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bei den bisher angewandten Doppeltreppenrost generatoren. Aus Grund des zweiten Umstandes, „Elimini- rung des Druckes der Füllsäule auf die Brenn- stoffschicht am Roste“, mufs aber die Gas qualität auch gleichmäfsiger sein. Endlich stellen sich, bezogen auf dieselbe Menge vergasten Brennstoffes, die Anlage kosten und zufolge des gemeinsamen Füll schachtes bei gröfseren Anlagen auch die B e- triebskosten etwas niedriger als bei ge wöhnlichen Doppeltreppenrostgeneratoren. Diese Construction verspricht ferner im Ver gleich mit anderen besondere Vortheile für die Vergasung von Koks und Holz kohlenlösche, sowie für Vergasung mehr oder weniger backender Kohlen, welche letztere durch die allmähliche Entgasung und Vorwärmung, ehe sie auf den Rost kommen, an ihrer backenden Eigenschaft wesentlich Ein- bufse erleiden, und hierdurch, wenigstens in ge wissen Qualitäten, ohne Gebläsewind am gewöhn lichen Treppenrost verwendbar gemacht werden dürften. In der Zeichnung sind übrigens auch die bisher angewandten verticalen Füllkanäle punk- tirt angegeben. Durch Anwendung solcher wird die Höhe des Generators etwas geringer. Eine dataillirtere Behandlung dieses von mir constru- irten Generators findet man in der Oesterreichi- sehen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen unter dem Titel »Ueber Generatoren im allge meinen und über einen verbesserten Treppenrost- Generator«. Leoben, im April 1885. Mittheilungen aus der Versuchsanstalt des Hüttenwerkes Kulebaki bei Murom in Rufsland. Von Paul Zetzsche. (Mil Diagrammen auf Blatt XXL) Es ist eine anerkannte Thatsache, dafs das Schmieden verbessernd auf den-Stahl einwirkt, zu nächst erhält der Stahl eine gröfsere Festigkeit. Dafs sich viel auf diese Weise nicht erreichen läfst, ist wohl einleuchtend; einige Kilogramm pro Qua- dratmillimeter, das ist Alles. Wie steht’s aber mit der Ausdehnung? Anzunehmen ist wohl, dafs durch das dichtere Gefüge, welches der Stahl durch das Schmieden erhält, die Dehnung ent sprechend abnehmen mufs. Wie ist es endlich mit der vielgenannten und nicht zur verdienten Ruhe kommenden Contraction? Wird sic durch Schmieden irgendwie beeinflufst? Bei ihrer grofsen Unbeständigkeit und den verschiedenen Zufällig keiten, denen sie unterliegt, ist es wahrscheinlich, ein bestimmtes Gesetz über ihr Verhalten nicht aufzufinden. — Betrachten wir zu dem Zwecke die Diagramme, welche 4 Proben ergeben haben, die auf folgende Weise hergestellt wurden: Ein Wagenbandagen-Block von 1134 qcm Querschnitt wurde herabgeschmiedet auf 529 qcm, und daraus ein Probestab hergestellt. Des Weiteren wurde der verbliebene Querschnitt auf 110 qcm herabgeschmiedel, und ebenfalls kalt ein Probe stab daraus gefertigt; dieser wurde mit Nr. 2 und der erste mit Nr. 1 bezeichnet. Jetzt wurde der Block weiter herabgeschmiedet auf 32 qcm und daraus Probestab Nr. 3 hergestellt und VII.s schlieslich der Stahl auf 9 qcm herabgeschmiedet und Nr. 4 daraus gedreht. Diese 4 Probestäbe wurden hierauf geprüft, wobei sich folgende Resultate ergaben: Probestab Festigkeit Contraction Dehung Qnalitätszahl nach Wöhler Tetmajer Nr. 1. 53,4 kg 43 % 22 % 96,4 117,5 Nr. 2. 54,2 , 43,0 „ 21,0 „ 97,2 113,8 Nr. 3. 55,3 , 46,0 „ 16,5 " 101,3 91,2 Nr. 4. 56,5 , 39,5 „ 13,5 , 96,0 76,3 Die zugehörigen Diagramme befinden sich auf Bl. XXI, Fig. 1. Man sieht hieraus, dafs die Festig keit von 53,4 kg auf 56,5 kg pro Quadratmillimeter gestiegen ist; die Dehnung fiel von 22 % auf 131/2 % ; die Contraction aber folgte keinem bestimmten Gesetz, scheint vielmehr lediglich der Ausdruck localer Wichtigkeit zu sein und dürfte als solcher eigentlich als Werthmesser von aus schlaggebender Bedeutung in Lieferungsbedin gungen nicht aufgenommen werden, zumal noch dazu kommt, dafs die Contraction aufserordentlich leicht durch Zufälligkeiten beeinflufst wird. Ein kleines Bläschen in dem Probestab, ein winziges Partikelchen Schlacke, das beim Giefsen in den Stahl gerissen wurde, wirkt sehr stark herab mindernd auf die Ausbildung der Contraction ein, während solch ein Fehler gar keinen Ein- flufs auf das ganze Gebrauchsstück hat. — Festig- 2