ihn nicht hören I Ge nug! Großer Lärm Man hört den Redner nicht mehr.) Redner schließt, indem er erklärt, da» Budget nicht zu accrptir«». Alexander Almasy von der äußersten Linken liest einzelne Stellen au» einer Heine'schen Broschüre vor, welche gegen die Bildung de» deutschen Verfasser« zeugen sollen Lazar Adam meint, wenn e» den Sachsen in Ungarn nicht gefällt, mögen sie eine andere Heimath suchen. Ministerpräsident TiSza ergreift nochmal» da»Wort. Er will nur einige Ausführung«» Zay'» rectificiren. Er pole- miflrt gegen den deutschen Schulverein und «itirt au« dessen Aufruf mehrert Stellen, deren Unrichtigkeit er nachweist. Z m Schluffe sagt Li»za: .Wir (die Parteien im Hause) mögen un» in einzelnen Fragen noch so sehr bekämpfen, in Einer Sache stehen wir Alle zusammen, wir wollen gute Magyaren sein!' (Abgeordnete recht« und link« avplaudirtrn.) Die hierauf folgende Abstimmung ergiebt die Ma jorität für die Regierungsvorlage. Die Sitzung wird geschloffen und da- Hau- bi- zur Beendigung der Delegationen vertagt. mir mit Entzücken, denn nur so, in der Vereinigung wilder Ursprünglichkeit mit der kunstvollen Beherr schung der Töne konnte sie der Partie, für welche er sie erzog, gerecht werden. Er hatte in letzter Zeit angefangen, sie in- Theater mitzunehmen, und mit Interesse beobachtet, welchen unbeschreiblichen Eindruck diese Verbindung der Musik mit der dramatischen Kunst auf sie hervorbrachte. Fast anderihab Jahr war sie nun da, und er begann be reit- sie in sein Werk einzuweihen, einzelne Partien de-selben mit ihr durchzunehmen und mit Befriedi gung wahrzunehmen, daß sie denselben gerecht zu werden verstand E» ging wie ein magnetischer Rap port von ihm zu ihr und befähigte sie, seine Gedanken und Auffassungen genau so, wie er e- wollte, wieder- zugeben. „Sie ist einzig in ihrer Art*, sagte Halmir oft, wenn er in Freunde-kreisen mit Fragen nach seinem Zögling bestürmt wurde. Wenn man ihn aber lachend neckte, zuckte er die Achseln und erwiderte kühl: »Diese Art von Mädchen ist nicht mein Geschmack. Ich brauche sie, und darum erziehe ich sie mir, aber auch abgesehen davon, bin ich zu sehr mit Leib und Seele Musiker, um nicht Alle- zu thun, wa- in meinen Kräften steht, um die eminenten Gaben einer Sängerin au-zubilden, der meiner Ansicht nach eine Laufbahn bevorsteht, wie sie so großartig selten einer bevorstand, und der die Welt zu Füßen liegen wird * Er hatte recht, diese Art von Mädchen war nicht fein Geschmack Er konnte glühend schwärmen für jene eleganten ätherischen Erscheinungen der feinen Welt, die von seiner derben, überkräftigen Natur so wett verschieden waren wie Tag und Nacht, und hie selbst bei dem ungenirtesten Sichgehenlassen und Pari-, 27. Januar. (Tel.) Gambetta hatte heute Vormittag eine Unterredung mit dem Präsidenten Grövy.