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vorausgehendes Durchbrechen und infolgedessen auch eventuelle Reparaturen am Ofenfutler ohne Ausheben des Ofens ermöglichen, dafs also diese beweglichen Oefen dieselben Vortheile wie die feststehenden mit abhebbaren Gewölben hätten. Die Luft- und Gaszuführung dieser Ofen anordnung scheint in ihrer ersten Ausgabe eben falls etwas schwieriger Natur und wird sich in ihrer primitiven Form wohl nicht zum allerbesten eignen, zumal wenn, wie es in der Absicht des Verfassers zu liegen scheint, gleichzeitige Luft- und Gaspressung eingeführt werden soll. Man weifs jedoch aus Erfahrung, dafs schon manche Dispositionen , welche anfänglich nicht ohne Mängel waren, unter intelligenter und willenfester Leitung zu ganz vollkommenen Apparaten ge worden sind, und darf schon der Zuversicht Raum geben, dafs auch hier die Praxis das Ge eignete schaffen wird. Uebrigens gehören die Erfindungen, welche in absolut perfecter Form zu Tage gefördert werden, zur äufsersten Seltenheit. Diese letzteren Bemerkungen finden ihre An wendung ebenfalls auf die hier in Vorschlag gebrachten Gasgeneratoren, deren Anordnung den vom pyrotechnischen Standpunkte unumstöfs liehen Principien gerecht werden will und denen zweifelsohne, natürlich mit den, den speciellen Umständen ihrer Verwendung entsprechenden Variationen, eine sichere Zukunft bevorsteht. Luxemburg, October 1888. lieber Zerstörungserscheinungen an Kesselblech, veranlafst durch Luftgehalt des Speisewassers. Von Dr. F. Muck in Bochum. I. Es ist mir bis heute nicht gelungen, gröfseres statistisches Material über eine jetzt zu beschrei bende, vor nicht langer Zeit beobachtete Er scheinung zusammenzubringen, von der ich also zur Zeit nicht weifs, ob ich sie als eine seltene, oder gar vielleicht sehr seltene zu bezeichnen das Recht habe.* Um hierüber Klarheit zu ge winnen, will ich mir verstatten, das Ergebnifs meiner Beobachtung und Untersuchung sowie die sich daraus ergebende Erklärung in die Oeffent- lichkeit gelangen zu lassen, um im Anschlufs daran die freundliche Bitte um einschlägige Mittheilungen an die grofse Zahl Derjenigen zu richten, die Gelegenheit haben und hatten, im Dampfkessel betrieb Beobachtungen zu machen und Er fahrungen zu sammeln über Kesselcorrosionen. Der Fall, um den es sich hier besonders handelt, ist der folgende: Inden vierundzwanzig 10,G m langen Bouilleurs der betr. Kesselanlage, welche unter Mitanwendung von Gondensationswasser sonst lediglich mit Ruhr wasser speist, zeigten sich in der verhältnifs- mäfsig kurzen Zeit von 2 Monaten in der Länge von etwa 9 m vom Speiserohr ab nachfolgend beschriebene Erscheinungen, die über die be zeichnete Länge hinaus kaum mehr, und auch in den Ober kesseln sozusagen nur an deutungsweise, d. h. als geringe Anrostung an der Wasserlinie zu beobachten waren. Die Wandungen der Bouilleurs waren bis fast oben hin dicht besetzt mit meist etwas ab * Siehe übrigens den Abschnitt II dieser Mittheilung. XII.8 geplatteten erbsengrofsen und nach Verlauf von 8 Monaten gar walnufsgrofsen (!) ellipsoidischen »pilzartigen« »Rostgebilden«, wie ich sie kurz nennen will. Das Beiwort »pilzartig« gebrache ich deshalb, weil jedes einzelne der an der unteren Seile hohlen Gebilde mit einem gleichfalls hohlen, kurzen Stiel der Kesselwand aufsitzt, und damit die Aehnlichkeitsbezeichnung »pilzartig« völlig rechtfertigt. Charakteristisch, und, wie man sehen wird, leicht erklärbar ist die schiefe und aufserdem niemals centrale Stellung der holden Stiele. Unter diesen selbst befindet sich jedesmal ein 1 bis 2 mm tiefes, ins Kesselblech eingefressenes Loch, dessen rundliche Ränder den annähernd cylindrischen bis conischen Wan dungen der Stiele entsprechen. Die länglich runde Gestalt der »Rostgebilde« und die vor bezeichnete Stellung der Stiele zu denselben steht meiner Meinung nach in nothwendigem und schon dem blofsen Augenscheine nach nicht ver- kennbarem ursächlichen Zusammenhang mit der Entstehungsart der »Rostgebilde« — wie sich aus dem Weiteren ergeben wird. Die Structur ist eine fast überall erkennbare concentrisch schalige, die Farbe umbrabraun bis schwarz, nach der convexen Oberfläche zumeist ins Rostfarbene übergehend. An der unteren con- cäven, mit Drusenräumen vergleichbaren Fläche sind fast überall glitzernde Punkte sichtbar, welche nach Bekanntsein der Hauptsubstanz (magnetisches Eisenoxyd) makroskopisch alsbald für das gehalten wurden, was sie auch wohl sein werden. Es wird an meiner mikroskopisch-technischen Un gewandtheit gelegen haben, dafs ich die muth- 5