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geordnet. Das aus einem Gufsstück bestehende Gestell der Maschine trägt an seinem einen Ende angegossen den Prefscylinder mit Tauchkolben und an dem andern Ende das Hebelwerk zur Kraftmessung, welches theils zwischen den Seiten wänden des Gestells, theils in einem besonderen Aufsatz untergebracht ist. Die Speisung des Druckcylinders erfolgt durch eine mittels Kur beln von Hand betriebene Pumpe mit zwei Stem peln, welche ineinander angeordnet sind. Bei grofsem Bedarf an Druckwasser und geringer Kraftleistung wird der kleinere mit dem grofsen verkuppelt und nur mit diesem gearbeitet, wäh rend bei grofsen Belastungen nur der kleine Stempel betrieben wird. Die Enden des Probestabes sind in zwei kräf tigen Querhäuptern festgelegt, von denen eines durch zwei neben dem Prefscylinder herlaufende Zugstangen mit dem Kopf des Tauchkolbens ver bunden ist und somit die Kraft auf den Probestab überträgt. Das zweite Querhaupt ist mit der Waage verbunden. Diese besteht aus 4 Hebeln mit einer Gesarnmtübersetzung von 15 000:1, von denen der letzte zur Auswägung der Be lastung mit einem Laufgewicht ausgerüstet ist. Die Zurückführung des Prefskolbens nach be endetem Versuch oder beim Entlasten der Probe erfolgt durch eine Kette mit Gegengewicht. Die Maschine von Wicksteed* ist stehend angeordnet. Der Kraftantrieb erfolgt durch eine hydraulische Presse, die Auswägung der Belastung durch einen zweiarmigen Hebel mittels Lauf gewicht. Ausserdem ist die Maschine mit einem besonderen Apparat zur selbstthätigen Aufzeich nung einer Schaulinie ausgerüstet. Die Wirkungs weise der Maschine selber ist aus der Darstellung (Fig. 3, Taf. XXIV) ohne weiteres ersichtlich, es soll daher von einer eingehenden Erklärung derselben Abstand genommen und nur der Schaulinien- Apparat besprochen werden. Zur Aufzeichnung der Belastung ist der Prefs cylinder der Maschine durch eine Rohrleitung L mit einem kleineren zweiten Cylinder A (Fig. 4 und 5, Taf. XXIV) verbunden, auf dessen Kolben stange R die Spiralfeder c aufgeschoben ist, deren Enden sich einerseits gegen die Innenwand der Federhülse F, andererseits gegen einen auf der Kolbenstange angebrachten Ring B stützen. Je nach der Druckspannung im Haupteylinder erfährt die Spiralfeder eine mehr oder weniger erhebliche Zusammendrückung, deren Gröfse als Kraftmafs von dem Zeichenstift P auf der mit Papier belegten Trommel 1) verzeichnet wird. Die Genauigkeit dieser Kraftmessung ist nicht nur von der Manschettenreibung in dem Haupt eylinder abhängig, welche einen Theil des Flüssig keitsdruckes der Einwirkung auf den Probestab * »Engng. u. Mining Journal« 1884, S. 180. — »Inst, of Meeh. Engnrs.« 1886, II, S. 27. — »Engng.« 1886, 11, S. 176. entzieht, während er auf den Kolben des Schau- linienapparates voll zur Wirkung kommt, sondern auch von den Reibungswiderständen beeinflufst, welche der Bewegung des Kolbens R entgegen stehen. Um die letzteren, welche sich der Berech nung entziehen, auf einen möglichst kleinen Be trag zurückzuführen, wird der Kolben R durch das Vorgelege V in beständige Rotation versetzt und die noch verbleibenden Fehler in der Kraft bestimmung dadurch beglichen, dafs der Kräfle- mafsstab des Schaubildes durch unmittelbaren Vergleich der Wägungsergebnisse mit den Auf zeichnungen des Schaulinienapparates empirisch bestimmt wird. Die Dehnung des Probestabes wird zur Drehung der Zeichentrommel D in der Weise ausgenützt, dafs an dem Probestabe in zwei vorher festgelegten Marken, zwischen denen die Dehnung gemessen werden soll, Klammern J (s. Fig. 3, Taf. XXIV) angebracht werden, von denen die untere zur Befestigung eines dünnen Seiles dient, welches über der von der oberen Klammer getragenen Rolle zur Seiltrommel führt. Um den Einflufs der Aenderungen in der relativen Lage der Stab marken zu der Zeichentrommel auszuschliefsen, ist das Seil nicht unmittelbar von der oberen Marke zur Zeichentrommel ausgespannt, sondern zunächst über zwei weitere Rollen geführt, welche in den Gelenken des Gestänges G und II an gebracht sind. Hierdurch ist erreicht, dafs die Länge des Seiles zwischen der oberen Stabmarke und der Trommel allzeit unverändert bleibt und die Drehung der letzteren lediglich von dem zu nehmenden Markenabstand, d. h. von der Deh nung der Probe, abhängig ist. Die Maschine von Delaloe* ist ihrer Anordnung nach eine vereinigte Feder- und Hebel waage mit einer hydraulischen Presse als Spann werk. Figur 6 zeigt die Anordnung der Maschine im Schema. Der Probestab P steht einerseits durch ein geeignetes Zwischenglied mit der Kol benstange des festliegenden Prefscylinders D, an dererseits unmittelbar mit dem Boden des cylin- drischen Gefäfses C in Verbindung. In letzterem sind fünf Paar Belleville-Federn derart ange- * »Le Genie civil« 1888, S. 5,