— Die über die Zusammensetzung de-neuen Labinet- umlaufenden Gerüchte sind verfrüht, nur da- wird al- richtig bezeichnet, daß der Präsident Grävy de Freycinet zu sich rufen ließ; eine Lösung der Ministerkrist- vor nächstem Sonntag gilt für un wahrscheinlich. Rom, 24. Januar. (H. R.) Der Deputirte Berio hat zur Begründung serner Interpellation Über die Spielbank in Monaco, über welche die Deputirten- kammer heute verhandelte, reichhaltige- Material gesammelt und ermittelt, daß die Gründer der Bank dem Fürsten für da- Privilegium 1,750000 Lire be zahlt und 20 Millionen Lire auf Verschönerung de- Spielpalastr» und dessen Umgebung au-gegtben, auch die dorthin führende Bahn theilweise erbaut und deren Waggon- auf- Eleganteste Herger,chtet haben, um da- Reisen dorthin angenehm zu machen. Die Fremden feien denn auch in Masie dorthin geströmt. Auf der Station Monaco seien im Jahre 1880 334810 Bil let- au-gegeben. Luch »fromme* Werke wären von ihnen nicht vergessen worden; da- Hau- Blanc habe u. A. 3 Millionen zum Bau einer neuen Kathedrale geopfert und 3 Millionen zum Bau der Kirche St. Michael, welche die himmlische »Gerechtigkeit* reprä- sentire. Dasselbe HauS habe mit Ungeheuern Kosten großartige Paläste zur Aufnahme von 500 au- Frank reich vertriebener FranciScaner, Trappisten und Jesui ten erbaut und dennoch in 7 Jahren 60 Millionen Lire Reingewinn vom Spiel erzielt. Christianis, 27. Januar. (Tel.) Dem Vernehmen nach wird der Ausschuß de- StorthingS zur Vorbe- rathung de- Handelsvertrages mit Frankeich dem Storthmg die Annahme desselben empfehlen. St. Petersburg, 27. Januar. (Tel.) Nach einer Meldung deö „Herold* hat sich der bekannte Eisen bahnunternehmer Poliakow von dem vrojectirten Bau der bulgarischen Bahn ganz zurückgezogen; der Bau wird von dem Baron Günzburg und dem In genieur Struwe auSgeführt werden. Die Concesfion zum Bau ist noch nicht ertheilt worden. — Fürst Suworow ist sehr schwer erkrankt. — Dem „GoloS* zufolge hat da- Ministerium der Innern bei den Localbehörden von Sibirien, Turkestan, sowie bei deneft deS Gebiet- von SemiretschenSk genaue Erhebungen über die Handelsbeziehungen der russischen Unterthanen mit China angeordnet. Es stehe diese Anordnung mit der im Ministerium deS Aus wärtigen erörterten Frage der Einsetzung russischer Lonsuln in China in Zusammenhang, die Erhebungen seien zur Herstellung eine» geregelten Handel- zwischen Rußland und China unumgänglich erforderlich. Für die Grenzbeziehungen der Localbehörden zu China werde vom Ministerium deS Innern ein besondere- Regula tiv auSgearbeltet, dasselbe solle dem neuen Statut über die Einsetzung von Consuln inserirt werden. Bukarest, 27. Januar. (Tel.) Trotz einer von sämmt- lichen Abgeordneten der liberalen Partei unterzeichne ten Adresse beharrt der Minister des Innern, Rosetti, für da- ihm bewiesene Vertrauen dankend, auf seiner Demission. Der Ministerpräsident Joan Bratiano verwaltet interimistisch da» Ministerium deS Innern. Sofia, 26. Januar. Man telegraphirt der „ Polit. Lorr.*: Gestern Abend fand bei dem früher« Mi nister deS Auswärtigen, Zankow, eine von 92 Perso nen besuchte Versammlung Statt, in welcher Bala- banow eine äußerst heftige Rede gegen die bestehende Ordnung hielt und zur Entfernung deS Fürsten Alexander und zur Vertreibung der russischen Offizier: aufforderte. Die Behörden haben Vorsichtsmaßregeln ergriffen, die Verweisung Balabanow'» außer Lande- dürfte unmittelbar bevorstehen. New-Dork, 25. Januar. (Tel.) Die Einwau- deruna-commissare sind auf den Vorschlag der Dampfschifffahrtsgesellschaften eingegangen, die sich erboten, 50 Lent- Kopfgeld für jeden seit dem 31. Mai vor. I. gelandeten Passagier zu bezahlen und damit den Conflict beizulegen, der au- der Weigerung der Gesellschaften entstanden ist, die von der