December 1888. .STAHL UND EISEN.“ Nr. 12. 863 Boden durch das Rohr mit Fett gefüllt ist, giefsl man das flüssige Eisen von oben in den Schacht ein. Das durch das Eisen vergaste Fett soll dieselbe Wir kung haben wie die Windströme beim Bessemern, so dafs man nach Beendigung der Reaction das ge reinigte Eisen (Schmiedeisen oder Stahl) abstechen kann. Nr. 10740, vom 25. Juli 1888. Fredrick William Stoker in Bradford (County of York). Vorrichtung zur Steuerung von Walzenzugmaschinen. Das Steuerorgan der Walzenzugmaschine ist mit der Welle a derart verbunden, dafs es durch Drehung derselben bethätigt wird. Letztere wird durch den Dampfcylinder b bewirkt, dessen Kolben an der Welle a vermittelst eines Armes c angreift und mit einer Oelbremse d direcl verbunden ist. Das beide Gylinder seiten der letzteren verbindende Rohr e ist in der Mitte mit einem Stellhahn versehen. Der Schieber des Dampfcylinders wird durch ein Excenter i mit daran befestigtem Handhebel n bewegt, welch ersteres auf einem excentrischen Zapfen o der kurzen Welle in sitzt. Letztere ruht in einem festen Lager und ist vermittelst eines Krummzapfens und einer Zugstange k mit einem auf der Welle a angeordneten Krumm zapfen verbunden. Wird demnach der Handhebel n nach rechts oder links bewegt, so verschiebt das gleichzeitig gedrehte Excenter i den Dampfschieber von b, so dafs der Dampfkolben die Welle a dreht. Dadurch wird aber auch die Welle m gedreht und damit das Excenter i in entgegengesetzter Richtung verstellt, so dafs die Bewegung des Handhebels wieder aufgehoben wird. Man kann also durch Drehen des Handhebels n die Welle a und damit auch das Steuerungsorgan der Walzenzugmaschine in jeder Stellung feststellen bezw. letztere umsteuern. Nr. 15052, vom 19. November 1887. Hiram Stevens Maxim in London. Herstellung ron Stahl-Hohlgeschossen durch Pressen und Ziehen. Aus einem vollen Stahlstab werden volle Ge schosse a der in Fig. 1 gezeichneten Gestalt durch Walzen oder Pressen hergestellt. Diese werden in Fig. 1. rothwarmem Zustande in mehrtheilige Formen b ge stellt, deren Innenwandung die äufsere Gestalt des fertigen Geschosses darstellt. Hierauf wird in das Geschofs a der gewundene Dorn c unter gleichzeitiger Drehung hineingedrückt, so dafs das durch den Dorn von innen nach aufsen gedrängte Material des Ge schosses die Form ganz ausfüllt. Behufs Herstellung der Bodenöffnung setzt man das wieder rothwarm gemachte Hohlgeschofs a (Fig. 2) in eine andere Form und prefst dasselbe vermittelst des Stempels b durch dieselbe hindurch, so dafs die äufsere Ver dickung c nach innen um den dünneren Dornansatz d verlegt wird. Nr. 16 784, vom 6. December 1887. Wil liam Pilkington in Birmingham. Herstellung von Stahl-Hohlgeschossen durch Pressen und Ziehen. Zur Herstellung des cylindrischen Theils von Schrapnells wird ein rothwarmer, voller Stahlcylinder durch einen hydraulischen Stempel in eine conische Form a hineingestaucht, so dafs der obere Rand des ¬ selben unterhalb der Oberkante der Form liegt. Man drückt dann in den wieder rothwarm gemachten Stahlkörper b einen Stempel c der skizzirten Gestalt hinein, so dafs das Material die Oberkante der Form überragt. Der Stahlkörper wird dann auf dem Stempel durch mehrere Zieheisen kalt hindurchgedrückt, bis er das bestimmte Kaliber erreicht hat. Nr. 9200, vom 28. Juni 1887. Alfred Grif fiths Greenway in West Derby (Gounty of Lancaster). Behandlung ton Flufseisen mit Blek- tricität. Flufseisen wird entweder in der Bessemer-Birne, oder besser in der Giefspfanne oder in der Blockform in flüssigem Zustande einem elektro - dynamischen Strom unterworfen, -welcher mittels zweier Kohlen- stifte dem Eisen zugeführt wird. Es sollen hierbei besonders gasförmige Verunreinigungen aus geschieden werden. Nr. 14700, vom 28. October 1887. Victor Bo uff und Ernest Rouff in Paris. Herstellung von Chrom und seinen Legirungen. Gleiche Theile von neutralem chromsauren Natron, Kieselsäure und Kohle werden innig gemischt und in einem Tiegel bei Rothgluth reducirt. Das Glühgut wird in Wasser ausgewaschen und dadurch schwam miges Chrom, mit Kohlenstoff und Silicium ver unreinigt, erhalten. Eventuell kann man im Tiegel Eisen-, Mangan- oder Kupfererze zusetzen. Nr. 16436, vom 29. November 1887. George James Snelus in Workington (Gounty of Cum berland). Herstellung von Flufseisen. Ein rotirender Ofen a steht auf der einen Seile durch den Kanal l und auf der andern Seite durch den Kanal h mit 2 Wärmespeichern derart in Ver bindung, dafs durch Stellung von 2 Ventilen Wind