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Bericht Uber in- und ausländische Patente. Deutsche Reichspatente. Kl. 80, Nr. 44116, vom 10. November 1887. John Davenport in Stoke-on-Trent (Stafford- shire, England). Verfuhren zur Herstellung feuer fester Steine. 80 Th. Kieselsäure, 10 Th. Thonerde und 10 Tb. schwefelsaurer Baryt (Schwerspath) (oder weniger Kieselsäure und mehr Thonerde, wenn die Feuer- beständigkeit verringert werden soll) werden gemischt, zu einem Teig angerührt, in Formen gestrichen und gebrannt. Die Steine sollen sehr feuerbeständig sein, hohen Druck und plötzlichen Temperaturwechsel ohne Structurveränderung ertragen. Kl. 5, Nr. 44 299, vom 15. December 1887. Köbrich in Schönebeck. Vorrichtung zur Be stimmung des Streichens der Schichten in Bohrlöchern. In der Rutschscheere des Gestänges sind ein Gompafs und eindieFeststellvorrichtungfürdieGompafs- nadel in Thätigkeit setzendes Uhrwerk angeordnet. Die Meifselschneide liegt in der 12-Uhr-Linie des Coinpasses und besitzt eine Kerbe in ihrer nördlichen Hälfte. Nach Aufziehung des Uhrwerks läfst man das Gestänge in das Bohrloch hinein und giebt mit dem Meifsel einen kräftigen Schlag auf die vorher geebnete Bohrlochsohle, wodurch sich in letzterer die Meifsel- kerbe abzeichnet. Dann wartet man einige Zeit, bis das Uhrwerk die Compafsnadel festgestellt bat, und holt das Gestänge auf. Man bohrt dann einen Kern, bricht ihn ab und bestimmt über Tage nach Lage der durch den Meifselschlag bergestellten Kerbe und nach Stellung der Compafsnadel die Lage des Kerns im Bohrloche. Kl. 5, Nr. 44 130, vom 1. De cember 1887. Johann Lauer in Wien. Stableitung für elektrische Minen zünder. Um die freien Enden der Drähte b wird ein Gipspfropf d gelegt. Die Drähte werden dann in eingekniffene Längs- nuthen einer Papierröhre a eingedrückt und wird über diese eine Papierröhre c geschoben, welche die Drähte in ihrer Lage festhält. Eine c gleiche Bohre h dient zur Verbindung der Leitung mit dem Zünder i. Kl. 2(1, Nr. 44 164, vom 6. Sep tember 1887. Georg Schimming in Berlin. Verfahren, Gas gleichzeitig abzusaugen und zu waschen. Der zur Ausführung des Verfahrens dienende Apparat besteht aus einer An zahl von Kammern, welche am Boden durch Oeffnungen a und darüber durch gegeneinander versetzt liegende Oeffnun gen b in Verbindung stehen; die oberen Kanten der unteren Oeffnungen b sind durch Schieber c einstellbar. Das Gas tritt bei d in den Apparat ein und bei e aus. Den umgekehrten Weg macht das Waschwasser; das selbe tliefst rein durch das Bohr f in die letzte Kammer ein und verläfst angereichert den Apparat in der ersten Kammer bei x. Ueber den gröfseren Kammern steht je ein Saugdüsen-Apparat g h i. Von diesen wird g durch das Bohr p mit verdichtetem reinen Gas gespeist und saugt Waschwasser aus der Kammer k durch das Bohr r an. Der Saugdüsen- Apparat h wird durch das Bohr 0 mit reinem oder ammoniakalischem Waschwasser gespeist und saugt durch Rohr n das Waschwasser aus der Kammer l an. Der Saugdüsen-Apparat i wird durch das Rohr m von der Pumpe q gespeist, welche durch das Rohr s ans der Kammer t saugt. Durch das Rohr u wird das in den Vorlagen enthaltene Ammoniakwasser der jenigen Kammer zugeführt, welche ungefähr gleich reiches Waschwasser enthält. Die Saugdüsen-Apparate g h i saugen und drücken das bei d eintretende Gas unter den Scheidewänden der Kammern durch das Wasch wasser hindurch, bis das Gas bei e den Apparat verläfst. Kl. 80, Nr. 44100, vom 2. September 1887. Al exander Feld mann in Linden vor Hannover. Herstellung feuerfester Mussen und Gegenstände, bei denen das Flufs- oder Sintermittel aus Fluormugnesium besteht. Das durch Umsetzung von Chlormagnesium und Fluorcalcium erhaltene Fluormagnesium wird in teigigem Zustande mit Magnesia oder Thonerde oder beiden zusammen innig gemischt und der entstandene homogene Teig in geölte eiserne Formen der herzu stellenden Gegenstände (Tiegel, Steine) gefüllt. Nach langsamem Trocknen werden dieselben bis zur Sinterung gebräunt. Dabei bilden Oxyfluoride das Sintermittel. Um ein Schwinden der Gegenstände beim Brennen zu vermeiden, mischt man 1 Th. Teig mit 3 Th. ge brannter Masse. Während angeb lich das Fluormagnesium bei etwa 1000° C. schmilzt, wird durch Zusatz von je 1 Th. Magnesia zu 1 Th. Fluormagnesium die Schmelz temperatur um etwa 200 0 und durch Zusatz von je 'fa Th. Thon erde um etwa 150 0 erhöbt. Massen aus 1 Tb. Fluormagnesium und 12 Th. Magnesia oder aus 10 Th. Magnesia und 1/s Th. Thonerde schmilzen erst bei 3400'bis (3500° und können bei 3000° (Sinter temperatur) gebrannt werden. Die gebrannte Masse widersteht an geblich schmelzenden Alkalien, Fluoralkalien und Chlorcalcium.