New-Aorker Staat-legi-latur autorisirte Gebühr von einem Dollar zu bezahlen. Die Lommisfare werden der Legislatur Vorschlägen, diesen Eompromiß zu genehmiaen. —Die Stimmung gegen die Vielweiberei bei den Mormonen und da- Verlangen nach Abschaffung jener dem Lhristen- thum widersprechenden Sitte ist im Steigen. In allen größeren Städten werden Versammlungen abgehalten und Petitionen an den Congreß unterzeichnet. Senator Edmund» hat der Justizcommission deS Senat- einen Gesetzentwurf angrkündigt, welcher bestimmt, daß Jeder, der nach dem Erlasse de- Gesetze- der Polygamie schul dig ist, mit Gefängniß oder Geld bestraft werden und seine Rechte al-Bürger verlieren soll. Denen, welche vor Erlaß de- Gesetze- in Polygamie gelebt haben, wird Amnestie gewährt, und deren Kinder werden al- legitim anerkannt. Dres-ner Vachrichteu vom 28. Januar. — Ja der Nacht zum gestrigen Tage verschied nach langjährigen schweren Leiden der geh. Regie- rung-rath a.D.im Ministerium de»Innern, Heinrich O-kar MartenS. Der im besten Manne-alter Dahingeschiedene war geboren in Leipzig am 16. April 1834 und begann seine amtliche Laufbahn al- inter imistischer Hilf-secretär bei der vormaligen Krei-direc- tion zu Leipzig. Im Jahre 1863 wurde er zum Re ferendar, 1865 zum RegierungSaffesfor, 1869 zum RegierungSrath bei derselben Behörde ernannt. Bon 1871 bi» 1876 stand er der AmtShauptmannschast zu Döbeln vor. Au» dieser Stellung wurde er al» vor tragender Rath in da» königl. Ministerium de» Innern berufen und mit dem Referate über WasserregulirungS- fachen und Reich»- und Landtag-Wahlen betraut. Lei- der gestatteten ihm körperliche Leiden keine längere Wirksamkeit in diesem Amte; am 1. October 1880 wurde er auf ein Jahr in Warlegeld, am 1. Oclober 1881, da eine hinreichende Besserung seines Gesund heitszustände- nicht eingetreten war, mit gesetzlicher Pension in den Ruhestand versetzt. Neben nicht ge wöhnlichen Kenntnissen, umfassender Erfahrung und niemal- nachlassendem Diensteifer, der nur in seinem körperlichen Leiden seine Begrenzung sand, zeichneten den Verstorbenen hervorragende Charaktereigenschaften und eine seltene Liebenswürdigkeit im amtlichen und außeramtlichen Verkehre vortheilhaft aus. — An seinem 82. Geburtstage hat unser Mit bürger Herr Johann Meyer (wie an» dem Inserate unserer heutigen Nummer ersichtlich ist) in hochherzig ster Weife der unter dem Protectorat Ihrer Majestät Königin stehenden Anstalt Dien st boten heim die Summe von 5000 M. al- Geschenk übergeben. (Fortsetzung in der Beilage.) Statistik un- Volkswirt!)schäft. L. Dresden, 2S. Januar. An der unter Vorsitz de» Gutsbesitzers Klopfer-Schänitz gestern in Meißen statigesundenen neunten ordentlichen Generalversammlung der Meißner Felsenkellerbrauerei (vorm Stephan) belheiligten sich 82 Personen mit 53» Stimmen. Nach ichneller Erledigung de» 1880/8irr GeschLft»berichts und Ertheilung der Decharge er hielt die Verwaltung den Auftrag, dir Frage wegen einer weiteren Aclienzujammenlegung zwecks Beseitigung det An spruch» der den StammpriontäiSactien zustehenden rückständigen BorzugSdividende zu prüseu und s. Z geeignete Vorschläge zu machen. Den Schluß bildete die Ergänzung des AussichttrathS durch Wiederwahl zweier ausscheidender Mitglieder. L. Dresden, 28. Januar An der außerordentlichen