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1024 Stahl und Eisen. Berichte über Versammlungen aus Fachvereinen. 15. December 1896. Rothgufslagern in Seitenrahmen laufen und sich bis auf eine beträchtliche Entfernung von den Walzen ab erstrecken. An jedem Ende derselben befinden sich Wagen (A und B) von ähnlicher, jedoch nicht gleicher Gestalt, der Wagen A ist zum Hinfahren der Blöcke bis zum Gerüste bestimmt, der andere B zum Weg fahren der ausgewalzten Bramme bis zur Scheere S; diese Wagen vertreten die gewöhnlich verwendeten Tragrollen; ihre Bewegung erfolgt durch hydraulische Kolben B, deren Hub durch Ketten und Scheiben in gewöhnlicher Weise vervielfacht wird. Der Wagen A war unter den gegebenen Verhältnissen nicht zu ent behren, da der den Block tragende Krahn ein fest stehender ist und also den Block nur bis einem ge wissen, vom Walzgerüste ziemlich entfernten Punkte ablegen kann. An diesem Punkte befindet sich nun die Wiege C, die jetzt so allgemein im Gebrauch ist, aber für das vorliegende Stahlwerk zuerst ent worfen und in Gebrauch genommen wurde. Die besonderen Einrichtungen zum Bewegen der Blöcke und Brammen bestehen aus langen Kolben- wegung hält so lange an, bis die Bramme zu der er forderlichen Breite und Dicke ausgewalzt ist. Zu all diesen Operationen sind nur wenige Leute erforder lich : ein Junge zum Verstellen der Niederdruck schrauben, ein Mann für die Stofscylinder und Arme, ein Mann für die Walzenzugmaschinen mit einem Gehülfen zum Oelen und Schmieren, und ein Aufseher bei den Bollwagen. Nach dem Auswalzen erfafst der Arm Y den Stab und zieht ihn auf den Wagen B, der lang genug ist, um lange Stäbe aufnehmen zu können, um mit ihnen zur Scheere S zu fahren. Der Wagen B rollt auf einem Trägerrahmen E, dessen inneres Ende ein Gelenk trägt und dessen äufseres Ende auf einem hydraulischen Kolben M von kurzem Hube ruht. Senkt sich der Rahmen E mit dem darauf befindlichen Wagen, so rollt der Stab vorwärts durch die Scheerenmesser, ohne das untere zu be rühren, bevor der Schnitt beginnt. Hydraulische Scheeren. Sowohl bei dem ersten Blockwalzwerke, wie bei dem eben beschriebenen, wurden hydraulische Scheeren aufgestellt, bei letzterem Stangen welche in etwa der Mitte ihrer Länge Kolben tragen, gegen welche sich die langen Stofscylinder P mit ihren Armen J und Y verschieben, die sich quer durch die Centrallinie des Walzwerks erstrecken; der Arm J vor dem Gerüste kann sich in einer verticalen Ebene auf dem Stofscylinder drehen. Die Kolben stangen sind auf beiden Seiten des Kolbens hohl, durch Oeffnungen in den Wänden derselben tritt das Kraftwasser ein, das den Cylindern die Bewegung ertheilt. Die Arbeit verläuft nun folgendermasen: Der Blockwagen A fährt zur Wiege C, welche den Block vom Krahn aufgenommen hat, die Wiege kippt nun und läfst den Block auf den Wagen gleiten, der dann mit demselben bis zum Ende des Walzwerks fährt; der Stofsarm J wird während dieser Fahrt ge dreht, um dem Block freien Durchgang zu gewähren. Nach dem Vorbeifähren wird der Arm zurückgedreht und Druckwasser in den Stofscylinder eingelassen, welcher nun den Block über die Tragrollen weg bis zu den horizontalen Walzen des Gerüstes vorschiebt, welche ihn ergreifen und zwischen sich durchziehen. Auf der anderen Seite des Gerüstes tritt dann der Arm Y in Thätigkeit und schiebt den Block wieder zurück unter die Walzen; diese abwechselnde Be- aber entschieden mächtigere. Beide r wurden von Tannett, Walcker & Cie. in Leeds gebaut, die gröfsere ist in Abbild. 10 und 11 dargestellt. Auf den 4 Ecken einer schweren Grundplatte stehen 4 Säulen, welche ein Gerüst E tragen, in welchem 3 Cylinder angebracht sind, von denen der mittlere 787 mm und die beiden seitlichen 533 mm Durchmesser hahen. Vier starke Anker aus Stahl gehen durch die Säulen, die Grundplatte und das Gerüst und vereinigen diese Theile zu einer sehr kräftigen Construction. Die Kolben SS dienen bei genügender Länge als Führungen für den Träger U des oberen Messers. Dieser Träger ist ein kräftiges Stahlstück, sein oberer Theil besteht aus dem Kolben C, während die Kolben 8' durch ihn hindurchgehen und mit ihm durch starke Bolzen oder Schrauben befestigt sind. Die untere Messerführung ist an der Grund platte befestigt; um dem seitlichen Druck während des Abscheerens widerstehen zu können, wird sie von zwei starken Stahlkasten getragen, welche auf | der Grundplatte unter den Säulen stehen und durch I welche die Hauptanker hindurchtreten. Diese Kasten sind auch durch eine starke Stange T, die parallel mit den Messern steht, abgesteift. Ein vierter