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15. December21896. Berichte über Versammlungett atis Fachvereinen. Stahl und Eisen. 1023 Dampfmaschine E von 203 mm Durchmesser und 380 mm Huh angetrieben werden u. z. vermittelst eines Vor geleges im Verhältnifse von 1 :3. Vor dem Gerüste befindet sich die Kippvorrichtung, welche in Abbild. 3 und 4 dargestellt ist. Die Drehhebel T sind auf fahrbaren Gestellen montirt, welche quer vor den Walzen vorbeilaufen können und hydraulisch bewegt werden. Es können deshalb die Blöcke oder die Brammen nicht nur von der flachen auf die Hochkantseite gedreht, sie können auch von einem bis zum anderen Ende der Walze verschoben das Walzwerk als Universal-Wa 1zwerk zu bauen mit einem Paare horizontaler Walzen für die Bear beitung der Flächen und einem Paare verticaler Walzen für die der Hochkanten. Eine dieser letzteren Walzen kann sieh quer zum Gerüste hin und her verschieben lassen und zwar um 712 mm, so dafs Brammen von 1825 mm Breite bis herab zu 813 mm gewalzt werden können. Es sollen infolge dieser Einrichtungen Panzerplatten von nahezu 1828 mm Breite mit so guten Kantflächen hergestellt werden können, dafs nur noch wenige Nacharbeit an den- werden. Die Wiege (Abbild. 5 bis 7), welche den Block empfängt und ihn auf die Zuführungsrollen herabgleiten läfst, ist sehr stark gebaut, da sie Blöcke bis zu 10 t Gewicht zu befördern hat. Sie wird hydraulisch durch einen Kolben bewegt, der, in einer Schleife mit einem Gleitbacken versehen, den Zapfen B einer auf die Dreh- | achse gekeilten Kurbel umfafst. Das Walzwerk wird ! von einer starken Maschine getrieben, deren Gylinder Seiten - Ansicht. 1168 mm Durchmesser bei 1527 mm Hub haben: die Uebersetzung des Vorgeleges verhält sich wie 13/4 : 1. Die Abbildungen 8 und 9 zeigen eine andere Art eines Vorwalzwerks, das im Jahre 1890 auf den Blochairn Steel Works aufgestellt wurde, um einige specielle Anforderungen zu erfüllen und einige nach des Verfassers Erfahrung an dem gewöhnlichen Vorwalzwerke nöthige Aenderungen anzubringen. Das Walzwerk sollte Brammen von 1520 mm Breite walzen können, auf das Drehen derselben auf die Hochkaute wurde verzichtet und damit also auch auf die Ver wendung der sowohl kraftverzehrenden und etwas beschwerlichen als auch kostspieligen Kippvorrichtung, welche für solche grofse Brammen erforderlich gewesen wäre. Da eine mehrjährige Erfahrung zeigte, dafs die Unterhaltungskosten der Tragrollen-Vorrichtung bedeutende waren, so wurde ein andere Methode zum Bewegen der Blöcke gewählt und man entschlols sich, selben erfordert würde. Die Herstellung dieser Walzen ständer mit ihren zugehörigen Apparaten erforderte viel Geschick und Aufmerksamkeit. — Die horizontalen Walzen haben 712 mm, die verticalen 533 mm Durch messer, letztere werden durch eine horizontale Welle, welche sich bis zum Kammwalzengerüste erstreckt, durch konische Räder angetrieben. Am Ende der Welle sitzt ein Rad, das in ein anderes eingreift, welches auf die Achse einer Kammwalze aufgekeilt ist, das Wellenende wird von einem im Kammwalzen lager angebrachten Lager getragen. Eine besondere Vorrichtung macht es dem antreibenden konischen Rade möglich, wenn die eine verticale Walze ver schoben wird, sich auf seiner Welle zu verschieben und, der Bewegung der Walze folgend, sie im Betriebe zu erhalten. Vor und hinter den Walzen befinden sich todte (d. h. nicht angetriebene) Rollen, deren Achsen in