Generalversammlung der Actiengesellschaft .Hofbrau- hau«, Actienbierbrauerei und Malzsabrct Dresden', welche heute Vormittag 10 Uhr unter Vorsitz det Baront v. Eickstevt im kleinen Saale de« .Tivoli' stattsand, nahmen 2b Personen mit 2257 Actien Theil. Den Gegenstand der Bera- thung bildeten die Vorschläge der Verwaltungtorgane über di« finanzielle Lonsolidirung de« Unternehmen». Aus eine Ansrage wurde mitaetheilt, daß die in letzter Generalversammlung be schlossene II. Prioritättanleihe zu 6 '/, Jahresverzinsung auS- gegtben werden soll, nachdem mtt einem LonsorNum getroffenen Uedereinkommen Ohne Debatte saßte die Generalversammlung hieraus solgende Beschlüsse: a) Da« Actiencapital wird von 1 761 000 M. bi« eventuell aus 880 60) M herabgesetzt, b) Die Au»sührung de» Beschlusse» unter u yeschitht in der Weise, daß gegen Einlieferung von zwei Prioritäitactien über je 100 Thlr. — »00 W. nebst Talon» und Dividendenscheinen eine Vorzugtactie Serie 1 über »00 M. und gegen Einlieferung von zwei Stammactirn über je 100 Thlr. — »00 M nedsl Talon» und Dividendenfcheinen eine Vorzugsactie Serie ll über »00 M. aaSgrgebrn werd«», v) Diese Vorzug»actien Serie l und II, welche mit fortlaufenden Nummern von 1 an versehe» w«rdtn, find mit Talon» und Dividendrnschrinen aus da» Geschäft»- jahr 1881/82 und die folgenden o Geschäftsjahre au»zugebeu. a) Den VorzugSactien Serie 1 und II wird ei» Vorzugsrecht vor den übrigen bereits vorhandenen Actien in der Weise «in- geräumt, daß von dem nach 8 4l deS revidirten Statut- der Gesellschaft vom 2. September 1874 aus daS Actiencapital zur Vertheilung gelangenden Reingewinne d«S Gesellschaft-Unter nehmens zuerst die Vorzugsaktien Serie l bi» zu lOH, ihre» Nennwerthe» und dann die BorzugSactirn Serie II ebenfalls bis zu 10^ ihre» RenuwertheS Dividende erhalten, ehe die alten Stamm- und Prioritätsaktien am Gewinn Theil neh men. Bon dem, nach Gewährung der den Vorzugsaktien Serie I und II zukommendrn Vorzugsdividenden von je lOH> verbleibenden Reingewinne wird sodann die bereit» im ge- dachten Paragraph den Prioritätsaktien versprochene BorzugS- divldende von 5H, denselben gewährt, soweit fi: nicht in Vor zugsaktien Serie 1 verwandelt worden; von dem nun noch ver bleibend«» Rringrwinn wird an die Stammaktien eine Divi ¬ dend« ebenfalls bi» zur Höhe von 5H vertheilt. Sollte sodann noch ein weiterer Reingewinn verbleiben, so wird solcher, so weit er in Reich»mark thcilbuc ist, unter die Zauber aller 4 Artitnaattungrn gleichmäßig »ertheilt. Der untheilbare Rest wird, sowrit nicht die Generalversammlung ander« darüber be schließt, aus ueue Rechnung vorgetragen, v) J«de der Vor- zugtactieo S«ri« l und ll gewährt den Inhabern in der Ge neralversammlung 2 Stimmen und ist die Zahl der hiernach dem betreffend«» Aktionär zuftehendtn Stimmen aus den Stimmzetteln zu bemerken, k) Die zur Eonverttrung gelangen- den Priorität»- und Stammaktien werdrn casflrt und find zu vernichten Außerdem wird da» Direktorium und der Aus- ficht»rath ermächtigt, etwaige vom königl. Amtsgericht für uothwendig oder für wünscheniwerth erachtete Abänderungen der gesoßten Beschlüsse und bewirkten Statutenänderungen mit demselben zu vereinbaren und sür Redigtrung und AuSyabe von BorzugSac ien Serie l und II unter Festsetzung eme- Präclusivtermin« zu sorgen. * Berit«, 27. Januar. Nach den statistischen Ermittelungen de- Verein» deutscher Eisen- und Sta hlindustrirller belies sich im December 1881 die Roheisenproduction de« deutschen Reicht (einschließlich Luxemburg) auf 2 w 82« Tonnen, darunter 158 927 Tonnen Pudd«lroheisen, 12 362 Tonnen Spiegeleis««, «4151 Tonnen Bessemer- und 22 521 Tonnen Gießereiroheisen. Die Production im December 1880 betrug 20» 677 Tonnen. Vom 1 Januar bi» »t. December 1881 wurden 2 781 175 Tonnen Roheisen producirt, doch sind in dieser Summe Bruch- und Wascheisen, sowie gewiße Posten Gußwaareo erster Schmelzung nicht mit inbegriffen. Ntw-Aor-, 10 Januar. Der hiesige Lorrespondent der Hamb. Nachr.' schreibt: Dir ungeheure Höhe der Einwan derung nach den Bereinigten Staaten im verflossenen Jahre ist ein Gegenstand, wohl geeignet, besondere Aufmerk samkeit in beiden Hemisphären zu erregen. Die Gejammtjumme der Einwanderung betaust sich aus ungesähr 700 000. Von diesen kamen aus den HaupteinwandrrungShasen New-Kork 455 681, die höchste Zahl, die bither im Laftle-Garden-Vureau erreicht worden. Sie übersteigt die niedrigste Zahl von 54 5»6, welche aus da- Jahr 1877 fällt, mit 40l 145 Köpfen. Daß die Zuwanderung des Jahres 1881 nebenbei eine besond.r» werihvolle für die Vereinigten Staaten war, geht aus mehr als einem Umstande hervor. Nach den Ausweisen desArbeitS- bureaus in Eastle-Garden ergiebt sich, daß nur eine sehr ge ringe Proportion als wirkliche „paupere" der öffentlichen Unterstützung, Unterbringung in den Barakenhäusern von Wood- Island, oder sreier Beförderung aus den Jnland-eisen- bahnen bedurfte, während »8 606 Männer und 11 13S Weiber mit Arbeit und Anstellung versorgt wurden Bon diesen ge hörten 23212 Männer und 11 250 Weiber der deutschen und nur 11181 Männer und 886» Weiber der irländischen Natio nalität an Auch die Rate der Arbeitslöhne war eine sehr güustige. Sie erreichten in den besten Monaien 10,50 Dollars per Monat sür weibliche Bedienung und 15 Dollar» sür männ liche Landarbeit Wenige der Einwanderer deS Jahre- kamen, ohne bereit« einen bestimmten Plan und ein Ziel zu haben, und der Betrag der baaren Geldmittel, die sie mitbrachlen, wird aus 11 Millionen Dollar« angeschlagen, von denen.bei der Weiterreise von New Kork ungefähr die Hälfte in die Hände der großen Transportgesellschaften gefallen sein mag. New-Kork S:adt hat von dieser Art Einwande rung stet» nur einen geringen oder vorübergehenden Bor- theil, ebenso wie den östlichen Staaten überhaupt nur ein un tergeordneter Antheil an örtlichen Ansiedlern zufallt; die Mehr zahl dieser hat ihr Ziel im Westen, und unter dessen Staaten scheint Illinois die stärkste Anziehung zu besitzen Diesem zu nächst komm« Pennsylvanien, diesem Ohio und verschiedene Staaten deS NordwestenS In diesen letzteren ist der Ackerbau der Magnet, während in Pennsylvanien neben dem Landerwerb auch der Bergwerksbetrieb anzieht, und die Industriellen ihre neue Heimath in den großen Fabrik.e»tren in den Neuengland staaten, namentlich Fall - River und Lowell in Massachusetts suchen Bon den Neuenglandstaaten nimmt man bereits an, daß deren Bevölkerung ohne die Einwanderung eine Abnahme ergeben würde Bon der Eefammtzahl der Einwanderer kamen ziemlich 20o 000 auf Deutschland, während Irland, trotz seiner zerrüttete» Landverhältnisse, nur den drille» Theil davon schickte Da» nächst stärkste Eontingent der neue» Völkerwan derung stellten die Skandinavier, von denen namentlich ge rühmt wird, daß sie im Verhältnis zu ihrer Zahl die Hilse de» ArbeftSbureaus am wenigsten in Anspruch nehmen, Die englische und schottische Einwanderung kam der skandinavischen ziemlich nahe; den Rest lirserte» Italien, die Schweiz und Böhme». Die Bedeutung diese- Ungeheuern Zufluss«- von außen sür die künftige Gestaltung unsere» Lande» dars nicht unterschätzt werden, obgleich dabei al» Gegengewicht geltend zn machen ist, daß die Proportion der Einwanderung zur ge genwärtigen Gesammlbevölkerung der Union (50 Millionen) keine größere ist, al» zu der Zeil, wo die letztere nur 25 Millionen betrug, da die Einwanderung die Höhe von »50 000 per Jahr erreichte Dabei ist anzuerkennen, daß di« Schnellig keit de» Asfimilaliontprocefie« de« mächtigen sremdeu Zuflüsse« seilen de» Lande» ebenso unsere Verwunderung verdient, wie da« Wach»thum diese« Zuschüsse» selbst. Ltngejan-tes. Ballfächer in großer Auswahl zu billigen Preisen empfiehlt Bernhard Schäfer, 49 Pragerstraße. Alle- ist vergänglich. Von den zahlreichen Haar wuchsmitteln, welche angepriesen werden, verschwinden die meisten vollständig binnen einer gewissen Zeit. Rowland'- Macassar-Oel dagegen erfreut sich seit mehr als 80 Jahren eine- beispiellosen Rufe- und wird noch heute von dem Publicum al- das beste und sicherste aller existirenden Mittel zur Erhaltung und Verschönerung deS Haares anerkannt. Man ver lange Rowland'S Macassar-Oel. 20 Halton Garden, London. der größten Hohlheit der Sitten immer ein gewisser EtwaS bewahrten, da» an ihre exclusive Stellung erinnerte. Die Berührung goldenen Frauenhaar-, einer schmalen weißen H-wd, oder der leichte Beilchen- duft, der elegante Frauen umgab, vermochte ihn mit berauschendem Entzücken zu durchschauern, und er hatte oft Gelegenheit dazu, denn die Damen verzogen den genialen Künstler, den Liebling de- Herzog-, und manche hochgeborene Schöne trieb ein gefährliche» Spiel mit seinen Augen. Für solche zigeunerhaften, südländischen Schönheiten jedoch, wie Annina, ging «hm der Sinn ab. Trotzdem wußte er den Werty ihrer Erscheinung in den Augen Anderer zu schätzen, und in den kritischen Blicken, mit denen er sie musterte, zuweilen brennend rothe Blumen oder einen goldenen Reif in ihr tiefschwarze», matte» Haar steckend, um den Effect zu beobachten, lag die ängstliche Sorgfalt de» Besitzer», der sein Eigenthum für andere Angen in da» glänzendste Licht setzen will (Fortsetzung folgt) Französische Akademie. Der vor Kurzem er« folgte Tod de» Director- der französischen Akademie, Charle- Blanc, eine- Bruder- de- in weiteren Kreisen noch bekannteren Publicisten Loui- Blanc, hat in Pari- ziemliche» Aufsehen erregt, namentlich auch um de-willen, weil e- merkwürdiger Weise im Laufe der Jahre noch nie vorgekommen «st, daß ein Director der Akademie während seiner Amtsführung gestorben. Rach den Statuten der Akademie dcsttht eine der Hauptfuncrionen de- Vorsitzenden dieser illustren Ge sellschaft in der Obliegenheit, die herkömmlich« Er innerung-- und Lobrede auf die verstorbenen Mit glieder zu halten. Da ein ständiger Vertreter de» Director- nicht existirte, so befindet sich die Akade mie dieser brennenden Frage gegenüber in einiger Verlegenheit. Charle- Blanc ist in seinem 69. Jahre wenige Wochen nach der Publication seines besten We ke-, einer Geschichte der dekorativen Kunst, ver storben. Nach seinem Tode ist von ihm noch eine sehr interessante Studie über den Haarschmuck der Frauen erschienen. Blanc begann seine Laufbahn als Kupferstecher, wurde dann Kunstkritiker (1836 am Lou Leus, 1838 an der Rava« äu krogrd») und zeichnete sich sein Stil besonder- durch Präcrsion und durch die Erfindung von Au-drücken au-, die den Nagel auf den Kopf trafen. Im Jahre 1848 wurde er „Director der voaui-^rts*, welcher einflußreichen Stelle er durch di: Folgen deS Staatsstreiche- ver lustig ging. Nach 18jähriger unfreiwilliger Muße wurde er von Thier- auf diesen Posten zurückberufen und später zum Professor der Arsthetik am vollägs äo kraue« ernannt. 1869 trat Blanc an Stelle WalewSti's al- Mitglied in die Akademie der schönen Künste, und 1879 wurde ihm der durch Larne'- Tod freigewordene Sessel der französischen Akademie zu Theil. Bon seinen zahlreichen Schriften seien hier außer den bereit« genannten nur noch hervorgehoben: eine Geschichte der Malerei aller Schulen, eine Gram matik der Zeichnenkunst, die Werke Rembrandt'-, die Kunstschätze von Manchester u. s. w. Unmittelbar vor dem Tode Blane'» war durch die R uwahl Sully- Prud'homme'», Pasteur» und Gerbuliez'S der überaus seltne Fall eingetreten, daß alle 40 Sessel der Aka- demie besetzt waren. Folgende» find die Namen dieser Unsterblichen nach der Reihenfolge ihrer Wahl geord- aet: Mignet (18Ä6), Victor Hugo (1841), Noaille» (1849), Risard (1850), Legouvö (1855), v. Falloux (1856), Augier (1857), Laprade und I. Sandeau (1858), de BrogUe (1862), Feuillet (1862), Doucet (1865), Euvillier-Fleury (1866), d'Haussonvllle (1869), Champagny (1869), Barbier (1869), E. Olivier (1870), LivierMarmrer (1870), Herzog v.Aumale und Rousset (1871), Viel-Lastel (1873), Meziöre», Alexander Du ma» und Laro (1874), John Lemoine, I. — B. Du ma» und JuleS Simon (1875), Blanc und Boiffier (1876), Sardou (1877), Henri Martin, Renan, Tame und d'Audiffret-Paöquier (1878), Labiche, Maxime du Lamp und Rouffe (1880), Sully-Piud'homme, Pasteur und Eherbuliez (1881). Die» Register dürste auch in Deutschland interessant und nicht Jedem zur Hand sein. n. * Wie hoch der verschollene vr. L. Leichhardt in Australien rn Ehren gehalten wird, beweist folgende noble Handlung. In Lottbu« lebt noch eine Schwester von Leichhardt mit ihrer Tochter in sehr traurigen Verhältnissen. Der Bruder resp. Onkel hatte diesen seinen Verwandten immer die treueste Liebe bewahrt und ihnen seine Hilfe zugesagt. Die Regierung von Neu- Süd Wale-, davon unterrichtet, hat nun die Zusage aus sich genommen. Sie sandte mit kur letzten Post nicht nur eine Geldsumme an diese Familie ab, sondern wird auch dem Parlamente der Lolonie eine Vorlage unterbreiten, derselben einen festen Jahre-grhalt au»- zusetzen eventuell eine einmalige größere Summe zu bewilligen. * Zola- „Rana* ist jetzt auch in Kopenhagen verboten worden. Der leichtsinnige Ueberseher diese- Roman- in da- Dänische dagegen ist unter An klage gestellt worden Er wird wohl von leinen der» ständigen bemitleidet «erden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)